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Sozialbericht 2013 - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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nischen Entwicklung wurde ein Bedarf gesehen, die elektronische Kommunikation mit den<br />

Gerichten auf eine rechtssichere Basis zu stellen.<br />

11.6.2 Ausgangslage<br />

Seit 1998 ist die Belastung der Sozialgerichtsbarkeit stetig gestiegen. Zu Beginn des Jahres<br />

1998 waren bei den Sozialgerichten 293 571 Klagen anhängig, zu Beginn des Jahres<br />

2011 waren es fast 497 000 Klagen. Bei den Landessozialgerichten waren zu Jahresbeginn<br />

1998 25 543 Berufungsverfahren anhängig, zu Beginn des Jahres 2011 waren es<br />

36 231 Berufungsverfahren. Der Schwerpunkt der Klage- <strong>und</strong> Berufungsverfahren liegt im<br />

Rechtsgebiet des SGB II.<br />

Sowohl die Konferenz der Justizministerinnen <strong>und</strong> Justizminister (JuMiKo) als auch - im<br />

Rahmen einer gemeinsamen <strong>Arbeit</strong>sgruppe mit der JuMiKo - die Konferenz der <strong>Arbeit</strong>s<strong>und</strong><br />

Sozialminister (ASMK) haben Vorschläge zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes<br />

(SGG) entwickelt <strong>und</strong> jeweils der B<strong>und</strong>esregierung mit der Bitte um Umsetzung übermittelt.<br />

Soweit die Vorschläge zum Sozialprozessrecht überzeugend <strong>und</strong> innerhalb der B<strong>und</strong>esregierung<br />

konsensfähig waren, wurden sie gesetzgeberisch umgesetzt.<br />

Das deutsche Verfassungsrecht <strong>und</strong> die Europäische Menschenrechtskonvention garantieren<br />

einen gerichtlichen Rechtsschutz in angemessener Zeit. Bei Gefährdungen <strong>und</strong><br />

Verletzungen dieses Anspruchs gab es lange Zeit in Deutschland keine Möglichkeit, das<br />

Recht auf ein zügiges Gerichtsverfahren durchzusetzen <strong>und</strong> im Falle bereits eingetretener<br />

Verzögerungen einen Ausgleich <strong>für</strong> erlittene Nachteile zu erhalten. Die Einführung einer<br />

solchen wirksamen Rechtsschutzmöglichkeit hatte der Europäische Gerichtshof <strong>für</strong> Menschenrecht<br />

(EGMR) angemahnt.<br />

In den meisten B<strong>und</strong>esländern sind in den verschiedenen Gerichtsbarkeiten - insbesondere<br />

in der Sozialgerichtsbarkeit - in den letzten Jahren Modellprojekte zur gerichtlichen Mediation<br />

durchgeführt worden. Eine gesetzlich ausformulierte Absicherung der Modellprojekte<br />

<strong>und</strong> klare Definitionen fehlten bislang.<br />

Im Geschäftsverkehr kommunizieren sowohl Unternehmen als auch Behörden in vielen<br />

Bereichen inzwischen auf elektronischem Weg. Die tatsächlichen <strong>und</strong> rechtlichen Möglichkeiten<br />

der Einreichung elektronischer Dokumente reichen trotz des seit einigen Jahren<br />

bestehenden elektronischen Gerichts- <strong>und</strong> Verwaltungspostfachs nicht aus, um die Nutzung<br />

der elektronischen Möglichkeiten auch beim Rechtsverkehr mit den Gerichten auszuweiten.<br />

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