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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass Kahlschlag und Entfernen der Götterbaum-<br />

Verjüngung ohne Nachbehandlung nicht empfehlenswert sind. Es führt zu erhöhten<br />

Stockausschlägen und zur Wurzelbrut (BURCH & ZEDAKER 2003, HU 1979, DRESCHER &<br />

MAGNES 2001, 2006) und fördert andere invasive Neophyten, sofern sie in den Beständen<br />

vorkommen. Stocken in der Nähe von Kahlschlagflächen Mutterbäume, ist die Gefahr der<br />

extremen Ailanthus-Verjüngung noch höher und unbedingt zu vermeiden. Wenn in<br />

unmittelbarer Umgebung geplanter Kahlschlagflächen Götterbäume stocken, genügt es<br />

nicht, nur einzelne Individuen zu fällen, da oftmals von einem Polykormon auszugehen ist<br />

und die geschaffenen Freiflächen über Wurzelausläufer rasch wiederbesiedelt werden.<br />

Nicht behandelte Bereiche des Bestandes würden dann ebenfalls durch erhöhtes<br />

Wurzelbrutaufkommen beeinflusst werden. Des Weiteren ist der Zeit-, Arbeits- und<br />

Kostenaufwand der einmaligen Rodung zu hoch (2 h/Fläche 14 bzw. 12 min/Baum und 3<br />

½ h/Fläche 18 bzw. <strong>30</strong> min/Baum). Kahlschläge sind am Beispiel der Lobau nur dann<br />

erfolgreich, wenn Götterbaum-Reinbestände anschließend mit einheimischen Gehölzen<br />

aufgeforstet, eingezäunt und Stockausschläge sowie Wurzelbrut mehrjährig zurück<br />

geschnitten werden (DRESCHER & MAGNES 2006). Nach HOSHOVSKY (1988) spielt der<br />

Zeitpunkt der Fällung eine bedeutende Rolle. Wird die Maßnahme zum Blühbeginn (Juni)<br />

angewendet, soll sie bessere Erfolge erzielen. Die Nährstoffe für die Wurzelversorgung<br />

sollen in dieser Zeit nahezu aufgebraucht sein.<br />

8.3.3 Roundup-Applikation<br />

Die Roundup-Appplikation auf den Baumstumpf ist im Hinblick auf die Einzelbaumbekämpfung<br />

gegenüber den anderen Methoden am erfolgreichsten (Kap. 7.1.1.5). Von<br />

insgesamt 18 Individuen waren bis auf zwei alle abgestorben. An den Baumstümpfen<br />

wurden keine Stockausschläge ausgebildet und sofern Wurzelbrut auftrat (ca. mehr als<br />

ein Viertel der Bäume), war sie den Individuen kaum zuzuordnen. Zwar setzten BURCH &<br />

ZEDAKER (2003) kein Glyphosat ein, doch dokumentieren auch sie durch die Anwendung<br />

verschiedener Herbizidmixturen auf Schnittflächen ähnliche Ergebnisse. Der Befall des<br />

Gemeinen Spaltblättlings (Schizophyllum commune) auf 83% der Baumstümpfe deutet<br />

auf den raschen Abbau des Roundup hin.<br />

Neben den Kernwüchsen schädigte Roundup in unterschiedlichen Ausmaßen die<br />

Götterbaum-Verjüngung sowie Individuen > 5 cm BHD. Sie stockten sowohl innerhalb als<br />

auch außerhalb der Fläche 9. Individuen, die gar keine Schädigung zeigten, stehen<br />

wahrscheinlich nicht mit den behandelten Götterbäumen in Wurzelkontakt. Durch den<br />

rapiden Abbau des Roundup (MONSANTO 2006) waren nur die ersten Jahresaustriebe<br />

einiger Individuen (Wurzelbrut oder > 5 cm BHD) deformiert. Wiederum schränkte das<br />

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