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DER OENOLOGE DER OENOLOGE - Bund Deutscher Oenologen eV

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<strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong><br />

40. 41. Jahrgang • 9/2013 1/2012<br />

Zeitschrift für Führungskräfte des Weinbaus, der Oenologie, der Getränketechnologie und der Weinwirtschaft<br />

Mitglied im Internationalen <strong>Oenologen</strong>verband UIOE, Paris und im Deutschen Weinbauverband, Bonn<br />

EDITORIAL<br />

Betriebsleitertagung<br />

Forschung & Lehre<br />

Forschung & Lehre<br />

Prof. M. Stoll u.<br />

Prof. R. Jung 66<br />

Bedeutender Preis für<br />

Spezialkulturen 69<br />

BDO-Gruppe Pfalz:<br />

traditionelles Vorherbstgespräch68


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

INtERN<br />

Editorial<br />

Betriebsleitertagung "Weinbau<br />

& Kellerwirtschaft 2013"<br />

Zur 64. Betriebsleitertagung unter gemeinsamer<br />

Leitung der Institute Oenologie<br />

sowie des allgemeinen und ökologischen<br />

Weinbaus lud die hochschule<br />

Geisenheim Branchenspezialisten aus<br />

der Weinwirtschaft ein. Die<br />

vielseitigen Informationen<br />

zu themen der unterschiedlichsten<br />

Forschungsdisziplinen<br />

in Geisenheim war auch<br />

in diesem Jahr Grundlage<br />

der tagung. Mit 15 Kurzvorträgen<br />

und Diskussionsbeiträgen<br />

konnte sich die<br />

Betriebsleitertagung Weinbau & Kellerwirtschaft<br />

einmal mehr von vergleichbaren<br />

Veranstaltungen abgrenzen. Auch<br />

die Verleihung des „<strong>Oenologen</strong> Nachwuchspreises“<br />

des <strong>Bund</strong>es <strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Oenologen</strong> mit Kurzpräsentation über<br />

