NPDA 30 2013 - Nationalpark Donauauen
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Anhang 1979) und hängen endständig an bis zu 30cm langen aufrechten Rispen (SCHENCK 1939), wobei die männlichen Blüten einen unangenehmen Duft ausströmen (HU 1979). Die weiblichen Individuen tragen eine große Zahl von hellbraunen bis rötlichen Flügelfrüchten (engl. samaras, Abb. 52), die in Büscheln am Baum hängen und den Eschen sehr ähnlich sind. Die Früchte sind an der Spitze gedreht und der Samen liegt quer in der Mitte. Das Holz des Ailanthus altissima ist ringporig und ähnelt ebenfalls der Esche (HÄRTL 1955). Abbildung 51: Blüte des Ailanthus altissima (Foto. Fraissl 22.06.2006) Abbildung 52: Fruchtstand des Ailanthus altissima (Foto. Ließ 24.07.2005) Nach SCHENCK (1939) öffnen sich die Knospen des Ailanthus altissima erst ab Mitte Mai. Die Blühzeit liegt im Juni bis Juli (KRÜSSMANN 1976) und die Samenreife im September bis Oktober (HU 1979) Der Laubfall erfolgt ohne Herbstfärbung Anfang bis Mitte November und dauert kurze Zeit an. Im Vergleich zu einheimischen Laubbaumarten in seinem chinesischen Lebensraum hält der Götterbaum die längste Winter- bzw. Keimruhe (HU (1979). Ausbreitungsmechanismen Der Götterbaum ist auf Grund seiner vielseitigen Ausbreitungsstrategien auch als „weedy tree“ (unkrautartiger Baum) bekannt geworden (HU 1979). Er kann sich sowohl durch eine Vielzahl von Diasporen über Wind und Wasser ausbreiten, als auch durch sein plastisch klonales Wachstum. Generative Fortpflanzung Bei der sexuellen Fortpflanzung produzieren nur die weiblichen Götterbäume Früchte, obwohl auch die männliche Bäume Blüten ausbilden können (HU 1979). Angaben zur jährlichen Samenproduktion variieren zwischen 325.000 (BORY & CLAIR-MACZULAJTYS 1980 zit. in: HOSHOVSKY 1988) und einer Million Samen bei einem ca. 30cm dicken Exemplar (Illick & BROUSE 1926, zit. in: CALL 2002, KRAMER 1995). Sie bleiben bis zum 92
Anhang Mai des folgenden Jahres am Baum hängen und fallen dann bei starkem Wind entweder in Clustern (ganze Fruchtstände) oder einzeln – gestielt oder ungestielt – herab (KRAMER 1995; HECKER 1981). Lediglich 6.000 bis 7.000 Samen sollen gemäß LITTLE (1974, zit. in: HOSHOVSKY 1988) für eine generative Fortpflanzung brauchbar sein. Ailanthus altissima – Sämlinge weisen in schattigen Beständen eine hohe Sterblichkeitsrate auf (KOWARIK 1995b). Vegetative Fortpflanzung Nach KOWARIK (1995b, STERRETT 1962, zit. in: CONVERSE 1984) zeichnet sich der Götterbaum ähnlich wie die Robinie (Robinia pseudoacacia) durch seine Fähigkeit zu Wurzelbrut und Stockausschlägen aus (KOWARIK & BÖCKER 1984, KOWARIK 1995c, HU 1979, DAVIES 1942, HÄRTL 1955). DAVIES (1942) beschreibt das Wurzelsystem des Ailanthus als flach und weit ausladend. Selbst die Hauptwurzel befindet sich nahe der Erdoberfläche. Die Wurzeln nahe dem Stamm verdicken sich in horizontal vergrößerte Speicherstrukturen. Adventiv-Sprossee treiben von kleineren Wurzeln des Mutterbaumes nahe der Erdoberfläche aus (Abb. 5). Abbildung 53: Size and vertical distibution of the root system of an adventious shoot arose from one of the smaller roots of a mature tree 1 (verändert) Wird ein Mutterbaum durch Schneiden geschädigt oder stirbt er ab, wird das Wachstum von Wurzelschösslingen stark angeregt, ein Blühen jedoch unterbunden (HU 1979, DAVIES 1942). KOWARIK (1995b) untersuchte in einem geschlossenen, naturnahen Waldbestand in West Virginia das klonale Wachstum des Götterbaumes. Lichtbedürftige Baumarten bedienen sich drei verschiedener Lebensstrategien um in geschlossenen 1 Größe und vertikale Verteilung des Wurzelsystems eines Adventiv-Sprosses, welcher von einer der kleineren Wurzeln des Mutterbaumes stammt 93
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wobei die männlichen Blüten einen unangenehmen Duft ausströmen (HU 1979). Die<br />
weiblichen Individuen tragen eine große Zahl von hellbraunen bis rötlichen Flügelfrüchten<br />
(engl. samaras, Abb. 52), die in Büscheln am Baum hängen und den Eschen sehr ähnlich<br />
sind. Die Früchte sind an der Spitze gedreht und der Samen liegt quer in der Mitte. Das<br />
Holz des Ailanthus altissima ist ringporig und ähnelt ebenfalls der Esche (HÄRTL 1955).<br />
Abbildung 51: Blüte des Ailanthus altissima<br />
(Foto. Fraissl 22.06.2006)<br />
Abbildung 52: Fruchtstand des Ailanthus altissima<br />
(Foto. Ließ 24.07.2005)<br />
Nach SCHENCK (1939) öffnen sich die Knospen des Ailanthus altissima erst ab Mitte Mai.<br />
Die Blühzeit liegt im Juni bis Juli (KRÜSSMANN 1976) und die Samenreife im September<br />
bis Oktober (HU 1979) Der Laubfall erfolgt ohne Herbstfärbung Anfang bis Mitte<br />
November und dauert kurze Zeit an. Im Vergleich zu einheimischen Laubbaumarten in<br />
seinem chinesischen Lebensraum hält der Götterbaum die längste Winter- bzw. Keimruhe<br />
(HU (1979).<br />
Ausbreitungsmechanismen<br />
Der Götterbaum ist auf Grund seiner vielseitigen Ausbreitungsstrategien auch als „weedy<br />
tree“ (unkrautartiger Baum) bekannt geworden (HU 1979). Er kann sich sowohl durch eine<br />
Vielzahl von Diasporen über Wind und Wasser ausbreiten, als auch durch sein plastisch<br />
klonales Wachstum.<br />
Generative Fortpflanzung<br />
Bei der sexuellen Fortpflanzung produzieren nur die weiblichen Götterbäume Früchte,<br />
obwohl auch die männliche Bäume Blüten ausbilden können (HU 1979). Angaben zur<br />
jährlichen Samenproduktion variieren zwischen 325.000 (BORY & CLAIR-MACZULAJTYS<br />
1980 zit. in: HOSHOVSKY 1988) und einer Million Samen bei einem ca. <strong>30</strong>cm dicken<br />
Exemplar (Illick & BROUSE 1926, zit. in: CALL 2002, KRAMER 1995). Sie bleiben bis zum<br />
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