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'Die Gemeinde' Januar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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KULTUR<br />

so hat er in sehr jungen Jahren bereits<br />

einen weiten Weg bis zu seinem jetzigen<br />

Status zurückgelegt, sowohl in<br />

professioneller <strong>als</strong> auch in kultureller<br />

Hinsicht.<br />

„Ich wurde in Kfar Saba <strong>als</strong> Kind israelischer<br />

Eltern mit osteuropäischen Wur -<br />

zeln geboren,“ erzählt Raichel. „Mein<br />

Großvater wurde in Israel geboren. Ich<br />

hatte keine starken musikalischen Wur -<br />

zeln, aber ich fing im Alter von neun<br />

Jahren mit dem Akkordeonspielen an.“<br />

Idan Raichel – Ausnahmekünstler<br />

und israelisches Aushängeschild<br />

von Barry Davis; Übersetzung: Karin Fasching-Kuales<br />

nur wenige israelische Popstars sind<br />

auch global so erfolgreich wie idan<br />

Raichel. Seit er erstm<strong>als</strong> mit seinem mit<br />

Idan Raichel Project betitelten Album<br />

2002 auf dem internationalen Parkett<br />

erschien, ist der 31jährige Bandleader,<br />

Pianist und Sänger auf der ganzen<br />

Welt gefragt und tritt auf den größten<br />

Festiv<strong>als</strong> und in den prestigereichsten<br />

Konzerthallen auf, während er, fast<br />

wie nebenbei, eine Auszeichnung oder<br />

Auszeichnungsnominierung nach der<br />

anderen für sich verbuchen kann.<br />

Auch bei seinem Konzert anlässlich<br />

des „Spot On: Jiddischkeit Festival“ im<br />

Wiener Konzerthaus begeisterte er<br />

sein Publikum. Der Zuschauerraum<br />

war bis zum Bersten mit menschen<br />

ge füllt, die es unmöglich auf den Plät -<br />

zen halten konnte, <strong>als</strong> Raichel und<br />

seine Band – vor allem der emotionsgeladene<br />

äthiopisch-israelische Sän -<br />

ger Kabra Kasai, der Kamanche (aserbaidschanische<br />

Spießgeige)-Virtuose<br />

Mark Elyahu und der Percussionist<br />

Itamar Duari – den Saal zum Kochen<br />

brachten. Später gab Raichel an, auch<br />

selbst von dieser Show und dem Ort<br />

bewegt gewesen zu sein.<br />

„Wien ist aus verschiedenen Gründen eine<br />

besondere Stadt,“ erklärte er. „Seine mu -<br />

sikalische Geschichte ist so reichhaltig und<br />

die Tragödie des Holocaust ist gleichzeitig<br />

ein Teil von alledem. Unsere Show war<br />

großartig und die Reaktionen des Pu -<br />

blikums sehr stark, mehr kann man nicht<br />

verlangen.“<br />

Als das Idan Raichel Project auf den<br />

markt kam, brachte es einen ganz<br />

neu en, frischen Wind in die israelische<br />

Eth no-Pop-musikszene. Raichel war<br />

der erste in israel geborene Künstler,<br />

dem es gelang, die Schätze der äthiopisch-israelischen<br />

Kultur mit westli -<br />

chen Rhythmen und melodien zu ver -<br />

binden. Dieser verwegene mix fesselte<br />

daraufhin nicht nur das lokale Pu bli -<br />

kum, sondern bald auch Konsu men ten<br />

kommerzieller musik auf der ganzen<br />

Welt.<br />

Musikalische und kulturelle Vielfalt<br />

Wenn man Raichels Herkunft be denkt,<br />

Und während es nicht eben äthiopische<br />

Rhythmen waren, die den jungen<br />

Raichel <strong>als</strong> erstes berührten, so<br />

könnte es doch gerade jene unspezifische<br />

kulturelle Ausrichtung gewesen<br />

sein, die seine Kreativität beflügelte.<br />

„Ich begann Tango, Walzer und Zigeu -<br />

ner musik zu spielen. Die Tatsache, dass<br />

mir die musikalischen Wurzeln fehlten,<br />

machte mich umso offener für Musik aus<br />

aller Welt. Nach ein paar Jahren, mit 14,<br />

fing ich mit dem Keyboardspiel an, was<br />

mich ein wenig mehr in Richtung des<br />

west lichen Pop trieb. Mit 16 lernte ich<br />

dann das Jazzpiano zu spielen. Das gab<br />

mir später die Fähigkeit, Echtzeitimpro -<br />

visa tionen zu machen und mit den anderen<br />

Musikern zu interagieren.“<br />

Wie die meisten israelis absolvierte<br />

idan Raichel im Alter von 18 Jahren<br />

seinen militärdienst und fand sich<br />

bald in einer Armee-Rockband wieder,<br />

die Coverversionen von israelischen<br />

und europäischen Pophits zum Bes -<br />

ten gab. Doch auch diese Erfahrung<br />

ist ihm in guter Erinnerung geblieben:<br />

„Dort war ich zum ersten Mal in<br />

eine Liveband integriert.“<br />

Seine ernsthafte musikalische und kulturelle<br />

Transformation begann schließ -<br />

lich, nachdem er die Armee verlassen<br />

hatte. „Ich arbeitete <strong>als</strong> Berater in einem<br />

Internat, in dem viele Immigranten aus<br />

Äthiopien und Russland, aber auch Is ra e -<br />

lis lebten. Diese Teenager waren allein ins<br />

Land gekommen oder stammten aus Pro -<br />

blem familien. Durch sie lernte ich die äthi -<br />

o pische Popmusik kennen und besuchte<br />

äthiopische Bars in Tel Aviv.“<br />

Und der Rest, wie man so schön sagt,<br />

ist Geschichte...<br />

Internationaler Schmelztiegel<br />

Raichels Album Mi´ma´amakim wurde<br />

drei Jahre nach dem Project-Album<br />

veröffentlicht und machte die ethni-<br />

46 <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong>/Tewet 5769

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