NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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25.01.2014 Aufrufe

Anhang Abbildung 49: Synanthropes Areal des Ailanthus altissima nach KLOTZ (1984 in: GUTTE et al. 1987) Vorkommen im Nationalpark Donau-Auen Aufzeichnungen aus den Forstoperaten der ehemaligen Reviere Eckartsau und Mühlleiten (Niederösterreich) liefern Informationen zur Einführung von Ailanthus im heutigen Nationalparkgebiet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (ANONYMUS 1952, 1954; o. J.). Auf Grund des Auftretens in den Altersklassen I bis VI (0-10; 11-20; ...; 51 -60 Jahre) ist anzunehmen, dass bereits um 1880/90 erste Götterbaumbestände in jenen Revieren begründet wurden. Laut DISTER (2006, schriftl. Mitt.) wurden im Marchfeld Windschutzstreifen mit dem Götterbaum bepflanzt, wobei diese Information von der Bezirksforstinspektion Gänserndorf/Mistelbach nicht bestätigt wurde (FERNSEBNER 2006; schriftl. Mitt.). Im Rahmen der Naturrauminventur (Wald) im Nationalpark Donau-Auen im Jahr 1998/99 wurde festgestellt, dass von insgesamt 320.000Vfm (1 Vorratsfestmeter = 1m³ Holzmasse) Neophyten auf gesamter Nationalparkfläche (9300ha) der Götterbaum 7.790Vfm einnahm (POSCH 1999). Die größten Vorräte wurden für die ehemaligen Forstreviere Stopfenreuth (2.998Vfm), Eckartsau (2.886Vfm) und Obere Lobau (1.047Vfm) ausgewiesen. Die Flächenanteile einiger Neophyten an der Naturverjüngung auf gesamten der Nationalparkfläche von 9.300ha sind folgendermaßen aufgeteilt: Eschenahorn mit 390 ha Götterbaum mit 76 ha Robinie mit 34 ha 90

Anhang Der Baumartenatlas von FLECK (2000, Abb. 50), spiegelt die räumliche Verteilung des Götterbaumes in der Stadt Wien und im Nationalpark Donau-Auen auf Grundlage mehrerer Naturrauminventuren aus den Jahren 1993-1999 wider. Innerhalb von fünf Jahren steigerte sich der Holzvorrat des Götterbaumes um ca. 40 % von 1.282Vfm auf 1.800Vfm im Verwaltungsbereich der Forstverwaltung Wien (Magistratsabteilung 49) des NP Donau-Auen (ECKMÜLLNER et al. 2004). Der jährliche Zuwachs des Götterbaumes liegt mit 9,5% im Jahr (= 582Vfm) nur knapp hinter dem der Ulme als stärkste Zuwachsbaumart. Abbildung 50: Baumartenatlas Wien/Nationalpark Donau-Auen (FLECK 2000) Biologie und phänologische Verhältnisse Der Götterbaum gehört zur Familie der Simaroubaceae (Bittereschengewächse). Er ist ein raschwüchsiger, sommergrüner Laubbaum (BAUER 1955/56, PUNZ et al. 2004) und erreicht mit einem Jahreszuwachs von 1,5m bzw. 1 bis 2m bei Sämlingen Höhen von bis 30m (KOWARIK & BÖCKER 1984, ILLICK & BROUSE 1926 zit. in: HU 1976). Brusthöhendurchmesser-angaben schwanken zwischen 20 und 60cm, vereinzelt auch 100cm. Der Baum erreicht ein Lebensalter von weniger als 50 Jahre (ADAMIK 1955 zit. in: HOSHOVSKY 1988; HÄRTL 1955). Die Borke ist längsstreifig, glatt mit typisch weißen Rissen (KRÜSSMANN 1976). Durch seine langen, eschenähnlichen Fiederblätter, die aus 4 bis 35 Fiederblättchen (HU 1979) bestehen, fällt der Götterbaum auf. Beim Zerreiben der Blättchen wird ein unangenehmer Duft freigegeben (SCHÜTT et al. 1992:33), der Popcorn ähnelt. Die unscheinbar, grünlichen Blüten (KRÜSSMANN 1976, Abb. 51) sind androdiözisch (KRAMER 1995, HU 91

Anhang<br />

Der Baumartenatlas von FLECK (2000, Abb. 50), spiegelt die räumliche Verteilung des<br />

Götterbaumes in der Stadt Wien und im <strong>Nationalpark</strong> Donau-Auen auf Grundlage<br />

mehrerer Naturrauminventuren aus den Jahren 1993-1999 wider. Innerhalb von fünf<br />

Jahren steigerte sich der Holzvorrat des Götterbaumes um ca. 40 % von 1.282Vfm auf<br />

1.800Vfm im Verwaltungsbereich der Forstverwaltung Wien (Magistratsabteilung 49) des<br />

NP Donau-Auen (ECKMÜLLNER et al. 2004). Der jährliche Zuwachs des Götterbaumes<br />

liegt mit 9,5% im Jahr (= 582Vfm) nur knapp hinter dem der Ulme als stärkste<br />

Zuwachsbaumart.<br />

Abbildung 50: Baumartenatlas Wien/<strong>Nationalpark</strong> Donau-Auen (FLECK 2000)<br />

Biologie und phänologische Verhältnisse<br />

Der Götterbaum gehört zur Familie der Simaroubaceae (Bittereschengewächse). Er ist<br />

ein raschwüchsiger, sommergrüner Laubbaum (BAUER 1955/56, PUNZ et al. 2004) und<br />

erreicht mit einem Jahreszuwachs von 1,5m bzw. 1 bis 2m bei Sämlingen Höhen von bis<br />

<strong>30</strong>m (KOWARIK & BÖCKER 1984, ILLICK & BROUSE 1926 zit. in: HU 1976).<br />

Brusthöhendurchmesser-angaben schwanken zwischen 20 und 60cm, vereinzelt auch<br />

100cm. Der Baum erreicht ein Lebensalter von weniger als 50 Jahre (ADAMIK 1955 zit. in:<br />

HOSHOVSKY 1988; HÄRTL 1955).<br />

Die Borke ist längsstreifig, glatt mit typisch weißen Rissen (KRÜSSMANN 1976). Durch<br />

seine langen, eschenähnlichen Fiederblätter, die aus 4 bis 35 Fiederblättchen (HU 1979)<br />

bestehen, fällt der Götterbaum auf. Beim Zerreiben der Blättchen wird ein unangenehmer<br />

Duft freigegeben (SCHÜTT et al. 1992:33), der Popcorn ähnelt. Die unscheinbar,<br />

grünlichen Blüten (KRÜSSMANN 1976, Abb. 51) sind androdiözisch (KRAMER 1995, HU<br />

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