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Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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gungssysteme weltweit verfügt, zu dem - unabhängig vom individuellen Einkommen - ein<br />

besserer Zugang besteht als in den meisten anderen Industriestaaten.<br />

7.2 Ausgangslage<br />

Vor den Reformen dieser Legislaturperiode sind die Ausgaben der GKV bereits seit einigen<br />

Jahren stärker als die Einnahmen gestiegen, was zu steigenden Beitragssätzen der<br />

Krankenkassen führte. Die Einnahmenentwicklung ist größtenteils konjunkturell bedingt,<br />

wird aber auch durch die demografische Entwicklung bestimmt. Gr<strong>und</strong>sätzlich führt ein<br />

sinkender Anteil junger Erwerbstätiger zu einer Schwächung der Finanzierungsbasis der<br />

Sozialversicherung. Ein steigender Anteil älterer <strong>und</strong> hochbetagter Menschen kann auf<br />

der anderen Seite auch zu einer höheren Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen<br />

führen. Dies ist nicht immer zwingend mit höheren Ausgaben verb<strong>und</strong>en, wenn die Versorgungsstrukturen<br />

entsprechend angepasst werden. In den vergangenen Jahren hat es<br />

daher zahlreiche gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung der GKV-Leistungen <strong>und</strong> zur<br />

Optimierung der Versorgungsstrukturen gegeben. Die letzten Jahre waren gleichwohl,<br />

auch durch den medizinischen Fortschritt, durch hohe Ausgabenzuwächse bestimmt.<br />

Während die Zahl der Versicherten in der GKV von 70,5 Mio. in 2003 auf 69,6 Mio. in<br />

2011 sank, stiegen die Ausgaben im gleichen Zeitraum von 145,1 Mrd. Euro auf 179,6<br />

Mrd. Euro.<br />

Der entscheidende Handlungsbedarf zu Beginn der Legislaturperiode bestand daher in<br />

der Stabilisierung der Finanzsituation der GKV durch Maßnahmen, mit denen die Ausgaben<br />

sinnvoll gesteuert <strong>und</strong> die Einnahmen stabilisiert <strong>und</strong> konjunkturunabhängiger ausgestaltet<br />

wurden. Daneben galt es, die Versorgungsstrukturen demografiefest zu machen,<br />

auf künftige Anforderungen auszurichten <strong>und</strong> weiterhin eine flächendeckende, wohnortnahe<br />

<strong>und</strong> bedarfsgerechte medizinische Versorgung zu gewährleisten.<br />

Insbesondere <strong>für</strong> die Neuordnung des Arzneimittelmarktes gab es akuten Handlungsbedarf,<br />

denn die Arzneimittelausgaben der GKV waren in den vergangenen Jahren bis zum<br />

Beginn der Legislaturperiode deutlich überproportional gestiegen. Für neue Arzneimittel<br />

fiel der Ausgabenanstieg besonders dynamisch aus, denn die Hersteller konnten die Preise<br />

in diesem Segment bisher selbst festlegen; diese waren aber nicht immer durch einen<br />

entsprechenden hohen Zusatznutzen <strong>für</strong> die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten gerechtfertigt.<br />

Reformüberlegungen in der Ges<strong>und</strong>heitspolitik konzentrierten sich bislang oft auf die<br />

Akutversorgung. Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung kommt jedoch<br />

auch der Prävention eine immer größere Bedeutung zu. Die zielgerichtete Stärkung prä-<br />

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