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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

der Praxis, Einsatz falscher Methodenansätze und unbefriedigender Umsetzung<br />

(SCHEPKER & KOWARIK 2002).<br />

Der Götterbaum gehört zu den 71 im <strong>Nationalpark</strong> Donau-Auen vorkommenden<br />

Neophytenarten, die mit den 35 Archeophytenarten und 5 Arten unsicheren Status mehr<br />

als 13% der Anthropochoren von insgesamt 838 Gefäßpflanzenarten darstellen<br />

(DRESCHER & MAGNES 2002, Stand: 2001). Allerdings ist eine höhere Gesamtartenzahl<br />

der Gefäßpflanzen anzunehmen. Allgemein ist bekannt, dass Fluss- und Stromtäler durch<br />

ihre stetige Dynamik sowie ihre Ausbreitungskorridore bevorzugte Wanderrouten von<br />

Pflanzenarten (DRESCHER & MAGNES 2002) sind. Dadurch unterstützen sie das Ansiedeln<br />

von Neophyten (KOWARIK 2003). Die Ausbreitung des Götterbaumes in den Donau-Auen<br />

ist auf den forstwirtschaftlichen Anbau zurückzuführen (Anhang). Der starke Zuwachs von<br />

40% innerhalb von 5 Jahren im Wiener <strong>Nationalpark</strong>-Gebiet (ECKMÜLLNER et al. 2004)<br />

dürfte infolge der bewährten Ausbreitungsstrategien (hohe Diasporenproduktion; rasches,<br />

klonales Wachstum) das Gefahrenpotenzial des Ailanthus gegenüber der einheimischen<br />

Flora unterstützen. DRESCHER & MAGNES (2006) stufen diesen Neophyt zu der Problemart<br />

ein, da er sowohl in der Weichen und Harten Au als auch auf Heißländen siedelt. Der<br />

<strong>Nationalpark</strong> verfolgt nicht vorrangig Artenschutz, sondern Prozessschutz. Allerdings ist<br />

durch das Auftreten von Anthropochoren in Sukzessions- und Erneuerungsprozessen<br />

langfristig eine Artenverarmung zu erwarten, weshalb DRESCHER & MAGNES (2002)<br />

folgende nicht einheimische Pflanzenarten direkt zu bekämpfen, empfehlen:<br />

Eschenblättriger Ahorn<br />

Götterbaum<br />

Scheinindigo<br />

Küsten-Arznei-Engelwurz<br />

Pennsylvanische Esche<br />

Japanischer Staudenknöterich<br />

Sachalin- Knöterich<br />

Hybrid-Pappeln<br />

Robinie<br />

Acer negundo<br />

Ailanthus altissima<br />

Amorpha fruticosa<br />

Angelica archangelica subsp. littoralis<br />

Fraxinus pennsylvanica<br />

Fallopia japonica<br />

Fallopia sachalinensis<br />

Populus-Hybriden<br />

Robinia pseudoacia<br />

Der NP Donau-Auen verfolgt das Ziel der Neophytenbekämpfung je nach<br />

Dringlichkeitsbedarf. Dadurch sollen Einzelbäume vor beigemischten Beständen vor<br />

Neophytenreinbeständen bekämpft werden (NATIONALPARK DONAU-AUEN 1999). Im NP<br />

wurden bereits an verschiedenen Neophyten mehrere Bekämpfungsmethoden mit<br />

unterschiedlichem Erfolg durchgeführt (vgl. DRESCHER & MAGNES 2006). Von allen<br />

evaluierten Methoden (Kleinkahlhieb mit Aufforstung und Zäunung, Einschlagen von<br />

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