NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
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Diskussion 8.1.2 Durchführung der Bekämpfungsmethoden Die Maßnahmen sollten einheitlich erfolgen, wurden jedoch von drei verschiedenen Institutionen durchgeführt, sodass es zeitliche und technische Unterschiede in der Durchführung gab (Tabelle 11). Im Anschluss an die Zustandsaufnahme (September 2005) wurde die bis etwa 150 cm hohe Götterbaum-Verjüngung per Hand entfernt. Sofern im Zuge der Einzelbaummaßnahmen (November 2005) vergessene oder regenerierte Individuen sichtbar waren, sollten sie entfernt werden. Auf den niederösterreichischen Flächen wurde diese Maßnahme nicht durchgeführt. In wenigen Fällen wurden junge Götterbäume, deren BHD unter der Kluppschwelle lag, geringelt oder zu behandelnde Individuen übersehen. Obwohl das ausgerissene und gefällte Material von den Standorten beräumt werden sollte, wurde dies nicht ausgeführt. Fläche Bekämpfungsmaßnahme Zeitpunkt Geräte Naturverj. nach Zustandsaufn. entfernt 6 Unvoll. Ring. 08.11.2005 Ringelsäge, Motorsäge, Axt ja 12 Unvoll. Ring. 08.11.2005 Siehe 6 ja nein Ringelsäge, 15 Unvoll. Ring. 08.11.2005 Spitzhacke, ja ja Kulturtraktor 14 Fällen 07.11.2005 18 Fällen 16.11.2005 9 Bäume I- X Bäume A- J Roundup- Applikation Kambiuminjekt ion Phloeminjektio n 03.04.2006 03.04.2006 27.04.2006 Axt, Motorsäge, Sappel (zum Wegziehen der Bäume), Keil Axt, Motorsäge, Traktor Motorsäge, Pinsel, Roundup Akkubohrer, Pipette, Roundup Hammer, Injektionsnadel, Roundup ja ja ja nein nein Tabelle 11: Unterschiede in der Maßnahmendurchführung Naturverj. im Zuge der Maßn. entfernt nur dürre Individuen nein ja nein nein nein Die zeitliche Verzögerung bei der Roundup-Applikation ist mit der Recherche nach einem geeigneten Mittel und der Auftragslage der durchführenden Institution zu begründen. Laut Recherche eigneten sich die Mittel Garlon 3A (Wirkstoff: Triclopyr) und Arsenal (Wirkstoff: Imazapyr). Jedoch waren sie laut der Pflanzenschutzmittelliste (FERTSAK 2006 schriftl. Mitt.; BUNDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ UND LEBENSMITTELSICHERHEIT 2006) nicht mehr zugelassen. Die zusätzlichen Maßnahmen in Niederweiden an den Bäumen I–X und A–J wurden gewählt, um den Herbizid-Einsatz mit einer geringeren Menge und einem geringeren Arbeitsaufwand schonender durchzuführen. 54
Diskussion 8.1.3 Aussagekraft der erhobenen Daten Grundsätzlich konnte nicht erwartet werden, innerhalb des kurzen Aufnahmezeitraumes von einem Jahr aussagekräftige Ergebnisse erarbeiten zu können. Im Rahmen der Einzelbaumaufnahme wurden wenige Gehölze in der Zustandsaufnahme übersehen, einige charakterisierende Parameter vergessen oder abgestorbene Götterbäume erfasst, die für die Evaluierung der Bekämpfungsmethoden keine Rolle spielen. Das Spektrum der 121 behandelten Götterbäume beschränkt sich mit etwas mehr als zwei Drittel auf die BHD-Klasse 5–10 cm (Kap 7.1.1.1). Um hinreichende Aussagen zu den Effekten der Maßnahmen je nach BHD-Klasse treffen zu können, hätten die BHD- Klassen gleich verteilt sein müssen. Die mittlere Vitalität der Götterbäume schwankte im Jahr 2005 (Kap. 7.1.1.2), außer bei der Nullfläche 13 (< 1,5) zwischen 1,5 und 2 (normal entwickelt). Weil die Flächen nicht vorrangig nach BHD und Vitalität ausgewählt wurden, musste dies auch in der Ergebnisinterpretation berücksichtigt werden. Durch fehlende Vergleichwerte des Kronenzustandes 2005 war das Herausarbeiten von Verschlechterung/Verbesserung dieses Parameters nicht möglich (Anhang). Anhand von Mittelwertberechnungen der Rangdaten Kronenzustand, Vitalität, Kallus, Wurzelbrut, Wirkung der Bekämpfungsmaßnahmen werden gleichwie die Zeigerwertberechnungen nach ELLENBERG