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'Die Gemeinde' Januar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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POLITIK • INLAND<br />

Ist Martin Graf<br />

rücktrittsreif?<br />

POLITIK<br />

@Mike Ranz<br />

Das Ergebnis der aktuellen OGm-<br />

Um frage für das Wirtschaftsmagazin<br />

FORmAT ergab, das 40% der Be frag -<br />

ten sagen, Graf soll zurücktreten, 32%<br />

sagen Graf soll <strong>als</strong> Präsident im Amt<br />

bleiben und 27% wollen sich zu der<br />

Frage nicht äußern.<br />

Graf war in den letzten Wochen unter<br />

Druck geraten, nachdem bekannt ge -<br />

worden war, dass seine beiden mitar -<br />

bei ter auf rechtsextremen Seiten im<br />

internet Artikel und Accessoires be -<br />

stellt hatten, sowie an rechtsextremen<br />

Veranstaltungen teilgenommen ha ben.<br />

Graf hat sich daraufhin in einer Er -<br />

klärung von nation<strong>als</strong>ozialismus dis -<br />

tanziert.<br />

Deutliche Worte Fischers<br />

Bundespräsident Heinz Fischer hat<br />

nach den Rechtsradikalismus-Vor -<br />

wür fen gegen zwei der parlamentarischen<br />

mitarbeiter des Dritten natio -<br />

nal ratspräsident martin Graf (F) er -<br />

klärt, ihm wäre lieber, „wenn es dieses<br />

Thema nicht gäbe“. Gegenüber dem<br />

‘Standard’ meinte er, es müsse zwar<br />

klar sein, dass in Österreich „Platz für<br />

sehr unterschiedliche politische Mei nun -<br />

gen" sei, aber es müsse „Grenzen ge ben“:<br />

„Auch der geringste Rest nation<strong>als</strong>ozialistischer<br />

Gesinnung hat in Österreich<br />

nichts verloren“.<br />

Grundsätzliche warnte der Präsident<br />

vor jeder nähe zu nS-Gedankengut:<br />

“Beim Gedankengut der NS-Zeit genügt<br />

es nicht, nur zu sagen, das darf nie wieder<br />

passieren. Das ist ja selbstverständlich.<br />

Man darf da nicht einmal anstreifen“. Ge -<br />

fragt, ob man „rechte Umtriebe“ hin -<br />

nehmen müsse, sagte Fischer: „Nein,<br />

wenn dadurch Gesetze verletzt werden.<br />

Ansonsten muss man sich energisch politisch<br />

zur Wehr setzen“.<br />

Dass man mit der Wahl Grafs ein Pro -<br />

blem geschaffen habe, sieht Fischer<br />

nicht so: „Man darf doch erwarten, dass<br />

jemand, der in das Präsidium des Natio -<br />

nal rates gewählt wird, auch ungeschriebene<br />

Spielregeln beachtet“.<br />

Fragen zum Nazi-Dreck<br />

„Wieso braucht Graf so lange für eine<br />

Antwort? Wieso entschuldigen sich die<br />

Mitarbeiter nicht für ihr Tun? Wieso findet<br />

er kein Wort der Kritik für seine Mit -<br />

ar beiter - oder für sich? Warum trennt er<br />

sich nicht von ihnen - oder das Amt von<br />

sich? Warum distanzieren sich SPÖ und<br />

ÖVP nicht einmütig vom nicht abwählbaren<br />

Graf? Man könnte auch - ganz<br />

unösterreichisch - fragen: Wieso haben<br />

sie Graf überhaupt gewählt und dem Land<br />

wieder Fragen zum Umgang mit Nazi-<br />

Dreck beschert?“ so Andreas Schwarz<br />

in seinem ‘Kurier’-Kom mentar vom<br />

9. <strong>Januar</strong>.<br />

„In einem anderen Land müsste ein solcher<br />

Parlamentspräsident zurück treten.<br />

Aber Politiker von SPÖ und ÖVP geben<br />

sich mit dieser Erklärung Grafs zufrieden“,<br />

schreibt ‘Standard’-Chef redakteurin<br />

Alexandra Föderl-Schmid.<br />

„Das ist skandalös. Einzig Bundes prä -<br />

sident Heinz Fischer be ton te, dass es nicht<br />

reiche, sich vom Ge dankengut der NS-Zeit<br />

zu distanzieren. Man dürfe nicht einmal<br />

an streifen. Aber in Österreich dürfen<br />

Men schen mit einer solchen Ge sin nung<br />

im Parlament arbeiten. Nicht nur das<br />

An se hen des Hohen Hauses, das des ganzen<br />

Landes ist beschädigt. Und zwar auch<br />

durch jene, die Graf gewählt haben.“ red<br />

8 <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong>/Tewet 5769

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