August 2008 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
August 2008 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
August 2008 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
POLITIK • ISRAEL<br />
einfache Ausrede: in den Jahren nach<br />
1945 wäre es für den Yishuv einfach<br />
gewesen, der britischen Herrschaft,<br />
der arabischen Opposition und dem<br />
Trauma der Schoah die Schuld zu ge ben<br />
und sich im Sumpf der Selbst ge rech -<br />
tig keit zu suhlen und dabei zu erklären,<br />
warum ein jüdischer Staat unter<br />
solch schwierigen Bedingungen nicht<br />
gegründet werden könnte. Doch das<br />
von Herzl geschaffene Rahmenwerk<br />
der zionistischen Bewegung mit ihren<br />
gewählten institutionen, ihrer mehr -<br />
par teienvielfalt, die in einer grundsätzlichen<br />
Solidarität verankert war,<br />
und der Formulierung einer nationalen<br />
Autorität trotz Fällen von Unstim -<br />
mig keiten und Absplitterungen – all<br />
dies lieferte eine organisatorische und<br />
institutionelle Basis, die es möglich<br />
mach te, die menschlichen und<br />
wirtschaft lichen Ressourcen einzusetzen,<br />
die nötig waren, um mit der harten<br />
Re a lität, die auf die Un-Teilungs -<br />
re so lution folgte, umzugehen.<br />
Das Schicksal der Palästinenser ist<br />
nun in der Schwebe, und es liegt in<br />
ih ren eigenen Händen. Diejenigen, die<br />
auf die palästinensische Ge schich te<br />
blicken, werden sich nur schwer vorstellen<br />
können, dass Fatah und Ha -<br />
mas ihren Streit niederlegen und ein<br />
gemeinsames, legitimes Rahmen werk<br />
schaffen werden. Vielleicht können<br />
Ägypten oder Saudi-Arabien die Un -<br />
terzeichnung des einen oder anderen<br />
Schriftstückes - wie z. B. das mekka-<br />
Abkommen - fördern. Doch entscheidend<br />
ist nicht ein Stück Papier, sondern<br />
ein effektives Schultern der Last<br />
einer gemeinsamen Legitimität, die<br />
notwendig ist, um eine nation aufzubauen.<br />
Solch ein Rahmenwerk muss<br />
die Entwaffnung von milizen<br />
beinhal ten und das Betrauen einer<br />
nationa len Autorität mit dem<br />
monopol über die Anwendung von<br />
Gewalt. Ohne dies wird es auch keine<br />
möglichkeit eines Abkommens mit<br />
israel geben, was wichtig für die<br />
Gründung eines palästinensischen<br />
Staates ist.<br />
Diese Dinge sollten deutlich gesagt<br />
werden, so schwer sie auch sein mö -<br />
gen: Wenn die Palästinenser keinen<br />
Weg finden, sich selbst aus ihrer harten<br />
historischen Realität zu be freien,<br />
werden sie am Ende keinen Staat ha -<br />
ben. Dies wird sowohl für sie <strong>als</strong> auch<br />
für israel schlecht sein.<br />
Haaretz/Newsletter israelische Botschaft, Mai <strong>2008</strong><br />
Shlomo Avineri ist Emeritus für Politi sche<br />
Wissenschaften an der Hebräi schen Uni ver -<br />
si tät Jerusalem.<br />
Die<br />
STEINSTELLUNG<br />
f r<br />
SIMON WIDECKI,<br />
den wir alle sehr vermis -<br />
sen,<br />
findet am Sonntag,<br />
21.SEPTEMBER <strong>2008</strong><br />
11.30 Uhr,<br />
statt.<br />
Judith Widecki<br />
Familie Widecki<br />
Familie Feyer<br />
Skeptisch, aber loyal - neuer Demokratie-Index veröffentlicht<br />
Das Guttman Center am israel Democracy institute (iDi) hat Präsident Shimon Peres den Demokratieindex für<br />
<strong>2008</strong> vorgelegt. Er basiert auf einer Umfrage unter 1200 israelis über 18.<br />
Besorgniserregend sind dabei die sinkenden Vertrauenswerte in Hinsicht auf staatliche Einrichtungen, insbesondere<br />
die Regierung (33%) und den Obersten Gerichtshof (69%). Demgegenüber ist das Vertrauen in die israelische<br />
Armee im Vergleich zum Vorjahr leicht gewachsen und liegt nun bei 71%. Die Präsidentschaft von Peres hat das<br />
Ansehen des höchsten Amtes im Staat stark gefördert (47%, im Vorjahr 22%). Das Vertrauen in die Knesset ist hingegen<br />
von 33 auf 29% gesunken. Als primärer Hüter der Demokratie gelten in der Öffentlichkeit die medien.<br />
Peres meinte nach Empfang des indexes: „Die Demokratie in Israel ist in einem guten Zustand, aber unsere demokratischen<br />
Institutionen befinden sich in einer Krise.“ Trotz einiger beunruhigender Statistiken ist die grundsätzliche<br />
Zufriedenheit mit der Demokratie in israel jedoch um knapp 10% gestiegen und liegt nun bei 43%. Dabei sind 80%<br />
stolz darauf, israeli zu sein. 83% gaben an, dass sie langfristig weiterhin in israel zu leben gedenken. Yedioth Ahronot<br />
26 <strong>August</strong> <strong>2008</strong>/Aw 5768