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'Die Gemeinde' Januar 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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POLITIK • INLAND<br />

Islamische Glaubensgemeinschaft für<br />

„pragmatischen Umgang“ mit IKG<br />

„Selbstverständlich solidarisch“ mit pa läs tinensischer Bevölkerung<br />

Die islamische Glaubensgemein schaft<br />

in Österreich (iGGiÖ) hat ihr Ver hält -<br />

nis zur israelitischen Kul tus ge mein de<br />

(iKG) im Hinblick auf den nahost -<br />

kon flikt klargestellt. „Das offene Ein ge -<br />

stehen, dass die Haltungen diametral entgegengesetzt<br />

sind“, solle einen prag ma -<br />

tischen Umgang nicht verhindern,<br />

hieß es in einer offiziellen Stel lung -<br />

nah me.<br />

im nahost-Konflikt selbst zeig te sich<br />

die muslime-Vertretung „selbstverständlich<br />

solidarisch“ mit der palästinensischen<br />

Bevölkerung. „Der Kon flikt<br />

wird von uns und von hier aus nicht lösbar<br />

sein“, betonte die iGGiÖ, Emo -<br />

tionen zu schüren sei der Sache der<br />

Pa läs ti nenser nicht dienlich. Und wei -<br />

ter: „In diesem Zusammenhang betonen<br />

wir, dass wir jüdische Bürgerinnen und<br />

Bürger in Österreich aus dem Nahost -<br />

kon flikt heraushalten wollen. Sie dürfen<br />

für die Po litik Israels nicht verantwortlich<br />

gemacht werden. Dies ist inzwischen<br />

eine muslimisch-jüdische österreichische<br />

Tradition und dabei soll es bleiben. Sip -<br />

penhaftung ist in jeder Form abzulehnen.“<br />

Die iGGiÖ appellierte an die medien,<br />

„so wie wir Konflikte nicht importieren<br />

wollen, diese auch nicht ‘herbeizuschreiben’“.<br />

Als „religiöse, eigenständige und<br />

ös terreichische Institution“ betonte man<br />

auch die „Unabhängigkeit von jeglichem<br />

Einfluss ausländischer Parteien oder<br />

Interessenvertretungen“.<br />

APA0<br />

Schnell-Auftritt bei<br />

deutscher<br />

Rechtspartei<br />

Wie das nachrichtenmagazin ‘profil’<br />

in seiner am 19. <strong>Januar</strong> erschienenen<br />

Ausgabe berichtete, trat der Salz bur -<br />

ger FPÖ-Obmann Karl Schnell am 21.<br />

Juni des Vorjahres bei einer Ver an stal -<br />

tung der nationalistischen deutschen<br />

Rechts partei „Die Republikaner“ auf.<br />

Schnell war <strong>als</strong> Gastredner zum Eu ro -<br />

pakongress der „Republikaner“ im<br />

bay ri schen Rosenheim geladen. Laut<br />

‘profil’ warnte Schnell in seiner An -<br />

spra che vor „so genannten Rechts par -<br />

teien der Mitte wie CDU, CSU und<br />

ÖVP“. Diese seien schuld daran, dass<br />

mittlerweile „der Schwarzafrikaner in<br />

Lederhose in München <strong>als</strong> Kellner die Maß<br />

Bier“ bringe. neben Karl Schnell trat<br />

bei der Veranstaltung auch Filip De -<br />

winter auf, Chef des rechtsextremen<br />

flämischen „Vlaams Belang“.<br />

„Nationale Medienfront“ ruft zu Demo am 18. April <strong>2009</strong> in Braunau auf<br />