et al. (1992) korrekte Daten suggeriert, die allerdings mathematisch nicht erlaubt sind. Sie vermitteln lediglich einen groben Überblick. Die Erhebung der Daten der Naturverjüngung (< 5 cm BHD) birgt auf Grund von Doppelzählungen, dem Übersehen von Individuen oder dem Neuanlegen der Begrenzungsbänder im Zuge der Kontrolle 2006 Ungenauigkeiten. Das Zählen von in Clustern auftretenden Individuen, vor allem der Fällungsflächen und der Roundup- Applikations-Fläche ist eine weitere Fehlerquelle (Abb. 47). Alle Individuen, die zusammenhängend, in einem Bündel über der Eroberfläche verzweigt waren, wurden als ein Individuum gewertet. Jene, die unter der Erdoberfläche zusammengewachsen waren, wurden jeweils als Einzelindividuen gezählt. Eine Einteilung zwischen Wurzelbrut und Sämling wurde nicht vorgenommen, da der Aufwand durch eine konkrete Zuordnung zu hoch gewesen wäre. Die Interpretation der Naturverjüngung beschränkt sich infolge fehlender Daten zur vierten Höhenklasse (> 150 cm Höhe < 5 cm BHD) aus dem Jahr 2005 auf die Höhenklassen I-III (0 – < 150 cm Höhe). 55
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Grundsätzlich konnte nicht erwartet werden, innerhalb des kurzen Aufnahmezeitraumes<br />
von einem Jahr aussagekräftige Ergebnisse erarbeiten zu können.<br />
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übersehen, einige charakterisierende Parameter vergessen oder abgestorbene<br />
Götterbäume erfasst, die für die Evaluierung der Bekämpfungsmethoden keine Rolle<br />
spielen. Das Spektrum der 121 behandelten Götterbäume beschränkt sich mit etwas mehr<br />
als zwei Drittel auf die BHD-Klasse 5–10 cm (Kap 7.1.1.1). Um hinreichende Aussagen zu<br />
den Effekten der Maßnahmen je nach BHD-Klasse treffen zu können, hätten die BHD-<br />
Klassen gleich verteilt sein müssen. Die mittlere Vitalität der Götterbäume schwankte im<br />
Jahr 2005 (Kap. 7.1.1.2), außer bei der Nullfläche 13 (< 1,5) zwischen 1,5 und 2 (normal<br />
entwickelt). Weil die Flächen nicht vorrangig nach BHD und Vitalität ausgewählt wurden,<br />
musste dies auch in der Ergebnisinterpretation berücksichtigt werden. Durch fehlende<br />
Vergleichwerte des Kronenzustandes 2005 war das Herausarbeiten von<br />
Verschlechterung/Verbesserung dieses Parameters nicht möglich (Anhang). Anhand von<br />
Mittelwertberechnungen der Rangdaten Kronenzustand, Vitalität, Kallus, Wurzelbrut,<br />
Wirkung der Bekämpfungsmaßnahmen werden gleichwie die Zeigerwertberechnungen<br />
nach ELLENBERG et al. (1992) korrekte Daten suggeriert, die allerdings mathematisch<br />
nicht erlaubt sind. Sie vermitteln lediglich einen groben Überblick.<br />
Die Erhebung der Daten der Naturverjüngung (< 5 cm BHD) birgt auf Grund von<br />
Doppelzählungen, dem Übersehen von Individuen oder dem Neuanlegen der<br />
Begrenzungsbänder im Zuge der Kontrolle 2006 Ungenauigkeiten. Das Zählen von in<br />
Clustern auftretenden Individuen, vor allem der Fällungsflächen und der Roundup-<br />
Applikations-Fläche ist eine weitere Fehlerquelle (Abb. 47). Alle Individuen, die<br />
zusammenhängend, in einem Bündel über der Eroberfläche verzweigt waren, wurden als<br />
ein Individuum gewertet. Jene, die unter der Erdoberfläche zusammengewachsen waren,<br />
wurden jeweils als Einzelindividuen gezählt. Eine Einteilung zwischen Wurzelbrut und<br />
Sämling wurde nicht vorgenommen, da der Aufwand durch eine konkrete Zuordnung zu<br />
hoch gewesen wäre. Die Interpretation der Naturverjüngung beschränkt sich infolge<br />
fehlender Daten zur vierten Höhenklasse (> 150 cm Höhe < 5 cm BHD) aus dem Jahr<br />
2005 auf die Höhenklassen I-III (0 – < 150 cm Höhe).<br />
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