die ausgezeichneten Projekte, war ein<br />

Novum. Die professionell vorgetragenen<br />

Impulsreferate der Preisträger wurden<br />

gut angenommen.<br />

Die im Rahmen der Betriebsleitertagung<br />

2013 vorgestellten<br />

Schwerpunkte<br />

verdeutlichten wiederholt<br />

und anschaulich die Aktualität<br />

und Praxisrelevanz der<br />

in Geisenheim bearbeiteten<br />

Forschungsthemen. Auch<br />

für das Jahr 2014 ist die<br />

Betriebsleitertagung Weinbau & Kellerwirtschaft,<br />

voraussichtlich für den 2.<br />

September fest im terminkalender des<br />

campus eingeplant!<br />

Wie bereits in den vergangenen Jahren<br />

besteht für diejenigen, die nicht an der<br />

tagung teilnehmen konnten das Angebot,<br />

den tagungsband per Postversand<br />

zum Preis von 10 Euro inkl. Versandkosten<br />

anzufordern:<br />

hochschule Geisenheim, Institut für<br />

allgemeinen und ökologischen Weinbau<br />

(+ 49 6722 502 141 oder per E-mail:<br />

weinbau@hs-gm.de) oder Institut für<br />

Oenologie (+ 49 6722 502 171 oder per<br />

E-mail: oenologie@hs-gm.de).<br />

Professor Dr. Manfred Stoll<br />

und Professor Dr. Rainer Jung<br />

BDO-Mitgliederversammlung<br />

Engagement junger Mitglieder hervorgehoben / Präsident Edmund<br />

Diesler im Amt bestätigt<br />

Im Anschluss an die Betriebsleitertagung<br />

im Gerd-Erbslöh-hörsaal der hochschule<br />

Geisenheim Anfang September, trafen sich<br />

zahlreiche Mitglieder des BDO, so auch<br />

der Ehrenpräsident Wolfgang heeß, zur<br />

jährlichen Mitgliederversammlung.<br />

Präsident<br />

Edmund Diesler<br />

fasste in prägnanten<br />

Worten<br />

das zurückliegende<br />

Jahr<br />

zusammen,<br />

indem er<br />

unter anderem<br />

den<br />

Weingütern<br />

dankte, die<br />

die Gründungsfeier<br />

der<br />

hochschule Geisenheim<br />

university<br />

mit mehr als 300 Weinen<br />

bereicherten.<br />

Prof. Dr. Otmar Löhnertz und Prof.<br />

Dr. Ruth Fleuchaus berichteten aus den<br />

hochschulen Geisenheim und heilbronn.<br />

Otmar Löhnertz verwies auf eine ständig<br />

zunehmende Studierendenanzahl in den<br />

weinbaulichen Studiengängen. Im Wintersemester<br />

2012/2013 wurden hierfür insgesamt<br />

200 Erstsemester begrüßt. Ruth<br />

Fleuchaus sprach sich deutlich für ein gemeinsames<br />

Miteinander der hochschulen<br />

aus, um so auch den Markt für die kommenden<br />

Absolventen fit zu machen.<br />

Rolf Stocké, BDO Vizepräsident und zuständig<br />

für die BDO-Regionalgruppen, fasste im<br />

Weiteren die Arbeit der acht BDO Gruppen<br />

zusammen und berichtete von einer sehr<br />

positiven Entwicklung. trotz einiger beruflicher<br />

und familiärer Veränderungen in<br />

einigen Gruppenvorständen konnte die Organisation<br />

von regionalen Veranstaltungen<br />

durch das Engagement junger Mitglieder<br />

aufrechterhalten und weiterentwickelt werden.<br />

Spontan erklärten sich während der<br />

Mitgliederversammlung die anwesenden<br />

luxemburgischen BDO-Mitglieder unter der<br />

Federführung von Doris Wagner-Goethert<br />

bereit, eine regionale BDO-Gruppe in Luxemburg<br />

zu installieren.<br />

Jährlich finden zwischen 20 und 25 Veranstaltungen<br />

statt, organisiert durch die Ansprechpartner<br />

der BDO Gruppen.<br />

Alle termine sollen in der Geschäftsstelle<br />

bekannt gegeben werden, sodass diese<br />

öffentlichkeitswirksam und auch über das<br />

Weinanbaugebiet hinaus beworben werden<br />

können.<br />

Die Organisationsarbeit wird<br />

in Zukunft durch die<br />

weitergehende Adressenumstellung<br />

auf<br />

E-Mail und die stärkere<br />

Einbindung<br />

des VEG-Büros<br />

erleichtert.<br />

Die Verleihung<br />

des Deutschen<br />

<strong>Oenologen</strong> Nachwuchspreises<br />

des<br />

BDO im Rahmen<br />

der Betriebsleitertagung<br />

fand großen<br />

Zuspruch, da sich die<br />

Preisträger mit einer kurzen<br />

Darstellung der thesis dem Fachpublikum<br />

sehr gut präsentieren konnten.<br />

Der positive Geschäfts- und Kassenbericht<br />

wurde vom Vizepräsidenten Robert Lönarz<br />

vorgestellt. Ebenfalls präsentierte er die<br />

neue Webseite des BDO – zu finden unter<br />

www.oenologie.de.<br />

Bei den Vorstandswahlen wurde Edmund<br />

Diesler in seinem Amt des Präsidenten<br />

bestätigt, ebenso Susanne Bürkle für den<br />

Bereich Int. Weinwirtschaft. Neu gewählte<br />

Beiratsvorsitzende für den Bereich Oenologie<br />

sind Manuel Brixius und für Internationale<br />

Beziehungen Peter Nilles.<br />

Aktueller terminhinweis<br />

Die Gruppe Sachsen / Saale-unstrut<br />

trifft sich am 12. November 2013. Es<br />

werden u.a. zwei Fachvorträge von Jakob<br />

Feltes und Matthias Porten (beide<br />

DLR Mosel) zu den themen "optische<br />

traubensortierung" und "Steillagenmechanisierung"<br />

vorgetragen. Veranstaltungsort:<br />

Schloss Wackerbarth/Sachsen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter: bdo-sachsensaaleunstrut@<br />

oenologie.de<br />

66 <strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

INtERN<br />

Verleihung des Deutschen <strong>Oenologen</strong> nachwuchspreises<br />

Der <strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Oenologen</strong> verlieh in den vier Bereichen, Oenologie, Weinbau, Internationale Weinwirtschaft<br />

und Getränketechnologie Preise für hervorragende Thesen<br />

Die Preisverleihung des Deutschen <strong>Oenologen</strong> Nachwuchspreises<br />

des BDO fand zum ersten Mal während der Betriebsleitertagung in<br />

Geisenheim statt. Die Art und Weise der Präsentation und der professionelle<br />

