Der stationäre Handel setzt auf den Erlebnisfaktor - Wirtschaftszeitung
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SEITE 10 | JULI 2013 FINANZEN & RECHT WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
DieunterschätzteGefahr<br />
präsentiert:<br />
InWirtschaftundPolitikherrschtbeimThemaScheinselbstständigkeitgroßerAufklärungsbedarf<br />
DOX–derOstbayernIndex<br />
Firma<br />
aktueller Verände-<br />
Kurswert rungzum<br />
in€ Vormonat<br />
BMWAG 72,94 3,86%<br />
SiemensAG 81,9 3,28%<br />
KronesAG 55,65 5,54%<br />
ContinentalAG 100,7 11,72%<br />
MühlbauerAG 21,2 0,57%<br />
GrammerAG 26,4 9,66%<br />
InfineonTechnologiesAG 6,5 8,88%<br />
PfleidererAG --- ---<br />
NabaltecAG 6,4 -1,99%<br />
SchneiderAG 123,24 7,09%<br />
AndritzAG 84,48 -13,48%<br />
E.ONAG 13,125 -5,10%<br />
GerresheimerAG 46,32 7,00%<br />
EinhellGermanyAG 31,55 3,92%<br />
DeutscheSteinzeug<br />
CremerundBreuerAG 0,21 5,00%<br />
PilkingtonDeutschlandAG 460 3,37%<br />
BHSTabletopAG 11,86 -5,80%<br />
HeidelbergCementAG 58,24 6,34%<br />
DeutscheTelekomAG 8,923 -0,08%<br />
GeneralElectricCo 18,1 6,66%<br />
AmgenInc. 81,4 1,75%<br />
DaimlerAG 48,565 15,74%<br />
TextronInc. 20,76 5,11%<br />
JohnsonControls 28,97 7,90%<br />
LearCorporation 91,88 5,01%<br />
PolytecHoldingAG 0,087 0,00%<br />
KontronAG 4,03 -3,13%<br />
ToshibaCorp. 3,7 -12,74%<br />
SüdzuckerAG 26,13 -14,47%<br />
BechtleAG 37,35 10,60%<br />
Stand:31.5.2013<br />
DAX = 8319(+5,13%)<br />
DAX(normiert*) = 1335 (+5,12%)<br />
DOX =1266(+4,03%)<br />
*ZurbesserenVergleichbarkeitwurdederDAX-Wert<br />
am 1.10.2010 zum Start der DOX-Erhebung <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />
DOX-Startwert1000heruntergerechnet.<br />
VON MATTHIAS HASSLER<br />
MÜNCHEN. Die Staatsanwaltschaft hat<br />
ein Ermittlungsverfahren gegen <strong>den</strong><br />
nach der „Verwandtenaffäre“ zurückgetretenen<br />
CSU-Fraktionschef Georg<br />
Schmid eröffnet. Esgeht um <strong>den</strong>VorwurfderScheinselbstständigkeit.<br />
So war es vor kurzem der Tagespresse<br />
zu entnehmen. Die Empörung<br />
war groß. Was war geschehen? Georg<br />
Schmid beschäftigte seine Ehefrau,<br />
dieoffizielleinGewerbealsBüro-und<br />
Schreibservice angemeldet hatte, als<br />
selbstständige Bürokraft gegen Rechnungundzahlteihr<br />
monatlichbiszu<br />
5500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />
Für <strong>den</strong> Fall, dass Frau Schmid, wie<br />
von der Staatsanwaltschaft vermutet,<br />
ausschließlichfürihrenEhemanngearbeitethabensollte,sohatdieserwomöglich<br />
gegen Paragraph 266a Strafgesetzbuch„VorenthaltenundVeruntreuenvonSozialversicherungsbeiträgen“verstoßen.<br />
<strong>Der</strong> Strafrahmen für derartige Delikte<br />
sieht eine Freiheitsstrafe von bis<br />
zu zehn Jahren oder eine Geldstrafe<br />
vor. Ferner muss derTäter die vorenthaltenen<br />
Sozialabgaben (Arbeitgeberund<br />
Arbeitnehmeranteil) seit Beginn<br />
der Tätigkeit zurückzahlen. Diese<br />
könnten sich im geschilderten Fall,<br />
<strong>auf</strong>grund des jahrelangen Beschäftigungsverhältnisses,<br />
bis zu einem<br />
sechsstelligen Betrag summieren.<br />
Doch nicht nur „fachfremde“ PolitikerunterschätzendieGefahr,dieeine<br />
Prominenter Fall: Ex-CSU-Fraktionschef Georg Schmid soll seine Frau<br />
alsScheinselbstständige beschäftigthaben. Foto:dpa<br />
mögliche Scheinselbstständigkeit mit<br />
sich bringt, auch in der freien WirtschaftherrschtAufklärungsbedarf.<br />
Die Vorteile, die eine Beschäftigung<br />
eines freien Mitarbeiters anstelle<br />
eines fest angestellten für ein Unternehmen<br />
mit sich bringt, sind vielfältig<br />
und aus Grün<strong>den</strong> der „unternehmerischen<br />
