NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
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Diskussion<br />
Weitere Maßnahmenvorschläge<br />
− Vollständige Ringelung mit der Gertel und Belassen von Schuppen als<br />
Eintrittspforte für Pilze (ROTH et al. 2001)<br />
− Ringelung mit Rindenschälgerät (Motorsägenaufsatz). Findet im NP bereits<br />
Anwendung am Eschenblättrigen Ahorn (Acer negundo)<br />
− Folienabdeckung: bodennah abschneiden, Schnittflächenränder schräg absägen;<br />
2 mm dicke PVC-Folie auflegen mit Holz und Grassoden beschweren, im 4.<br />
Kalenderjahr Folie abnehmen (BREHM 2004)<br />
− Bäume bodennah abschneiden, mit Stubbenfräse aufarbeiten, Wurzelbrut und<br />
Jungwuchs regelmäßig mit Freischneider entfernen bis nicht mehr vorhanden<br />
(BREHM 2004). Der Einsatz des Gerätes ist sehr teuer und im <strong>Nationalpark</strong> durch<br />
den hohen technischen Aufwand nicht geeignet<br />
- Bäume bodennah abschneiden, Schnittfläche mit der Axt behandeln, um<br />
Eintrittspforten für Pilze zu schaffen<br />
- Fällen, anschließend Stubben ausgraben und Geäst aus Gebiet schaffen (BREHM<br />
2004). Ist mit sehr schwerer körperlicher Arbeit verbunden und für NP-Gebiet<br />
wegen des hohen Aufwandes nicht geeignet<br />
- Kombination zwischen Unvollständiger Ringelung und Roundup-Injektion ins<br />
Phloem: 1. Jahr Ringelung, 2. Jahr: Stegentfernung mit Phloem-Injektion unter den<br />
Ringelungssteg. Nicht im <strong>Nationalpark</strong> anzuwenden<br />
- Phloem-Injektion mit Salzsäure (5 %e Lösung)<br />
8.5 Diskussion der Dichtekartierung<br />
Wie im Kapitel 8.1.3 angemerkt, ist die Dichtekartierung fehlerhaft und nur als tendenzielle<br />
Gefährdungseinschätzung der anemochoren Wiederausbreitung des Ailanthus altissima<br />
auf den Maßnahmeflächen anzusehen. In der Literatur gibt es widersprüchliche Angaben<br />
zur Diasporenausbreitung des Götterbaumes via Anemochorie. Nach SCHMIDT (1912 zit.<br />
in: KRAMER) liegt die Ausbreitungsdistanz über 120m und nach KOWARIK (2003) unter<br />
100m. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Chance der anemochoren<br />
Ausbreitung mit zunehmender Entfernung von den Flächenpaaren abnimmt. Die minimale<br />
und maximale Entfernung zwischen den Grenzlinien der Dichteflächen und der<br />
Außenkanten der Flächenpaare betragen 2 bzw. 100 m. Die Ursachen hierfür sind bereits<br />
in Kapitel 8.1.3 erklärt.<br />
Ausgehend von den Hauptwindrichtungen (Abb. 43, Kap. 7.2.1) Nordwest und Südost<br />
(mittlere Windrichtungshäufigkeit: 25%, 19%) sowie den Hochrechnungen (Kap. 7.2.3)<br />
wäre das Flächenpaar 9-10 am stärksten der Gefahr der anemochoren<br />
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