Auftritt der Preisträger stießen bei dem Fachpublikum<br />

auf große Resonanz.<br />

Die Verleihung fand im Gerd-Erbslöh-hörsaal statt und wurde vom<br />

Vorsitzenden des BDO, Edmund Diesler eröffnet. Die urkunden<br />

und Dekanter wurden an folgende Preisträger verliehen:<br />

OEnOLOGIE<br />

Aus der hand von BDO-Vizepräsident Rolf Stocké nahm cordula<br />

Junker urkunde und Dekanter entgegen. Sie wurde ausgezeichnet<br />

für ihre thesis: "untersuchungen zur mikrobiellen Belastung in<br />

holzfässern", die von ihr und ihrem Referenten Dr. christian von<br />

Wallbrunn vorgestellt wurde.<br />

WEInBAU<br />

Für seine thesis: "Einfluss von R110 und 125AA bei unterschiedlichem<br />

Wasserangebot auf Phenole in Spätburgunderbeeren und<br />

deren Extraktion im Wein" wurde christian Braunewell ausgezeichnet.<br />

Preisträger und thesis wurden von Magali Lafontaine<br />

vorgestellt. Stellvertretend für seinen Bruder nahm Stefan Braunewell<br />

urkunde und Dekanter durch BDO-Vorstandsmitglied Jürgen<br />

Wagenitz entgegen.<br />

InTErnATIOnALE WEInWIrTschAFT<br />

Sarah Schmitt wurde für ihre thesis "Marketingkonzeption für die<br />

Einführung einer deutsch-französischen Weinlinie" ausgezeichnet.<br />

Vorgestellt wurden thesis und Preisträgerin von Prof. Dr. Ruth<br />

Fleuchaus (im Bild zu sehen mit BDO-Vorstandsmitglied Simone<br />

Renth-Queins), welche stellvertretend für Sarah Schmitt vor Ort<br />

war, die den Preis zu einem späteren Zeitpunkt übergeben bekommt.<br />

GETrÄnKETEchnOLOGIE<br />

Die thesis von Anna-Lena Jehn: "untersuchungen an Fetten und<br />

Ölen bezüglich der mikrobiellen und mikrobiziden Wirksamkeit"<br />

im Bereich der Getränketechnologie wurde ebenfalls ausgezeichnet.<br />

Person und thesis wurden von Prof. Dr. Doris Rauhut vorgestellt.<br />

Michael Ludwig überreichte den Preis.<br />

<strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19<br />

67


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

BDO INtERN<br />

BDO-Gruppe Pfalz<br />

riesling Burgweg "in Topform": BDO-Mitglieder trafen sich zum traditionellen Vorherbstgespräch im<br />

