Programmheft ansehen - Gürzenich-Orchester Köln
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Theater an der Wien feststand, lag das Autograph für eine aufführbare<br />
Version vor. Beethoven spielte den Solopart, doch schien der<br />
noch nicht für beide Hände ausgearbeitet gewesen zu sein. Der<br />
Meister wusste sich zu helfen: er improvisierte einfach. Oft zum<br />
Schrecken von Beethovens Freund Ignaz von Seyfried: »... beym<br />
Vortrage seiner Concert-Sätze lud er mich ein, ihm umzuwenden;<br />
aber – hilf Himmel! – das war leichter gesagt als gethan; ich erblickte<br />
fast lauter leere Blätter ...« Beethoven soll sich darüber<br />
übrigens köstlich amüsiert haben. Dass bei der Uraufführung nicht<br />
alles glatt lief, war der Kritik allerdings nicht entgangen. So konnte<br />
man in der »Zeitung für die elegante Welt« lesen: »Weniger gelungen<br />
war das folgende Konzert aus C moll, das auch Hr. v. B., der sonst<br />
als ein vorzüglicher Klavierspieler bekannt ist, nicht zur vollen Zufriedenheit<br />
des Publikums vortrug«. An der Qualität und der Bedeutung<br />
der Komposition aber war nicht zu rütteln. Auf die erste Seite<br />
des Partiturautographs schrieb Beethoven »Concerto 1803« und<br />
widmete es dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen. Der Titel<br />
erscheint wie ein Signal, das c-Moll-Konzert stieß die Tür auf zu<br />
einem neuen Jahrhundert und definierte den Gattungs begriff neu.<br />
Das Werk trat seinen Siegeszug an und wurde wegweisendes<br />
Vorbild für das Konzert im 19. Jahrhundert.<br />
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