Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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Darüber hinaus werden die Regelbedarfe jährlich nach dem sogenannten Mischindex<br />
fortgeschrieben. Dieser berücksichtigt mit 70 % die Preisentwicklung der regelsatzrelevanten<br />
Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen sowie zu 30 % die Entwicklung der Nettolöhne <strong>und</strong><br />
-gehälter. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wird <strong>für</strong> die Einhaltung des verfassungsrechtlichen Maßstabs<br />
Sorge getragen, nachdem <strong>für</strong> die Anpassung der zu gewährenden existenzsichernden<br />
Leistungen die jährliche Preisentwicklung <strong>für</strong> die Verbrauchssituation von Menschen<br />
mit niedrigen Einkommen zu beachten <strong>und</strong> die Beteiligung der Leistungsberechtigten an<br />
der gesellschaftlichen Wohlstandsentwicklung zu berücksichtigen ist.<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Teilhabeleistungen<br />
Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche werden nunmehr zusätzlich zu den eigenständig ermittelten,<br />
nach Altersstufen gestaffelten maßgebenden Regelbedarfen alters- <strong>und</strong> entwicklungsspezifische<br />
Bedarfe <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Teilhabe zur Deckung ihres spezifischen soziokulturellen<br />
Existenzminimums anerkannt. Die Bildungs- <strong>und</strong> Teilhabeleistungen werden – mit Ausnahme<br />
des persönlichen Schulbedarfs <strong>und</strong> der Schülerbeförderung – nicht durch Geldleistungen,<br />
sondern durch Sach- <strong>und</strong> Dienstleistungen erbracht. Hierdurch ist sichergestellt,<br />
dass die Leistungen tatsächlich beim Kind ankommen. Die Umsetzung der Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Teilhabeleistungen wurde den Kommunen <strong>und</strong> kreisfreien Städten übertragen.<br />
2,5 Mio. bedürftige Kinder, die in einkommensschwachen Familien aufwachsen, profitieren<br />
vom Bildungspaket.<br />
Bildung, Ausbildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
Mit der Qualifizierungsinitiative <strong>für</strong> Deutschland „Aufstieg durch Bildung“ haben die B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />
<strong>und</strong> Regierungschefs der Länder im Herbst 2008 anlässlich des Bildungsgipfels<br />
in Dresden ein umfassendes Programm zur Stärkung von Bildung <strong>und</strong> Ausbildung<br />
beschlossen. Dabei wurden die folgenden Ziele bis zum Jahr 2015 beschlossen: die Steigerung<br />
der Aufwendungen <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung auf 10 % des Bruttoinlandsprodukts,<br />
die Senkung der Schulabbrecherquote von 8 % im Jahr 2006 um die Hälfte auf<br />
4 %, die Halbierung des Anteils der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss von 17 %<br />
im Jahr 2005 auf 8,5 %, die Steigerung der Studienanfängerquote auf 40 % eines Altersjahrgangs<br />
sowie die Erhöhung der Weiterbildungsquote auf 50 %. Mittlerweile konnten<br />
erhebliche Fortschritte erzielt werden: Der Anteil der Aufwendungen von Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2010 bereits bei 9,5 %, d.h. das 10 %-Ziel ist in<br />
greifbarer Nähe; der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss betrug 2011<br />
nur noch 6,3 %, der Anteil der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss ist 2011 auf<br />
16 % gesunken, die Studienanfängerquote ist 2011 auf ein Rekordhoch von rd. 50 % ge-<br />
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