NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
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Anhang<br />
Monographie: Ailanthus altissima (MILL.) SWINGLE<br />
Herkunftsgebiet<br />
Das Herkunftsgebiet des Götterbaumes kann nicht genau eruiert werden. SCHENCK<br />
(1939) nimmt an, dass ursprüngliche Vorkommen in der Provinz Tschili im Nordosten<br />
Chinas und in Korea südlich des 39. Breitengrades gelegen waren. Andere Quellen gehen<br />
davon aus, dass Nord- und Mittelchina sein Ursprungsgebiet sein könnten (WANG<br />
BINQUAM 1979 zit. in: KOWARIK & BÖCKER 1984).<br />
Das heutige synanthrope Verbreitungsareal in China liegt zwischen dem 22. und 43.<br />
Breitengrad (KOWARIK & BÖCKER 1984).<br />
Vorkommen in Zentraleuropa<br />
Die Einführung des Ailanthus altissima (MILL.) SWINGLE nach Europa erfolgte laut HU<br />
(1979) in den 1740er Jahren durch den Jesuiten-Priester und Botaniker Père D´Incarville.<br />
Der Götterbaum kommt in Europa bis in die temperate Florenzone sowohl in Siedlungen<br />
als auch in naturnaher Vegetation, wie den <strong>Donauauen</strong> der Slowakei, Ungarn und<br />
Serbien, vor (GUTTE et al. 1987; KOWARIK 1983, TOKARSKA-GUZIK 2005; 60-61, KUSIK<br />
2006, schriftl. Mitt., DISTER 2006, schriftl. Mitt., BADJURA 2006, mdl. Mitt.). Er bevorzugt<br />
thermisch begünstigte Standorte wie zum Beispiel den Oberrheingraben oder den Raum<br />
Dresden und Riesa in Deutschland (KOWARIK & BÖCKER 1984, GUTTE et al. 1987,<br />
BENKERT et al. 1996, HAUEPLER et al. 1989). Die Abbildung 49 veranschaulicht das<br />
synathrope Areal in der nördlichen Hemisphäre nach KLOTZ (1984 zit. in: GUTTE et al.<br />
1987) . Nach KOWARIK & BÖCKER (1984) werden in Deutschland küstennahe Gebiete<br />
nördlich der Linie Münster – Hannover - Hamburg nicht spontan besiedelt, doch reicht die<br />
Verbreitung des Ailanthus altissima bis nach Dänemark, wo er als potenziell invasiv gilt<br />
(NOBANIS o. J.).<br />
Der Götterbaum ist in allen österreichischen Bundesländern verbreitet (ESSL & RABITSCH<br />
2002: 62). Das derzeitige Verbreitungsspektrum beschränkt sich meist auf urbane<br />
Zentren, vor allem Wien, Linz und Graz (ESSL & WALTER 2005: 53, NEILREICH 1846, 1857-<br />
58, BECK 1890, 1893). Im kollinen und submontanen Osten und Südosten (Pannonikum)<br />
kommt der Neophyt in Niederösterreich, Burgenland, Wien und der Südoststeiermark vor<br />
(DRESCHER et al. 2005, HÄRTL 1955). Des Weiteren sind spontane Vorkommen in den<br />
Mur- und <strong>Donauauen</strong> sowie in submontanen gemischten Laubwaldbeständen nach<br />
Durchforstung und Kahlschlägen festgestellt worden (HEBER 2005).<br />
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