24.01.2014 Aufrufe

branchen international 2013 geschäftschancen in asien/pazifik - und ...

branchen international 2013 geschäftschancen in asien/pazifik - und ...

branchen international 2013 geschäftschancen in asien/pazifik - und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BRANCHEN INTERNATIONAL <strong>2013</strong><br />

GESCHÄFTSCHANCEN IN ASIEN/PAZIFIK<br />

Branchen International


Inhalt<br />

4 Branchenbarometer<br />

6 Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

9 Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

12 Chemische Industrie<br />

15 Bauwirtschaft<br />

18 Elektrotechnik <strong>und</strong> Elektronik<strong>in</strong>dustrie<br />

21 Informations- <strong>und</strong> Kommunikationswirtschaft<br />

24 Umwelttechnik<br />

27 Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Wechselkurse im Jahresdurchschnitt 2012<br />

Land<br />

Währung<br />

Wechselkurs<br />

(x Landeswährung =<br />

1 Euro)<br />

Wechselkurs<br />

(x Landeswährung =<br />

1 US$)<br />

Australien Australischer Dollar ($A) 1,243 0,964<br />

VR Ch<strong>in</strong>a Renm<strong>in</strong>bi Yuan (RMB) 8,142 6,313<br />

Hongkong, SVR Hongkong-Dollar (HK$) 10,062 7,768<br />

Indien Indische Rupie (iR) 69,800 53,820<br />

Indonesien Rupiah (Rp) 12.223,430 9.453,710<br />

Japan Yen 104,960 80,750<br />

Korea (Rep.) Won 1.460,87 1.137,09<br />

Malaysia Malaysischer R<strong>in</strong>ggit (RM) 4,033 3,122<br />

Myanmar *) Kyat 1.156 891<br />

Philipp<strong>in</strong>en Philipp<strong>in</strong>ischer Peso (philPeso) 55,005 42,515<br />

S<strong>in</strong>gapur S<strong>in</strong>gapur-Dollar (S$) 1,610 1,248<br />

Taiwan Neuer Taiwan-Dollar (NT$) 38,180 29,580<br />

Thailand Baht 40,374 31,208<br />

Vietnam Dong (D) 27.180,030 20.898,000<br />

*) 31.12.2012<br />

Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

3


Kapitelüberschrift<br />

Branchenbarometer Asien / Pazifik<br />

BRANCHENBAROMETER<br />

Asien / Pazifik<br />

Branchenbarometer<br />

Wirtschaftsentwicklung Marktpotenzial ausgewählter Branchen *)<br />

BIP 2012 1) 2) BIP <strong>2013</strong> 1) 3) Masch<strong>in</strong>enbau Automobil Chemie Bau<br />

Land (reale Veränd. ggü. Vorjahr <strong>in</strong> %)<br />

Australien 3,1 3,0<br />

VR Ch<strong>in</strong>a 7,8 7,9<br />

Hongkong, SVR 1,4 3,1<br />

Indien 4) 4,0 5,7<br />

Indonesien 6,2 6,3<br />

Japan 1,2 3,1<br />

Korea (Rep.) 2,0 2,6<br />

Malaysia 5,6 5,0 - 6,0<br />

Myanmar 4) 6,3 6,5<br />

Philipp<strong>in</strong>en 6,8 6,0 - 7,0<br />

S<strong>in</strong>gapur 1,3 2,0 - 3,0<br />

Taiwan 1,3 2,4<br />

Thailand 6,4 5,3<br />

Vietnam 5,0 5,2<br />

*) Chancen für deutsche Unternehmen <strong>in</strong> der jeweiligen Branche<br />

1) Brutto<strong>in</strong>landsprodukt; 2) Schätzung; 3) Prognose; 4) F<strong>in</strong>anzjahr (1.4. bis 31.3.)<br />

Starkes Wachstum Wachstum Stagnation Rückgang Starker Rückgang<br />

4 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


Branchenbarometer Asien / Pazifik<br />

Asien / Pazifik<br />

Branchenbarometer<br />

Wirtschaftsentwicklung Marktpotenzial ausgewählter Branchen *)<br />

Importe Investitionen Elektro/<br />

2012 1) 2012 1) Elektronik<br />

IT+Telekom<br />

Umwelttechnik<br />

Mediz<strong>in</strong>technik<br />

Land (reale Veränd. ggü. Vorjahr <strong>in</strong> %)<br />

Australien 6,8 10,5<br />

VR Ch<strong>in</strong>a 4,3 20,3 2)<br />

Hongkong, SVR 2,5 9,1<br />

Indien 3) 4,3 0,6<br />

Indonesien 8,0 9,8<br />

Japan 3,8 4) -1,5<br />

Korea (Rep.) -0,9 -1,9<br />

Malaysia 4,5 4) 19,9<br />

Myanmar 3) 16,1 4) 9,0<br />

Philipp<strong>in</strong>en 2,6 8,7<br />

S<strong>in</strong>gapur 3,2 6,6<br />

Taiwan -3,9 -4,4<br />

Thailand 6,2 4) 13,3<br />

Vietnam 1,6 4) 2,0<br />

*) Chancen für deutsche Unternehmen <strong>in</strong> der jeweiligen Branche<br />

1) Schätzung; 2) Nom<strong>in</strong>ale Veränderung, Bruttoanlage<strong>in</strong>vestition; 3) F<strong>in</strong>anzjahr (1.4. bis 31.3.); 4) Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Branchen f<strong>in</strong>den Sie unter www.gtai.de/<strong>branchen</strong>-<strong><strong>in</strong>ternational</strong><br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

5


MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Foto: © Marijan Kucan - Fotolia.com<br />

MASCHINEN- UND<br />

ANLAGENBAU<br />

Nach hohem Wachstum 2011 verlor der Absatz von<br />

Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen 2012 <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a erheblich an<br />

Schwung. Auch das Jahr <strong>2013</strong> bleibt für den Masch<strong>in</strong>enbau<br />

schwierig. Angesichts von Überkapazitäten <strong>in</strong><br />

vielen Bereichen s<strong>in</strong>d seitens der B<strong>in</strong>nennachfrage ke<strong>in</strong>e<br />

entscheidenden Impulse zu erwarten; auch das Exportgeschäft<br />

dürfte ke<strong>in</strong>e Erleichterung br<strong>in</strong>gen. Der<br />

Branchenumsatz soll daher <strong>2013</strong> nur zwischen 5 <strong>und</strong><br />

8% wachsen. Trotz Nachfrage nach modernen Masch<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> Anlagen, welche für höhere Ressourceneffizienz<br />

sorgen <strong>und</strong> den strengeren Umweltauflagen gerecht<br />

werden, leidet auch der deutsche Branchenexport nach<br />

Jahren zweistelliger Zuwächse 2012 unter e<strong>in</strong>em Rückgang.<br />

Der <strong>in</strong>dische Masch<strong>in</strong>enbau leidet weiterh<strong>in</strong> unter der<br />

Flaute <strong>in</strong> der Industrie, deren Produktion - darunter auch<br />

die des verarbeitenden Gewerbes - zuletzt fast stagnierte.<br />

Die lokale Fertigung von Anlagegütern g<strong>in</strong>g im F<strong>in</strong>anzjahr<br />

2012/13 um mehr als 6% zurück. Die Unternehmen <strong>in</strong>vestieren<br />

kaum, <strong>und</strong> auch die privaten Verbraucher zeigen<br />

sich zurückhaltend. H<strong>in</strong>zu kommt die gesunkene Nachfrage<br />

<strong>in</strong> wichtigen Exportmärkten. Während sich e<strong>in</strong>ige<br />

Sektoren wie die Nahrungsmittelverarbeitung nach wie<br />

vor als krisenresistent erweisen, bricht anderen wichtigen<br />

Abnehmer<strong>branchen</strong> des Masch<strong>in</strong>enbaus wie der Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

das Geschäft e<strong>in</strong>. Die Bauwirtschaft, die<br />

Stromerzeugung sowie der Bergbau leiden ebenfalls unter<br />

der schwächelnden Konjunktur sowie unter Problemen<br />

bei der Umsetzung von Projekten.<br />

Die Lage <strong>in</strong> Japans Masch<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Anlagenbau ist unklar,<br />

allerd<strong>in</strong>gs ist der Branchenverband für das Fiskaljahr<br />

<strong>2013</strong> zuversichtlich. Impulse kommen vom Wiederaufbau<br />

der Erdbebenregion <strong>und</strong> den öffentlichen Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen.<br />

Auch die konjunkturelle Belebung<br />

im Inland <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e wieder stärker werdende Investitionsbereitschaft<br />

der privaten Unternehmen werden sich<br />

positiv auswirken. E<strong>in</strong> zentrales Zukunftsfeld s<strong>in</strong>d Ausrüstungen,<br />

die helfen, Energie zu erzeugen <strong>und</strong>/oder<br />

e<strong>in</strong>zusparen sowie zu rationalisieren. Die Auslandsnachfrage<br />

wird unter anderem von Verstädterungs- <strong>und</strong><br />

Industrialisierungsvorhaben <strong>in</strong> Schwellen- <strong>und</strong> rohstoffreichen<br />

Ländern getrieben. Die Abwertung des Yen hilft<br />

den Exporten.<br />

6 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


Die Masch<strong>in</strong>enimporte von Korea (Rep.) sanken 2012<br />

laut Zollstatistik ausgehend von e<strong>in</strong>em hohen Niveau um<br />

5,1% auf 40,9 Mrd. $. Im 1. Quartal <strong>2013</strong> folgte nochmal<br />

e<strong>in</strong> Rückgang um 13,6% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.<br />

Die Produktion stieg 2012 nach Angaben<br />

der Korea Association of Mach<strong>in</strong>ery Industy (KOAMI) um<br />

3,4%. Die Auftragse<strong>in</strong>gänge im koreanischen Werkzeugmasch<strong>in</strong>enbau<br />

fielen 2012 nach Angaben der Korea Mach<strong>in</strong>e<br />

Tool Manufacturers‘ Association fast um e<strong>in</strong> Fünftel<br />

gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang betrifft alle<br />

wichtigen Abnehmer<strong>branchen</strong> <strong>und</strong> ist im Inland stärker<br />

als bei den Auslandsaufträgen. Generell ist die Lage vergleichsweise<br />

gut <strong>in</strong> der koreanischen Kfz-Industrie, der<br />

Chemiebranche <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Elektronik, besonders angespannt<br />

dagegen im Schiffbau <strong>und</strong> der Solarbranche.<br />

Australiens Nachfrage nach Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen ist<br />

unverändert hoch. Auch wenn der Bergbauboom weiter<br />

an Fahrt verloren hat, ändert dies nichts an dem immensen<br />

Bedarf des Sektors. Im Gegenteil: Da die meisten<br />

Bergbauunternehmen gezwungen s<strong>in</strong>d, vermehrt auf<br />

die Kosten zu achten <strong>und</strong> ihre Produktionsweisen effektiver<br />

zu gestalten, <strong>in</strong>vestieren sie umso mehr <strong>in</strong> neue,<br />

leistungsfähige Masch<strong>in</strong>en. Der Trend geht e<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong><br />

Richtung Automatisierung. Der Löwenanteil wird nach<br />

wie vor importiert, während sich australische Hersteller<br />

weiter auf Nischenmärkte beschränken. Der Importanteil<br />

lag auch 2012 wieder knapp über 80%. Deutsche Exporteure<br />

<strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en genießen weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sehr<br />

guten Ruf <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Segmenten Marktführer.<br />

S<strong>in</strong>gapurs E<strong>in</strong>fuhr nichtelektronischer Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />

Geräte stieg 2012 um 7,7% auf gut 80 Mrd. S$. Unternehmen<br />

müssen auch weiterh<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> hoher <strong>und</strong><br />

steigender Löhne <strong>in</strong> Automatisierung <strong>in</strong>vestieren. Dieses<br />

wird wie auch der Zuzug ausländischer Investoren<br />

mit hochwertigen Produkten vom Staat gefördert. Dieser<br />

Trend zeigte sich auch auf der Mitte April <strong>2013</strong> veranstalteten<br />