Vorsicht“ nachvollziehbar.<br />
So besteht in vorgenannter<br />
Konstellation für das Unternehmen<br />
die Möglichkeit, nur tatsächlich geleistete<br />
Arbeit vergüten zu müssen,<br />
auchentfällt derAnspruchdesMitarbeiters<br />
<strong>auf</strong> Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfall und Kündigungsschutz.<br />
Die Zuständigkeit für<br />
die Abführung von Steuern und SozialbeiträgenliegtalleinbeimMitarbeiter.<br />
Doch es können auch weitreichende<br />
Nachteile für das Unternehmen<br />
eintreten. Dies ist dann der Fall,<br />
wenn das Unternehmen zum ArbeitgeberwiderWillenwird.<br />
DainDeutschlandVertragsfreiheit<br />
herrscht, steht es <strong>den</strong> Vertragsparteien<br />
frei, ob ein Arbeitsvertrag, ein<br />
Dienst- oder Werkvertrag die vertragliche<br />
Grundlage der Zusammenarbeit<br />
darstellt.<br />
Es ist jedoch aus sozialversicherungsrechtlichen<br />
Gesichtspunkten<br />
nicht ausreichend, die gewünschte<br />
Art der Zusammenarbeit lediglich im<br />
Vertrag als „freie Mitarbeit“ zu definieren,<br />
entschei<strong>den</strong>d ist die praktische<br />
Ausgestaltung. „Erledigt ein<br />
freier Mitarbeiter tatsächlich die Aufgaben<br />
eines Angestellten und ist gegenüber<br />
seinem Auftraggeber weisungsabhängig,<br />
so kann ihm vom<br />
Prüfdienst der Deutschen Rentenversicherung<br />
(DRV) im Rahmen eines<br />
Statusfeststellungsverfahrens der Status<br />
des selbstständigen freien Mitarbeiters<br />
abgesprochen wer<strong>den</strong>“, so<br />
Marcel Radke von der Steuerberatungsgesellschaft<br />
SH+C. „Dies ist in<br />
der Praxis häufig dann der Fall, wenn<br />
eingekündigter,vormaligerfestangestellter<br />
Mitarbeiter <strong>auf</strong>grund seines<br />
Know-hows, als freier Mitarbeiter ins<br />
Unternehmen zurückkehrt und sich<br />
in der Folge das Arbeitspensum immer<br />
mehr erhöht, so dass für andere<br />
Kun<strong>den</strong> des freien Mitarbeiters keine<br />
Zeit mehr bleibt“, so Marcel Radke<br />
weiter. Da bei festgestellter Scheinselbstständigkeit<br />
zusätzlich die Einforderung<br />
der Arbeitnehmerrechte<br />
durch <strong>den</strong> freien Mitarbeiter droht,<br />
rät Radke im Zweifel zu einem freiwilligen<br />
Statusfeststellungsverfahren<br />
beiderDRV.<br />
Wiegehtesweiter?<br />
25JahreDAXundneueHöchstständeanderBörse<br />
Anzeige<br />
WirkungsvollesWerkzeug<br />
BMFermöglichtAnpassungalterPensionszusagenandieaktuelleWirtschaftslage<br />
So recht vorstellen konnten sich das<br />
zu Jahresbeginn nur wenige Analysten<br />
und Anleger: <strong>Der</strong> Deutsche Aktienindex<br />
DAX, das führende Börsenbarometer,erreichtefastpünktlichzum25.<br />
Geburtstag neue Höchststände. Auf<br />
mehr als8500 Punkte stiegder Leitindex<br />
im Mai. Und es gibt schon Analysten,<br />
die trotz der anhalten<strong>den</strong> Unsicherheiten<br />
Marken von 9600 und<br />
mehr Punkten voraussagen. Anlass<br />
genug also, bei Vermögensexperten<br />
nachzufragen, wie es beim DAX weitergeht.<br />
Um rund 700 Prozent ist der DAX<br />
trotz zahlreicher Rückschläge gestiegen,seiteramJuli1988seineKarriere<br />
begann. Er <strong>setzt</strong> sich seither zusammen<br />
aus <strong>den</strong> Aktien der 30 führen<strong>den</strong><br />
deutschen Börsenunternehmen und<br />
wurde für <strong>den</strong> 31. Dezember 1987 <strong>auf</strong><br />
<strong>den</strong>Standvon1000Punktenge<strong>setzt</strong>.<br />
Anleger könnten also spontan <strong>auf</strong><br />
die Idee kommen,einfach die DAX-Aktienzuk<strong>auf</strong>enundnurlangegenugliegen<br />
zu lassen, um satte Gewinne einzufahren.<br />
Doris Biersack-Press, unabhängige<br />
