Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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noch rd. 4,4 Mio. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften verringerte sich in diesem Zeitraum<br />
von 3,6 auf 3,3 Mio.<br />
Besonders stark von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit betroffen sind Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Ihr Anteil an allen <strong>Arbeit</strong>slosen lag im Jahr 2012 bei 42 %. Gut ein Drittel<br />
aller <strong>Arbeit</strong>slosen (36 %) ist länger als 12 Monate arbeitslos. Ebenfalls knapp ein Drittel<br />
der <strong>Arbeit</strong>slosen ist 50 Jahre oder älter (32 %). Auf 30 % der <strong>Arbeit</strong>slosen treffen mindestens<br />
zwei dieser Merkmale gleichzeitig zu, wobei der Anteil deutlich zwischen dem SGB III<br />
(18 %) <strong>und</strong> dem SGB II (35 %) differiert.<br />
Der Schwerpunkt aktiver <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik liegt damit bei den Jobcentern <strong>und</strong> dort bei<br />
den Personen, bei denen sich die Abhängigkeit von den Leistungen der Gr<strong>und</strong>sicherung<br />
<strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende verfestigt hat. Ziel ist es, auch diesen Personen eine Integrationsperspektive<br />
in den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt aufzuzeigen, auch wenn hierzu ein „langer Atem“ aller<br />
Beteiligten benötigt wird. Insbesondere die Nachqualifizierung junger Erwachsener ohne<br />
Berufsabschluss ist ein zentraler Handlungsschwerpunkt der B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> im<br />
Jahr <strong>2013</strong> <strong>und</strong> den kommenden Jahren.<br />
Darüber hinaus ist es gerade <strong>für</strong> Alleinerziehende besonders schwierig, Kinderbetreuung<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> zu vereinbaren. Deshalb verbleiben Alleinerziehende <strong>und</strong> ihre Kinder bislang<br />
besonders lange im Leistungsbezug der Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende. Da aber<br />
auch viele ältere Alleinerziehende mit Kindern zwischen zehn <strong>und</strong> 17 Jahren im Leistungsbezug<br />
sind, reicht die unzureichende Betreuung als Begründung <strong>für</strong> die geringe Erwerbsbeteiligung<br />
nicht aus. Hier spielen fehlende Qualifikation, jahrelange Erwerbsunterbrechung,<br />
aber auch die Einkommensschwelle eine Rolle, die zur Überwindung der Hilfebedürftigkeit<br />
unter Berücksichtigung der Mehrbedarfe aber auch der Erwerbstätigenfreibeträge<br />
überschritten werden muss.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung erwartet in ihrer Frühjahrsprojektion <strong>für</strong> <strong>2013</strong> ein Wachstum des BIP<br />
um 0,5 %. Dabei wird die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit im Durchschnitt des Jahres unverändert bei<br />
2,897 Mio. liegen. Die Erwerbstätigkeit steigt weiter auf 41,8 Mio. Für das Jahr 2014 wird<br />
ein BIP-Wachstum von 1,6% <strong>und</strong> ein Rückgang der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit auf 2,807 Mio. erwartet,<br />
während die Zahl der Erwerbstätigen weiter auf 41,9 Mio. steigen dürfte.<br />
Die stabile wirtschaftliche Lage <strong>und</strong> der sich fortsetzende Beschäftigungsaufbau wirken<br />
sich auf die <strong>Arbeit</strong>smarktengpässe <strong>und</strong> die Fachkräftesicherung aus. Das gesamtwirtschaftliche<br />
Stellenangebot lag im dritten Quartal 2012 mit rd. 860 000 weiterhin auf einem<br />
hohen Niveau, nach rd. 920 000 im dritten Quartal 2011 <strong>und</strong> rd. 996 000 im vierten Quartal<br />
2010. Die durchschnittliche Vakanzzeit der bei der BA gemeldeten <strong>Arbeit</strong>sstellen stieg<br />
von 64 Tagen im Jahr 2011 auf 77 Tage in 2012. Um diese Entwicklungen aktiv mitzuge-<br />
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