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September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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JÜDISCHE WELT • INLAND<br />

Weiter keine EU-einheitliche Schächt-Regelung<br />

JÜDISCHE WELT<br />

Die Erwartungshaltung war groß, nachdem<br />

das Europäische Parlament im Mai<br />

das Schlachten ohne vorherige Betäu -<br />

bung aus religiösen Gründen ohne wenn<br />

und aber erlauben wollte. Zuvor hatte<br />

die EU-Kommission in ihrem Entwurf für<br />

eine „Verordnung über den Schutz von<br />

Tieren zum Zeitpunkt ihrer Tötung“ den<br />

Mitgliedstaaten das Recht eingeräumt,<br />

hier dennoch ein Verbot auszusprechen.<br />

Nun hat der Europäische Rat endgültig<br />

entschieden: demnach ist das Schäch ten<br />

zwar EU-weit erlaubt, auf nationaler Ebe -<br />

ne dürfen aber strengere Regeln <strong>als</strong> in der<br />

Verordnung enthalten angewandt werden.<br />

Im österreichischen Gesundheits mi -<br />

nisterium wird jedoch versichert: hier zu<br />

Lande wird sich am Status quo nichts<br />

ändern.<br />

Von Alexia Weiss<br />

Sechs bis sieben Rinder, sechs bis sieben<br />

Kälber und rund 1.000 Hühner<br />

werden in Österreich jede Woche ko -<br />

scher geschlachtet, erzählt ein masch -<br />

giach (Aufseher) der „Gemeinde“. Bis<br />

vor fünf Jahren wurde in St. marx ge -<br />

schächtet. nach der Auflösung dieses<br />

Schlachthofes mussten sich die jüdischen<br />

Schlachter und ihre islamischen<br />

Kollegen nach einer Alternative um -<br />

se hen. Rinder werden nun in einem<br />

Schlachthof in niederösterreich ge -<br />

schäch tet. Das Geflügel wird in zwei<br />

steirischen Orten koscher geschlachtet.<br />

Rund 2.000 Familien essen in Wien<br />

der zeit koscher, schätzt der masch gi -<br />

ach. Tendenz steigend, denn: „Die bu -<br />

cha rischen Jugendlichen bleiben meist in<br />

Wien und sie leben oft strenger <strong>als</strong> ihre<br />

Eltern. Dadurch steigt der Bedarf an ko -<br />

scherem Fleisch stetig an.“<br />

Derzeit gibt es in Österreich keinerlei<br />

Probleme, koscher zu schlachten.<br />

Wenn Kritik am Schächten geübt wird,<br />

hat sie zwei Stoßrichtungen: die eine<br />

ist tatsächlich antisemitisch motiviert<br />

und fußt auf Jahrhunderte alten Ver -<br />

hetzungsmustern. in diesem Zusam -<br />

menhang werden dann im Deutschen<br />

auch gerne Begriffe wie „rituelles<br />

Schlachten“, „die Kehle durchschneiden“,<br />

„ausbluten“ benutzt, Begriffe, deren<br />

Hin tergrund nicht unrichtig ist, die<br />

über die Jahre aber eine deutliche ne -<br />

gative Konnotation erfahren haben.<br />

Die mehrzahl der Kritiker kommt<br />

heu te aber aus der Tierschützer-Sze ne.<br />

Und manchmal überschneiden sich<br />

die beiden Gruppen – wie 2005, <strong>als</strong> es<br />

in Österreich darum ging, im Rahmen<br />

des bundeseinheitlichen Tierschutz ge -<br />

setzes (davor war diese materie auf<br />

34 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770

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