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September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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POLITIK • ISRAEL<br />

Die „de facto Regierung“ der Hamas<br />

im Gazastreifen wird weder von is -<br />

rael noch von der Autonomiebehörde<br />

anerkannt. Jährlich wurden rund<br />

7.000 Palästinenser aus dem Gaza -<br />

strei fen dank der unbürokratischen<br />

Vermittlung nach israel zwecks medizinischer<br />

Behandlung eingelassen.<br />

Jetzt haben die kranken Palästinenser<br />

und die menschenrechtsorga nisatio -<br />

nen keinen Ansprechpartner mehr.<br />

Einen ersten Erfolg verbuchten israelische<br />

Journalisten und Vereine wie<br />

nGO-Watch (Beobachter von nicht-<br />

Regierungs-Organisationen). Unter<br />

dem Titel „Eine Büchse voller Wür -<br />

mer“ veröffentlichte Ben Dror Yemini<br />

fragwürdige Einzelheiten über Hob -<br />

bys und extremistische Aktivitäten<br />

füh render mitarbeiter von „Human<br />

Rights Watch“ (HRW). neben Am nes -<br />

ty international ist das die angesehenste<br />

internationale menschen rechts or -<br />

ga nisation. Der stellvertretende Leit er,<br />

Joe Stork, sei ein „antizionistischer Ex -<br />

tremist“, der das massa ker an israelischen<br />

Athleten bei den olympischen<br />

Spielen in münchen 1972 befürwortet<br />

und zur Vernich tung israels aufgerufen<br />

habe. „Wir sollten den Er folg der Mün -<br />

chen-Aktion anerkennen... Sie hob die Mo -<br />

ral unter Palästinensern in den Lagern“,<br />

wird Stork zitiert. Die Leiterin der nah -<br />

ost abteilung, Sarah Leah Whitson, habe<br />

zum Boykott isra els aufgerufen. Ye -<br />

mini schreibt: „Von solchen Leuten ist<br />

eine vorbehaltlose Prü fung von Men schen -<br />

rechtsverlet zungen nicht zu erwarten.“<br />

Und jetzt traf es auch noch den mili -<br />

tärexperten von HRW, Mark Garlasco.<br />

„Ob er selber ein Nazi ist, bleibt unklar“,<br />

schreibt Yemini. Doch nachgewiesen<br />

ist, dass Garlasco nazi-Abzeichen<br />

sammelt, ein 430 Seiten starkes Buch<br />

dazu veröffentlicht hat und – nach ei -<br />

genen Angaben - unter dem Alias „Flak<br />

88“ in Bloggs mitdiskutiert. Der 1970<br />

in new York geborene Sohn einer<br />

Deut schen und eines italieners habe<br />

<strong>als</strong> Kind seinen Großvater bewundert,<br />

weil der bei der Wehrmacht gedient<br />

hat te.<br />

HRW geriet in Erklärungsnot und sus -<br />

pendierte Garlasco bei vollem Ge halt<br />

vom Dienst. Einige Kritiker hätten ihm<br />

„Sympathien für den Nation<strong>als</strong>o zia lis mus<br />

unterstellt, weil dieser deutsche Kriegs -<br />

me morabilien sammelt. Diese An schul di -<br />

gungen sind nachweislich f<strong>als</strong>ch und Teil<br />

einer Kampagne, die von der detaillierten<br />

und schonungslosen Bericht erstattung von<br />

Human Rights Watch über Völkerrechtsund<br />

Menschen rechts verletzungen durch<br />

die israelische Regierung ablenken soll“,<br />

heißt es in einer offiziellen HRW-Er -<br />

klä rung.<br />

Ist Holocaust-Erziehung im Gazastreifen<br />

ein Kriegsverbrechen?<br />

Die UnO-Flüchtlingshilfe organisa ti on<br />

UnWRA ist wegen einer vermeintli -<br />

chen Weigerung, in UnO-Schulen im<br />

Gazastreifen palästinensische Kinder<br />

über den Holocaust zu unterrichten,<br />

un ter Druck geraten. Offiziell dementierte<br />

die UnO Behauptungen des Si -<br />

mon Wiesenthal Centers in Los Ange -<br />

les (SWC), wonach der UnWRA-Ge -<br />

ne ral be auf tragte im Gazastreifen, Ka -<br />

ren Abu Zayd, und UnWRA-Direktor<br />

John Ging sich geweigert hätten, den<br />

nazi-Holocaust dem Lehrplan einzufügen,<br />

weil der Holocaust keine „men-<br />

schen rechts frage” sei.<br />

Das SWC hatte vom UnO-Gener<strong>als</strong>e -<br />

kre tär gefordert, die bei den hochrangigen<br />

UnWRA-Be dien steten zu entlassen<br />

und jegliche fi nanzielle Unter -<br />

stüt zung für die UnO-Organisation<br />

