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September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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JUDENTUM<br />

Tischri 5770<br />

(19. <strong>September</strong> - 18. Oktober <strong>2009</strong>)<br />

Historische Ereignisse & wichtige Tage<br />

Bitte beachten, dass alle jüdischen Tage mit dem<br />

Sonnenuntergang des Vortages beginnen!<br />

1. Tischri (19. <strong>September</strong>)<br />

• 1. Tag Rosch HaSchono (Rosch Ha Scha nah/<br />

Neujahrsfest)<br />

• Erschaffung der ersten Menschen, Odom<br />

und Chawa (Adam und Eva), und die Story<br />

mit dem Apfel vor 5770 Jahren<br />

• Akejdas Jitzchok (Darbringung Isaaks, des<br />

Sohnes Abrahams, <strong>als</strong> Opfer) vor 3686<br />

Jahren<br />

• Jahrzeit von Sarah Imenu, ebenfalls vor<br />

3686 Jahren<br />

2. Tischri (20. <strong>September</strong>)<br />

• 2. Tag Rosch HaSchono (Neu jahrs fest)<br />

3. Tischri (21. <strong>September</strong>)<br />

• Zom Gedalja, ein Tanis Zibur (allgemeiner<br />

Fasttag) in der Erinne rung an die Ermor -<br />

dung von Gedalja<br />

4. Tischri (22. <strong>September</strong>)<br />

• Jahrzeit von Rabbiner Seckel Löb Mat tes<br />

Wormser, der Baal Schem von Michel stadt,<br />

vor 162 Jahren<br />

5. Tischri (23. <strong>September</strong>)<br />

• Jahrzeit von Rabbi Akiva, vor 1875 Jahren<br />

8. Tischri (26. <strong>September</strong>)<br />

• Einweihung des Ersten Beis HaMik dosch, des<br />

Salomonischen Tempels in Jeru sa lem vor<br />

2835 Jahren<br />

10. Tischri (28. <strong>September</strong>)<br />

• Jom HaKippurim (Versöhnungstag)<br />

• Vor 3322 Jahren brachte Mosche Rabbenu<br />

die zweiten Steintafeln mit den 10 Ge bo -<br />

ten vom Berg Sinai, nachdem er die ers ten<br />

zerbrochen hatte, und Haschem ver gab<br />

an diesem Versöhnungstag (Jom Kip pur)<br />

Benei Jisroel für das Goldene Kalb.<br />

• 10. Tischri 5734 (6.10.1973) Ausbruch<br />

Jom Kippur-Krieg<br />

13. Tischri<br />

• Jahrzeit von Rabbiner Akiva Eger,<br />

vor 172 Jah ren<br />

15. bis 21. Tischri (3. bis 9. Oktober)<br />

• Sukkos (Laubhüttenfest)<br />

22. Tischri (10. Oktober)<br />

• Schemini Atzeres (8. Tag der Ver samm lung)<br />

23. Tischri (11. Oktober)<br />

• Simchas Torah (Fest der Torah Freude)<br />

25. Tischri (13. Oktober)<br />

• Jahrzeit des chassidischen Rebbes R’ Lewi<br />

Jitzchok Berditchew, vor 199 Jahren<br />

• Jahrzeit von Morenu v’Rabbenu Mo sche<br />

So fer aus Frankfurt a. M., genannt der<br />

„Chas sam Sofer”, vor 170 Jahren<br />

29. Tischri (17. Oktober)<br />

• Jahrzeit von Rabbiner Don Jitzchok<br />

Abravanel, vor 501 Jahren<br />

Tischri ist der 1. Monat nach dem „bürger li chen“<br />

jüdischen Kalender und der 7. Monat nach dem<br />

„religiösen“ Kalender. Der Monat Tischri ist im -<br />

mer ein voller Monat, d.h. er dauert 30 Tage.<br />

Schailos &<br />

Tschuwos<br />

ausgewählte halachische<br />

Fragen, beantwortet<br />

von Gemeinderabbiner<br />

Schlomo Hofmeister<br />

AskTheRabbi@ikg-wien.at<br />

FRAGE: „Wenn ich 6 Stunden nachdem<br />

ich Fleisch gegessen habe, noch Fleisch -<br />

reste zwischen den Zähnen finde, muss ich<br />

dann noch einmal von vorne anfangen 6<br />

Stunden zu warten, oder darf ich schon<br />

milchig essen?”<br />

hintergrund: nachdem wir Spei -<br />

sen gegessen haben, die Geflügel<br />

oder Fleisch beinhalten, warten<br />

wir eine bestimmte Zeit, bevor<br />

wir milch oder milchprodukte zu<br />

uns nehmen dürfen. Bezüglich<br />

der einzuhaltenden Wartezeit<br />

gibt es prinzipiell drei verschiedene<br />

Traditionen und jeder sollte<br />

sich unbedingt, der Herkunft seiner<br />