Messe „MTA“, die Metallbearbeitung <strong>und</strong> Automatisierung<br />

präsentierte. Die stärksten Wachstumsimpulse<br />

sahen Aussteller <strong>in</strong> den Hightech<strong>branchen</strong> Luftfahrttechnik,<br />

Öl- <strong>und</strong> Gas sowie Mediz<strong>in</strong>technik. Die mit<br />

Abstand für den Masch<strong>in</strong>enimport bedeutendsten Industriezweige<br />

s<strong>in</strong>d jedoch die chemische Industrie sowie die<br />

Elektro-<strong>und</strong> Elektronikbranche. E<strong>in</strong>en erhöhten Masch<strong>in</strong>enbedarf<br />

hat der expandierende Bausektor.<br />

Hongkong ist e<strong>in</strong>e wichtige Drehscheibe für den Masch<strong>in</strong>enhandel<br />

mit Südch<strong>in</strong>a. Die von Hongkonger Investoren<br />

dom<strong>in</strong>ierte südch<strong>in</strong>esische Industrie importiert e<strong>in</strong>en<br />

Großteil ihrer Fertigungstechnologie über den Freihafen<br />

der SVR. Nachdem die Reexporte von Masch<strong>in</strong>en nach<br />

Ch<strong>in</strong>a 2012 stagnierten, erhoffen sich die Marktteilnehmer<br />

<strong>2013</strong> e<strong>in</strong>e Erholung.Hongkongs Importe fielen aber<br />

im 1. Quartal erneut um fast 10%; allerd<strong>in</strong>gs erholten<br />

sich die deutschen Masch<strong>in</strong>enlieferungen gegen den<br />

Trend. Insgesamt s<strong>in</strong>d die Aussichten gemischt: Die südch<strong>in</strong>esische<br />

Industrie muss <strong>in</strong> Automatisierungstechnik<br />

<strong>in</strong>vestieren, um den Lohnkostenanstiegen zu begegnen.<br />

Auf der anderen Seite ist das wirtschaftliche Umfeld <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a von Überkapazitäten <strong>und</strong> Konsolidierung geprägt.<br />

Mit Optimismus ist Taiwans Werkzeugmasch<strong>in</strong>enbranche<br />

<strong>in</strong>s Jahr <strong>2013</strong> gestartet. Die Produktion expandiert<br />

wegen guten Absatzes vor allem <strong>in</strong> Schwellenländern.<br />

Trotz schwieriger <strong><strong>in</strong>ternational</strong>er Konjunktur weitete<br />

Taiwan se<strong>in</strong>en Export von Werkzeugmasch<strong>in</strong>en 2012 um<br />

5,9% auf über 4,2 Mrd. US$ aus. H<strong>in</strong>gegen schrumpfte<br />

der Importwert von Werkzeugmasch<strong>in</strong>en gegenüber<br />

dem Vorjahr um knapp 22% auf 647,7 Mio. US$. Taiwans<br />

Masch<strong>in</strong>enbaubranche <strong>in</strong>sgesamt importierte 2012<br />

Branchenerzeugnisse im Wert von 21,3 Mrd. US$, was<br />

e<strong>in</strong>en deutlichen Rückgang von 13,5% bedeutete. Dabei<br />

fielen die E<strong>in</strong>fuhren aus Deutschland mit -40,7% überdurchschnittlich<br />

stark; die Ausfuhr nach Deutschland<br />

sank um 12,1% auf knapp 577 Mio. US$.<br />

Das durch staatlich <strong>in</strong>itiierte Großprojekte stimulierte<br />

Investitionsklima bescherte Malaysias Masch<strong>in</strong>enimport<br />

2012 zweistellige Zuwächse. Diese können <strong>2013</strong>,<br />

wenn auch etwas abgeschwächt, anhalten. Die 2012 um<br />

real 20% gestiegenen Investitionen sollen um gut 12%<br />

wachsen, prognostiziert das Statistikamt. 2012 zog die<br />

E<strong>in</strong>fuhr von Masch<strong>in</strong>en der HS-Nr. 71 bis 74 um 12,5%<br />

auf fast 53 Mrd. RM an. Überdurchschnittlich legten Metallbearbeitungs-<br />

(+17,7%) sowie Kraftwerksmasch<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> Ausrüstungen (+16,6%) zu. Mit neuen Kraftwerks-<br />

wie Metallprojekten <strong>in</strong> der Pipel<strong>in</strong>e bleiben die<br />

Aussichten für diese Masch<strong>in</strong>en positiv. Dies gilt ebenso<br />

für deutsche Erzeugnisse, die h<strong>in</strong>sichtlich Produktivität,<br />

Präzision <strong>und</strong> Effizienz punkten. In die genannte Richtung<br />

tendiert der Masch<strong>in</strong>enmarkt künftig angesichts<br />

steigender Löhne <strong>und</strong> der staatlichen Präferenz zugunsten<br />

höherer Produktivität.<br />

Thailands Import von Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Ausrüstungen legte<br />

2012 um 31% zu auf 26 Mrd. $ nach Zuwächsen von 39<br />

<strong>und</strong> 19% <strong>in</strong> den zwei Vorjahren. Flutbed<strong>in</strong>gte Ersatzbe-<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

7


MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

schaffungen waren e<strong>in</strong> Faktor wie auch Neu<strong>in</strong>vestitionen<br />

zur technologischen Modernisierung. Deutsche Erzeugnisse<br />

behaupteten mit e<strong>in</strong>em Anteil von 5,5% den dritten<br />

Rang h<strong>in</strong>ter Japan (46,0) <strong>und</strong> der VR Ch<strong>in</strong>a (15,0) sowie<br />

vor den USA (5,3), Taiwan (3,8) <strong>und</strong> Korea (Rep.; 3,5%).<br />

Wettbewerbsvorteile für „made <strong>in</strong> Germany“ bestehen<br />

vor allem <strong>in</strong> den Masch<strong>in</strong>ensparten für Holz, Textil, Leder,<br />

Druck, Papier, Gummi <strong>und</strong> Kunststoffe. Die Investitionsbehörde<br />

BOI konstatiert den stärksten Importbedarf<br />

<strong>in</strong> den Zweigen Agrarwirtschaft, Nahrungsmittelverarbeitung,<br />

Verpackungen, Energiekonservierung,<br />

Automobilbau <strong>und</strong> Metallverarbeitung.<br />

Die Nachfrage Indonesiens nach Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen<br />

ist enorm <strong>und</strong> steigt <strong>in</strong> den meisten Sparten stetig.<br />

Besonders starke Impulse kommen aus dem Bausektor.<br />

Infolge der seit Jahren steigenden Löhne boomt<br />

der Wohnungsbau. Gleichzeitig entstehen immer mehr<br />

Shopp<strong>in</strong>gmalls <strong>und</strong> Bürotürme. Die Infrastrukturpläne<br />

der Regierung heizen die Branchenkonjunktur zusätzlich<br />

an. Die Großvorhaben <strong>in</strong> der Petrochemie dürften<br />

dazu führen, dass <strong>in</strong> den nächsten Jahren die Nachfrage<br />

nach Branchenanlagen steigt. Die Textil- <strong>und</strong> Kunststoffbranche<br />

muss ihre Produktion modernisieren. Die meisten<br />

Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d zehn Jahre <strong>und</strong> älter. Die Nachfrage<br />

aus dem Bergbausektor ist derweil stark e<strong>in</strong>gebrochen.<br />

In Folge der s<strong>in</strong>kenden Weltmarktpreise stellen die Unternehmen<br />

ihre Investitionen zurück.<br />

Zwar arbeitet Vietnams Regierung <strong>in</strong>sbesondere am<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er nationalen Agrartechnik<strong>in</strong>dustrie, <strong>in</strong>sgesamt<br />

ist der vietnamesische Masch<strong>in</strong>enbau jedoch bislang<br />

nur rudimentär entwickelt. Das Gros der benötigten<br />

Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen muss importiert werden. Die<br />

E<strong>in</strong>fuhren legten 2012 nom<strong>in</strong>al um 4,5% auf 16,0 Mrd. $<br />

zu. Etwa e<strong>in</strong> Drittel kam aus der VR Ch<strong>in</strong>a. Die Hälfte der<br />

Nachfrage entfiel auf Niederlassungen ausländischer<br />

Unternehmen. Diese zumeist aus Japan, Korea (Rep.)<br />

<strong>und</strong> Taiwan stammenden Firmen bestellen Ausrüstungen<br />

<strong>in</strong> der Regel aus ihren Herkunftsländern. Gute Auftragsmöglichkeiten<br />

bieten h<strong>in</strong>gegen der Anlagenbau<br />

<strong>in</strong> der Schwer<strong>in</strong>dustrie <strong>und</strong> der Bau von Kraftwerken.<br />

Deutschland liefert hauptsächlich Nahrungsmittel- <strong>und</strong><br />

Getränkemasch<strong>in</strong>en sowie Fördertechnik.<br />

Der Masch<strong>in</strong>enbau <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en ist nur schwach<br />

entwickelt. Wenige Masch<strong>in</strong>ensegmente werden lokal<br />

produziert, etwa elektrische Ausrüstung <strong>und</strong> solche für<br />

die Bearbeitung von e<strong>in</strong>fachen Teilen. Die meisten Branchenerzeugnisse<br />

werden importiert. Spezialisierte <strong>und</strong><br />

leistungsfähige Masch<strong>in</strong>en kommen hauptsächlich aus<br />

den USA <strong>und</strong> Japan, von wo auch die wichtigsten Produzenten<br />

beispielsweise aus der Elektronik- <strong>und</strong> Kfz-<br />

Industrie <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en stammen. Großer lokaler<br />

Bedarf besteht an Baumasch<strong>in</strong>en, da die Bauwirtschaft<br />

boomt. H<strong>in</strong>gegen erleben Bergbaumasch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Flaute<br />

wegen ger<strong>in</strong>gerer Rohstoffnachfrage wie auch wegen<br />

der noch ungeklärten Thematik der zukünftigen M<strong>in</strong>enpolitik.<br />

Für die philipp<strong>in</strong>ische Produktions<strong>in</strong>dustrie ist<br />

davon auszugehen, dass gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong> Modernisierungsbedarf<br />

besteht.<br />

Myanmar besitzt nur e<strong>in</strong>en rudimentären kaum expansionsfähigen<br />

Masch<strong>in</strong>enbau. Der Nachholbedarf an modernen<br />

Masch<strong>in</strong>en ist gewaltig <strong>und</strong> muss im Ausland gedeckt<br />

werden. Grob geschätzt belief sich der Import 2012<br />

auf 850 Mio. $ <strong>und</strong> entspricht <strong>in</strong> etwa 15% der Gesamte<strong>in</strong>fuhren.<br />

Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Verpackungsmasch<strong>in</strong>en<br />

gehören zu den aussichtsreichen Geschäftszweigen,<br />

<strong>in</strong>sofern bereits 65% der <strong>in</strong>sgesamt r<strong>und</strong> 42.000<br />

Betriebe der Nahrungsmittelverarbeitung zugerechnet<br />

werden. In diesem Rahmen stand auch die erste „International<br />

Food and Mach<strong>in</strong>ery Expo“ im Januar <strong>2013</strong> <strong>in</strong><br />

Yangon. Reismühlen s<strong>in</strong>d gefragt, Mapco will fünf Anlagen<br />

für <strong>in</strong>sgesamt 200 Mio. $ errichten. Größere Industrieanlagen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Sonderwirtschaftszone Dawei geplant<br />

(Kraftwerk, Stahlhütte, Raff<strong>in</strong>erie, Petrochemie).<br />

8 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

Die Kfz-Verkäufe <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a haben sich 2012 mit e<strong>in</strong>em<br />

