NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diskussion<br />
8.3 Evaluierung der Bekämpfungsmaßnahmen<br />
Die nachfolgende Evaluierung der Bekämpfungsmethoden bezieht sich auf die<br />
behandelten Götterbäume und die Auswirkungen auf die Naturverjüngung des Ailanthus<br />
sowie der übrigen standortgerechten Holzarten innerhalb der Jahre 2005–2006. Eine<br />
Bewertung der übrigen standortgerechten Einzelbäume erwies sich als nicht sinnvoll.<br />
Zwar haben sich die Licht- und Raumverhältnisse besonders auf den Flächen der Fällung<br />
und der Roundup-Applikation zugunsten der übrigen Holzarten verbessert, doch müssen<br />
die geringfügigen Veränderungen der Fruktifikation und Vitalität nicht zwangsläufig von<br />
diesen Faktoren abhängen. Auf den Flächen 11, 12, 14 korrelieren die Verbesserung der<br />
Vitalität und die Zunahme der fruchtenden sonstigen Holzarten mit der<br />
Individuenzunahme (Anhang). Auf der Fläche 9 hat sich die Vitalität der sonstigen<br />
Holzarten verschlechtert, weil die bereits vorgeschädigte Krone eines Holunders<br />
(Sambucus nigra) abgesägt wurde. Die Parameter Kronenzustand, Austriebe, Kallus<br />
lieferten keine Ergebnisse, weil für den Kronenzustand kein Vergleichswert aus dem Jahr<br />
2005 vorliegt und nur die behandelten Götterbäumen Austriebe sowie Kallus entwickelten.<br />
8.3.1 Unvollständige Ringelung<br />
Das Ziel der unvollständigen Ringelung ist ein langsames Absterben der Göttebäume<br />
unter vermindertem Wurzelbrutaufkommen. Diese Methode wird beim<br />
Robinienmanagement angewendet (BÖHMER et al. 2001, BÖCKER & DIRK 2006a, b) und<br />
auf die Götterbaumbekämpfung übertragen. Im ersten Jahr der Maßnahme sind durch<br />
den verbleibenden Steg noch alle lebensnotwendigen Leitungsbahnen vorhanden. Der<br />
Baum kann im folgenden Frühjahr seine gespeicherten Assimilate in die Krone<br />
transportieren und normal austreiben. Infolge der Stegentfernung vor dem Laubfall im<br />
Folgejahr, sollen keine Reserven in den unterirdischen Organen eingelagert werden. Die<br />
Unterbrechung des Assimilattransportes im Phloem führt bei intaktem Wassertransport im<br />
Xylem zu einem Energieüberfluss zwischen Krone und Ringelung und einem<br />
Energiedefizit zwischen Wurzel und Ringelung. Als Folge sind eine verminderte<br />
Wurzelbrut und ein langsames Absterben von unten bzw. Vitalitätseinbußen zu erwarten.<br />
Die unvollständige Ringelung auf den Flächen 6, 12 und 15 beeinträchtigte innerhalb<br />
eines Jahres nach der Behandlung die Fruktifikation der Ailanthus gar nicht und den<br />
Kronenzustand nur geringfügig. Entgegen der Erwartungen konnte keine Notfruktifikation<br />
festgestellt werden. Auf den Flächen 12 und 16 korrelierte der Anteil nicht fruchtender<br />
Götterbäume mit der Individuenzunahme. Zwar wurden in Stopfenreuth (6) und Eckartsau<br />
(12) geringfügige Auslichtungen in den Kronen der Götterbäume festgestellt, doch ist der<br />
Vergleich auf Grund des nicht erhobenen Ausgangszustandes des Kronenzustandes<br />
2005 nicht möglich. Die mittlere Vitalität der Ailanthus in Stopfenreuth hat sich um ca. 3%<br />
59