Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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Mit der umfangreichen Überarbeitung des Europäische Betriebsräte-Gesetzes (EBRG), in<br />
Kraft seit dem 18. Juni 2011, hat die B<strong>und</strong>esregierung in Umsetzung einer entsprechenden<br />
EU-Richtlinie die <strong>Arbeit</strong>sbedingungen der europäischen <strong>Arbeit</strong>nehmervertreter erheblich<br />
verbessert. Dazu gehören die Sicherstellung der rechtzeitigen Unterrichtung <strong>und</strong> Anhörung<br />
des Europäischen Betriebsrats über geplante Maßnahmen des Unternehmens,<br />
bevor die endgültige Entscheidung gefallen ist, sowie Verbesserungen in der praktischen<br />
<strong>Arbeit</strong> Europäischer Betriebsräte wie etwa das Recht auf Teilnahme an erforderlichen<br />
Schulungen. Mit den Neuregelungen wird eine effektivere Beteiligung der <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmer ermöglicht, die <strong>für</strong> das Gelingen von Umstrukturierungen, <strong>für</strong> die<br />
Glaubwürdigkeit der Unternehmensleitungen <strong>und</strong> <strong>für</strong> die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Unternehmen unverzichtbar ist.<br />
Mit der Gemeinsamen Deutschen <strong>Arbeit</strong>sschutzstrategie (GDA) ist eine Systematisierung<br />
des <strong>Arbeit</strong>sschutzes erreicht worden. Ein abgestimmtes <strong>und</strong> planvolles Vorgehen der <strong>Arbeit</strong>sschutzakteure<br />
verbessert die Organisation <strong>und</strong> Durchführung der Prävention in den<br />
Betrieben. Ursprünglich aus europäischen <strong>und</strong> internationalen Verpflichtungen hervorgegangen,<br />
verkörpert die GDA inzwischen eine breit angelegte nationale <strong>Arbeit</strong>sschutzpolitik.<br />
B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Unfallversicherungsträger leisten hier ihren Beitrag, Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz auf allen Ebenen zu fördern. Ziel ist es - abgestimmt mit den Sozialpartnern<br />
- ganz praktische Verbesserungen <strong>für</strong> die Beschäftigten in der Prävention zu<br />
erreichen. Wirksamer <strong>Arbeit</strong>sschutz darf nicht lediglich punktuell ansetzen, er muss dauerhaft<br />
<strong>und</strong> nachhaltig umgesetzt werden. Dies geschieht durch <strong>Arbeit</strong>sprogramme in Bereichen<br />
mit hohem Präventionspotenzial, bei der Beratung <strong>und</strong> Überwachung der Betriebe<br />
sowie durch Schaffung eines fortschrittlichen Rechtsrahmens. „Gemeinsam handeln mit<br />
System“, diese Leitidee verbindet alle GDA-Träger <strong>und</strong> motiviert auch Kooperationspartner<br />
zum Mitmachen. Insbesondere mit den Krankenkassen ist der „Netzwerkgedanke“<br />
gepflegt <strong>und</strong> ausgebaut worden.<br />
Deutschland verfügt über ein leistungsstarkes duales <strong>Arbeit</strong>sschutzsystem. <strong>Arbeit</strong> stellt<br />
ein wichtiges Element der Lebensgestaltung <strong>und</strong> der Persönlichkeitsentfaltung dar <strong>und</strong><br />
enthält zahlreiche ges<strong>und</strong>heitsförderliche Elemente. Mehr <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong> bessere <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
in unserer <strong>Arbeit</strong>swelt drücken sich langfristig nicht zuletzt in der gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Fähigkeit aus, länger am <strong>Arbeit</strong>sleben teilzunehmen. Zugleich steht die sich<br />
rasant verändernde <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebenswelt vor neuen Herausforderungen. Zwar können<br />
mehr Verantwortung, mehr Flexibilität <strong>und</strong> moderne Kommunikationsmittel bereichernde<br />
<strong>und</strong> motivierende Aspekte des <strong>Arbeit</strong>slebens sein, die nicht selten ermöglichen, Beruf,<br />
Familie <strong>und</strong> Privatleben besser zu verbinden. Es besteht aber weitgehend Konsens dar-<br />
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