NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
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Anhang<br />
Jugend ist er frostempfindlich (ADMIK & BRAUNS 1957, zit. in: HOSHOVSKY 1988, KAHL<br />
19<strong>30</strong>, HEINZE 1932: 532) und mäßig schattentolerant (DRESCHER et al. 2005). Gegenüber<br />
der Nährstoff- und Wasser-versorgung stellt Ailanthus altissima keine großen Ansprüche<br />
und besiedelt auch extrem trockene Schotterstandorte wie sie an einigen Stellen in den<br />
Donau-Auen anzutreffen sind. Angaben zu seinem Wuchsoptimum variieren zwischen<br />
lehmig, sandigen und kalkreichen, lockeren Böden (BÖCKER & KOWARIK 1982, HÄRTL<br />
1955). Nach FERET (1985, zitiert in: CALLL 2002) ist er auch auf gut (nährstoff)versorgten<br />
Alluvialböden zu finden. Der Götterbaum toleriert Dürre und Hitze (KOWARIK & BÖCKER<br />
1984) bzw. relativ wenig Feuchtigkeit (HÄRTL 1955) und hält aber kurz dauernde<br />
Überschwemmungen auf flussnahen Weidenstandorten mit rasch abfließendem<br />
Überflutungswasser aus (DRESCHER et al. 2005). In Städten besiedelte er als<br />
Pionierbaumart Trümmerschutthaufen nach dem 2. Weltkrieg. Heute ist er an Mauern,<br />
Hecken, Felsspalten, Bahn- und Industrieanlagen, Straßen sowie auf Hinterhöfen und<br />
Brachflächen zu finden (KOWARIK & BÖCKER 1984, HÄRTL 1955, SUKOPP 1978, HU 1979,<br />
OLBRICH 1929).<br />
Es gibt wenige forstentomologische und forstpathologische Studien über den Götterbaum<br />
(CECH 2000). In den Donau-Auen bei Witzelsdorf („Schweinhammerboden“) in der offenen<br />
Au wurde ebenfalls ein Götterbaumsterben beobachtet (FRAISSL, KOVACS, REIGL 2005,<br />
mdl. Mitt.). Fraßspuren von Insekten an den Blättern des Ailanthus wurden bereits öfter<br />
bei eigenen Beobachtungen festgestellt. Die bislang bekannteste Art ist der neozooe<br />
Ailanthusspinner (Samia cynthia) (KRAMER 1995). ZABRANSKY (o. J.) untersuchte<br />
totholzbewohnende Käferarten (Coleoptera) mit einem weiten Fraßspektrum (polyphag),<br />
die sich sogar von Neophyten wie Robinie, Götterbaum oder Hybridpappel ernähren.<br />
Vergesellschaftung<br />
Die pflanzensoziologische Einordnung des Götterbaumes ist sehr komplex (BRANDES<br />
1989). In temperaten Zonen wurden in Großstädten Vergesellschaftungen als Robinien-<br />
Götterbaumgehölz und Ahorn-Götterbaumgehölz notiert (KOWARIK & BÖCKER 1984). In<br />
Österreich wird die Art in Schwarzholunder-Götterbaumgehölzen sowie in<br />
Götterbaumwäldchen bzw. -gehölzen [Ailanthus altissima-(Lamio albi-Chenopodietalia)-<br />
Gesellschaft] ausgebildet (MUCINA 1993a). In der pflanzengeografischen Studie von<br />
GUTTE et al. (1987) wird die Beziehung zwischen Pflanzengesellschaft und<br />
Hemerobiestufe (Naturnähe) zusammenfassend für das synanthrope Areal dargestellt<br />
(Tab. 12).<br />
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