Weingut neiss in Kindenheim<br />

(Fotos: Schandelmeier)<br />

Die Lese 2013 lag noch in weiter Ferne, als<br />

sich Anfang September die Pfälzer <strong>Oenologen</strong><br />

zum traditionellen Vorherbstgespräch<br />

im Weingut Neiss in Kindenheim trafen.<br />

Fast 60 BDO-Mitglieder waren gekommen<br />

und folgten mit großem Interesse den Ausführungen<br />

von Axel Neiß vom Weingut Neiß,<br />

der zusammen mit der federführenden<br />

Architektin Jennifer Bessai das neue Produktionsgebäude<br />

des Weingutes vorstellte.<br />

ungestört vom Weinverkauf wurden hier<br />

räumliche und technische Kapazitäten geschaffen,<br />

die dem Weingut langfristig alle<br />

Optionen offenhalten.<br />

Mit geschickten technischen Lösungen<br />

wurde der vorhandene Bestand an tanks<br />

und Maschinen in das neue Gebäude integriert.<br />

Als besonderes Bonbon für den Betriebsleiter<br />

wurde durch großzügige Glasflächen<br />

ein Arbeiten unter nahezu tageslichtbedingungen<br />

realisiert.<br />

Nach einem informativen Betriebsrundgang<br />

der die verschieden Betriebsbereiche<br />

des großzügigen Baus ausführlich erläuterte,<br />

wurde bei guten Weinen des hauses<br />

über die Erwartungen zum neuen Jahrgang<br />

spekuliert. Mit viel Potenzial zeigte sich der<br />

2011er Syrah, in topform der Riesling 2011<br />

vom "Burgweg".<br />

Für Verdienste um die hochschule<br />

Geisenheim gewürdigt<br />

Verlegerfamilie Meininger aus neustadt an der Weinstraße mit dem<br />

Professor Müller Thurgau-Preis ausgezeichnet<br />

Im Rahmen des Open campus, den tagen<br />

der offenen tür an der hochschule Geisenheim<br />

wurde jetzt der Professor-Müller-thurgau-Preis<br />

an die Neustadter Verlegerfamilie<br />

Andrea Meininger-Apfel und christoph<br />

Meininger verliehen.<br />

Der Professor Müller-thurgau Preis wird als<br />

Dank und Anerkennung an Persönlichkeiten<br />

verliehen, die sich um die hochschule<br />

Geisenheim, insbesondere durch die<br />

Erhaltung und Förderung von Lehre oder<br />

Forschung und um die Belange ihrer Studenten<br />

außergewöhnlich verdient gemacht<br />

haben. Die VEG-Geisenheim Alumni Association<br />

e.V. verleiht seit 1972 den Professor-<br />

Müller-thurgau-Preis. Mit der Verlegerfamilie<br />

Meininger wurde jetzt der 24. Preisträger<br />

geehrt. "Für die hervorragende Arbeit des<br />

Verlages Meininger und der Familie Meininger<br />

für den deutschen Weinbau, aber<br />

insbesondere die Verdienste für den Wissenschafts-<br />

und Studienort Geisenheim",<br />

so Laudator Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Vize-<br />

Präsident der hochschule.<br />

Löhnertz stellte die vielen Kontakte und<br />

Verdienste der Familie Meininger rund um<br />

die hochschule Geisenheim in den Mittelpunkt<br />

seiner Ansprache.<br />

Das tochterunternehmen des Verlages,<br />

"MuNDuS VINI", führt seit Jahren einen der<br />

führenden und bedeutenden Weinwettbewerbe<br />

durch. Daraus und aus anderen<br />

Aktionen werden der hochschule Geisenheim<br />

Weine zur Verfügung gestellt, die im<br />

Rahmen des Wiesbadener Ostermarktes<br />

versteigert werden. Diese Aktion "Wein für<br />

Bildung" erbringt einen jährlichen Erlös von<br />

rund 12.000 Euro und soll begabten Studierenden<br />

der hochschule Geisenheim university<br />

zu Gute kommen, um sich im Ausland<br />

weiterzubilden.<br />

"Ein weiterer Baustein der Zusammenarbeit<br />

mit Geisenheim, mit der VEG, ist "Der<br />

Oenologe", die Zeitschrift des <strong>Bund</strong>es<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Oenologen</strong> (BDO). Diese Plattform<br />

