August 2008 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde ...
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POLITIK • AUSLAND<br />
DEUTSCHLAND:<br />
Verbot der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ gefordert<br />
Goebbels wäre dankbar<br />
Nazi-Sympathisanten zeigten in<br />
Ungarn „Jud Süß“ ohne Rechte<br />
Eine von ungarischen nazi-Sym pa -<br />
thi santen organisierte Vorfüh rung<br />
des antisemitischen deutschen Pro -<br />
pa gan dafilms „Jud Süß“ (1940) in<br />
Bu da pest erfolgte ohne den Er werb<br />
der dafür nötigen Rechte. Dies er -<br />
klärte ein Sprecher der Wies ba de ner<br />
Fried rich-Wilhelm-mur nau-Stif tung,<br />
die sich im Besitze dieser Rechte<br />
befindet, der ungarischen nach rich -<br />
ten agen tur mTi. man wer de juristische<br />
Schritte prüfen, fügte er hin zu,<br />
und habe in diesem Zu sammen -<br />
hang bereits das deutsche Außen -<br />
mi nisterium um Hil fe e r sucht.<br />
„Jud Süß“ von Veit Harlan, ein<br />
mach werk, das der nation<strong>als</strong>ozialistische<br />
Propagandaminister Jo seph<br />
Goebbels in Auftrag gegeben hat te,<br />
war Anfang Juli zweimal in einem<br />
Buda pester Kel lerraum abgespielt<br />
worden. Zu den Vorführungen, für<br />
die auch Eintritt kassiert wurde,<br />
konnte man sich über einschlägige<br />
rechtsextreme Web-Por ta le anmelden.<br />
Als Veranstalter wurden der<br />
rechtsextreme Verlag der Brüder Ge de<br />
sowie die Gattin des rechtsextremen<br />
reformierten Pfarrers Lo rant<br />
He ge düs jr. genannt. Ein Reporter<br />
der linken Tageszeitung ‘népszava’,<br />
der sich Zugang zu einer der<br />
beiden Vor führungen verschafft<br />
hatte, beschrieb das Publikum <strong>als</strong><br />
eher gutbürgerlich. Die Teilneh mer<br />
hätten Szenen, in de nen die gängigen<br />
Vorurteile gegenüber den Ju -<br />
den dargestellt wurden, mit zu stim -<br />
men den Äußerungen und Zwi -<br />
schen rufen quittiert.<br />
nach der Auflösung eines Ferien la -<br />
gers der rechtsradikalen „Heimat -<br />
treuen Deutschen Jugend“ (HDJ) im<br />
nordostdeutschen Bundesland meck -<br />
len burg-Vorpommern hat sich auch<br />
der Vorsitzende des Bundestags-in -<br />
nenausschusses, Sebastian Edathy,<br />
erneut für ein Verbot des Ver eins ausgesprochen.<br />
Die Koalition werde dies<br />
in Kürze beantragen, sagte Edathy<br />
der „Frankfurter Rund schau“. innen -<br />
minister Wolfgang Schäuble „dürfte<br />
sich schwer tun, Gründe zu finden, diesen<br />
Ver ein nicht zu verbieten“.<br />
Edathy hatte das Verbot dem Be richt<br />
zufolge bereits vor einem Jahr gefordert.<br />
Da m<strong>als</strong> hatte ein Sprecher von<br />
Schäub le erklärt, dass der Verfa s sungs -<br />
schutz material über die HDJ sammle.<br />
Falls es für ein Verbotsver fah ren ausreiche,<br />
werde dies auch erfol gen. Der<br />
innenminister kann rechtsradikale<br />
Gruppen aus eigener Amts voll macht<br />
verbieten. Dagegen ist das Verbot von<br />
Parteien Sache des Bun des ver fas -<br />
sungs gerichts.<br />
Die HDJ gilt <strong>als</strong> nachfolgeorga nisa -<br />
ti on der verbotenen Wiking-Jugend,<br />
der eine „Wesensverwandtschaft“ mit<br />
Zentralrat der Juden fordert<br />
NPD-Verbot<br />
Die Präsidentin des Zentralrats der Ju -<br />
den in Deutschland, Charlotte Knob loch,<br />
erneuerte ihre Forderung nach einem<br />
Verbot der nPD. „Die Umtriebe der<br />
brau nen Banden in der Öffentlichkeit<br />
müs sen ein Ende haben“, sagte sie laut<br />
mitteilung. Es sei außerdem eine Far ce,<br />
wenn eine rechtsextremistische Partei<br />
auch noch die Wahlkampf kos ten er -<br />
stattet bekomme, wenn sie auf mehr<br />
<strong>als</strong> ein Prozent der Wähler stim men<br />
komme.<br />
der nSDAP und der Hitler-Jugend<br />
be scheinigt worden war. Laut Berli -<br />
ner Verfassungsschutz will die HDJ<br />
Kin der und Jugendliche indoktrinieren<br />
und mit militärischem Drill zum<br />
Rechtsextremismus erziehen.<br />
Bei Durchsuchungen in dem HDJ-Fe -<br />
ri en camp im mecklenburgischen Güs t -<br />
row war rechtsradikales Propaganda -<br />
material gefunden worden. Zudem<br />
ermittelt die Po lizei in nieder sach sen,<br />
weil bereits im Ja nuar in einem ähnlichen<br />
Camp in der nähe von Osna -<br />
brück „Rassen schu lun gen“ für Ju gend -<br />
liche organisiert worden sein sollen.<br />
Verfassungsgericht verbietet<br />
Heß-Gedenkmarsch<br />
Das deutsche Bundesverfas sungsge -<br />
richt hat einen von Rechtsradikalen ge -<br />
planten Gedenkmarsch für den Hit ler-<br />
Stellvertreter Rudolf Heß verboten.<br />
Die Richter lehnten in Karls ru he eine<br />
einstweilige Anordnung ge gen das<br />
Demonstrationsverbot ab. Die Rechts -<br />
radikalen hatten im bayerischen Wun -<br />
siedel anlässlich des Todestages von<br />
Heß aufmarschieren wollen. Heß war<br />
1987 in der Haft <strong>als</strong> verurteilter Kriegs -<br />
verbrecher gestorben.<br />
Zwar seien eine Reihe grundsätzli -<br />
cher Rechtsfragen zum Verbot der Heß-<br />
Gedenkdemonstrationen noch nicht<br />
ab schließend entschieden, er klärten die<br />
Richter. im Zweifel müsse der Ge denk -<br />
marsch allerdings verboten bleiben,<br />
weil sonst die Gefahr be stehe, dass der<br />
„öffentliche Friede“ gestört werde.<br />
in der Umgebung Wunsiedels sorgen<br />
sich Kommunalpolitiker zudem, dass<br />
Anhänger der rechtsextremen nPD ein<br />
Hotel in Warmensteinach <strong>als</strong> Treff -<br />
punkt ankaufen könnten.<br />
APA<br />
Der Film wurde seinerzeit gezielt<br />
SS-Soldaten vor Einsätzen in Kon -<br />
zen trationslagern gezeigt, um de ren<br />
Aggressionsbereitschaft gegen Ju -<br />
den zu steigern.<br />
red<br />
Wunsiedel 2004<br />
© JTA<br />
<strong>August</strong> <strong>2008</strong>/Aw 5768 11