Plus von 4,3% leicht erholt (2011: 2,4%). Nach Angaben<br />

der „Ch<strong>in</strong>a Association of Automobile Manufacturers“<br />

(CAAM) wuchs der Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 4,6% auf 19,3 Mio. E<strong>in</strong>heiten; Pkw legten um 7,2%<br />

auf 15,5 Mio. zu, während Nfz e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von 4,7% auf<br />

3,7 Mio. Fahrzeuge aufwiesen. Für <strong>2013</strong> rechnet der<br />

Verband mit r<strong>und</strong> 7% Plus, wobei die Übersättigung bei<br />

Nutzfahrzeugen kurzfristig erhalten bleiben wird. Das<br />

Segment von Oberklasselimous<strong>in</strong>en dürfte h<strong>in</strong>gegen<br />

auch <strong>2013</strong> weit überdurchschnittlich zulegen. Schon<br />

2012 umfasste es r<strong>und</strong> 1,2 Mio. E<strong>in</strong>heiten - e<strong>in</strong> Plus von<br />

18% gegenüber 2011. Davon entfielen etwa drei Viertel<br />

auf deutsche Hersteller. Durchwachsen zeigt sich h<strong>in</strong>gegen<br />

weiterh<strong>in</strong> die Nachfragesituation für Elektromobilität.<br />

Indiens Kfz-Industrie leidet unter e<strong>in</strong>er Absatzkrise. Die<br />

Verkäufe kommen nicht <strong>in</strong> Schwung, <strong>und</strong> die Branche<br />

erwartet für <strong>2013</strong>/14 e<strong>in</strong>e weiter s<strong>in</strong>kende Nachfrage.<br />

Verantwortlich für die Flaute s<strong>in</strong>d vor allem die aktuelle<br />

Konjunkturschwäche des Landes sowie anhaltend hohe<br />

Z<strong>in</strong>sen <strong>und</strong> Kraftstoffpreise. Zahlreiche Hersteller haben<br />

ihre Investitionspläne gekürzt oder aufgeschoben.<br />

Der Absatz von Nutzfahrzeugen g<strong>in</strong>g 2012/13 um 2%<br />

zurück. Bei Sport Utility Vehicles <strong>und</strong> Utility Vehicles<br />

verbuchte die Branche e<strong>in</strong>e Rekordnachfrage. In die-<br />

sem Segment wurden 52% mehr Fahrzeuge verkauft<br />

als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz anderer Pkw g<strong>in</strong>g<br />

dagegen um 7% zurück. Langfristig bleiben die Wachstumsaussichten<br />

<strong>in</strong>des wegen der bislang ger<strong>in</strong>gen Motorisierung<br />

vielversprechend.<br />

In Übere<strong>in</strong>stimmung mit dem besseren Privatverbrauch<br />

zeigt auch der japanische Automobilmarkt e<strong>in</strong>e<br />

leichte Erholung. Im April <strong>2013</strong> stieg die Zahl der verkauften<br />

Pkw zum ersten Mal seit September des Vorjahres<br />

wieder an. Unklar ist, ob diese Tendenz <strong>in</strong> den<br />

kommenden Monaten anhält. Der Herstellerverband<br />

JAMA sagte im Januar <strong>2013</strong> voraus, dass im Inland im<br />

laufenden Jahr 4,74 Mio. Pkw <strong>und</strong> damit 11,7% weniger<br />

als 2012 verkauft werden. Importautos <strong>und</strong> hier besonders<br />

deutsche Fabrikate s<strong>in</strong>d weiter sehr gefragt. Die<br />

Auslandsproduktion spielt für die heimischen Autobauer<br />

<strong>und</strong> ihre Zulieferer e<strong>in</strong>e immer wichtigere Rolle. Um<br />

konkurrenzfähig zu bleiben, verwenden die Produzenten<br />

mehr <strong>und</strong> mehr standardisierte Teile <strong>und</strong> Komponenten.<br />

Japan bleibt e<strong>in</strong>e zentrale Referenzquelle für<br />

Fortschritte <strong>in</strong> der Elektromobilität.<br />

Die koreanische Inlandsproduktion von Kfz sank 2012<br />

nach Angaben der Korea Automobile Manufacturers‘<br />

Association um 2,1% auf 4,56 Mio. Kraftfahrzeuge.<br />

Gleichzeitig g<strong>in</strong>g der Inlandsabsatz koreanischer<br />

Anbieter um 4,3% auf 1,41 Mio. E<strong>in</strong>heiten zurück. Der<br />

Marktanteil ausländischer Pkw stieg 2012 auf 10,0%.<br />

Foto: © DeVice - Fotolia.com<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

9


AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

Im 1. Quartal <strong>2013</strong> wuchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>sgesamt schrumpfenden<br />

Markt die Zahl importierter Pkw um weitere<br />

19,4%. Deutsche Marken legten noch stärker zu <strong>und</strong> ihr<br />

Anteil an den Import-Pkw erreichte 69%. Die Inlandsproduktion<br />

koreanischer Hersteller sank im 1. Quartal<br />

um 5,2%. Dafür erweitern Hy<strong>und</strong>ai <strong>und</strong> Kia ihre Fertigung<br />

im Ausland durch den Bau neuer Werke <strong>in</strong> der VR<br />

Ch<strong>in</strong>a <strong>und</strong> der Türkei.<br />

Die Situation der australischen Automobil<strong>in</strong>dustrie hat<br />

sich im letzten halben Jahr nicht verbessert. Trotz zum<br />

Teil stattlicher staatlicher Subventionen bestimmen<br />

nur negative Schlagzeilen die Berichterstattung über<br />

die drei <strong>in</strong> Australien verbliebenen Automobilhersteller.<br />

Regelmäßig wird von neuen Stellenstreichungen durch<br />

Ford, GM Holden oder Toyota berichtet. Der Anteil lokal<br />

produzierter Kfz bei Neuzulassungen hat sich <strong>in</strong> den<br />

letzten zehn Jahren von über 30 auf unter 15% mehr<br />

als halbiert. Im gleichen Zeitraum, so e<strong>in</strong> Sprecher der<br />

Branche, war alle<strong>in</strong> der starke australische Dollar für<br />

e<strong>in</strong>e Kostenexplosion von 60% verantwortlich. Ob es <strong>in</strong><br />

diesem Umfeld auf Dauer gel<strong>in</strong>gen wird, den Standort<br />

Australien zu sichern, wird immer unwahrsche<strong>in</strong>licher.<br />

Die 2012 unterbrochene Talfahrt auf S<strong>in</strong>gapurs Kfz-<br />

Markt setzt sich <strong>2013</strong> fort. So lagen die Zulassungen<br />

<strong>in</strong> den ersten vier Monaten um 15% unterhalb der Anzahl<br />

im Vorjahreszeitraum. 2012 hielten sich h<strong>in</strong>gegen<br />

die Zulassungen mit e<strong>in</strong>er marg<strong>in</strong>alen Abschwächung<br />

um 0,6% auf 47.555 Stück fast auf dem Vorjahresniveau.<br />

Fahrzeuge bis e<strong>in</strong>schließlich 1.600 cc legten um<br />

9,8% zu, während die PS-stärkeren Limous<strong>in</strong>en um<br />

9,1% e<strong>in</strong>büßten. Dieser Trend setzt sich <strong>2013</strong> möglicherweise<br />

fort. Die Regierung hat mit dem Budget <strong>2013</strong><br />

die zusätzliche Registrierungsgebühr nach dem „Open<br />

Market Value“ gestaffelt, was den Kauf bereits teurer<br />

Fahrzeuge noch teurer macht. Bremsend auf den Absatz<br />

PS-starker Kfz wirkt auch das ab <strong>2013</strong> greifende<br />

Förderprogramm für emissionsärmere Pkw. Durch die<br />

Verr<strong>in</strong>gerung der speziellen Steuer auf Dieselkraftfahrzeuge<br />

können <strong>2013</strong> h<strong>in</strong>gegen über 30 Diesel-Pkw-<br />

Modelle auf den Markt kommen.<br />

Hongkongs Pkw-Flotte hat die Schwelle von 500.000<br />

zugelassenen Fahrzeugen durchbrochen. Angesichts<br />

des sehr gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrssystems<br />

<strong>in</strong> dem dichtbesiedelten Territorium sowie<br />

äußerst teurer Parkplätze ist der Besitz e<strong>in</strong>es Pkw im<br />

Wesentlichen e<strong>in</strong> Statussymbol. So floriert trotz hoher<br />

Steuern vor allem der Absatz hochpreisiger Modelle.<br />

2012 nahmen die Zulassungen um 2,6% <strong>und</strong> damit um<br />

fast 35.700 Pkw zu. Die Regierung will schmutzige Dieselnutzfahrzeuge<br />

von den Straßen bekommen <strong>und</strong> hat<br />

dafür Subventionen von 1,3 Mrd. US$ angekündigt. Im<br />

Frühjahr <strong>2013</strong> waren noch r<strong>und</strong> 80.000 Dieselfahrzeuge<br />

im E<strong>in</strong>satz, deren Abgasstandards pre-Euro sowie Euro<br />

I bis III entsprachen. Schrittweise muss daher der<br />

Bestand an Bussen <strong>und</strong> Lkw ersetzt werden. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus bietet der „Pilot Green Transport F<strong>und</strong>” Subventionen<br />

für die testweise E<strong>in</strong>führung von Taxis, Bussen<br />

<strong>und</strong> Transportern auf Elektro- oder Hybridbasis.<br />

Wie bereits im Vorjahr dürfte sich auch <strong>2013</strong> Taiwans<br />

Kfz-Teile<strong>in</strong>dustrie über dem Branchendurchschnitt<br />

entwickeln. Sie wies 2012 robustes Wachstum auf,<br />

während die Verkäufe wie auch die Produktion von Kfz<br />

sanken. Der <strong>in</strong>ländische Pkw-Absatz fiel 2012 um 10%,<br />

h<strong>in</strong>gegen stiegen die Verkäufe von Nutzfahrzeugen mit<br />

zweistelligen Zuwachsraten. Insgesamt sorgte der Export<br />

für e<strong>in</strong>e Stabilisierung der Produktions- <strong>und</strong> Absatzzahlen.<br />

Auf längere Sicht rechnen die Unternehmen<br />

mit guten Absatzaussichten. Auch wenn der Verkauf<br />

importierter Automobile 2012 um 7% zurückg<strong>in</strong>g,<br />

ist ihr Anteil <strong>in</strong> der Neuzulassungsstatistik <strong>in</strong>nerhalb<br />

von fünf Jahren um 10 Prozentpunkte auf 27% <strong>in</strong> 2012<br />

gestiegen. Der Wettbewerb um K<strong>und</strong>en hat sich <strong>in</strong>tensiviert;<br />

im Importsegment wird er im Wesentlichen unter<br />

japanischen <strong>und</strong> deutschen Anbietern ausgetragen.<br />

In Malaysia stiegen, beschleunigt durch e<strong>in</strong>en Endspurt<br />

im Dezember, die Kfz-Zulassungen <strong>in</strong> 2012 um 4,6%.<br />

<strong>2013</strong> könnten sie um 2 bis 5% zulegen, prognostizierten<br />

der Industrieverband <strong>und</strong> deutsche Automobilhersteller<br />

vor Ort. Stärker ziehen Luxus- <strong>und</strong> Hybridfahrzeuge<br />

an, wobei letztere bis Ende <strong>2013</strong> steuerlich gefördert<br />

werden. Wie es danach weiter geht, hängt von der<br />

überarbeiteten Automobilpolitik ab, die nun nach den<br />

Wahlen verkündet werden dürfte. Ehrgeiziges Ziel der<br />

Regierung ist es, Malaysia zu e<strong>in</strong>em regionalen Produktionszentrum<br />

für energieeffiziente Kfz aufzubauen.<br />

Bei ausländischen Investoren s<strong>in</strong>d Ansätze zum Ausbau<br />

ihrer Montage festzustellen, so bei Honda, Mazda<br />

<strong>und</strong> auch VW. Um kräftige 26% legte 2012 die E<strong>in</strong>fuhr<br />

wichtiger Kfz-Teile zu, für die Deutschland viertgrößter<br />

Lieferant war.<br />

Thailands Automobilmarkt zeigte 2012 e<strong>in</strong>e außerordentliche<br />