ist seit vielen Jahren ein besonderes<br />

Forum für Geisenheim", schloss Prof. Dr.<br />

Otmar Löhnertz.<br />

68 <strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

FORSchuNG & LEhRE<br />

Bedeutender Preis für spezialkulturen<br />

Drei Wissenschaftler ausgezeichnet/Festvortrag über Biosphärenregion<br />

im rheingau Taunus<br />

Ausgezeichnet: Während des Open campus<br />

an der hochschule Geisenheim wurden jetzt<br />

drei Wissenschaftler mit dem Preis der Rudolf<br />

hermanns Stiftung geehrt. Das Ziel dieser<br />

Stiftung es ist, wissenschaftliche Leistungen<br />

aus dem Bereich des Garten- und<br />

Weinbaues zu honorieren, die sich speziell<br />

um die Weiterentwicklung dieser Disziplinen<br />

verdient gemacht haben. Insbesondere<br />

sollen die praktischen Aspekte solcher Arbeiten<br />

eine Würdigung erfahren.<br />

Jeweils 2.500 Euro erhielten Johannes hadersdorfer<br />

für seine Arbeit "Entwicklung<br />

(v.l.n.r.): RA Hans-Georg<br />

Muckermann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung,<br />

Dr. Armin Schüttler,<br />

Dr. Grégory Pasquier,<br />

Dr. Johannes Hadersdorfer<br />

und Prof. Dr. Klaus Schaller,<br />

Kuratoriumsvorsitzender<br />

der Stiftung<br />

eines isothermalen Amplifikationsprotokoll<br />

zum hochdurchsatzmonitoring des Plum<br />

pox virus in der Steinobstproduktion", Dr.<br />

Grégory Pasquier für die Arbeit "untersuchungen<br />

zum Einfluss von EScA auf die<br />

traubenqualität mit Verfahren der Proteomik"<br />

und Armin Schüttler für seine Arbeit<br />

"Beeinflussende Faktoren auf die aromatische<br />

typizität von Weinen der Rebsorte Vitis<br />

vinifera L.cv. Riesling".<br />

Die Stiftung versteht sich auch als eine<br />

Institution, die sich im Sinne Rudolf hermanns<br />

europäisch betätigt. "Die herkunft<br />

Betriebsleitertagung Geisenheim<br />

Über aktuelle Entwicklungen informiert: "GEIsI" und anwendungsbezogene<br />

Forschung<br />

Ein Überblick über technische Neu- und<br />

Weiterentwicklungen des "GEISI", ein in<br />

Geisenheim konzipiertes, selbstfahrendes<br />

transport- und Antriebsfahrzeug eröffnete<br />

die Reihe an Kurzvorträgen auf der 67. Betriebsleitertagung<br />

in Geisenheim. Aus dem<br />

themenumfeld der anwendungsbezogenen<br />

Forschung im Bereich Weinbau und Pflanzenernährung<br />

wurden erste Ergebnisse zum<br />

Einsatz eines Bodenbearbeitungsgerätes<br />

zur tiefenlockerung und tiefenbelüftung<br />

(terra Spike ® ) vorgestellt. Der Beitrag über<br />

Zum ersten Mal wurde der<br />

Deutsche <strong>Oenologen</strong><br />

Nachwuchspreis des<br />

BDO bei einer Betriebsleitertagung<br />

verliehen.<br />

Ein Novum, das auf gute<br />

Resonanz stieß<br />

unterlagen und deren Einfluss auf die Weinqualität<br />

zeigte, dass dieses themengebiet<br />

auch zukünftig ein spannendes Arbeitsfeld<br />

bleiben wird. Die Bedeutung des Mikroklimas,<br />

insbesondere im hinblick auf die Bildung<br />

sekundärer Beereninhaltsstoffe, bot<br />

eine interessante Diskussion hinsichtlich<br />

der terminierung und Intensität weinbaulicher<br />

Entblätterungsstrategien. Die Erfahrungen<br />

über Einsatzmöglichkeiten von insektenpathogenen<br />

Pilzen sind zwar derzeit<br />

im Weinbau noch begrenzt, liefern aber<br />

der bisherigen Preisträger der Rudolf hermanns<br />

Stiftung reicht vom westlichen Ende<br />

Europas bis an den ural", machte auch der<br />

Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Prof.<br />

Dr. Klaus Schaller, bei der Preisverleihung<br />

deutlich und betonte, dass die Rudolf hermanns<br />

Stiftung einer der bedeutendsten<br />

Stiftungen im Bereich der Spezialkulturen<br />

sei. Den Festvortrag hielt Prof. Klaus Werk<br />

zu "Optionen für eine Biosphärenregion im<br />

Rheingau taunus". In Deutschland sind bis<br />

jetzt 15 Regionen anerkannt. Biosphärenregionen<br />

umfassen Landschaften mit außerordentlich<br />

hoher Bedeutung für das nationale<br />

Erbe. Sie sind besonders qualitätsvoll und<br />

in ihrer Struktur bewahrenswert. Bei den<br />

Biosphärenregionen geht es auch um die<br />

Etablierung einer Region in der ersten Liga<br />

internationaler Großschutzgebiete analog<br />

zu Nationalparken oder Welterbegebieten.<br />

Naturpark, Rheingau, der Rheinstrom mit<br />

den Auenbereichen und Wiesbaden sowie<br />

der westliche teil des Landkreises Maintaunus<br />

(hochheim, Flörsheim, hattersheim,<br />

hofheim) wären Kernbestandteil dieser Region.<br />

Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung,<br />

die durch den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Stiftung, hans-Georg Muckermann eröffnet<br />

