Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
- 36 - Um darüber hinaus die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern, wurden die Zugangsmöglichkeiten zum deutschen Arbeitsmarkt für Akademikerinnen und Akademiker und deren Ehepartner mit der Umsetzung der Hochqualifizierten - Richtlinie der Europäischen Union („Blaue Karte EU“) in das nationale Recht erweitert. Akademische Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten, die einen Arbeitsplatz haben und ein jährliches Bruttogehalt von mindestens 46 400 Euro erzielen, erhalten die Blaue Karte EU. Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Humanmediziner können die Blaue Karte EU auch dann erhalten, wenn sie genauso viel verdienen wie vergleichbare inländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, mindestens jedoch 36 192 Euro brutto im Jahr. Bestehende Zuwanderungsmöglichkeiten sollen nun auf weitere Fachkräftebereiche ausgedehnt werden. Das Willkommensportal für internationale Fachkräfte „Make it in Germany“ setzt ein Zeichen einer offenen Willkommenskultur. Ziel ist, internationale Fachkräfte für Deutschland zu begeistern und die Attraktivität Deutschlands im Wettbewerb um kluge Köpfe zu steigern – insbesondere im Vergleich zu den klassischen Einwanderungsländern. Das Portal, welches im Rahmen der gemeinsamen Fachkräfte-Offensive von der Bundesregierung und der BA umgesetzt wird, informiert umfassend zum Thema Leben und Arbeiten in Deutschland und bündelt bestehende Serviceangebote. Zur Unterstützung des Willkommensportals wurden Pilotprojekte in Indien, Indonesien und Vietnam gestartet. Die Projekte sehen den Einsatz lokaler „Make it in Germany“-Berater mit Deutschlandbezug vor. Sie bewerben das Willkommensportal und die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen (Blaue Karte EU) bei zuwanderungsinteressierten Fachkräften im MINT-Bereich, beraten und unterstützen bei der Arbeitssuche und Ausreisevorbereitung. Die Beraterinnen und Berater fördern zudem die Vernetzung der vor Ort ansässigen deutschen Institutionen zum Thema Fachkräftegewinnung. Sowohl die Klickzahlen von Besuchern aus dem Ausland als auch die Beratungsanfragen bestätigen das große Interesse von Fachkräften – insbesondere auch aus Asien. Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet die Arbeitsgruppe „Ausländisches Arbeitskräftepotenzial erschließen und Willkommenskultur schaffen“ im Rahmen des Dialogprozesses zur Demografiestrategie Empfehlungen und Maßnahmen, um die Gewinnung ausländischer Fachkräfte, Studierender und Auszubildender sowie deren Familien zu verstärken und ihre Integration nach ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen. Gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift sind wichtige Voraussetzungen für den Bildungserfolg. Schülerinnen und Schülern bleiben gute Bildungsabschlüsse oftmals deshalb verwehrt, weil sie an den Anforderungen im Bereich der „Bildungssprache - 37 -
- 37 - Deutsch“ scheitern. Hier stellt der wachsende Anteil von Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache die in den Bildungseinrichtungen Verantwortlichen vor besondere Herausforderungen. Beim Erwerb sprachlicher Kompetenzen kommt es auf einen guten Anfang an. Mit dem Ziel der Verbesserung der sprachlichen Bildung, insbesondere unter Dreijähriger in Kindertageseinrichtungen, fördert die Bundesregierung im Rahmen des Programms Offensive Frühe Chancen den Ausbau von bundesweit 4 000 Einrichtungen zu Schwerpunkt- Kitas Sprache und Integration. Die 4 000 geförderten Einrichtungen sind in Regionen mit Erneuerungsbedarf bzw. mit einem hohen Anteil von Familien mit Migrationshintergrund angesiedelt. Darüber hinaus haben Bund und Länder im Oktober 2012 eine gemeinsame Initiative zur Verbesserung der Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung von Kindern vom Beginn ihrer institutionellen Betreuung bis zum Ende der Sekundarstufe I vereinbart. Das Programm „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BISS) ist auf fünf Jahre angelegt; es wird zum September 2013 bundesweit starten. Die Initiative BISS verfolgt zwei Hauptziele. Zum einen geht es darum, die in den Ländern eingeführten Maßnahmen zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Effizienz wissenschaftlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Zum anderen unterstützt das Programm die erforderliche Fort- und Weiterqualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrkräfte in diesem Bereich. Seit 2001 verfolgt das Bundesprogramm XENOS das Ziel, Demokratiebewusstsein und Toleranz zu stärken und Fremdenfeindlichkeit und Rassismus abzubauen. In der ESF- Förderperiode 2007 bis 2013 werden im ESF-Bundesprogramm „XENOS - Integration und Vielfalt“ bundesweit mehr als 365 