Laut DÖW rechtsextreme NVP <strong>als</strong> Urheber<br />

Eine „nationale medienfront“ ruft<br />

unter dem motto „Mehr Demokratie -<br />

ge gen totalitäre Systeme. Zum Gedenken<br />

der 100 Millionen Opfer des Kom mu nis -<br />

mus“ zu einer Demonstration am 18.<br />

April <strong>2009</strong> in Braunau am inn auf.<br />

Urheber des Aufrufs dürfte die<br />

nationale Volkspartei (nVP) sein.<br />

Der Domain-inhaber der Homepage<br />

der nationalen medienfront ist derselbe<br />

wie der der nVP-Website. Und<br />

dabei handelt es sich um keinen Un -<br />

be kannten in Österreichs rechtsextremen<br />

und neonazistischen Kreisen.<br />

Als maßgebliches mitglied der laut<br />

Dokumentationsarchiv des Österreichischen<br />

Widerstandes (DÖW) neonazistischen<br />

Kameradschaft Germania<br />

hatte der in Uttendorf in der nähe<br />

Braunaus lebende Aktivist schon 2002<br />

zur Demo gegen die Wehr machts -<br />

ausstellung in Wien aufgerufen, zu<br />

der zahlreiche Rechts extremisten aus<br />

dem in- und Ausland erschienen wa -<br />

ren. nach der Kund gebung am Hel -<br />

denplatz waren neonazis Parolen wie<br />

„Sieg heil“ skan dierend durch die<br />

Wiener innenstadt gezogen. Die NVP<br />

wiederum wird vom DÖW <strong>als</strong> rechtsextrem<br />

mit Berührungspunkten zum<br />

neona zis mus eingestuft.<br />

Dass die Demo am 18. April und in<br />

Braunau stattfinden soll, ist natürlich<br />

kein Zufall, und das in zweierlei Hin -<br />

sicht. Erstens wurde Adolf Hitler am<br />

20. April in Braunau geboren, was die<br />

Gemeinde am inn automatisch zu ei -<br />

nem sehr symbolträchtigen Ort macht.<br />

Zweitens findet in diesen Ta gen traditionellerweise<br />

eine Demon stra tion<br />

gegen Faschismus und na tio n<strong>als</strong>o zia -<br />

lis mus statt, im kommenden Jahr<br />

eben für den 18. April angekündigt.<br />

Zusätzliche Brisanz erhält der Auf -<br />

ruf nicht zuletzt durch den Anschlag<br />

auf den Passauer Polizeichef Alois<br />

mannichl, der mutmaßlich von einem<br />

neo na zi verübt wurde. Der oder die<br />

Täter dürften auch über gute Verbin -<br />

dun gen nach Österreich, besonders<br />

nach Oberösterreich verfügen. neben<br />

der nVP ist der Bund freier Jugend<br />

(BfJ) besonders aktiv, überhaupt nach<br />

dem Frei spruch für drei seiner führenden<br />

mitglieder vom Vorwurf der<br />

Wiederbetätigung in Wels. nach den<br />

Freisprüchen hatten oberösterreichische<br />

Politiker wie der men schen rechts -<br />

sprecher der Landes-Grünen, Gun ther<br />

Trübswasser, der Sprecher des „netz -<br />

werkes gegen Rechtsextremismus“,<br />

Robert Eiter, sowie der Welser Bür ger -<br />

meister Peter Koits (S) morddro hun gen<br />

erhielten. Auch Personen, die seit Jah -<br />

ren in der Szene intensiv recherchieren,<br />

wurden bedroht.<br />

in Braunau selbst gibt es seit einiger<br />

Zeit eine heftige Diskussion um ein<br />

Tex tilgeschäft, in dem Kleidung der<br />

in rechtsextremen Kreisen symbolträchtigen<br />

ostdeutschen marke „Thor<br />

Steinar“ verkauft wird. Die Sozialis ti -<br />

sche Jugend (SJ) rief bei einer Presse -<br />

konferenz zu einem Aktionstag unter<br />

dem motto „Nazifreie Zone - Thor-Stei -<br />

nar-Shops schließen!“<br />

Wolfgang moit zi, Vorsitzender der<br />

Sozialis ti schen Jugend Österreich<br />

(SJÖ): „Thor-Steinar gilt unter Neonazis<br />

<strong>als</strong> Trendkleidung und Identitätsstiftung.<br />

In vielen deutschen Städten wurden die<br />

Shops nach Protesten geschlossen, auch<br />

im deutschen Bundestag ist das Tragen<br />

dieser Kleidung verboten. Deswegen fordern<br />

wir die sofortige Schließung des<br />

Shops in Braunau!“<br />

APA<br />

10 <strong>Januar</strong> <strong>2009</strong>/Tewet 5769

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