wurde, vom Duo "Zwangsanomalie".<br />

vielleicht in der Zukunft ein wirtschaftlich<br />

interessantes Potential. Gerade in der Vorbereitung<br />

der anstehenden Lese, die wie<br />

jedes Jahr mit einer umfassenden Übersicht<br />

aus den Anbauregionen dargestellt wurde,<br />

war auch das thema zu den Reifeindikatoren<br />

NOPA und Stickstoff passend. Die<br />

traubenversorgung mit Stickstoff kann auf<br />

unterschiedlichste Weise bestimmt werden.<br />

Im Bereich der Mikrobiologie, Oenologie<br />

und Weinanalytik konnten sich die tagungsteilnehmer<br />

zunächst über untersuchungen<br />

zur Nutzung immobilisierter Nicht-Saccharomyceten<br />

und charakterisierung inaktiver<br />

hefepräparate informieren.<br />

Mit dem thema "Zusatz von Weinbehandlungsmitteln<br />

und deren Nachweis" am Beispiel<br />

der Metaweinsäure beschäftigt sich<br />

das Institut für Weinanalytik und Getränkeforschung.<br />

Kritisch wurde hierbei die Notwendigkeit<br />

von Zusatzstoffen insbesondere<br />

aber auch die Forderung nach eindeutigen<br />

Nachweismöglichkeiten vor deren Zulassung<br />

vorgetragen und diskutiert. Zwei Vorträge<br />

aus dem Bereich des Marketings und<br />

der Betriebswirtschaft rundeten das Programm<br />

der tagung ab.<br />

<strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19<br />

69


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

FORSchuNG & LEhRE<br />

Open campus<br />

Gut besuchter Open campus der<br />

hochschule Geisenheim<br />

Die hochschule Geisenheim lud Open<br />

campus, den tagen der offenen tür ein.<br />

Das Engagement wurde mit reichlich interessierten<br />

Besuchern belohnt, die sich ein<br />

Bild davon machen konnten, was hier im<br />

Alltag an der Von-Lade-Straße und im Freiland<br />

in Bildung, Forschung und Praxis passiert.<br />

Gut angenommen wurden Führungen<br />

durch die Institute und über den campus.<br />

Der Weinstand des hochschuleigenen<br />

Weingutes war gern genutzter treffpunkt<br />

und "chillzone", musikalisch umrahmt von<br />

unterschiedlichen Gruppen und Bands. Im<br />

Park am Verwaltungsgebäude trafen sich<br />

die Ehemaligen in der Lounge der Vereinigung<br />

Ehemaliger Geisenheimer (VEG) bei<br />

entspannter Atmosphäre und konnten dort<br />

auch gleich die neueste Erfindung ihrer früheren<br />

Ausbildungsstätte, den Geisenheimer<br />

Mehrfruchttrüffel und die Bierpraline<br />

"Fleur de bière" verkosten.<br />

Neben unterhaltung war vor allem Information<br />

an diesen beiden tagen wichtig.<br />

Die Mensa hatte sich in ein Studienberatungszentrum<br />

verwandelt. Dort konnten<br />

sich Studieninteressierte über die an der<br />

hochschule angebotenen grünen Disziplinen<br />

von Weinbau über Gartenbau, Getränketechnologie<br />

und Landschaftsarchitektur<br />

informieren.<br />

Das Klimawandelfolgenprojekt FAcE2FAcE,<br />

weltweit einzigartig, das Einflüsse der weiter<br />

steigenden cO 2<br />

-Konzentrationen auf<br />

Spezialkulturen erforscht, konnte den Besuchern<br />

ebenso nahe gebracht werden wie<br />

die uVc-"Lichtdusche" gegen Rebkrankheiten<br />

im Pflanzenschutz.<br />

Sonntag ging es um das thema Energie<br />

beim 2. Energietag in Kooperation mit der<br />

Lokalen Agenda 21 der Stadt Geisenheim.<br />

Bei einer von Präsident Prof. Dr. hans Reiner<br />

Schultz geführten VIP-Runde konnten<br />

sich auch die Vertreter der Politik, der Verbände<br />

sowie der Kommune ein Bild von den<br />

Aktivitäten der im Januar neu gegründeten<br />

hochschule machen. Präsident Schultz<br />

resümierte zum Ausklang: "Die tage der<br />

offenen tür konnten wieder mit viel Engagement<br />

und Einsatz stattfinden. Die hochschule<br />

hat sich mit all ihren Bereichen von<br />

ihrer besten Seite gezeigt. Die Rückmeldungen<br />

der Besucher über die Veranstaltung<br />

waren absolut positiv und das ist das<br />

Verdienst der hochschulangehörigen".<br />

neustadt: "Weinreicher hochgenuss"<br />

Exkursionen nach Portugal oder ein rezept zur Weiterbildung à la<br />

Portugal. Ein reisebericht von Julia Glaser und sina Mertz<br />

Exkursion Portugal: Wissensdurstige Studenten zogen mit ihren engagierten Dozenten aus, um das<br />

Weinland Portugal zu entdecken und lernten einen "weinreichen Hochgenuss" kennen<br />