Dynamik mit e<strong>in</strong>em Zuwachs um 80% auf 1,4<br />

10 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


Mio. Kraftfahrzeuge. Für <strong>2013</strong> prognostizierte e<strong>in</strong> führender<br />

Hersteller e<strong>in</strong>en Rückgang auf 1,2 Mio. Fahrzeuge,<br />

davon 542.300 Pkw (-19%) <strong>und</strong> 631.900 Pickups<br />

(-5%). Die nationale Auto<strong>in</strong>dustrie erzielte 2012 mit<br />

knapp 2,5 Mio. E<strong>in</strong>heiten (+69%) ebenfalls e<strong>in</strong>en Allzeitrekord,<br />

wobei der Exportanteil 40% erreichte. Das Produktionsziel<br />

von 3 Mio. Kfz im Jahr 2017 sche<strong>in</strong>t somit<br />

realistisch. Für den positiven Trend sprechen auch die<br />

anhaltend hohen Auslands<strong>in</strong>vestitionen, die sich 2012<br />

bei <strong>in</strong>sgesamt 532 Projekten fast verdoppelten auf 7,5<br />

Mrd. $. Der Import der wichtigsten Kfz-Teile stieg 2012<br />

um 45,0% auf 11 Mrd. $, wobei deutsche Produkte um<br />

35,0% auf 400 Mio. $ zulegten, was e<strong>in</strong>em Importanteil<br />

von 3,5% entsprach.<br />

Indonesiens Kraftfahrzeugsektor boomt regelrecht.<br />

2012 stiegen die Kfz-Neuzulassungen um 25% zum Vorjahr.<br />

In der Pkw-Sparte stellte sich sogar e<strong>in</strong> Wachstum<br />

von 30% e<strong>in</strong>. Für <strong>2013</strong> erwarten Analysten e<strong>in</strong>en Konsolidierung,<br />

doch wird diese seit Jahren prognostiziert,<br />

um dann e<strong>in</strong>es Besseren belehrt zu werden. E<strong>in</strong> Absatz<br />

von über 1,3 Mio. Kfz ist realistisch.<br />

Trotz des rasanten Marktwachstums <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

werden <strong>in</strong> der größten Volkswirtschaft der ASEAN-<br />

Region immer noch merklich weniger Automobile verkauft<br />

<strong>und</strong> produziert als <strong>in</strong> Thailand. Doch Indonesien<br />

hofft, se<strong>in</strong>en Erzrivalen bald überholen zu können. Die<br />

<strong><strong>in</strong>ternational</strong>en Hersteller bauen bereits jetzt ihre Kapazitäten<br />

kräftig aus. Toyota will bis 2015 umgerechnet<br />

mehr als 1,3 Mrd. $ <strong>in</strong> Indonesien <strong>in</strong>vestieren. Die japanischen<br />

Konkurrenten <strong>und</strong> Volkswagen bauen ebenfalls<br />

neue Werke.<br />

Nachdem der Kfz-Verkauf 2012 <strong>in</strong> Vietnam um e<strong>in</strong><br />

Drittel e<strong>in</strong>gebrochen war, soll er <strong>2013</strong> leicht auf etwa<br />

110.000 Kfz zulegen. Der Verband der Automobilhersteller<br />

VAMA prognostiziert bis 2020 e<strong>in</strong>en Absatz von<br />

250.000 Kfz, falls die hohen Abgaben bestehend aus<br />

fahrzeugtypabhängigem Zoll, Luxussteuer, Mehrwertsteuer<br />

sowie Registrierungsgebühr s<strong>in</strong>ken. Ohneh<strong>in</strong><br />

erschwert die sich ständig ändernde Abgabenpolitik<br />

die Planungen der Händler. Peugeot kündigte im April<br />

<strong>2013</strong> den Markte<strong>in</strong>stieg an: der vietnamesischen Partner<br />

Truong Hai soll Autos von Peugeot produzieren <strong>und</strong><br />

verkaufen. Beobachter fürchten jedoch, dass die bestehenden<br />

Montagewerke mit ihren ger<strong>in</strong>gen Stückzahlen<br />

gegenüber den ab 2018 zollfrei importierten Modellen<br />

aus dem Asean-Raum nicht wettbewerbsfähig se<strong>in</strong><br />

werden.<br />

Der Automobilabsatz <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en soll <strong>2013</strong> um<br />

mehr als 10% zulegen <strong>und</strong> auf über 200.000 E<strong>in</strong>heiten<br />

steigen. Nach Zahlen der Chamber of Automotive<br />

Manufacturer of the Philipp<strong>in</strong>es <strong>und</strong> der Association of<br />

Vehicle Importers and Distributors betrugen die Verkaufszahlen<br />

2012 etwas mehr als 184.000 E<strong>in</strong>heiten,<br />

e<strong>in</strong> Zuwachs von 11,6% gegenüber 2011. Mehr als zwei<br />

Drittel der Verkäufe entfielen auf Nutzfahrzeuge. Die<br />

Motor Vehicle Parts Manufacturers Association erwartet<br />

<strong>2013</strong> e<strong>in</strong>en Zuwachs der Exporte um 16%, nachdem<br />

sie 2012 um 6,8% auf 3,5 Mrd. US$ zurückgegangen<br />

waren. Wie die Automobilproduktion ist auch die Kfz-<br />

Teile-Industrie stark japanisch geprägt. Der Großteil<br />

der Teileimporte erfolgt von japanischen Produktionsstätten<br />

<strong>in</strong> der Region. Insgesamt s<strong>in</strong>d die Philipp<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong> Nettoexporteur von Kfz-Teilen.<br />

In Myanmars Automobilmarkt wächst die Präsenz <strong><strong>in</strong>ternational</strong>er<br />

Hersteller mit Showrooms, Ersatzteilverkauf<br />

<strong>und</strong> Servicezentren über lokale Partnerschaften.<br />

Bisher angekündigt haben sich Toyota, Ford, Kia Motors,<br />

Iveco Trucks, Mitsubishi Fuso, Mercedes Benz <strong>und</strong><br />

BMW. Seit der Aufhebung des Importbanns im Oktober<br />

2011 wurden bis März <strong>2013</strong> <strong>in</strong>sgesamt 139.403 Pkw,<br />

15.752 Lkw <strong>und</strong> 2.343 Busse e<strong>in</strong>geführt, 2012 soll sich<br />

der Importwert auf 1,2 Mrd. $ belaufen haben. Japanische<br />

Gebrauchtfahrzeuge überwiegen, Neufahrzeuge<br />

s<strong>in</strong>d zumeist preiswerte Kle<strong>in</strong>wagen aus der VR Ch<strong>in</strong>a<br />

oder Korea (Rep.). Direkt<strong>in</strong>vestitionen planen Toyota,<br />

Nissan, Honda <strong>und</strong> Suzuki, wobei sich die SEZ Thilawa<br />

als Standort empfiehlt. Die <strong>in</strong>dische Tata errichtete<br />

2010 mit 20 Mio. $ Aufwand e<strong>in</strong> Lkw-Werk <strong>in</strong> Magway<br />

für 1.000 E<strong>in</strong>heiten, Suzuki produziert ab Mai <strong>2013</strong> wieder<br />

Kle<strong>in</strong>transporter.<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

11


CHEMISCHE INDUSTRIE<br />

CHEMISCHE INDUSTRIE<br />

Nachdem der Absatz von Chemieerzeugnissen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />

um satte 30% zugelegt hatte, halbierte sich das Marktwachstum<br />

2012 auf „nur“ noch 13,4% - das ist immerh<strong>in</strong><br />

aber noch etwa doppelt so viel wie die Zunahme des BIP.<br />

Während die Branchenimporte um 1,0% auf 179 Mrd. $<br />

sanken, erhöhten sich diejenigen von Arzneimitteln um<br />

23,1% auf 13,9 Mrd. $. Positiv entwickelte sich auch die<br />

lokale Agrarchemie. Indes leidet die Petrochemie unter<br />

Verlusten im Raff<strong>in</strong>eriegeschäft. Insgesamt sche<strong>in</strong>t es<br />

nur noch e<strong>in</strong>e Frage von Jahren, bis die VR Ch<strong>in</strong>a, welche<br />

die USA 2010 bereits als größtes Produktionsland<br />

der Branche h<strong>in</strong>ter sich gelassen hat, die USA auch als<br />

weltgrößten Markt für Chemieprodukte ablöst. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> w<strong>und</strong>ert der anhaltende Zustrom ausländischer<br />

Investitionen wenig.<br />

Die Aussichten <strong>in</strong> Indiens Chemie<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong><br />

durchwachsen. Im letzten F<strong>in</strong>anzjahr legte die lokale<br />

Fertigung chemischer Erzeugnisse gemessen am Produktions<strong>in</strong>dex<br />

der <strong>in</strong>dischen Industrie um 3,8% zu. Wichtige<br />

Abnehmer<strong>branchen</strong> wie der Kfz-Sektor, die Bauwirtschaft<br />

<strong>und</strong> die Konsumgüter<strong>in</strong>dustrie verzeichnen<br />

e<strong>in</strong> gebremstes Wachstum. Kräftige Zuwachsraten trotz<br />

allgeme<strong>in</strong>er Flaute sollen dem Vernehmen nach Hersteller<br />

von Spezialchemikalien verzeichnen. Langfristig<br />

s<strong>in</strong>d die Wachstumsaussichten der Chemiebranche<br />

gut. Bis 2017 prognostizieren Analysten e<strong>in</strong> Wachstum<br />

des Marktes auf 209 Mrd. $ ausgehend von schätzungsweise<br />

108 Mrd. $ <strong>in</strong> 2011 (durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate - CAGR 18%). Die lokale Fertigung betrug<br />

2009/10 circa 8 Mrd. Tonnen. Aktuellere Daten zur<br />

Produktion liegen nicht vor.<br />

schwach <strong>und</strong> wird schwach bleiben. Die Hersteller versuchen,<br />

<strong>in</strong> anderen Bereichen Fuß zu fassen.<br />

In Korea (Rep.) s<strong>in</strong>d derzeit vier Fertigungsanlagen für<br />

Paraxylol mit e<strong>in</strong>er Jahreskapazität von jeweils 1 Mio.<br />

t Paraxylol oder mehr im Bau, die alle 2014 <strong>in</strong> Betrieb<br />

gehen sollen. Karbonmaterialien bleiben e<strong>in</strong> wichtiges<br />

neues Thema. Schwung gibt es nach wie vor bei Batterien<br />

für die Energiespeicherung. Bei Polysilizium für<br />

die Solar<strong>in</strong>dustrie hat sich der Ausbau der Kapazitäten<br />

stark verlangsamt. Generell können deutsche Anbieter<br />

von der Zuwendung Südkoreas auf neue Technologiefelder<br />

wie neuartige Displays, Batterien, Brennstoffzellen,<br />

hochfunktionale Textilien, neue Werkstoffe sowie die<br />

Bio- <strong>und</strong> Nanotechnologie profitieren. Bremsend wirken<br />

dagegen Preisdämpfungsbemühungen der Regierung<br />

bei Arzneimitteln.<br />

Der australische Markt für chemische Erzeugnisse ist<br />

im Jahr 2012 um 5,4% auf 35,4 Mrd. $A gewachsen. Profitiert<br />

haben davon <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie ausländische Hersteller,<br />

da die Eigenproduktion im Land relativ niedrig ist.<br />

Deutsche Lieferanten konnten ihre Umsätze um 7,8%<br />

auf 1,2 Mrd. Euro steigern, bei pharmazeutischen Produkten<br />

sogar um 8,9% auf 637 Mio. Euro. Bis zum Jahr<br />

2016 soll sich das Wachstum zwar leicht abschwächen,<br />

aber im Durchschnitt immer noch bei r<strong>und</strong> 4,0% pro<br />

Jahr liegen. Nach Angaben der Plastics and Chemicals<br />

Industries Association (PACIA) haben konsumnahe Chemieerzeugnisse<br />

mit 14,7 Mrd. $A den größten Anteil am<br />

Japans chemische Industrie präsentiert sich une<strong>in</strong>heitlich.<br />

