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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Diskussion<br />

Windrichtung ebenfalls Ungenauigkeiten. Dichter, unzugänglicher Unterwuchs zwang auf<br />

der Heißlände (15-16) zur kombinierten Zählschätzung und führte somit zu<br />

Ungenauigkeiten. Weitere Zählfehler konnten auch auftreten, weil nur die 100 m-Grenze<br />

und die ersten zwei 20 m-Zählstreifen eingerichtet wurden und darüber hinaus<br />

stichprobenartig geprüft wurde, inwiefern ein Erweitern sinnvoll wäre (Kap. 5.1.6). Mit Hilfe<br />

der Hochrechnung der realen Dichteflächengrößen auf einen Hektar Flächengröße sollten<br />

die erhobenen Daten verglichen werden. Je höher aber die Individuenzahl/realer Fläche<br />

und je größer die Differenz zwischen realer Flächengröße und einem Hektar ist, umso<br />

größer ist die Abweichung und umso weniger aussagekräftig das Ergebnis.<br />

8.2 Vegetationsaufnahmen<br />

8.2.1 Diskussion der Vegetationseinheiten<br />

Die Zuordnung von Pflanzenarten nach der Charakterartenlehre von BRAUN-BLANQUET<br />

(1964) war und ist ein weites Diskussionsfeld. Die Rangstufen sind nicht absolut, sondern<br />

relativ zu betrachten. Um eindeutige Zuordnungen durchführen zu können, bedarf es<br />

ausreichend wiederholter Vegetationsaufnahmen, die die eine oder andere Art als<br />

Charakter- bzw. Differentialart je nach Stetigkeit ausscheiden lassen (DIERSCHKE 1994).<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde jedoch nur eine Vegetationsaufnahme pro Flächenpaar<br />

durchgeführt, sodass eine Zuordnung von Charakter- und Differentialarten nicht möglich<br />

war. Die Einordnung der erfassten Vergesellschaftungen gemäß den Standortseinheiten<br />

und deren Vergleich mit den Pflanzengesellschaften Österreichs nach MUCINA et al.<br />

(1993a, b), welche die reale Vegetation widerspiegeln, ist methodisch nicht korrekt. Die<br />

Standortseinheiten entsprechen mehr oder weniger der PNV. JELEM (1974) schreibt, dass<br />

die Standorts-Vegetationstabellen nicht nach Assoziationen, sondern nach ökologischen<br />

Zeigerarten geordnet wurden, um Waldgesellschaften zu charakterisieren und<br />

differenzieren. Die Ailanthus altissima-(Lamio albi-Chenopodietalia)-Gesellschaft (MUCINA<br />

1993) ist für Österreich die einzige syntaxonomische Vegetationseinheit, in der Ailanthus<br />

altissima als Begleitart beschrieben ist. In der Literatur der Pflanzengesellschaften<br />

Deutschlands sind keine Götterbaum-Gesellschaften in naturnaher Vegetation bekannt<br />

(vgl. BERG et al. 2001, OBERDORFER 1992). Es liegen lediglich syntaxonomische<br />

Beschreibungen neophytischer Nadelhölzer nach ZERBE (1999, 2003) vor. DRESCHER &<br />

MAGNES (2001) erwähnen agriophytische Vorkommen des Ailanthus altissima im NP<br />

Donau-Auen im Ulmo-Fraxinetum und epökophytische Vorkommen in mehrjährigen<br />

Acker- und Wiesenbrachen, Gebüschen und am Uferblockwurf. Nach LOHMEYER &<br />

SUKOPP (1992) tritt dieser Neophyt auch in anderen Pflanzengesellschaften Mitteleuropas<br />

als Agriophyt oder Epökophyt auf.<br />

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