Im curriculum des dualen Studiengangs<br />

Weinbau und Oenologie am Weincampus<br />

Neustadt ist nach dem zweiten Semester<br />

eine einwöchige Exkursion in internationale<br />

Anbaugebiete vorgesehen, um neue<br />

Weinstile und -kulturen kennenzulernen.<br />

Dieses Jahr ging die Reise für einen teil der<br />

Studierenden Mitte August nach Portugal.<br />

Zuerst nehme man zwei Dutzend wissensdurstige<br />

Studenten und zwei junggebliebene<br />

Dozenten. Diese setzt man am 11. August<br />

2013 nach einem höhenflug ab Frankfurt in<br />

Porto in einen klimatisierten, portugiesischen<br />

Reisebus.<br />

Anschließend geht es sieben tage durch<br />

die Weinregionen Portugals, jeder halt mit<br />

wertvollen "Zutaten" gespickt. Eine ausgezeichnete<br />

Grundlage für das Gelingen der<br />

"Kochanleitung" stellen die Besichtigungen<br />

samt Portwein-Kostproben der häuser<br />

"Graham’s" und "Ramos Pinto" in Vila Nova<br />

de Gaia dar. Bisher unbekannte Qualitätskategorien<br />

wie Ruby, tawny oder Vintage<br />

erweitern bereits den Bildungshorizont.<br />

Der Genuss dieser aufwendig hergestellten<br />

Klassiker erfreut sich in dieser Rezeptur<br />

ständiger Präsenz, da er sofort alle weinbegeisterten<br />

herzen höher schlagen lässt.<br />

Die Portweine entführen die Verkoster in<br />

eine andere Welt des Weinmachens. Riesige<br />

Betriebsgrößen und Portweinfässer<br />

soweit das Auge reicht hinterlassen bleibenden<br />

Eindruck.<br />

Auch der Besuch bei "Vini Portugal", der<br />

Interprofessionellen Vereinigung der Portugiesischen<br />

Weinindustrie, stellt eine<br />

wichtige Zutat dieser Rezeptur dar..<br />

Für notwendige Spritzigkeit sorgt der Mix<br />

aus großen, investorengeführten Weingütern<br />

und kleinen Familienbetrieben. Besonders<br />

prickelnd wird die Studienreise<br />

durch den Aufenthalt im Weingut "Quinta<br />

das Bágeiras" im Anbaugebiet Barraida.<br />

Diese mit herzblut geführte Manufaktur<br />

ist bemüht, regionale traditionen aufrecht<br />

zu erhalten. Ein weiteres geschmackliches<br />

highlight ist die persönliche Führung von<br />

Dirk Niepoort durch seine Quinta im Dourotal.<br />

Der renommierte Weinmacher sorgt mit<br />

seinen Ansichten zu Innovation und seiner<br />

begeisternden, charaktervollen Art für eine<br />

umfassende Kruste. Er öffnet gleichzeitig<br />

den studentischen Geist und schwebt über<br />

Weinsphären und Visionen: "Das Wichtigste<br />

sind träume! habt immer eure träume<br />

und versucht diese zu verwirklichen!"<br />

Ebenso entscheidend für den späteren<br />

hochgenuss ist ein Abendessen mit dem<br />

berühmten Vater-Sohn-Gespann Domingos<br />

und tiago Alves de Sousa, ebenfalls aus<br />

dem Dourotal. Ihre Weine werden in fünf<br />

Betrieben mit insgesamt 110 hektar angebaut.<br />

Für Romantikfans wird das Rezept mit<br />

einer Führung durch das Weingut "Aveleda"<br />

im Vinhos Verdes Gebiet abgerundet.<br />

Auf dem Weingutsanwesen befindet sich<br />

dank des feuchten, vom atlantischen Ozean<br />

beeinflussten Klimas ein märchenhafter<br />

Bilderbuchgarten: moosbewachsene<br />

Steinhäuschen, jahrhundertealte Bäume,<br />

plätschernde Bachläufe, singende Vögel<br />

und farbenprächtige Pfaue. Das Resultat:<br />

eine Exkursion der Spitzenklasse voll weinreichen<br />

hochgenusses.<br />

70 <strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19


BuND DEutSchER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

FORSchuNG & LEhRE<br />

Schneider, Karl<br />

Rainer<br />

Ref.: B. Gruber –<br />

M. Stoll<br />

Einfluss von Belichtung und Bewässerung<br />

auf die Inhaltsstoffbildung der Rebsorte<br />

Riesling<br />

Die Zielsetzung dieser Arbeit bestand einerseits<br />

darin, unterschiede in der Einflussnahme<br />

von Licht und Wasser auf die<br />

lnhaltsstoffbildung bei der Rebsorte Riesling<br />

herauszustellen und andererseits die<br />

Entblätterung der traubenzone als weinbauliche<br />

Maßnahme unter extremen Anbaubedingungen<br />

zu bewerten. Der Versuch<br />

bestand aus sieben verschiedenen Varianten,<br />

von denen vier unter standardisierter<br />

Vorgehensweise vinifiziert und in einer<br />

späteren Weinsensorik verglichen wurden.<br />

Die Entblätterung der traubenzone<br />

wurde ausschließlich an bewässerten Reben<br />

durchgeführt. In der Versuchsparzelle<br />

fanden neben frühmorgendlichen Wasserpotentialmessungen,<br />

Bestimmungen der<br />

Bodenfeuchte, Bonituren und Messungen<br />

der trauben, der Blattfläche sowie der<br />

Laubwandbeschaffenheit statt. Es wurden<br />

Beerenproben zur Reifemessung genommen,<br />

zur Bestimmung der Farbanteile in<br />

der Beerenhaut, als auch zur Ermittlung<br />

glycosidisch gebundener Aromastoffe. Des<br />

Weiteren wurden die Phenolgehalte der<br />

unterschiedlichen Varianten mit hilfe der<br />

hPLc-Analyse untersucht. Als Ergebnis<br />

kann festgehalten werden, dass Wasserstress<br />

bei Reben über eine hemmung des<br />

vegetativen Wachstums und einer früher<br />

einsetzenden Senezenz zu einer stärkeren<br />

Belichtung der trauben führt. Es konnte bestätigt<br />

werden, dass der Wasserstress alleine,<br />

entkoppelt von der Einflußnahme der<br />

Belichtung, zu geringeren Mostgewichten<br />

und kleineren Beeren führt, womit indirekt<br />

über das Verhältnis von Beerenschale zu<br />

Beerenfleisch die lnhaltsstoffbildung beeinflusst<br />

wird. hinsichtlich des Einflusses<br />

der Belichtung auf die lnhaltsstoffbildung,<br />

konnten vom Einfluss der Wasserversorgung<br />

entkoppelte unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Varianten im Gesamtphenolgehalt,<br />