Gute Geschäfte w<strong>in</strong>ken den Zweigen, die e<strong>in</strong>e Beziehung<br />

zu Umweltschutz <strong>und</strong> Energiesparen haben. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus profitiert die Chemie<strong>in</strong>dustrie sehr stark von<br />

den „strategischen“ Veränderungen <strong>in</strong> der Kfz-Industrie<br />

<strong>in</strong> Richtung auf mehr Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit. Das Augenmerk<br />

gilt zum Beispiel Batterietechnologien <strong>und</strong> neuen<br />

Werkstoffen. Elektronische Chemikalien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> anderes<br />

wichtiges Betätigungsfeld. In der pharmazeutischen<br />

Industrie gibt es viel Bewegung bei Generika. Schließlich<br />

erhält die chemische Industrie Unterstützung aus<br />

der Baubranche wegen ihrer zentralen Rolle beim Wiederaufbau<br />

Nordostjapans. Das Petrochemiegeschäft ist<br />

Foto: © ndoelj<strong>in</strong>doel - Fotolia.com<br />

12 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


Umsatz der Branche. Danach folgen mit r<strong>und</strong> 6 Mrd. $A<br />

die Agrarchemikalien.<br />

Die Wertschöpfung <strong>in</strong> der chemischen <strong>und</strong> petrochemischen<br />

Industrie S<strong>in</strong>gapurs schrumpfte 2012 aufgr<strong>und</strong><br />

der globalen Abschwächung um real 0,4% <strong>und</strong> im ersten<br />

Quartal <strong>2013</strong> um weitere 1,1%. Positiv dürften sich jedoch<br />

die genehmigten Investitionen <strong>in</strong> der Branche auswirken,<br />

die sich 2012 mit 6,7 Mrd. S$ gegenüber dem<br />

Vorjahr vervierfachten. Damit diese trotz des knappen<br />

Landes weiter wachsen kann, hält die Regierung auf<br />

der „Chemie“-Insel Jurong Erweiterungsflächen bereit.<br />

Dabei geht der Trend zunehmend zu Spezialchemikalien<br />

<strong>und</strong> höherwertigen Produkten. Zu den größten<br />

Investitionsvorhaben zählt der Bau e<strong>in</strong>es Werks für<br />

hochre<strong>in</strong>es Ethylenoxid von Shell. Die belgische Firma<br />

Solvay Novecare setzt bereits e<strong>in</strong> darauf aufbauendes<br />

Downstream-Projekt um. Die pharmazeutische Industrie,<br />

die 2012 real um fast 10% wuchs, verr<strong>in</strong>gerte ihren<br />

Output im 1. Quartal <strong>2013</strong> um 8,7%.<br />

Die Chemielieferungen über Hongkong bleiben bei hartem<br />

Wettbewerb <strong>in</strong> schwierigem Umfeld stabil. Dabei<br />

ist der Bedarf an importierten Basischemikalien nicht<br />

mehr hoch. Traditionell ist <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Guangdong<br />

die <strong>in</strong> hohem Maße exportorientierte Kunststoff<strong>in</strong>dustrie<br />

vertreten. Re-exporte der Kategorie Kunststoff (SITC<br />

57) stellen nach Elektronik den zweitgrößten, aber seit<br />

Jahren rückläufigen Ausfuhrposten nach Ch<strong>in</strong>a. Durch<br />

den Ausbau der Kfz-Industrie steigt <strong>in</strong> Südch<strong>in</strong>a h<strong>in</strong>gegen<br />

die Nachfrage nach hochwertigen Kunststoffen. Die<br />

SVR selbst ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>te-ressanter Markt für Kosmetikprodukte.<br />

Kosmetik <strong>und</strong> Medikamente wurden 2012 im Wert<br />

von r<strong>und</strong> 4,4 Mrd. US$ verkauft, e<strong>in</strong> Anstieg um nom<strong>in</strong>al<br />

15,1%. Der Import pharmazeutischer Produkte sank jedoch<br />

im 1. Quartal <strong>2013</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 23%.<br />

In Taiwans Chemiemarkt bestehen <strong>2013</strong> wieder bessere<br />

Absatzaussichten, da mit anziehenden Exporten gerechnet<br />

wird. Zwar konnte 2012 mit e<strong>in</strong>em Umsatz von<br />

circa 3,8 Billionen NT$ das Vorjahresniveau knapp gehalten<br />

werden. Der Produktionswert der taiwanischen<br />

Chemiebranche stieg gegenüber dem Vorjahr mit 1,1%<br />

sogar leicht auf mehr als 4,3 Billionen NT$. Jedoch g<strong>in</strong>g<br />

aufgr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>kender Exportnachfrage der Importbedarf<br />

für chemische Erzeugnisse zurück. Der E<strong>in</strong>fuhrwert<br />

sank dementsprechend 2012 um 10,6% auf 38 Mrd. US$.<br />

Abgesehen von Pharmazeutika entwickelten sich die an-<br />

deren Importsegmente schwach. Gemäß Zollstatistik<br />

stieg der E<strong>in</strong>fuhrwert von Pharmazeutika aus Deutschland<br />

um mehr als 12%, woh<strong>in</strong>gegen die Gesamtimporte<br />

chemischer Erzeugnisse aus Deutschland um 8%<br />

schrumpften.<br />

Malaysias Chemiemarkt wird auch <strong>2013</strong>, durch die globale<br />

Abschwächung gebremst, nur mit niedrigem e<strong>in</strong>stelligen<br />

Zuwachs wachsen. Der Verband der Hersteller<br />

von Kunststoffprodukten sieht beispielsweise 2 bis 3%<br />

Zuwachs voraus, wobei die B<strong>in</strong>nennachfrage mit 3% etwas<br />

höher tendiert. Hier s<strong>in</strong>d es der boomende Bausektor<br />

<strong>und</strong> mit schwächerem Drehmoment die Automobilbranche,<br />

die für Impulse sorgen. Auch die kaufkräftigen<br />

Konsumenten fragen mehr Chemieerzeugnisse<br />

nach. So legt der Arzneimittelumsatz mit oberen e<strong>in</strong>stelligen<br />

Raten zu. Auf Expansion ausgerichtet waren die Investitionsgenehmigungen<br />

2012 <strong>in</strong> der Petrochemiesparte<br />

sowie <strong>in</strong> der Gummi- <strong>und</strong> Kunststoffbranche. Dem<br />

RAPID-Raff<strong>in</strong>erie- <strong>und</strong> Petrochemieprojekt des Öl- <strong>und</strong><br />

Gaskonzerns Petronas dürften weitere „Downstream“-<br />

Vorhaben folgen.<br />

Thailands chemische Industrie nahm 2012 wieder Fahrt<br />

auf mit zusätzlichen Impulsen aus den Wohnungs- <strong>und</strong><br />

Kfz-Erstkäuferprorammen. <strong>2013</strong> bee<strong>in</strong>trächtigt jedoch<br />

die Weltkonjunktur (USA, VR Ch<strong>in</strong>a) das Panorama. Für<br />

die Attraktivität des Standorts Thailand spricht, dass<br />

sich die ausländischen Investitionen <strong>in</strong> der Branche 2012<br />

auf 228 Projekte mit e<strong>in</strong>em Wert von 2,7 Mrd. $ <strong>in</strong> etwa<br />

verdoppelten, was immerh<strong>in</strong> 13% des gesamten ausländischen<br />

Engagements ausmachte. PTT Global Chemical<br />

will <strong>in</strong> den kommenden zehn Jahren 10 Mrd. $ <strong>in</strong> neue<br />

petrochemische Anlagen <strong>in</strong> Malaysia, Indonesien <strong>und</strong><br />

der VR Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong>vestieren. Der Import verr<strong>in</strong>gerte sich<br />

2012 um 2,3% auf 17,9 Mrd. $, wobei deutsche Produkte<br />

auch leicht auf 0,9 Mrd. $ absackten. Größere Importzuwächse<br />

verzeichneten 2012 nur Arzneimittel mit 1,9<br />

Mrd. $ (+11%) <strong>und</strong> ätherische Öle mit 1,2 Mrd. $ (+18%).<br />

Indonesien ist auf dem besten Wege, sich als e<strong>in</strong>er der<br />

führenden Chemiestandorte Südost<strong>asien</strong>s zu etablieren.<br />

Das hat mehrere Gründe: Das Land verfügt nicht nur<br />

über e<strong>in</strong>e sehr große Bevölkerung, sondern auch über<br />

immense Reserven an Erdöl <strong>und</strong> Gas. Das Potenzial für<br />

die nachgelagerte Petrochemie ist daher gewaltig. Auch<br />

<strong>in</strong> der Oleochemie tut sich E<strong>in</strong>iges. Stürmisch entwickeln<br />

sich ferner die Bereiche Pharmazie <strong>und</strong> Kosmetik.<br />

Die Regierung will <strong>in</strong>nerhalb der nächsten zehn Jahre<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

13


CHEMISCHE INDUSTRIE<br />

Foto: © JeanCliclac - Fotolia.com<br />

e<strong>in</strong> die gesamte Bevölkerung umfassendes Krankenversicherungssystem<br />

aufbauen. Die Nachfrage nach Medikamenten<br />

dürfte dann rasant steigen. Zugleich will die<br />

Bevölkerung nicht nur ges<strong>und</strong>, sondern auch schön se<strong>in</strong>.<br />

Der Verbrauch an Körperpflegemitteln wächst jährlich<br />

mit e<strong>in</strong>er zweistelligen Rate.<br />

Deutsche Firmen treffen <strong>in</strong> Vietnam auf e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en,<br />

aber expandierenden Absatzmarkt, der überwiegend<br />

von Importen abhängt. Wichtigster Lieferant von chemischen<br />

Erzeugnissen ist die VR Ch<strong>in</strong>a. Die lokale Chemie<strong>in</strong>dustrie<br />

bef<strong>in</strong>det sich noch im Aufbau. Vietnam produziert<br />

Düngemittel, Kunststoffprodukte, Wasch- <strong>und</strong><br />

Re<strong>in</strong>igungsmittel. Seit langem geplante petrochemische<br />

Großkomplexe sollen die Branche weiter voranbr<strong>in</strong>gen.<br />

Auch ausländische Chemieunternehmen, hauptsächlich<br />

aus Asien, <strong>in</strong>vestieren vor Ort. Der Arzneimittelmarkt<br />

wächst ebenfalls. Im Jahr 2012 beliefen sich die Pharma-Verkäufe<br />

auf ungefähr 2,1 Mrd. US$ <strong>und</strong> sollen bis<br />

2015 um 15% jährlich zulegen.<br />

Die Chemie<strong>in</strong>dustrie der Philipp<strong>in</strong>en ist relativ schwach<br />

aufgestellt. Für die Herstellung vieler Produkte müssen<br />

die benötigten chemischen Vorprodukte e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

