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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

Wiederausbreitung des Götterbaumes ausgesetzt. Diesem Flächenpaar schließen sich<br />

der Reihenfolge nach - ausgehend vom höchsten Gefährdungspotenzial - die<br />

Flächenpaare 13-14, 5-6, 15-16 und 17-18 an. Für diese Betrachtung wurden die<br />

Individuenzahlen der fruchtenden Ailanthus/Hektar der Dichteflächen NW und SO<br />

herangezogen (Kap. 7.2.3). Doch erscheint diese Einschätzung, wie bereits im Kapitel<br />

8.1.3 diskutiert, unrealistisch, weil die hochgerechneten Individuenzahlen steigen, je<br />

höher die Differenz zwischen realer Flächengröße und einem Hektar ist. Dies trifft vor<br />

allem für die Flächenpaare 9-10 (NE, SE), 13-14 (SE, SW), 17-18 (NW, SW) sowie alle<br />

Pufferflächen zu (Abb. 45, Kap. 7.2.3). Von den Pufferflächen geht laut Hochrechnungen<br />

die größte Gefahr der anemochoren Wiederausbreitung aus. Auf den Flächenpaaren 9-10<br />

sowie 13-14 wäre das Gefährdungspotenzial faktisch am höchsten, weil durch den<br />

Kahlschlag Freiflächen geschaffen wurden, die gute Keimbedingungen (Licht und Raum)<br />

bieten. Kurzfristig betrachtet, scheint in diesem Fall die Gefahr gering zu sein. Denn durch<br />

die enorme Regeneration des Ailanthus über Stockausschlag und Wurzelbrut wird die<br />

Bodenvegetation so stark ausgedunkelt, dass auf Grund der hohen<br />

Sämlingssterblichkeitsrate (KOWARIK 1995a) die Verjüngung unterdrückt wird. Der<br />

Hochrechnung zufolge kommen im gesamten Kartierungsbereich des Flächenpaares 17-<br />

18 keine fruchtenden Individuen vor. Weil aber bekannt ist, dass in weiterer Entfernung im<br />

NW fruchtende Götterbäume am Wegrand des „Kühwörter Wasser“ vorkommen, wäre<br />

dadurch auf lange Sicht eine wiederholte Ausbreitung möglich. Die Hochrechnung besitzt<br />

für die Flächenpaare 5-6 und 15-16 eine höhere Aussagekraft, da sich die realen<br />

Dichteflächengrößen (Kap. 7.2.2) nicht wesentlich von einem Hektar unterscheiden.<br />

Allerdings ist die kombinierte Zählschätzung auf der Heißlände mit einem Zählfehler<br />

behaftet (Kap. 8.1.1.3). In Stopfenreuth ist die Gefahr besonders hoch, wenn der Wind<br />

aus SW weht. In NE und SE stehen mit insgesamt 21 fruchtenden Individuen gegenüber<br />

SW (57 Individuen) vergleichsweise wenige Götterbäume. Für das Flächenpaar in<br />

Eckartsau (11-12) konnten lediglich die Daten der Nordwest-Fläche in die Hochrechnung<br />

einbezogen werden (Kap. 8.1.3).<br />

Die hohe Individuendichte nicht fruchtender Götterbäume (Kap. 8.1.3) deutet auf eine viel<br />

höhere Wiederansiedlungsgefahr über den vegetativen Ausbreitungsmodus hin, wobei die<br />

Gefährdung auf den Kahlschlagflächen inklusive der Roundup-Applikationsfläche am<br />

höchsten ist. Am Beispiel des Bestandes in Niederweiden wird deutlich, dass sich durch<br />

den Götterbaum-Kahlschlag vor 10 Jahren (Kapitel 4.5) auf der Dichtefläche SE (0,12ha)<br />

276 Individuen vorrangig über Stockausschlag regenerierten. Im Vergleich dazu stocken<br />

auf der 1,25ha großen Fläche SW von insgesamt 867 Götterbäumen nur 332<br />

Götterbäume. Demnach ist die Kahlschlagfläche 18 ebenso stark der Gefahr der<br />

vegetativen Wiederausbreitung ausgesetzt. Auf den Dichteflächen des Flächenpaares 17-<br />

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