September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...
September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...
September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WIRTSCHAFT • ISRAEL<br />
ein Rohr herunter und muss von dort<br />
mit Pistengeräten auf die Hänge<br />
geschoben werden. Für das Wasser<br />
sorgen zwei bereits bestehende<br />
Stauseen auf dem Berg. Da die<br />
Produktion mittels Vakuum etwas<br />
mehr Energie braucht <strong>als</strong> die herkömmliche,<br />
schalten die Ti roler wieder<br />
ihre alte, fix verrohrte An lage ein,<br />
sobald es kälter geworden ist. „Was<br />
ganz wichtig ist,“ so Krüger, „das<br />
Ganze läuft völlig chemiefrei ab. Sonst<br />
hätten wir von der Tiroler Landes re -<br />
gierung auch nie eine Genehmigung be -<br />
kommen. Die sind heute schon sehr restriktiv.“<br />
Die gesamte investition hat die Pitz -<br />
taler Gleterscherbahnen 1,8 mio. Euro<br />
gekostet, „und wir sind gemeinsam mit<br />
Zermatt wirklich weltweit die ersten,“<br />
freut sich Krüger. manche seiner<br />
Branchenkollegen hatten sich bis zu -<br />
letzt skeptisch gezeigt. Aber die erste<br />
Schneeproduktion sei bei 14 bis 15<br />
Grad Außentemperatur gleich 24<br />
Stun den lang gelaufen und habe gut<br />
geklappt. „Natürlich ist der Schnee bei<br />
diesen Temperaturen feucht, aber er<br />
schmilzt auch nicht gleich, wenn er dann<br />
auf die warmen Steine geschoben wird.“<br />
Die israelis haben bei ihrer markt be -<br />
arbeitung trotz technischer Vorbe halte<br />
auch in anderen Skigebieten „großes<br />
interesse“ festgestellt. Jetzt, nach den<br />
ersten beiden Referenzprojekten, sollte<br />
das Geschäft eigentlich losgehen. Vor<br />
allem die italienischen Dolomiten<br />
haben sie <strong>als</strong> nächstes im Blick.<br />
© Krüger<br />
Konzerne in den Alpen<br />
iDE Technologies im Hasharon industriepark im nordisraelischen Kadima ist nach europäischen maßstäben ein größerer<br />
mittelbetrieb, mit 250 meist hoch qualifizierten mitarbeitern und Jahresumsätzen jenseits der 200 mio. US-<br />
Dollar. Das Unternehmen hat neben der Zentrale in israel noch Aus lands-niederlassungen in den USA, in Spanien<br />
und in China. Die Firma gehört aber keiner industriellen- oder Technikerfamilie. Sie wurde in den 60er Jahren wegen<br />
der Wasserknappheit im Land vom Staat gegründet, um bessere Techniken zur Entsalzung von meerwasser zu entwickeln.<br />
in den 90ern trennte sich dann die Regierung von einer ganzen Reihe von Un ter nehmen, auch von iDE<br />
Technologies.<br />
iDE gehört heute zu jeweils 50 Prozent den beiden israelischen Konzernen iCL und Delek. Und diese haben beide<br />
jeweils unterschiedliche, weit gespannte Unternehmens-Aktivitäten, aber mit Gletscher-Schnee wohl sonst kaum zu<br />
tun. iCL (israel Chemic<strong>als</strong> Ltd.) ist eine Chemie-Gruppe mit knapp sieben mrd. Dollar Umsatz im Jahr 2008. Dieses<br />
war laut Geschäftsbericht „das beste Jahr in der Geschichte von iCL“, aber im vierten Quartal machte sich die globale<br />
Krise bereits mit Umsatz- und Gewinnrückgängen bemerkbar. Zum Halbjahr <strong>2009</strong> schrieb iCL mit seiner<br />
Kunstdünger-, industriechemie- und Feinchemie-Erzeugung (etwa für Vorprodukte zur Lebensmittel industrie,<br />
Phar mazeutik- oder Kosmetika-Herstellung) noch schwarze Zahlen, die Gewinne waren aber gegenüber dem Vor -<br />
jahr deutlich eingebrochen. iCL notiert an der Tel Aviver Börse, der größte Aktionär ist mit 53 Prozent die israel<br />
Corporation der Ofer Group.<br />
Delek ist den meisten israelis und auch vielen Touristen durch das gleichnamige Tankstellennetz bekannt. Die<br />
investment-Gruppe mit Umsätzen von 8,7 mrd. Euro im Jahr 2008 hat ihre Aktivitäten sehr breit gestreut. in 1600<br />
Tankstellen in israel, den USA wird Benzin und Diesel verkauft, weiters gehören zu Delek Tochterfirmen, die selbst<br />
nach Öl und Gas bohren – die beiden großen jüngst gefundenen Felder im mittelmeer vor der israelischen Küste<br />
gehen auf ihr Konto. Überdies betreibt Delek Kraftwerke und meerentsalzungsanlagen, verkauft Ver si-cherungen<br />
(in israel und in den USA), besitzt Kabel-TV-Firmen, Bauunternehmen sowie die israelische immo bi li en-Gruppe El-<br />
Ad und ist israels größter Automobil-importeur mit den marken mazda und Ford. Delek notiert an der Börse von Tel<br />
Aviv, der Hauptaktionär ist Yitzhak Tshuva. Delek hat 2008 wegen der Wirtschafts kri se rote Zahlen ge schrieben. Elf seiner<br />
Tochter-Unternehmen werden ebenfalls an der israelischen Börse gehandelt – von Avner Oil Exploration bis zu<br />
Delek Drilling, von Delek Energy bis zur Versicherung Phoenix Holdings.<br />
30 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770