Um die Abhängigkeit von importierten Vorprodukten<br />

zu verr<strong>in</strong>gern, baut das Unternehmen JG Summit<br />

Petrochemical Corp. gegenwärtig die erste Naphta-Cra-<br />

cker-Anlage des Landes. Für <strong>2013</strong> wird e<strong>in</strong> Branchenwachstum<br />

von 5% erwartet. In der Pharmabranche soll<br />

der Absatz <strong>2013</strong> um 3,1% auf 134 Mrd. philPeso steigen,<br />

so die Prognose von Bus<strong>in</strong>ess Monitor International. E<strong>in</strong>ige<br />

<strong><strong>in</strong>ternational</strong>e Markenhersteller produzieren lokal<br />

selbst oder lassen produzieren. Die e<strong>in</strong>heimische Branche<br />

konzentriert sich auf die Erzeugung von Generika.<br />

Für viele Arzneimittel s<strong>in</strong>d die Philipp<strong>in</strong>en auf den Import<br />

angewiesen.<br />

Myanmar verfügt nur über e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Produktion von<br />

chemischen <strong>und</strong> pharmazeutischen Produkten, größere<br />

Anlagen bestehen bei Düngemitteln. Neue Chemiebetriebe<br />

könnten <strong>in</strong> den beiden Sonderwirtschaftszonen<br />

Thilawa <strong>und</strong> Dawei entstehen, wobei <strong>in</strong> Dawei neben e<strong>in</strong>er<br />

Raff<strong>in</strong>erie auch die Petrochemie E<strong>in</strong>zug halten soll.<br />

Zu den Interessenten zählen hier die malaysische Petronas,<br />

PTT aus Thailand <strong>und</strong> Japans Chemiekonzerne.<br />

Die PTT ist e<strong>in</strong>geladen, e<strong>in</strong>e der drei bestehenden Raff<strong>in</strong>erien<br />

zu modernisieren <strong>und</strong> zu betreiben. Geplant ist<br />

zudem die Errichtung e<strong>in</strong>er neuen Raff<strong>in</strong>erie mit e<strong>in</strong>er<br />

Kapazität von 50.000 Barrels pro Tag (bpd). Der Pharmamarkt<br />

wird auf jährlich 120 Mio. $ Volumen geschätzt,<br />

wobei Indien etwa zwei Drittel des Bedarfs abdeckt. Der<br />

Import von chemischen Erzeugnissen belief sich 2011<br />

auf knapp 700 Mio. $ oder 12% der Gesamte<strong>in</strong>fuhr.<br />

14 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


BAUWIRTSCHAFT<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

Ch<strong>in</strong>as bereits <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong> Folge der Konjunkturabkühlung<br />

bee<strong>in</strong>trächtigte Bauwirtschaft bleibt<br />

auch <strong>2013</strong> das „Sorgenk<strong>in</strong>d“ der ch<strong>in</strong>esischen Volkswirtschaft.<br />

Auch wenn der voranschreitende Urbanisierungsprozess<br />

erhebliche Baumaßnahmen nach sich<br />

ziehen wird, bleibt <strong>in</strong>sbesondere offen, <strong>in</strong>wieweit die im<br />

Herbst 2012 von der NDRC genehmigten Infrastrukturprojekte<br />

mit e<strong>in</strong>em Volumen von 7 Bill. RMB angesichts<br />

der F<strong>in</strong>anzknappheit der lokalen Regierungen umgesetzt<br />

werden. H<strong>in</strong>zu kommen Unsicherheiten auf dem<br />

privaten Immobilienmarkt. So hat die neue Regierung<br />

die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er national e<strong>in</strong>heitlichen, <strong>in</strong>dividuellen<br />

„Transaktions-ID“ angekündigt, um Strohmänner- <strong>und</strong><br />

Schattengeschäfte wie auch Spekulation <strong>und</strong> Korruption<br />

e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

Die <strong>in</strong>dische Bauwirtschaft wuchs <strong>in</strong> den ersten drei<br />

Quartalen des F<strong>in</strong>anzjahres 2012/13 mit realen Raten<br />

zwischen 6 <strong>und</strong> 11%, allerd<strong>in</strong>gs mit abnehmender Tendenz.<br />

Zulieferer der Industrie spüren bereits seit e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Nachfrage. Unsichere Aussichten,<br />

hohe Kapitalkosten sowie Probleme beim Zugang<br />

zu Krediten wirken sich sowohl auf den privaten Wohnungs-<br />

als auch auf den Gewerbebau aus. Langfristig<br />

besteht jedoch e<strong>in</strong> hoher Bedarf vor allem an günstigem<br />

Wohnraum. Kräftige Impulse werden <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren im Infrastrukturbau erwartet: Indien möchte im<br />

aktuellen Fünfjahresplan (2012 bis 2017) se<strong>in</strong>e Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen<br />

auf <strong>in</strong>sgesamt 1 Bill. $ verdoppeln.<br />

Auch diese Projekte sehen sich allerd<strong>in</strong>gs mit F<strong>in</strong>anzierungsproblemen<br />

sowie schleppenden Genehmigungsverfahren<br />

konfrontiert.<br />

Die Lage <strong>in</strong> Japans Bauwirtschaft ist fre<strong>und</strong>lich. Nach<br />

Prognosen des Research Institute of Construction and<br />

Economy (RICE) von April <strong>2013</strong> steigen die Bau<strong>in</strong>vestitionen<br />

im Fiskaljahr <strong>2013</strong> gegenüber dem Vorjahr nom<strong>in</strong>al<br />

um 7,6% auf 47,7 Bill. Yen. Zum e<strong>in</strong>en profitiert<br />

der Bausektor von den staatlichen Maßnahmen zum<br />

Wiederaufbau der Erdbebenregion <strong>und</strong> zur Überholung<br />

der veralteten Infrastruktur. Ferner bauen auch Private<br />

mehr: Die Nachfrage kommt aus dem Katastrophengebiet,<br />

ist aber auch bed<strong>in</strong>gt durch die geplante Verbrauchsteuererhöhung.<br />

Sie veranlasst manchen, bereits<br />

<strong>2013</strong> mit dem Bau e<strong>in</strong>es neuen Hauses oder e<strong>in</strong>er neuen<br />

Wohnung zu beg<strong>in</strong>nen. Auch für den privaten Gewerbe-<br />

bau s<strong>in</strong>d die Prognosen wegen der erwarteten stärkeren<br />

Investitionsbereitschaft der Unternehmen günstig.<br />

Die Lage <strong>in</strong> der koreanischen Bauwirtschaft ist nach<br />

wie vor schwierig. Im Inland sanken die Auftragse<strong>in</strong>gänge<br />

2012 um 8,3% gegenüber dem Vorjahr, darunter im<br />

privaten Wohnungsbau um 12,3%. Auch die Aussichten<br />

für <strong>2013</strong> s<strong>in</strong>d durchwachsen. Dies erklärt zum Teil die<br />

Aggressivität, mit der koreanische Firmen auf Auslandsmärkten<br />

auftreten. Für viele Firmen s<strong>in</strong>d Schulden, die<br />

sie für stagnierende Projekte im Wohnungsbau aufgenommen<br />

haben, e<strong>in</strong> Klotz am Be<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Reihe von Firmen<br />

hat f<strong>in</strong>anzielle Probleme. Im Tiefbau steigen die<br />

staatlichen Aufwendungen für Eisenbahnen <strong>und</strong> Straßen.<br />

Impulse im Hochbau kommen vom Umzug zahlreicher<br />

öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen. Ausgehend von e<strong>in</strong>em<br />

sehr niedrigen Niveau nimmt das Interesse an Energieeffizienz<br />

<strong>in</strong> Gebäuden zu.<br />

Foto: © Bruder Jacob - Fotolia.com<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

15


BAUWIRTSCHAFT<br />

In der australischen Bauwirtschaft zeichnet sich e<strong>in</strong><br />

Ende der jahrelangen Flaute ab. E<strong>in</strong> Index der Australian<br />

Industry Group, der die Aktivitäten im Baugewerbe<br />

misst, kletterte im Februar <strong>2013</strong> auf den höchsten Stand<br />

seit zweie<strong>in</strong>halb Jahren. Zum e<strong>in</strong>en sche<strong>in</strong>en die Z<strong>in</strong>ssenkungen<br />

der Zentralbank die gewünschten Impulse<br />

gegeben zu haben. Zum anderen zieht es immer mehr<br />

Australier <strong>in</strong> die Innenstädte. Dies führt unter anderem<br />

dazu, dass es immer mehr Planungen für neue Hochhäuser<br />

gibt, um auf enger Fläche mehr Wohnraum zu<br />

schaffen. Für <strong>2013</strong> wird mit e<strong>in</strong>em Plus von 4,5% bei neu<br />

angefangen Hausbauten gerechnet. Im Jahr 2014 soll<br />

es sogar um 7,0% nach oben gehen, um dann bei knapp<br />

153.000 Vorhaben zu liegen.<br />

S<strong>in</strong>gapurs Neubauten wachsen zunehmend <strong>in</strong> die Höhe,<br />

denn für Niedrigbauten fehlt es an Landfläche. Teilweise<br />

wird sie jedoch neu geschaffen. Bis 2030 sollen durch<br />

Landgew<strong>in</strong>nung 5.200 ha <strong>und</strong> durch Umwandlung bestehender<br />

Landreserven 10.000 ha h<strong>in</strong>zu kommen. Neue<br />

Stadtgebiete entstehen als Satellitenstädte <strong>und</strong> werden<br />

durch den weiteren Ausbau des Bahnnetzes verb<strong>und</strong>en.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen Ausbauten des Flug- <strong>und</strong> des Seehafens<br />

sowie Straßenbau. Entsprechend wächst der Bausektor.<br />

Nach e<strong>in</strong>em realen Plus von 6,3% im Jahr 2011 zog er<br />

2012 um 8,2% <strong>und</strong> im 1. Quartal <strong>2013</strong> um 7,3% an. Die<br />

Nachfrage hält an, die 2012 zu Bauaufträgen von 28 Mrd.<br />

S$ geführt hatte <strong>und</strong> im Folgejahr auf 26 bis 32 Mrd. S$<br />

prognostiziert wird. Bei anhaltendem Bauboom <strong>und</strong> beschränktem<br />

Zuzug niedrig qualifizierter Arbeitskräfte<br />

aus dem Ausland muss die Baubranche stärker mechanisieren.<br />

Die Bau<strong>in</strong>dustrie ist e<strong>in</strong>e wichtige Säule der Hongkonger<br />

Wirtschaft. Ihr BIP-Anteil hat sich <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren leicht auf 3,4% gesteigert. Noch bis m<strong>in</strong>destens<br />

2016 sorgen große Infrastrukturprojekte für anhaltenden<br />

Nachfrage nach Baumaterialien <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Um die Preisexplosion auf dem Immobilienmarkt zu bekämpfen,<br />

will die Regierung das Wohnungsangebot erhöhen.<br />

Waren 2011 weniger als 10.000 Wohnungen fertiggestellt<br />

worden, soll sich die Anzahl <strong>in</strong> den kommenden<br />

Jahren deutlich erhöhen (<strong>2013</strong>: 13.600 E<strong>in</strong>heiten;<br />

2014: r<strong>und</strong> 15.800). Regierungschef CY Leung hat als Ziel<br />

den Neubau von m<strong>in</strong>destens 75.000 staatlich geförderten<br />

Wohnungen <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren ausgegeben.<br />

Durch die öffentliche Hand f<strong>in</strong>anzierte Bau<strong>in</strong>vestitionen<br />

sollen <strong>in</strong> Taiwan <strong>2013</strong> r<strong>und</strong> 175 Mrd. NT$ betragen<br />

<strong>und</strong> 253 Projekte umfassen. Der Löwenanteil der Gelder<br />

fließt <strong>in</strong> die Bereiche Transport<strong>in</strong>frastruktur <strong>und</strong> Ausbau<br />

der Energiekapazitäten. Für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

wichtige Vorhaben s<strong>in</strong>d der Ausbau von Biotech<strong>und</strong><br />

