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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

Das Ausreißen der Götterbaum-Verjüngung beeinträchtigte die übrigen standortgerechten<br />

Holzarten nicht. Die extreme Abnahme der übrigen Holzarten in der ersten Höhenklasse<br />

auf der Maßnahmenfläche 12 (–99%) liegt am Rückgang von Eschen-Sämlingen<br />

(Fraxinus excelsior). Die Ursache ist jedoch nicht nachvollziehbar. Die entgegengesetzt<br />

starke Zunahme auf der Nullfläche 16 hängt mit dem vermehrten Aufkommen der Schlehe<br />

(Prunus spinosa) zusammen.<br />

Das Entfernen der Götterbaum-Verjüngung auf den Flächen der unvollständigen<br />

Ringelung führte zu erhöhtem Wurzelbrutaufkommen. Zum gleichen Ergebnis kommen<br />

BREHM (2004) und TIEFENBACHER (2005) bei der Bekämpfung des Traubenkirschen- bzw.<br />

Götterbaum-Jungwuchses, wobei letztere Studie erst im zweiten Jahr extreme Zunahmen<br />

verbuchen konnte. Allerdings belegen BURCH & ZEDAKER (2003), dass sich ein Ausreißen<br />

der Verjüngung empfiehlt, sofern das Wurzelsystem noch nicht zu stark ausgebildet ist.<br />

Inwieweit dies in den Beständen der Fall ist, kann nicht eruiert werden. Auf lange Sicht ist<br />

das Entfernen der Naturverjüngung im Zuge der Ringelung nur mit langjähriger<br />

Nachbehandlung erfolgreich (DRESCHER & MAGNES 2006). Da nach der Kontrolle 2006 die<br />

Ailanthus-Verjüngung wieder entfernt wurde, ist davon auszugehen, dass die<br />

unterirdischen Organe geschwächt werden und sich somit die Regeneration im Folgejahr<br />

2007 nur bis in die zweite, maximal dritte Höhenklasse auswirken wird.<br />

8.3.2 Fällung<br />

Die Fällung der Götterbäume auf den Flächen 14 und 18 wirkte sich zwar negativ auf die<br />

Vitalität der Kernwüchse, nicht aber auf die Regeneration aus. Der bereits Ende April<br />

2006 (Kap. 7.1.3) beobachtete Saftfluss deutet auf bestehende Energiereserven hin. Auf<br />

beiden Flächen reagierten die Bäume mit extremen Stockausschlägen und Wurzelbrut<br />

(vgl. BURCH & ZEDAKER 2003, HU 1979, DRESCHER & MAGNES 2001, 2006, BREHM 2004).<br />

BORY et al. (1990) stellten infolge der Fällung fünf verschiedene Austriebstypen an<br />

Götterbaumstümpfen fest (Abb. 48). Nach BURCH & ZEDAKER (2003) stimuliert die Fällung<br />

im Mittel 1,6 neue Stockausschläge je Baumstumpf. Bei den gefällten Götterbäumen in<br />

Schönau (14) und der Unteren Lobau (18) lag die mittlere Anzahl der Ausschläge/Stock<br />

mit 5,4 bzw. 12,8 bei weitem höher (Kap. 7.1.1.4). Die Höhe der Stockausschläge bzw.<br />

der Wurzelbrut und Sämlinge erreichte im ersten Jahr 3–4 m bzw. 1–2 m und zeigt, dass<br />

Stockausschläge schneller wachsen als Wurzelbrut. ADAMIK & BRAUNS (1957 zit. in.<br />

Hoshovsky 1988); HU (1979) und MILLER (1990 zit. in BURCH & ZEDAKER 2003) berichten<br />

von geringeren Höhen bei Ailanthus-Austrieben (2,5 und 3,5 m). Dieses Höhenwachstum<br />

kann sich bis zu 4 Jahre und länger fortsetzen.<br />

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