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NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen

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Charakteristik des Untersuchungsgebietes<br />

nun auch die letzte freie Fließstrecke zerstört werden. Eine 12 Jahre andauernde<br />

„Denkpause“ von Seiten der Politik im Zusammenhang mit diversen wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen ließ das Projekt scheitern (MANZANO 2000) und der <strong>Nationalpark</strong> wurde<br />

zum Schutz der Auen errichtet.<br />

Heute zeichnet sich der <strong>Nationalpark</strong> durch seine hohe Biodiversität aus. Das<br />

Artenspektrum zählt mehr als 800 Gefäßpflanzenarten (DRESCHER & MAGNES 2001), 109<br />

Brutvogelarten, 9 Reptilien- und 13 Amphibienarten sowie 63 Fischarten (LÖTSCH 1996 zit.<br />

in: DRESCHER et al. 2005).<br />

4.3 Geologie, Boden, Hydrologie, Klima<br />

Das Donautal entstand im Zuge mehrerer geologische Zeitalter aus der Paratethys<br />

(Urmeer) durch Heben und Senken verschiedener Platten. Die Eiszeiten trugen durch<br />

Akkumulation und Erosion von Schottermengen dazu bei, dass sich drei Terrassen, große<br />

Schwemmfächer sowie Nebenflüsse ausbildeten (JELEM 1974, FINK 1993). Nach den<br />

Eiszeiten formten Hochwässer durch Anschwemmungen und Stromspaltungen,<br />

Inselbildungen und Mäander das Gebiet. Infolge verschiedener Regulierungen wurden<br />

einhergehend mit dem Bau des Hochwasserschutzdammes die Seitenarme vom Donau-<br />

Strom abgeschnitten, sodass Altwässer und Trockengräben entstanden und die offene<br />

von der abgedämmten Au getrennt wurden (JELEM 1974). Der Boden setzt sich aus<br />

Schotter, Sand und Schlick zusammen, welche je nach Mächtigkeit den<br />

Grundwasserspiegel schwanken lassen. Durch die Regulierung konnte sich Feinmaterial<br />

nur noch im offenen Bereich ablagern (JELEM 1974). Die Donau gilt bis zur March-<br />

Mündung als Gebirgsstrom mit 1–3 m/s Strömungsgeschwindigkeit und die Wasserstände<br />

variieren das gesamte Jahr über sehr. Im Frühjahr gibt es oft durch die Schneeschmelze<br />

gefährliche Frühjahrshochwässer (JELEM 1974).<br />

Das Untersuchungsgebiet ist maritim beeinflusst und zählt zum Übergangsbereich<br />

zwischen ozeanisch geprägtem westeuropäischen Klima und kontinental beeinflusstem<br />

Osten Europas (BREU 1978 zit. in: BERGMANN & RAK 2006). Die Jahresniederschläge<br />

liegen oft unter 500 mm (FINK 1993 in: MUCINA et al 1993a). Die Jahresmitteltemperatur<br />

beträgt 8–10 °C (WALTER & LIETH 1960 zit. in: BERGMANN & RAK 2006). JELEM (1974)<br />

beschreibt für eine lange Vegetationszeit aus.<br />

4.4 Vegetation<br />

Die Donau-Regulierung wirkte sich negativ auf den Auwald aus. Weichholzauen<br />

verwandelten sich in Hartholzauen und Pionierstandorte waren nur noch selten vertreten.<br />

Die Hartholzauen werden hauptsächlich von der Gesellschaft des Fraxino-Ulmetum und<br />

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