Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 71 -<br />
ventiver Maßnahmen kann dazu beitragen, dass höhere Morbidität <strong>und</strong> Alter nicht zwingend<br />
zu höherem Versorgungsbedarf <strong>und</strong> damit zu höheren Leistungsausgaben führen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den die Ges<strong>und</strong>heitspolitik zu beachten hat, ist der Wandel<br />
in der Einstellung der Bevölkerung zu Fragen der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> -vorsorge.<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sind heutzutage durch vielfältige Medienangebote gut informiert<br />
<strong>und</strong> möchten über ihre Behandlung, Versorgungsangebote <strong>und</strong> Pflegemöglichkeiten<br />
beraten <strong>und</strong> als mündige Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger in Entscheidungen einbezogen werden.<br />
Zur Wahrnehmung von Wahlmöglichkeiten ist u.a. die Transparenz über das Leistungsgeschehen<br />
eine wichtige Voraussetzung. Auch der Qualitätssicherung, z.B. unterstützt<br />
durch eine bessere Nutzung von sogenannten Routinedaten, kommt eine immer höhere<br />
Bedeutung zu. Darüber hinaus spielt die Unterstützung der medizinischen Versorgung<br />
durch den Einsatz moderner Kommunikations- <strong>und</strong> Informationstechnologien eine immer<br />
größere Rolle.<br />
7.3 Das Wichtigste in Kürze<br />
Die notwendigen Anpassungen zur Stabilisierung der Einnahmen-/Ausgabensituation sowie<br />
der Versorgungsstrukturen wurden im Wesentlichen mit folgenden Gesetzgebungsverfahren<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen realisiert:<br />
Mit dem GKV-Änderungsgesetz erfolgte eine Senkung der Arzneimittelkosten durch ein<br />
Preismoratorium <strong>und</strong> durch Erhöhung des Herstellerabschlags <strong>für</strong> verschreibungspflichtige<br />
Fertigarzneimittel ohne Festbetrag von 6 % auf 16 % (Gültigkeitsdauer: 1. August 2010<br />
bis 31. Dezember <strong>2013</strong>).<br />
Das GKV-Finanzierungsgesetz zielte ab auf eine Stabilisierung der Finanzsituation der<br />
GKV insbesondere durch die Anhebung <strong>und</strong> dauerhafte Festschreibung des allgemeinen<br />
Beitragssatzes auf 15,5 %, die wettbewerbsorientierte Weiterentwicklung der Zusatzbeiträge<br />
hin zu einkommensunabhängigen Zusatzbeiträgen <strong>und</strong> die Einführung eines steuerfinanzierten,<br />
GKV-weiten Sozialausgleichs <strong>für</strong> Zusatzbeiträge sowie durch verschiedene<br />
zum Teil zeitlich befristete Ausgaben begrenzende Maßnahmen.<br />
Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) erfolgte eine Neuordnung des<br />
Arzneimittelmarkts durch Maßnahmen in drei Bereichen:<br />
1. Strukturelle Veränderungen: Einführung von frühen Nutzenbewertungen, darauf basierend<br />
Vereinbarung von Erstattungsbeträgen <strong>für</strong> Arzneimittel mit neuen, patentgeschützten<br />
Wirkstoffen zwischen Spitzenverband B<strong>und</strong> der Krankenkassen <strong>und</strong> Hersteller.<br />
- 72 -