väterlichen Familie entsprechend,<br />

an den jeweiligen Zeitrah -<br />

men halten: Juden sefardischen,<br />

orientalischen und ost-europäischen<br />

Ursprungs warten allgemein<br />

6 Stunden, deutsche Asch -<br />

ke nasim 3 Stunden und holländische<br />

1 Stunde.)<br />

AnTWORT: Diesbezüglich gibt es<br />

eine meinungsverschiedenheit unter<br />

den Autoritäten. Raw Josef Karo<br />

(1488-1575) schreibt im Schulchan<br />

Oruch man solle in einem solchen Fall<br />

einfach die Fleischreste zwischen den<br />

Zähnen entfernen und dürfe dann so -<br />

gleich milch trinken. Der Remo (Raw<br />

mosche isserles, 1525-1572) stimmt<br />

dem zu, fügt jedoch hinzu, man solle<br />

sich auch noch den mund spülen. Der<br />

Tas (Raw Dovid HaLewi Sigel, 1586-<br />

1667) erklärt jedoch, dass wir sowohl<br />

die meinung von Raschi (1040-1105)<br />

nämlich, dass diese Fleisch reste auch<br />

nach 6 Stunden noch <strong>als</strong> Fleisch zu<br />

betrachten sind, <strong>als</strong> auch die mei nung<br />

des Rambam (1135-1204) be rück sich -<br />

tigen müssen, wonach wir nach dem<br />

Verzehr von Fleisch 6 Stunden warten<br />

müssen, und daher in einem solchen<br />

Fall noch einmal die gesamte Zeit -<br />

spanne zwischen Fleisch und milch<br />

warten müssen. Unser großer Rab bi -<br />

ner, der Chassam Sofer (1762-1839)<br />

schreibt allerdings, dass wir uns in ei -<br />

nem solchen Fall allein auf die mei -<br />

nung des Rambam verlassen können,<br />

wonach jene Fleischreste zwischen<br />

den Zähnen durch den Speichel im<br />

mund nach 6 Stunden bereits soweit<br />

verdaut wurden, dass sie nicht mehr<br />

<strong>als</strong> Fleisch zu betrachten sind. Wir<br />

dürfen <strong>als</strong>o, nachdem wir uns die<br />

Zäh ne gereinigt und den mund ausgespült<br />

haben milchig essen, ohne<br />

weiter warten zu müssen.<br />

FRAGE: „In einem Monat werde ich 12<br />

Jahre alt. Darf ich dann meine eigenen<br />

Schabbos Kerzen anzünden?”<br />

AnTWORT: Als prinzipielle Regel<br />

gilt, dass alle mitglieder eines Haus -<br />

haltes, egal welchen Alters, durch die<br />

Kerzen der jüdischen mutter (oder<br />

des Vaters), von ihrer Pflicht entbunden<br />

sind eigene Kerzen am Schabbos<br />

und Jomtow zu zünden. in vielen Fa -<br />

milien gibt es jedoch den Brauch, dass<br />

mädchen, sobald sie alt genug sind es<br />

zu können, zusammen mit ihrer mut -<br />

ter, eigene Kerzen anzünden - dies<br />

darf, muss aber nicht gemacht werden.<br />

Allerdings wenn gesetzespflichtige<br />

Kinder, egal ob mädchen (ab 12 Jah -<br />

ren) oder Buben (ab 13 Jahren), den<br />

Schabbos oder Jomtow nicht zu<br />

Hause verbringen, können sie durch<br />

die Kerzen der mutter zu Hause nicht<br />

mehr von ihrer Pflicht entbunden wer -<br />

den und müssen ihre eigenen Schab -<br />

bos oder Jomtow Kerzen anzünden<br />

(Oruch HaSchulchan 263:5). Wenn man<br />

bei Bekannten oder Freunden übernachtet,<br />

gilt man für jenen Tag <strong>als</strong><br />

mitglied dieses Haushalts und erfüllt<br />

die eigene Pflicht durch die Kerzen der<br />

Gastgeber (Raschal, Mogen Awrohom,<br />

R’ Mosche Feinstein). in einer<br />

Jeschiwa, im Seminar oder auf einer<br />

Schulfahrt wo viele Kinder zusammen<br />

sind, wird einem der Kinder die<br />

Ehre gegeben die beiden Schabbos<br />

oder Jom tow Kerzen im Speisesaal<br />

anzuzünden, den Segensspruch zu<br />

sagen und damit die Verpflichtung<br />

aller anderen zu erfüllen (so rät mein<br />

Lehrer R’ Chaim Pinchas Scheinberg).<br />

54 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770

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