Vermögensberaterin in Regensburg,<br />
winkt ab: „Privatanleger<br />
schaffen das nicht. Sie handeln meist<br />
prozyklisch, k<strong>auf</strong>en, wenn alle k<strong>auf</strong>en,<br />
und verk<strong>auf</strong>en, wenn alle verk<strong>auf</strong>en.<br />
Außerdem sollte ein Aktiendepot global<strong>auf</strong>gestelltseinunddieverschie<strong>den</strong>enUnternehmensbranchenund-größenberücksichtigen.<br />
Die aktuellen 8000 Punkte im DAX<br />
sind aber kein Grund, derzeit an einen<br />
Ausstiegzu<strong>den</strong>ken.Dasliegtschonalleine<br />
an der Berechnungsweise des<br />
DAX, die die Anleger in die Irre führt.<br />
Da er als sogenannter Performance-<br />
Indexberechnetwird,wer<strong>den</strong>alleDivi<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlungen<br />
so behandelt wie<br />
Kurszuwächse, obwohl die Ausschüttungen<br />
<strong>auf</strong> <strong>den</strong> Konten der Aktionäre<br />
lan<strong>den</strong>. Rechnet man die Divi<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
jedoch heraus, liegt der DAX lediglich<br />
Doris Biersack-Press, GeschäftsführerinMandoFinanzGmbH<br />
bei 4500 Punkten – weit entfernt von<br />
seinenHöchststän<strong>den</strong>.<br />
„Angesichts der Nullzinspolitik der<br />
Notenbanken gibt es derzeit keine Alternative<br />
zu Aktien. So können Kurskorrekturen<br />
wie in <strong>den</strong> letzten Tagen<br />
zum K<strong>auf</strong> genutzt wer<strong>den</strong>“, empfiehlt<br />
Doris Biersack-Press Anlegern <strong>den</strong><br />
Einstieg. Sie sollten aber nicht die Aktien<br />
als Spekulationsobjekt betrachten,<br />
sondern als langfristige Beteiligung<br />
am Produktivkapital.Gerade jüngere<br />
Anleger sollten beim Vermögens<strong>auf</strong>bau<br />
verstärkt <strong>auf</strong> Divi<strong>den</strong><strong>den</strong>papiere<br />
setzen. Dabei können die Anleger<br />
wählen zwischen beispielsweise direkten<br />
Aktieninvestments oder aktiv gemanagtenAktienfonds,diesevorallem<br />
für Märkte, bei <strong>den</strong>en der Zugang zu<br />
Informationen <strong>auf</strong>wendig ist wie bei<br />
Schwellenländern oder börsengehandelteIndexfonds.<br />
Bleibt die Frage, wo der DAX in drei<br />
Jahrensteht?„Daskannniemandseriös<br />
beantworten“, sagt Doris Biersack-<br />
Press. Bei einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Erholung in Europa und<br />
einem weiterhin niedrigen Zinsumfeld<br />
können aber durchaus neue Höchstständemarkiertwer<strong>den</strong>.<br />
VON ARMIN SCHULZ,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
R&M<br />
WACKERSDORF. Lange<br />
hatten viele Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
von GmbHs<br />
das gleiche Problem: Eine in der VergangenheitausgesprochenePensionszusagewarschlichtnichtmehrfinanzierbar.<br />
Da lag die Idee nahe, <strong>den</strong> ungeliebten<br />
Vertragstexteinfach neu zu<br />
schreiben und die zugesagte Altersrente<br />
etwas zu kürzen nahe. Hierbei<br />
ist jedoch Vorsicht geboten. Bis zum<br />
Erscheinen des Schreibens vom BMF<br />
(Bundesministerium der Finanzen)<br />
vom 14. August 2012 konnte dies dazuführen,dasseingesellschaftsrechtlich<br />
veranlasster Verzicht <strong>auf</strong> eine<br />
werthaltigeVersorgungsanwartschaft<br />
zu einer verdeckten Einlage nach Paragraph<br />
8 Absatz 3 Satz 3 KStG in die<br />
GmbH und zum steuerlichen Zufluss<br />
bei dem betroffenen Geschäftsführer<br />
führt. Mit anderen Worten hätte der<br />
Geschäftsführer<strong>auf</strong>privaterEbenein<br />
diesem Fall Einkünfte versteuern<br />
müssen,dieerabernieerhaltenhat.<br />
Trotz der Tatsache, dass das genannte<br />
