Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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der gesetzlichen Krankenversicherung <strong>und</strong> durch die Rentenanpassungen in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung bzw. in den mit letzterem Sicherungszweig über den Anpassungsverb<strong>und</strong><br />
gekoppelten Systemen geprägt. Leistungsverbesserungen gab es auch in<br />
der gesetzlichen Pflegeversicherung.<br />
Im Jahr 2009 lagen die Sozialleistungen deutlich über denen in den vergangenen Jahren.<br />
Zum einen ist dies Folge einer Änderung in der Systematik des Sozialbudgets. Ab 2009<br />
werden die Gr<strong>und</strong>leistungen der privaten Krankenversicherung berücksichtigt, wodurch<br />
ein Vergleich der Leistungssumme vor 2009 mit den Werten danach nicht mehr möglich<br />
ist. Zum anderen zeigen sich in 2009 die Folgen der Finanzkrise mit deutlich höheren<br />
Ausgaben bei der <strong>Arbeit</strong>slosenversicherung <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende.<br />
Diese Entwicklung verdeutlicht die antizyklische Wirkung des sozialen Sicherungssystems.<br />
Im Krisenjahr haben insbesondere die <strong>Arbeit</strong>slosen- <strong>und</strong> Rentenversicherung die<br />
Binnennachfrage im konjunkturellen Abschwung gestützt, weil negative Auswirkungen auf<br />
die Einkommen der Rentnerinnen <strong>und</strong> Rentner <strong>und</strong> auf die <strong>Arbeit</strong>splätze von <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmern begrenzt wurden. Der konjunkturelle Aufschwung in den<br />
Jahren 2010 <strong>und</strong> 2011 hat zu deutlichen Ausgabenminderungen im Jahr 2011 in der <strong>Arbeit</strong>slosenversicherung<br />
<strong>und</strong> in der Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende geführt. Deshalb<br />
sind die Sozialleistungen insgesamt lediglich geringfügig angestiegen. Für 2012 wird wieder<br />
ein leichter Anstieg der Leistungen geschätzt.<br />
Dem auf den ersten Blick beeindruckenden Anstieg der Sozialleistungen von 1991 bis<br />
2012 stand im gleichen Zeitraum ein ebenfalls beachtlicher Anstieg des nominalen Bruttoinlandsprodukts<br />
gegenüber. Abgesehen von der Phase direkt nach der Wiedervereinigung<br />
stand die Entwicklung der Sozialleistungen im Zeitraum 1992 bis 2012 im Wesentlichen<br />
im Einklang mit dem Wirtschaftswachstum, die Ausweitung von Leistungen korrespondierte<br />
mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Allerdings fielen diese Zunahmen<br />
zeitversetzt an. Während im Zeitraum bis 2003 die jährliche Wachstumsrate der Sozialleistungen<br />
häufig über der des Bruttoinlandsprodukts lag, ist dies im Zeitraum 2004 bis<br />
2012 – abgesehen von den Jahren 2008 <strong>und</strong> 2009 – umgekehrt.<br />
Die Modellrechnung zeigt <strong>für</strong> die Jahre 2014 bis 2017 einen jährlichen Anstieg der Sozialleistungen<br />
um Werte zwischen 2,4 <strong>und</strong> 3,0 %. Die Zuwächse liegen dabei unterhalb der<br />
erwarteten Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes. In <strong>2013</strong> werden die Leistungen in der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung vor allem als Folge der Abschaffung der Praxisgebühr<br />
bei ärztlicher <strong>und</strong> zahnärztlicher Behandlung <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen deutlichen Entlastung<br />
der privaten Haushalte zu einem etwas stärkeren Anstieg der Sozialleistungen in<br />
Höhe von rd. 3,3 % führen.<br />
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