September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...
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IN EIGENER SACHE • HINTER DEN KULISSEN<br />
das Geld knapp war, mit Kohlen ausgeholfen.<br />
Sie war entsetzt und geschockt,<br />
<strong>als</strong> sie miterleben musste, wie ihr Wohl -<br />
täter 1938 zum Straßenwaschen gezwungen<br />
wurde, ein Erlebnis, das sie nicht<br />
mehr vergessen konnte. Nunmehr, nach<br />
vielen Jahren, hat sie Gelegenheit wahrgenommen,<br />
das Andenken an diese Familie<br />
durch die Spende an die IKG zu ehren.“<br />
Die Sozialpatenschaft<br />
Helfen kann man mit der Übernahme einer Sozialpatenschaft im Rahmen<br />
von zwei Projekten:<br />
Das „Projekt Zedaka“ (Hebräisch für Wohltätigkeit) unterstützt menschen,<br />
die durch Arbeitslosigkeit und/oder Krankheit in finanzielle Schwierigkei -<br />
ten geraten. Sie können im Winter ihre Wohnung nicht heizen oder Repa ra -<br />
turen nicht durchführen lassen. Sie erhalten einmalige Zuschüsse. Wer eine<br />
Sozialpatenschaft für dieses Projekt übernimmt, zahlt 100 Euro im Monat.<br />
Das „Projekt Chessed“ (Hebräisch für barmherziges Tun) hilft menschen, die<br />
monat für monat mit einem finanziellen Engpass kämpfen und es nicht<br />
schaffen, den Lebensalltag zu finanzieren, etwa Alleinerziehende, kinderreiche<br />
Familien, alte und kranke Personen. Hier kann man mit einer Sozial -<br />
pa tenschaft helfen, für die 50 Euro pro Monat zu bezahlen sind.<br />
„Es gibt viele Leute, die bedürftig sind – leider geht das ein wenig unter“, bedauert<br />
miriam Tenner. Andererseits gebe es eben eine menge menschen, die zwar<br />
nicht viel, aber doch ein wenig geben könnten. „Das ist eine Möglichkeit, wo<br />
Leute auch mit kleinen Beträgen etwas machen können.“ mit der Sozialpaten schaft<br />
sei zudem transparent, was mit dem Geld passiere.<br />
Es gibt immer wieder solche Ge schich -<br />
ten, wo Leute das Bedürfnis haben,<br />
der Kultusgemeinde etwas zu spenden,<br />
sind sich Haber, Tenner und An -<br />
gel einig . Das sei die schöne Seite dieser<br />
Aufgabe. insgesamt ist der Ar beits -<br />
alltag des Trios abwechslungsreich.<br />
„Wir Fundraiserinnen müssen alles können:<br />
vom Texten, Layouten, schnell Or ga -<br />
nisieren bis zum Durchhalten und vor<br />
allem dem raschen Eingehen auf Wün sche<br />
der Spender. Es braucht eben ein wenig<br />
Phantasie, viel Einfühlungs vermögen –<br />
und Unternehmergeist.“<br />
Wer sich nicht zu einem monatlichen Beitrag verpflichten wolle, der könne<br />
zudem jederzeit eine Spende, auch in geringerer Höhe <strong>als</strong> 50 Euro, an den<br />
Verein Tmicha überweisen, betont Tenner. Damit die Spende auch steuerlich<br />
absetzbar ist, ist es allerdings wichtig, anzugeben, ob das Geld für das<br />
„Projekt Zedaka“ oder das „Projekt Chessed“ verwendet werden soll.<br />
insgesamt gehe es in der Fundraising-Arbeit immer stärker in Richtung<br />
„zu sätzlicher nutzen“, meint Tenner. Soll heißen: es reicht längst nicht mehr,<br />
die Hand aufzuhalten,. Für den Spender muss sich entweder ein nutzen<br />
ergeben oder aber die Verwendung des gespendeten Geldes möglichst klar<br />
und definiert sein. Dafür hat Tenner Verständnis – und versucht, siehe<br />
mischloach manot-markt und Sozialpatenschaften, neue Wege zu beschreiten.<br />
Eines regt sie allerdings auf: „Gleichgültigkeit. Das kann ich nicht akzeptieren.“<br />
Wichtig ist ihr zudem zu transportieren: „Wenn ich spende, warum<br />
nicht in meinen eigenen Kreisen?“<br />
Bitte beachten Sie auch die Beilage!<br />
zur Person<br />
mag. Pia angel, geb. 1969, aufgewachsen in Wien, besuchte das Lyçée Francais, maturierte bei den Domini ka ne rin nen<br />
in Wien-Hietzing und studierte anschließend Jus. nach vier Jahren Tätigkeit <strong>als</strong> Rechtsanwaltsanwärterin wechselte<br />
sie in den Finanzbereich zu C-Quadrat AG, später in den Sponsoringbereich. Für die iKG ist Angel seit 2002 tätig. Ver -<br />
heiratet mit mag. Günter K. Angel, mBA, und stolze mutter dreier kleiner mädchen (eineinhalb, vier und sechs Jah re).<br />
hanni haber, geb. in Wien, lebte in montreal, St. Gilgen und Salzburg, wo sie rund 20 Jahre lang selbstständig tätig<br />
war. 1995 Rückkehr nach Wien, seit 2001 <strong>als</strong> Fundraiserin für die iKG Wien tätig. Sie ist mit Univ. Prof. Dr. Paul<br />
Haber vereiratet und mutter eines erwachsenen Sohnes.<br />
miriam tenner, geb. 1959 in Deutschland, aufgewachsen in Frankfurt am main, wo sie auch ihr Abitur ablegte sowie<br />
Sport und Geschichte studierte. 1981 Umzug nach Wien. Hier zunächst bis 1988 in der Presse- und Kulturabteilung<br />
der israelischen Botschaft tätig, von 1989 bis 1999 Geschäftsführerin einer israelischen Sicherheitsfirma am Flug ha fen<br />
Wien-Schwechat, danach für die Austrian Airlines tätig. Seit 2002 selbstständige Unternehmensberaterin. Für die<br />
Fundraising-Abteilung der iKG ist Tenner seit Juni 2008 tätig. Sie ist mit Dr. Wilhelm Tenner verheiratet und mutter<br />
dreier bereits erwachsener Kinder.<br />
8 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770