Agrikulturparks, Tourismus <strong>und</strong> grünes Bauen.<br />

Grünes Bauen ist jedoch zu mehr als 80% noch auf den<br />

öffentlichen Bereich konzentriert. Die Zahl der Baugenehmigungen<br />

im Privatbau, die 2012 leicht zurückg<strong>in</strong>g,<br />

zog <strong>2013</strong> wieder an <strong>und</strong> stieg im 1. Quartal um 21%. Bei<br />

Handelsflächen blieben die Genehmigungen wie im Vorjahr<br />

auf hohem Niveau <strong>und</strong> legten <strong>in</strong> den ersten drei Monaten<br />

um mehr als 43% zu. H<strong>in</strong>gegen zeigte der Bau von<br />

Industrie- <strong>und</strong> Lagerflächen e<strong>in</strong>e rückläufige Tendenz.<br />

Die Bauwirtschaft Malaysias, angetrieben vom öffentlichen<br />

Infrastrukturbau, war 2012 mit e<strong>in</strong>em realen Plus<br />

von 18,5% stärkste Wachstumslokomotive der malaysischen<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> dürfte es mit prognostizierten<br />

+15,9% bleiben. Im 1. Quartal <strong>2013</strong> legte der Sektor um<br />

14,7% zu. Auch danach werden Infrastrukturprojekte<br />

– allen voran das Mart Rapid Transit (MRT)-Stadtbahnprojekt,<br />

gefolgt von Eisenbahn, Straßenbau, Kraftwerken<br />

<strong>und</strong> Wasserprojekten - die Branche <strong>in</strong> Schwung<br />

halten. Vor allem bei Büros <strong>und</strong> Luxuswohnungen kann<br />

es aufgr<strong>und</strong> von Überkapazitäten weniger Impulse gehen.<br />

Weiter <strong>in</strong> die Höhe geht es dagegen mit Hotel- <strong>und</strong><br />

Geschäftsbauten. E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> den Gebäudebau erhält die<br />

<strong>in</strong>dustrielle Bauweise, dank öffentlicher Vorgaben <strong>und</strong><br />

knapper Arbeitskräfte. Erst langsam nimmt energieeffizientes<br />

Bauen zu, vor allem bei öffentlichen <strong>und</strong> kommerziellen<br />

Bauherren.<br />

Thailands Bausektor profitiert von der Dynamik bei Infrastrukturprojekten,<br />

Büro- <strong>und</strong> Gewerbeimmobilien wie<br />

auch Wohnungen. Der Umsatz der Industrie stieg 2012<br />

um 12,8% auf umgerechnet r<strong>und</strong> 30 Mrd. $ (privat 54%,<br />

staatlich 46%), während das Wachstum <strong>in</strong> 2011 nur 1,6%<br />

erreichte. Auf der Basis fortlaufender <strong>und</strong> neuer öffentlicher<br />

Projekte (MRT Orange-L<strong>in</strong>ie) prognostiziert das<br />

Forschungs<strong>in</strong>stitut KResearch für <strong>2013</strong> e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong><br />

gute Baukonjunktur mit e<strong>in</strong>er Zuwachsrate von 10,5 bis<br />

12,9%. Für die guten Perspektiven im laufenden Jahrzehnt<br />

sprechen die zwei öffentlichen Megaprojekte zum<br />

Wassermanagement (12 Mrd. $) <strong>und</strong> der Transport<strong>in</strong>frastruktur<br />

(78 Mrd. $). Weitere Impulse versprechen der<br />

geplante landesweite Ausbau der Industrieparks wie<br />

auch der Luxusapartments <strong>in</strong> Bangkok.<br />

Indonesiens „Konjunkturlokomotive“ Bauwirtschaft<br />

dürfte <strong>in</strong> den kommenden Jahren an Fahrt gew<strong>in</strong>nen. In<br />

allen Sparten herrscht Aufw<strong>in</strong>d. Der private Wohnungs-<br />

16 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


Foto: © Mowitsch - Fotolia.com<br />

bau floriert angesichts stark steigender Reale<strong>in</strong>kommen.<br />

Das Gleiche lässt sich auch für den E<strong>in</strong>zelhandelssektor<br />

sagen. Im Großraum Jakarta <strong>und</strong> <strong>in</strong> den anderen<br />

Metropolen entstehen immer größere <strong>und</strong> modernere<br />

Shopp<strong>in</strong>gmalls.<br />

Besonders viel dürfte sich künftig im Bürobereich tun.<br />

Laut Colliers International werden zwischen <strong>2013</strong> <strong>und</strong><br />

2014 alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Hauptstadtregion m<strong>in</strong>destens 1,4 Mio.<br />

qm Bürofläche neu auf den Markt kommen. Das freut die<br />

Zementhersteller. Ihr Umsatz soll <strong>2013</strong> von r<strong>und</strong> 55 Mio.<br />

auf über 60 Mio. t steigen. Sie werden ihre Kapazitäten<br />

laut Branchenverband zwischen 2012 <strong>und</strong> 2016 um r<strong>und</strong><br />

30% ausbauen.<br />

In Vietnams Bausektor s<strong>in</strong>d die Aussichten betrübt.<br />

Die öffentliche Hand muss sparen, die privaten Bau<strong>in</strong>vestitionen<br />

gehen zurück. Bei den Herstellern von Baustoffen<br />

haben sich hohe Lagerbestände aufgebaut. Die<br />

Talsohle der Immobilienkrise soll <strong>in</strong> der 2. Hälfte <strong>2013</strong><br />

durchschritten se<strong>in</strong>, falls der Kreditmarkt wieder anläuft.<br />

Mittelfristig werden das Wirtschafts- <strong>und</strong> Bevölkerungswachstum<br />

sowie die Urbanisierung der Nachfrage<br />

nach Bauten neue Impulse verleihen. Der Staat wünscht<br />

sich bis 2020 etwa 260 Mrd. US$ an Infrastruktur<strong>in</strong>vestitionen.<br />

Deren F<strong>in</strong>anzierung bereitet den Zuständigen <strong>in</strong><br />

den 63 Prov<strong>in</strong>zen des Landes schwere Kopfschmerzen.<br />

Deutschen Bau- <strong>und</strong> Ingenieurfirmen bieten sich Chancen,<br />

wenn Entwicklungsorganisationen oder ausländische<br />

Unternehmen Aufträge vergeben.<br />

Die Bauwirtschaft der Philipp<strong>in</strong>en schaut sehr optimistisch<br />

auf das Jahr <strong>2013</strong>. Neben erhöhten staatlichen<br />

Aufwendungen für Infrastrukturausbau haben die privaten<br />

Bau<strong>in</strong>vestitionen stark angezogen. Insgesamt stiegen<br />

die Neustarts von bereits genehmigten Vorhaben im<br />

4. Quartal 2012 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum<br />

um 13,5% auf 27.931 Projekte, so Zahlen des National<br />

Statistics Office. Besonders expansiv zeigt sich der<br />

private Wohnungsbau. Aber auch das Angebot an Bürofläche<br />

für die stark wachsende Outsourc<strong>in</strong>g-Branche<br />

wird weiter erhöht. Nach Angaben von Colliers International<br />

wird die zur Verfügung stehende Bürofläche <strong>in</strong> Metro<br />

Manila von 6,2 Mio. qm Ende 2012 auf 7 Mio. qm Ende<br />

2014 zulegen. Die Nachfrage nach Zement <strong>und</strong> Baubedarf<br />

steigt entsprechend.<br />

Für die anhaltende Hochkonjunktur <strong>in</strong> Myanmars Baugewerbe<br />

spricht der hohe Nachholbedarf bei Wohnungen,<br />

Geschäftsbauten (Handel, Büros, Hotels) <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

(Strom, Wasser, Transport). E<strong>in</strong> Großteil<br />

der zukünftigen Aktivitäten wird sich auf Yangon konzentrieren,<br />

aktuell bestehen Pläne für den Bau von 15<br />

Hochhäusern mit bis zu 44 Stockwerken, jährlich sollen<br />

30.000 neue Appartements entstehen. H<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Infrastruktur erhält Yangon technische <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung von Japans JICA beim Entwurf e<strong>in</strong>es auf<br />

30 Jahre ausgelegten Masterplans, der eventuell auch<br />

den Bau e<strong>in</strong>er Metro e<strong>in</strong>schließt. E<strong>in</strong> „Mega“-Projekt bildet<br />

der neue Hanthawaddy International Airport 80 km<br />

nördlich von Yangon mit e<strong>in</strong>er Kapazität von zunächst 12<br />

Mio. <strong>und</strong> <strong>in</strong> zehn Jahren 25 Mio. Passagieren, der mittels<br />

e<strong>in</strong>es Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitszuges mit Yangon verb<strong>und</strong>en<br />

werden könnte.<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

17


ELEKTROTECHNIK- UND ELEKTRONIKINDUSTRIE<br />

Foto: © Krzysstof Zenij - iStockphoto.com<br />

ELEKTROTECHNIK- UND<br />

ELEKTRONIKINDUSTRIE<br />

Die Elektronik- sowie Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnikbranche<br />

(IKT; <strong>in</strong>klusive Software) <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a erzielte<br />

2012 e<strong>in</strong> Umsatzwachstum von 12,6%; die Exporte<br />

legten um 10,3% zu. Besonders dynamisch zeigten sich<br />

die Sparten Radar- <strong>und</strong> Messgeräte mit e<strong>in</strong>em Umsatzzuwachs<br />

von 23,2 beziehungsweise 22,6% (Exportplus:<br />

34,5%; 10,9%). Die Elektrogerätehersteller steigerten<br />

ihre Umsätze um 17.3%. Dagegen wuchs das Segment<br />

elektronischer Bauelemente mit 10,7% nur unterdurchschnittlich.<br />

Erneut blieben die Ergebnisse der Unternehmen<br />

mit Auslandskapital h<strong>in</strong>ter der <strong>in</strong>ländischen<br />

Konkurrenz zurück (Umsatz: 10,3 zu 19,1%; Export: 18,0<br />

zu 9,9%). Durch die unklare globale Wirtschaftsentwicklung<br />

<strong>2013</strong> sieht die Branche eher vorsichtig <strong>in</strong> die Zukunft.<br />

Anlage<strong>in</strong>vestitionen <strong>und</strong> Exporte sollen je unter<br />

10% bleiben.<br />

Indiens Nachfrage nach elektronischen Geräten <strong>und</strong><br />

Ausrüstungen soll mit durchschnittlichen Wachstumsraten<br />

von über 20% per annum auf r<strong>und</strong> 400 Mrd. $ im<br />

Jahr 2020 steigen. Aktuell wird der Bedarf überwiegend<br />

durch Importe gedeckt, die deutlich schneller steigen<br />

als die lokale Produktion. Die Regierung hat daher e<strong>in</strong><br />

Förderprogramm aufgelegt, das die überwiegend noch<br />

unterentwickelte heimische Elektronik<strong>in</strong>dustrie - auch<br />

<strong><strong>in</strong>ternational</strong> - wettbewerbsfähiger machen soll. Dieses<br />

sieht unter anderem den Aufbau von Produktionsclustern<br />

sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung vor. Aktuell<br />

haben die Hersteller allerd<strong>in</strong>gs mit der schwächelnden<br />

Nachfrage diverser Abnehmer<strong>branchen</strong> aus dem In- <strong>und</strong><br />

Ausland sowie mit dem zurückhaltenden privaten Konsum<br />

auf dem B<strong>in</strong>nenmarkt zu kämpfen.<br />

Die japanische Elektro<strong>in</strong>dustrie ist weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> großen<br />

Schwierigkeiten. Führende Unternehmen aus der<br />

Konsumelektronik, so besonders Sony, Panasonic <strong>und</strong><br />

Sharp, haben auch im Fiskaljahr 2012 hohe Verluste<br />

h<strong>in</strong>nehmen müssen. Die Umsteuerung, so zum Beispiel<br />

mit Hilfe neuer Partner, erweist sich als kompliziert. E<strong>in</strong><br />

