In 12 Schritten zur Verkehrswende: - Toni Hofreiter
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Verkehrsvermeidung und<br />
Verkehrsverlagerung<br />
Wichtigster und erster Schritt bei einer ökologischen<br />
<strong>Verkehrswende</strong> ist die Überlegung, welche Verkehre<br />
vermieden oder verlagert werden können.<br />
Verkehrsvermeidung: hierbei ist nicht nur an die<br />
Stadt der kurzen Wege zu denken und an neue Wohngebiete<br />
ohne Auto. Auch viele Gütertransporte können<br />
durch die Unterstützung von regionalen Wirtschaftskreisläufen<br />
und durch Einbeziehung aller Kosten bei<br />
der Berechnung der Maut für Lkw eingespart werden.<br />
<strong>In</strong>nerstädtisch ist hier auch daran zu denken, lieber bauliche<br />
Lücken zu schließen als neue Gebiete zu bebauen.<br />
Verkehrsverlagerung: Mehr Verkehr auf die Schiene,<br />
das kann nur gelingen mit einem besseren Angebot der<br />
Bahn (siehe hierzu „die Grüne Bahn“) und mehr Kostengerechtigkeit<br />
im Verkehr.<br />
Alle hier aufgezählten Schritte sind diesen Zielen untergeordnet,<br />
um damit letztlich auch durch eine Reduzierung<br />
des individuellen Straßenverkehrs wieder mehr<br />
Raum zu schaffen für nachhaltige Mobilität und für<br />
mehr Leben in den Städten.<br />
1. Bedarfsgerechter ÖPNV<br />
„<strong>In</strong> Deutschland werden pro Tag rund 280 Mio. Wege<br />
mit über drei Mrd. Personenkilometern <strong>zur</strong>ückgelegt.<br />
Rund 58 % dieser Wege werden mit dem Pkw <strong>zur</strong>ückgelegt,<br />
weitere 24 % zu Fuß, 10 % mit dem Fahrrad und 8 %<br />
entfallen auf den Öffentlichen Verkehr (Busse, Straßenbahnen<br />
etc.)“, so das Umweltbundesamt Ende 20<strong>12</strong>.<br />
„375 Euro monatlich zahlt ein durchschnittlicher Arbeitnehmerhaushalt<br />
für sein Auto (Betrieb und Fixkosten),<br />
ohne das für besonders teuer zu halten. Der durchschnittliche<br />
Betrag von 23 Euro im Monat für den öffentlichen<br />
Verkehr gilt dagegen als sehr teuer!“ (Ergebnisse<br />
des Mikrozensus).<br />
Da liegt es nahe, eine Steigerung des ÖPNV über eine<br />
bezahlbare Preispolitik zu erreichen. Andere Länder<br />
zeigen: Die Preispolitik und das Angebot haben enorme<br />
Auswirkungen auf die Akzeptanz des ÖPNV. So gibt<br />
es beispielsweise in Wien seit einem guten Jahr die<br />
einfache Formel „Ein Tag „Öffis“ kostet im Jahr (täglich)<br />
einen Euro“, d.h. eine Jahreskarte kostet 365 Euro - und<br />
der Modal Split-Anteil liegt in Wien bei über 37 Prozent,<br />
in Berlin hingegen nur bei 26 bis 27 Prozent (Angaben<br />
hierzu schwanken!)<br />
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