zu unterbinden, so lan ge nicht der Ho -<br />

locaust auf den Lehrplan der palästinensischen<br />

Schü ler gesetzt werde.<br />

„Während die Welt sich in Polen versammelte,<br />

um des 70. Jah restages des Be ginns<br />

des Zweiten Welt kriegs zu ge den ken, bei<br />

dem 50 Millionen Menschen ihr Le ben<br />

ließen, entschlossen sich einseitig Beamte<br />

der UNWRA in Gaza, jegliche Erwäh nung<br />

des Holocaust auszuradieren.” Weiter hieß<br />

es in der Presse mit teilung des SWC,<br />

dass die UnO-Beamten nicht den Vor -<br />

ga ben der islamistischen Hamas-Or ga -<br />

nisation folgen sollten, die den Holo -<br />

caust leugnen.<br />

Darauf antwortete jetzt die UnWRA,<br />

dass die für die Versorgung palästinensischer<br />

Flüchtlinge in den besetzten<br />

Gebieten israels, im Libanon, in Sy rien<br />

und Jordanien verantwortliche Orga -<br />

ni sation, „jegliche Form der Holo caust-<br />

Leugung” verurteile. Gleich wohl verurteile<br />

die Organisation auch eine „Po-<br />

litisierung” des Holocaust. Ohne sich<br />

zu verpflichten, in UnO-Schulen den<br />

Ho locaust tatsächlich zu erwähnen,<br />

er klärte die UnWRA, dass sie ei nem<br />

„positiven Lehrplan” ver pflich tet sei,<br />

den Kindern „die Werte der Men schen -<br />

rechte beizubringen, wie sie in der univer -<br />

sa len Menschenrechts-Er klärung ver an kert<br />

sind”. in dieser „All gemeinen Er klä -<br />

rung der menschen rech te” wird frei -<br />

lich der Holocaust nicht ausdrücklich<br />

erwähnt. Dem öf fent lichen Streit zwischen<br />

dem SWC und der UnRWA ging<br />

voraus, dass Vertreter der im Ga za -<br />

strei fen herrschenden Hamas die UnO<br />

gar ei nes „Kriegsverbrechens” be -<br />

zich tigen, weil sie den Holocaust in<br />

den Lehrplan in UnO-Schulen aufgenommen<br />

habe, obgleich der Holo caust<br />

„keine wis senschaftlich nachgewiesene<br />

Wahr heit” sei und palästinensischen<br />

Kin dern so „Sympathie für die Juden”<br />

bei gebracht werden könnte.<br />

Die UnWRA versorgt nach eigenen<br />

An gaben allein im Gazastreifen etwa<br />

250.000 Kinder mit Schulerziehung,<br />

fi nanziert durch die internationale Ge -<br />

meinschaft. im nahen Osten würden<br />

etwa eine halbe million Kin der palästinensischer<br />

Flüchtlinge aus dem Jahr<br />

1948, <strong>als</strong> der Staat israel entstand,<br />

UnO-Schulen besuchen. Auf An frage<br />

erklärte der UnWRA-Spre cher Chris<br />

Gun ness, dass Lehr plan und Schul bü -<br />

cher in UnO-Schulen vom je wei ligen<br />

Gastland übernommen würden, in<br />

die sem Fall der pa läs ti nen si schen Au -<br />

tonomiebehörde in Ramal lah. Gleich -<br />

wohl entwickle die UnWRA zu sätz li -<br />

ches Lehrmaterial, um den Kin dern<br />

auch Werte wie men schenrechte zu<br />

vermitteln. „Dieser Lehrstoff wird in Dis -<br />

kus sions grup pen mit Eltern und Leh rern<br />

erarbeitet”, sagte Gunnes. Die Auf regung<br />

der Ha mas über die Erwäh nung<br />

des Holocaust in Schul büchern der<br />

UnO sei „verfrüht”. Das Thema werde<br />

zwar diskutiert, aber es gebe noch keinen<br />

Be schluss dazu. „Und so lange kei ne<br />

Beschlüsse gefasst sind, können wir die<br />

Bücher nicht der Druckerei übergeben”,<br />

sag te Gunnes. Solange <strong>als</strong>o die Un W -<br />

RA nicht be schlossen hat, den Holo caust<br />

in das Lehr material einzufügen, kann<br />

die Ha mas ihr nicht vorwerfen, ein<br />

„Kriegs verbrechen” zu be gehen. Auch<br />

kann das SWC der Or gani sa tion keine<br />

Vorwürfe ma chen, den Holo caust zu<br />

verleugnen. Doch auch die UnO kann<br />

nicht behaupten, entsprechend ih rer<br />

ei genen Vorgab en, den Ho lo caust <strong>als</strong><br />

menschen rechts fra ge in den Lehr plan<br />

aufgenommen zu ha ben, so lange das<br />

nach Angaben ihres eigenen Spre chers<br />

eine unbeschlossene Sachse sei und<br />

noch diskutiert werde. USW/APA<br />

26 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770

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