BMF-Schreiben vor nunmehr<br />
baldeinemJahrveröffentlichtwurde,<br />
zeigt sich in der Praxis, dass die Möglichkeiten<br />
der lange herbeigesehnten<br />
Regelung sich bei weitem nicht überallherumgesprochenhaben.Nunbietet<br />
sich die Chance, die sich Betroffene<br />
und deren steuerliche Berater seit<br />
langemgewünschthaben.<br />
Ein vereinfachtes Beispiel macht<br />
die neue Situation verständlich: Ein<br />
beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
(Alter 55) hat sich im<br />
Jahr 2003 eine Pensionszusage über<br />
4000 Euro Altersrente zum 65. Lebensjahrund2400EuroWitwenrente<br />
für die Ehefrau erteilt. Die Geschäfte<br />
liefen gut, die Finanzierung der Versorgungszusage<br />
sollte bei gleichl<strong>auf</strong>endem<br />
Geschäftsbetrieb keine Probleme<br />
verursachen. Zum Endalter 65<br />
würdedieGmbHetwasmehralseine<br />
Million Euro benötigen, um die Versorgungszusage<br />
voll ausfinanziertzu<br />
Nach der Krise waren Pensionszusagen häufig nicht mehr finanzierbar. Nun<br />
sindAnpassungenmöglich.<br />
Foto:istockphoto/thinkstock<br />
haben. Doch dann begannen sich im<br />
Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
die Geschäfte schlechter zu entwickeln,unddieFirmahatteimmergrößereSchwierigkeiten,dienotwendige<br />
Liquidität zur Ausfinanzierung der<br />
späteren Versorgungsleistungen <strong>auf</strong>zubringen.<br />
<strong>Der</strong> Geschäftsführer hat<br />
sichimJahr2013genaudieHälfteder<br />
zugesagten Versorgung erdient (Past<br />
Service), also 2000 Euro monatliche<br />
Altersrente zum 65. Lebensjahr und<br />
1200 Euro Witwenrente. Die andere<br />
Hälfte der Versorgung müsste er sich<br />
noch bis zum Jahre 2023 erdienen<br />
(FutureService).<br />
Das BMF-Schreiben vom August<br />
2012ermöglichtdemGeschäftsführer<br />
nun, seine Ansprüche im Jahre 2013<br />
bei 2000 Euro Monatsrente und 1200<br />
EuroWitwenrentequasieinzufrieren<br />
und <strong>auf</strong> diesem Niveau zu belassen.<br />
Dies führt natürlich dazu, dass der<br />
Aufwand, <strong>den</strong> das Unternehmen zur<br />
Ausfinanzierung der Versorgungsanwartschaft<br />
<strong>auf</strong>bringen muss, sich<br />
ebenso in etwa halbiert. Ein steuerlicher<br />
Zufluss beim Geschäftsführer<br />
entsteht so nicht. Weiterhin ermöglichtdasBMF-Schreibenauch,dieZusageuntergewissenVoraussetzungen<br />
umzugestalten. So könnte im vorliegen<strong>den</strong><br />
Beispiel die Witwenrente gegen<br />
eine gleichzeitige Erhöhung der<br />
Altersrente reduziert wer<strong>den</strong>. Zum<br />
Beispiel könnte die Altersrente 2200<br />
Euro und die Witwenrente 600 Euro<br />
betragen. Wichtig bei der Umgestaltung<br />
von Versorgungszusagen ist,<br />
dass der Barwert der Versorgungszusage<br />
sowohl nach der Kürzung als<br />
auchnachderUmgestaltung<strong>den</strong>BarwertderinderVergangenheiterdienten<br />
Leistungen nicht unterschreitet.<br />
Nur dann beträgt der Wert der verdeckten<br />
Einlage Null Euro, und der<br />
Verzichtiststeuerunschädlich.<br />
Fazit: Das BMF-Schreiben stellt in<br />
bestimmten Konstellationen ein wirkungsvollesWerkzeugdar,unpassende<br />
Pensionszusagen zu sanieren. In<br />
Kombinationmitgeschicktenundindividuell<br />
ausgearbeiteten Konzepten<br />
istesnunmöglich,altePensionszusagen,<br />
die nach einigen Jahren eher als<br />
Lastangesehenwur<strong>den</strong>,wiederandie<br />
aktuelle Situation desUnternehmens<br />
und die Wünsche des Geschäftsführers<br />
anzupassen. Allerdings ist hier<br />
Vorsicht geboten: Nur Spezialisten,<br />
die sowohl die steuerliche als auch<br />
die rechtliche Komponente abdecken<br />
können,solltensichandieseAufgabe<br />
wagen.