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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

18 stocken insgesamt 655 nicht fruchtende Individuen. Die hohe Individuendichte nicht<br />

fruchtender Götterbäume auf der Heißlände (insgesamt 457 Individuen) liegt an der<br />

Götterbaumallee am nahe gelegenen Radwanderweg, die wahrscheinlich die<br />

Ausbreitungsquelle für alle anderen Individuen auf der Heißlände ist. Das Vorkommen der<br />

Göttebaum-Verjüngung auf den Dichteflächen korreliert mit den erhöhten<br />

Individuendichten nicht fruchtender Bäume > 5 cm BHD, wodurch die Vermutung nahe<br />

liegt, dass sie sich vegetativ vermehrt haben.<br />

Aus den vorliegenden Ergebnissen kann auf eine erhöhte Gefahr der anemochoren und<br />

klonalen Ausbreitung vorrangig auf den Fällungsflächen und der Herbizid-Fläche<br />

geschlossen werden. Allerdings bleibt die Frage offen, welche Rolle die Dichte des<br />

Kronendachs im Zusammenhang mit der anemochoren Ausbreitungsdistanz spielt.<br />

Ebenso ist wenig bekannt, wie weit Samaras auf sekundärem Ausbreitungsweg (vgl.<br />

KOWARIK & LIPPE 2006) in geschlossenen Waldbeständen verdriftet werden können. Des<br />

Weiteren benennen DRESCHER & MAGNES (2002) den mangelnden Kenntnisstand zur<br />

Diasporenbank in verschiedenen Biotop- und Sedimenttypen. In den Beständen der<br />

unvollständigen Ringelung (11-12, 5-6) muss abgewartet werden, wie weit sich das<br />

Kronendach tatsächlich auflichtet, damit Samaras über Wind dorthin verdriftet werden.<br />

Dies betrifft vor allem das Flächenpaar 5-6, wo eine höhere Dichte fruchtender<br />

Götterbäume in den beiden Hauptwindrichtungen NW und SE vorkommt.<br />

Die rasche Regenerationsfähigkeit des Ailanthus altissima - Stockausschläge wachsen<br />

schneller als Wurzelbrut und Sämlinge (Kap. 7.1.3) - deutet darauf hin, dass nach einem<br />

Kahlschlag vorrangig die vegetative Ausbreitungsstrategie genutzt wird.<br />

8.6 Ausblick<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten auf ein weites, noch nicht erforschtes Feld<br />

hinsichtlich der Reaktion des Ailanthus altissima auf verschiedene<br />

Bekämpfungsmethoden hin. Um präzise Ergebnisse bezüglich der angewendeten<br />

Methoden auf den Monitoringflächen im NP Donau-Auen zu erzielen, sind die<br />

Einzelbaumaufnahmen sowie die Zählung der Natur-verjüngung einmal jährlich im<br />

September durchzuführen und auszuwerten. Allerdings muss abgewogen werden, wie<br />

sinnvoll das Monitoring auf den Kahlschlagflächen und der Roundup-Applikations-Fläche<br />

ist. Einerseits besteht die Gefahr, dass sich Götterbäume in weniger stark beeinflusste<br />

Bereiche in der Umgebung der Flächen ausbreiten. Andererseits ist ohne eine<br />

regelmäßige, intensive Nachbehandlung der Stockausschläge und der Wurzelbrut die<br />

Chance der Verjüngung standortgerechter Holzarten sehr gering. Kann die<br />

Nachbehandlung aus zeitlichen und/oder finanziellen Gründen langfristig nicht<br />

weitergeführt werden, sollten die Flächen in Niederweiden, Schönau und der Unteren<br />

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