im Aromapotential und im<br />

NOPA-Gehalt der Beeren festgestellt werden.<br />

Die Entblätterung der traubenzone,<br />

sowohl zur Blüte als auch zum Reifebeginn,<br />

konnte sich in diesem Versuch nicht als<br />

qualitätssteigernde Maßnahme an einem<br />

weinbaulichen Extremstandort profilieren.<br />

Spieß, Johannes<br />

Ref.: R. Keicher –<br />

J. Schmid<br />

GIS-gestützte Analyse zur Unterlagenfindung<br />

am Standort Bechtheim<br />

Eine GIS-gestützte Analyse zur unterlagenfindung<br />

ist eine technologie, die zu<br />

Precision Viticulture gehört. Mit hilfe einer<br />

GIS-Software werden wichtige Daten zur<br />

unterlagenfindung sortiert, bearbeitet und<br />

visualisiert. Dazu gehört u.a. der carbonatgehalt,<br />

Angaben über Staunässe, Anteil<br />

des Grobbodens und nutzbare Feldkapazität.<br />

Bevor man jedoch alle Faktoren für die<br />

Analyse verwenden kann, müssen diese<br />

tw. erst aufbereitet werden. Die Werte der<br />

nutzbaren Feldkapazität waren nur für einen<br />

Meter angegeben, für die Bewertung<br />

der passenden unteralge wurden jedoch<br />

zwei Meter benötigt. So musste zuerst, mit<br />

dem nFK-Wert der Bodenart und dem Grobbodenanteil,<br />

die nutzbare Feldkapazität für<br />

zwei Meter mit hilfe einer Formel berechnet<br />

werden.<br />

Die Notwendigkeit einer an den Boden<br />

angepassten unterlage sollte man nicht<br />

unterschätzen. Bei Verwendung nicht geeigneter<br />

unterlagen kann es zu Problemen<br />

kommen. Wenn die Kalkverträglichkeit<br />

der unterlage zu niedrig ist und zusätzlich<br />

Staunässe aufkommt, kann dies zu einer<br />

schweren chlorose mit qualitativen und<br />

quantitativen Verlusten führen. Edelreis<br />

und unterlage sollten kombiniert eine mittlere<br />

Wuchskraft besitzen. Ist die unterlage<br />

zu starkwüchsig kann dies zum Verrieseln<br />

der trauben führen und bei zu schwachwüchsigen<br />

ist ein ungünstiges Blatt-Frucht-<br />

Verhältnis möglich.<br />

Das GIS hilft dem Verantwortlichen schnell<br />

und übersichtlich zu erkennen, welche<br />

Werte der benötigten Faktoren vorliegen<br />

und ermöglicht so eine optimierte unterlagenwahl.<br />

Trümpler, Lydia<br />

Ref.: M. Christmann –<br />

J. Seckler<br />

Einfluss unterschiedlicher Befallsstärken<br />

von Botrytis auf das Weinaroma bei<br />

Riesling des Jahrgangs 2010<br />

Für einige bringt die Edelfäule den gewünschten<br />

Körper und Schmelz mit, für<br />

andere leidet der sortentypische charakter<br />

eines Weines. Die Zielsetzung dieser<br />

thesis war es herauszufinden, wie sich<br />

der Befall von Botrytis auf das Weinaroma<br />

von Riesling auswirkt und ob man Grenzen<br />

für den maximalen Anteil von Botrytis<br />

in einem Wein festlegen kann. Grundlage<br />

für diese thesis waren vor allem Versuche<br />

aus den 1970ern und 1980ern sowie neuere<br />

Erkenntnisse aus dem Jahr 2009. Neben<br />

verschiedenen Analysen wurde vor allem<br />

auf die Aromaausprägung Wert gelegt. Wie<br />

unterschiedlich sich Botrytis cinerea auf<br />

den Wein auswirken kann, konnte beim<br />

Vergleich der Jahrgänge 2009 und 2010<br />

festgestellt werden. Waren die Weine vom<br />

Jahrgang 2009 säure- und fruchtbetont,<br />

zeigten die 2010er Weine eher unreife,<br />

vegetative Noten mit stark wahrnehmbarer<br />

Adstringenz. Die Versuchsweine aus<br />

100 % botrytisbelasteten trauben wiesen<br />

zum einen süße Noten von honig und Karamell<br />

auf (2009er), zum anderen süße<br />

Zwiebelnoten und Kandis (2010er). In den<br />

Verkostungen wurden jeweils die Varianten<br />

mit 10 und 20 % Botrytisanteil am positivsten<br />

bewertet. Die durch die Analysen<br />

erworbenen Ergebnisse, sowie die Auswertungen<br />

des Sensorikteils zeigten eindeutig<br />

eine Veränderung der Inhaltsstoffe und<br />

auch der Weinaromatik.<br />

sie wünschen – wir<br />

schreiben<br />

Interessiert Sie eine der hier abgedruckten<br />

Kurzfassungen besonders?<br />

Nennen Sie uns Ihren Favoriten per<br />

E-Mail: ddw@meininger.de oder Fax:<br />

06321 89 08 21. Der Beitrag mit den<br />

meisten Nennungen wird in einer der<br />

nächsten Ausgaben von <strong>DER</strong> DEutSchE<br />

WEINBAu ausführlicher veröffentlicht.<br />

<strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 20.9.2013 · NR. 19<br />

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