Projektverbünde und Projekte mit dem Ziel gefördert, den Zugang von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund in Ausbildung und Beschäftigung durch interkulturelle Öffnung von Unternehmen und Öffentlichen Verwaltungen und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und damit die Chancen auf eine (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft nachhaltig zu unterstützen. In einem weiteren Programmbereich von XENOS werden im „ESF-Bundesprogramm zur arbeitsmarktlichen Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit mindestens nachrangigem Zugang zum Arbeitsmarkt“ in der zweiten Förderrunde seit November 2010 28 Beratungsnetzwerke in allen Bundesländern finanziert. Diese unterstützen die Zielgruppe beim Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und verhelfen ihr zu einer schnelleren Vermittlung in den Arbeitsmarkt. - 38 -
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Um darüber hinaus die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern, wurden<br />
die Zugangsmöglichkeiten zum deutschen <strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>für</strong> Akademikerinnen <strong>und</strong><br />
Akademiker <strong>und</strong> deren Ehepartner mit der Umsetzung der Hochqualifizierten - Richtlinie<br />
der Europäischen Union („Blaue Karte EU“) in das nationale Recht erweitert. Akademische<br />
Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten, die einen <strong>Arbeit</strong>splatz haben <strong>und</strong> ein jährliches<br />
Bruttogehalt von mindestens 46 400 Euro erzielen, erhalten die Blaue Karte EU. Mathematiker,<br />
Informatiker, Naturwissenschaftler <strong>und</strong> Humanmediziner können die Blaue Karte<br />
EU auch dann erhalten, wenn sie genauso viel verdienen wie vergleichbare inländische<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmerinnen <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmer, mindestens jedoch 36 192 Euro brutto im Jahr.<br />
Bestehende Zuwanderungsmöglichkeiten sollen nun auf weitere Fachkräftebereiche ausgedehnt<br />
werden.<br />
Das Willkommensportal <strong>für</strong> internationale Fachkräfte „Make it in Germany“ setzt ein Zeichen<br />
einer offenen Willkommenskultur. Ziel ist, internationale Fachkräfte <strong>für</strong> Deutschland<br />
zu begeistern <strong>und</strong> die Attraktivität Deutschlands im Wettbewerb um kluge Köpfe zu steigern<br />
– insbesondere im Vergleich zu den klassischen Einwanderungsländern. Das Portal,<br />
welches im Rahmen der gemeinsamen Fachkräfte-Offensive von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
<strong>und</strong> der BA umgesetzt wird, informiert umfassend zum Thema Leben <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>en in<br />
Deutschland <strong>und</strong> bündelt bestehende Serviceangebote. Zur Unterstützung des Willkommensportals<br />
wurden Pilotprojekte in Indien, Indonesien <strong>und</strong> Vietnam gestartet. Die Projekte<br />
sehen den Einsatz lokaler „Make it in Germany“-Berater mit Deutschlandbezug vor. Sie<br />
bewerben das Willkommensportal <strong>und</strong> die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen (Blaue<br />
Karte EU) bei zuwanderungsinteressierten Fachkräften im MINT-Bereich, beraten <strong>und</strong><br />
unterstützen bei der <strong>Arbeit</strong>ssuche <strong>und</strong> Ausreisevorbereitung. Die Beraterinnen <strong>und</strong> Berater<br />
fördern zudem die Vernetzung der vor Ort ansässigen deutschen Institutionen zum<br />
Thema Fachkräftegewinnung. Sowohl die Klickzahlen von Besuchern aus dem Ausland<br />
als auch die Beratungsanfragen bestätigen das große Interesse von Fachkräften – insbesondere<br />
auch aus Asien.<br />
Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft erarbeitet die <strong>Arbeit</strong>sgruppe<br />
„Ausländisches <strong>Arbeit</strong>skräftepotenzial erschließen <strong>und</strong> Willkommenskultur schaffen“<br />
im Rahmen des Dialogprozesses zur Demografiestrategie Empfehlungen <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />
um die Gewinnung ausländischer Fachkräfte, Studierender <strong>und</strong> Auszubildender<br />
sowie deren Familien zu verstärken <strong>und</strong> ihre Integration nach ihrer Ankunft in Deutschland<br />
zu unterstützen.<br />
Gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort <strong>und</strong> Schrift sind wichtige Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> den Bildungserfolg. Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern bleiben gute Bildungsabschlüsse<br />
oftmals deshalb verwehrt, weil sie an den Anforderungen im Bereich der „Bildungssprache<br />
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