September 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...
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POLITIK • INLAND<br />
Die internationale jüdische<br />
EHE-PARTNER-VERMITTLUNG<br />
Weber José<br />
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Leute aus Terror-<br />
Camps stellen ein<br />
Risiko dar<br />
Peter Gridling, Leiter des Bundes am tes<br />
für Verfassungsschutz und Terroris -<br />
mus bekämpfung (BVT), zeigte sich im<br />
interview mit der ‘Presse am Sonn tag’<br />
besorgt über in Österreich lebende<br />
islamisten, die sich in ausländischen<br />
Terror-Camps ausbilden lassen. Das<br />
BVT habe bereits mehrere derartige<br />
Fälle angezeigt, aufgrund der Geset -<br />
zes lage habe man aber wenig Hand -<br />
habe gegen solche menschen. Ent -<br />
spre chende Ermittlungsergebnisse des<br />
BVT lägen aktuel bei der Justiz, so<br />
Gridling.<br />
„Diese Personen stellen einfach ein Risi ko<br />
dar, wenn sie nach Österreich zurückkommen.<br />
Die Kontakte, die sie in den Terror-<br />
Camps gewinnen, pflegen sie auch weiter”,<br />
so Gridling. Überhaupt diagnostiziert<br />
der BVT-Chef eine steigende Zahl an<br />
„radikalisierten Personen” in der isla mis -<br />
ten-Szene im Land: „Die Szene verändert<br />
sich”, auch die Anwesenheit von<br />
„Schläfern” in Österreich sei nicht<br />
aus zuschließen.<br />
im Zusammenhang mit dem sogenannten<br />
„Spitzel-Ausschuss” im Par -<br />
lament, der auch Vorwürfen kasachischer<br />
Spionageakte in Österreich<br />
nachgehen soll, kritisiert Gridling die<br />
verzerrte verharmlosende Bericht erstattung<br />
in den medien: „Ein ausländischer<br />
Nachrichtendienst hat all seine<br />
Möglichkeiten genutzt, um konsequent<br />
und mit allen Mitteln die Anliegen seines<br />
Landes umzusetzen.” in drei Fällen ha be<br />
es in dieser Causa Versuche ge geben,<br />
menschen mit Gewalt zu entführen,<br />
das BVT habe hier zahlreiche Perso -<br />
nen angezeigt.<br />
Stadt Salzburg arbeitet die Zeit des<br />
Nation<strong>als</strong>ozialismus auf<br />
Forschungsprojekt bis 2015 mit 30 bis 40 Wissenschaftern<br />
nach dem Vorbild Linz wird nun die<br />
Stadt Salzburg ihre Geschichte während<br />
der nS-Zeit aufarbeiten. Es sei<br />
zwar punktuell schon viel geforscht<br />
worden, aber nun sollen diese Jahre<br />
um fassend dargestellt und in einem<br />
Stan dardwerk zusammengefasst wer -<br />
den, kündigte Bürgermeister Heinz<br />
Schaden (S) bei einem Presse gespräch<br />
an.<br />
immer wieder gebe es heute Proble me,<br />
etwa bei Straßenbenennungen, wenn<br />
es gelte, Personen einzuordnen, er -<br />
klär te Ingrid Tröger-Gordon, „es fehlen<br />
oft die Zusammenhänge”. Und genau<br />
diese sollen mit dem bis 2015 angesetzten<br />
Projekt geschaffen werden. Un -<br />
ter Federführung des nS-Forschers<br />
Ernst Hanisch und des Hauses der<br />
Stadt geschichte werden 40 bis 50 Wis -<br />
senschafter die verschiedensten The -<br />
men bereiche aufarbeiten.<br />
Die ersten Forschungen seit dem<br />
Frühjahr betrafen die Vorgeschichte<br />
des nation<strong>als</strong>ozialismus in der mo zart -<br />
stadt. Die Ergebnisse werden jetzt in<br />
einer Vortragsreihe vorgestellt. Wei -<br />
tere Schwerpunkte sind unter anderem<br />
der Alltag in diesen Jahren, die<br />
Kultur und Bildung, der Terror und<br />
die Verfolgung oder die macht struk -<br />
tu ren in der Stadt, der Justiz und der<br />
Polizei. Die Ergebnisse werden jedes<br />
Jahr in Buchform publiziert, vieles soll<br />
auch im internet veröffentlicht werden.<br />
Auch Ausstellungen und Workshops<br />
sind geplant. 25.000 Euro stellt die<br />
Stadt jährlich dafür bereit.<br />
Die Suche nach Quellen werde über<br />
Europa hinausgehen, sagte Hanisch.<br />
Gegen Kriegsende seien viele Doku -<br />
men te vernichtet worden, so dass man<br />
heute kaum etwas über die nSDAP<br />
oder die anderen Verbände in Salz burg<br />
wisse. „Wir kennen nur die Füh rer.” Dass<br />
die Forscher bei ihrer Arbeit auf Sen -<br />
sationen stoßen werden, erwartet der<br />
Historiker nicht. Wichtig sei es aber,<br />
die Zusammenhänge herzustellen,<br />
etwa, was die menschen dam<strong>als</strong> wirk -<br />
lich gewusst, wie sie darauf reagiert<br />
und das alles wahrgenommen haben.<br />
http://www.stadt-salzburg.at/internet/<br />
nation<strong>als</strong>ozialismus/p2_296694.htm<br />
Wiener Grüne zeigen Polizei wegen „Ethnic Profiling” an<br />
Rassismus-Vorwürfe gegen die Wiener Polizei: Der Grünen Stadtrat David<br />
Ellensohn hat angekündigt, die Exekutive der Stadt anzuzeigen. Hinter -<br />
grund ist ein neuer Ermittlungsweg, den die Polizei beschreitet. Laut ei -<br />
nem Bericht in der jüngsten Ausgabe der Wiener Stadtzeitung „Falter” setzen<br />
die Ermittler im Kampf gegen Einbrecher „Ethnic Profiling” ein. Dabei<br />
werden nicht konkret verdächtige Personen aufgrund ihrer Herkunft oder<br />
Religionszugehörig keit überprüft.<br />
Es handelt sich um eine ursprünglich aus Großbritannien stammende und<br />
höchst umstrittene methode, die im Wiener Fall gegen menschen aus Geor -<br />
gi en und moldawien eingesetzt werde, wie Ellensohn erklärte. „Mit Ethnic<br />
Profiling werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft pauschal verdächtigt. Diese<br />
Fahndungs me thode ist rechtlich nicht gedeckt und damit in Österreich nicht<br />
zulässig. Deshalb bringen wir jetzt eine Anzeige ein”, sagte der Stadtrat.<br />
Gegenüber dem ORF-Landesstudio Wien verteidigte Landespolizei kom -<br />
man dant Karl mahrer die methode. Demnach handle es sich um eine reine<br />
Befra gung, um an informationen aus der Szene zu kommen: „Es geht sehr<br />
oft um Kontaktaufnahme, Gespräche und Gefahrenerforschung. Und all das ist ge -<br />
setzlich legitimiert.” Dazu Ellensohn: „Dass der Wiener Polizeikommandant<br />
Mah rer diese Vorgangsweise <strong>als</strong> reine ‘Befragung’ darstellt, ist ein misslungener<br />
Versuch, rassistische Polizei-Praktiken zu beschönigen. Wir fordern Mahrer auf,<br />
diese Praktiken zu beenden und nicht weiter durchzuführen.”<br />
14 <strong>September</strong> <strong>2009</strong> - Elul/Tischri 5770