Ausweg ist die Diversifizierung <strong>in</strong> neue Geschäftsfelder,<br />

wie zum Beispiel die Produktion von Informations- <strong>und</strong><br />

Unterhaltungssystemen für die Kfz- <strong>und</strong> Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie<br />

bei Panasonic. Die Halbleiter<strong>in</strong>dustrie schaut wieder<br />

mit mehr Hoffnung auf das Jahr <strong>2013</strong>. Hiervon profitie-<br />

18 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


en auch die Ausrüstungshersteller. Intelligente Stromnetze,<br />

Batterien, Sensoren <strong>und</strong> die OLED-Beleuchtung<br />

gehören zu den wichtigen Zukunftsfeldern der Branche.<br />

Die koreanischen Halbleiterexporte legen seit Oktober<br />

2012 im Vergleich zum Vorjahr wieder. zu Das Wachstum<br />

wird vor allem von Chips außerhalb des Segments<br />

der Speicherchips getrieben. Generell gelten sogenannte<br />

Systemhalbleiter als Wachstumsbranche. Neben<br />

Samsung Electronics <strong>und</strong> SK Hynix will die Hy<strong>und</strong>ai Motor<br />

Group mit Hy<strong>und</strong>ai Autron zu e<strong>in</strong>em wichtigen Spieler<br />

<strong>in</strong> der Elektronik werden. Seit Juli 2012 ziehen auch<br />

die Ausfuhren von Flachbildschirmen wieder an. Daneben<br />

steigt die Nachfrage nach OLED-Panels vor allem<br />

für mobile Anwendungen. Impulse kommen unter anderem<br />

von Smartphones. So will LG Display etwa 500 Mio.<br />

Euro <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Produktionsl<strong>in</strong>ie der 8. Generation <strong>in</strong><br />

Paju (Prov<strong>in</strong>z Gyeonggi) <strong>in</strong>vestieren. Daneben treiben die<br />

Hersteller die Entwicklung flexibler <strong>und</strong> transparenter<br />

Displays voran.<br />

Australiens Hersteller von Elektronikgeräten konnten <strong>in</strong><br />

den ersten zwei Monaten <strong>2013</strong> e<strong>in</strong> Umsatzplus von 4%<br />

gegenüber dem Vorjahr vermelden. Insbesondere die<br />

Verkäufe von Digitalfernsehern <strong>und</strong> Flachbildschirmen<br />

legten zu. Im Bereich der Elektrotechnik hat die Schwäche<br />

im Masch<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Anlagenbau sowie der Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

über die letzten Jahre zu e<strong>in</strong>em kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Nachfragerückgang geführt. H<strong>in</strong>zu kommt die<br />

starke Konkurrenz durch Billighersteller aus Asien. Die<br />

Importquote liegt bei 55%. Deutsche Importe machen<br />

derzeit 8% der Gesamte<strong>in</strong>fuhren aus <strong>und</strong> decken vor<br />

allem effiziente <strong>und</strong> umweltschonende Technik ab. Geschäftschancen<br />

für deutsche Unternehmen existieren<br />

als Zulieferer für den Ausbau <strong>in</strong>telligenter Stromnetze<br />

(Smart Grid). Diese fördert die Regierung bis Ende des<br />

Jahres <strong>2013</strong> mit 100 Mio. $A.<br />

Die Signale für e<strong>in</strong>e Wiederbelebung der für S<strong>in</strong>gapur<br />

wichtigen Elektronik<strong>in</strong>dustrie waren im Frühjahr <strong>2013</strong><br />

noch schwach. Die Anbieter von Präzisionsmasch<strong>in</strong>en<br />

sahen diese auf der Fachmesse MTA im April noch nicht.<br />

Im selben Monat nahm jedoch die Produktion der Elektronikfabriken<br />

um 1,1% gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

zu - der erste Anstieg seit über zwei Jahren. Hierzu<br />

haben vor allem Halbleiter sowie elektronische Module<br />

<strong>und</strong> Komponenten beigetragen, heißt es beim Economic<br />

Development Board. 2012 knickte die Produktion <strong>in</strong><br />

der Elektronikbranche um 11,3% <strong>und</strong> im 1. Quartal <strong>2013</strong><br />

um fast 10% e<strong>in</strong>. Die Investitionsgenehmigungen g<strong>in</strong>gen<br />

2012 auf 6,2 Mrd. S$ (Vorjahr 7,4 Mrd. S$) zurück. Kräftig<br />

<strong>in</strong>vestieren wird bis 2017 der Elektrizitätsversorger<br />

S<strong>in</strong>gapore Power. Vor allem veraltete Netzwerke sollen<br />

ersetzt werden. Dazu gehört auch e<strong>in</strong> milliardenschweres<br />

Tunnelprojekt.<br />

Die Elektronikbranche ist e<strong>in</strong> traditionelles Standbe<strong>in</strong><br />

Hongkongs, auch wenn die Werke längst über die Grenze<br />

<strong>in</strong> die VR Ch<strong>in</strong>a abgewandert s<strong>in</strong>d. Dort wird <strong>in</strong> Fabriken<br />

die Unterhaltungs- <strong>und</strong> Haushaltselektronik für die<br />

Welt gefertigt. 58% der Hongkonger Exporte entfielen<br />

laut dem Trade Development Council auf diese Produktkategorie.<br />

Die Entwicklung der Branche ist für Hongkongs<br />

Wirtschaft von großer Bedeutung. Drei Viertel der<br />

Ausfuhren waren Komponenten für die Werke <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a.<br />

2012 entwickelte sich die Komponentenlieferung stabil.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wachsen die Kosten im südch<strong>in</strong>esischen Perlflussdelta<br />

mit Lohnsteigerung von jährlich 15% <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren rasant. Kenner besche<strong>in</strong>igen den Firmen<br />

im Perlflussdelta nur „up or out“ als Option. Höhere<br />

Qualität erfordert aber Investitionen <strong>in</strong> moderne Fertigungstechnologie.<br />

Taiwans Halbleiterhersteller <strong>in</strong>vestieren <strong>in</strong> neue Anlagen,<br />

allen voran das Auftragschipunternehmen TSMC.<br />

Denn die Nachfrage nach Hochleistungschips nimmt<br />

durch den Boom von Smartphones zu. Der Produktionswert<br />

der Halbleiterbranche soll <strong>2013</strong> um 6% auf mehr<br />

als 58 Mrd. US$ expandieren. Dabei soll sich auch das<br />

stark gebeutelte DRAM-Segment wieder erholen. Das<br />

Wachstum der Elektroteile<strong>in</strong>dustrie wird vom Industrial<br />

Economics and Knowledge Center für <strong>2013</strong> auf 7,2% geschätzt.<br />

Im Displaybereich gehört Taiwan seit Jahren zu<br />

den wichtigsten Lieferanten von LCD-Monitoren <strong>und</strong> hat<br />

sich diese Position auch bei berührungsempf<strong>in</strong>dlichen<br />

Displays erarbeitet. Die Nachfrage nach Produktionsausrüstung<br />

<strong>und</strong> Materialien bleibt entsprechend hoch.<br />

Malaysias Elektro- <strong>und</strong> Elektronikbranche (E&E) meldete<br />

im Frühjahr <strong>2013</strong> noch ke<strong>in</strong>e klaren Wachstumsimpulse.<br />

Die globale Nachfrageflaute lastet weiter auf<br />

der exportorientierten Industrie, konstatierten Zulieferer.<br />

Die Hoffnungen richten sich auf e<strong>in</strong>e Erholung im<br />

2. Halbjahr. So erwartet die Malaysian American Electronics<br />

Industry <strong>2013</strong> für ihre Mitglieder e<strong>in</strong> Exportwachstum<br />

von 5%. 2012 nahm die Wertschöpfung <strong>in</strong> der<br />

E&E-Industrie nur um real 2,2% <strong>und</strong> im 1. Quartal <strong>2013</strong><br />

um 0,9% zu. Deutlich zeigt sich die Abschwächung bei<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

19


ELEKTROTECHNIK- UND ELEKTRONIKINDUSTRIE<br />

den genehmigten Investitionen, die 2012 auf 4 Mrd. RM<br />

schrumpften (Vorjahr 20 Mrd. RM). Die Elektrizitäts- <strong>und</strong><br />

Wasserversorger verdoppelten ihre Investitionsgenehmigungen<br />

von 6,1 Mrd. auf 12,6 Mrd. RM. Schließlich<br />

müssen bis 2020 zwischen 5.000 <strong>und</strong> 6.000 MW an neuer<br />

Kraftwerksleistung h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Thailands Produktion <strong>in</strong> der Elektronik<strong>in</strong>dustrie sank<br />

2012 um 20%, während die Elektrotechnik um 7,5% zulegte,<br />

was für die gesamte Elektro- <strong>und</strong> Elektronik<strong>in</strong>dustrie<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang um 16,5% bedeutete. Überaus<br />

starke Zuwächse verzeichneten dabei Kabel <strong>und</strong> Drähte<br />

(+41%), Kühlschränke (+18) <strong>und</strong> Klimageräte (+9%).<br />

Recht ausgeprägt waren dagegen die E<strong>in</strong>brüche bei <strong>in</strong>tegrierten<br />

Schaltkreisen (-56%), Halbleitern (-49) <strong>und</strong><br />

Festplattenlaufwerken (HDD; -20%). Dank der Erholung<br />

der Wirtschaft <strong>in</strong> den USA konnte dabei der Export um<br />

knapp 5% auf über 55 Mrd. $ zulegen. Für <strong>2013</strong> prognostizierte<br />

das Office of Industrial Economics e<strong>in</strong>en Zuwachs<br />

der Produktion um 3% bei gedrückter Exportleistung.<br />

Das Potenzial wächst aber dank anhaltender<br />

Auslands<strong>in</strong>vestitionen. 2012 wurden 289 Projekte für 5,0<br />

Mrd. $ registriert, wertmäßig doppelt so viel wie im Vorjahr.<br />

Immer mehr Verbraucher <strong>in</strong> Indonesien können sich<br />

moderne elektronische Geräte leisten. Die Nachfrage<br />

<strong>in</strong>sbesondere nach Haushalts- <strong>und</strong> Unterhaltungselektronik<br />

steigt rasant. Zugleich werden die Fertigungskosten<br />

an anderen Standorten Asiens - <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

der VR Ch<strong>in</strong>a - zunehmend unbezahlbar. Die ersten Unternehmen<br />

überlegen daher, e<strong>in</strong>en Teil ihrer Fertigung<br />

<strong>in</strong> Indonesien anzusiedeln. Für e<strong>in</strong> großes Medienecho<br />

sorgten die Verhandlungen zwischen dem Foxconn-Konzern<br />

<strong>und</strong> der Regierung <strong>in</strong> Jakarta. Der taiwanische Auftragsfertiger<br />

spielt mit dem Gedanken, bis zu 10 Mrd. $<br />

<strong>in</strong> dem Land zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Vietnam punktet bei Auslands<strong>in</strong>vestoren als günstiger<br />

Montagestandort für Elektrotechnik. So baut Fuji Xerox<br />

seit Dezember 2012 e<strong>in</strong>e Druckerfabrik für 113 Mio. US$,<br />

Panasonic eröffnete im März <strong>2013</strong> e<strong>in</strong>e Kühlschrankfabrik<br />

mit e<strong>in</strong>er Kapazität von 600.000 E<strong>in</strong>heiten, LG aus<br />

Korea (Rep.) hat vor, für 300 Mio. US$ e<strong>in</strong> Werk für<br />

Haushaltsgeräte zu errichten, <strong>und</strong> die japanische Firma<br />

Brother plant bereits die fünfte Fertigung für Nähmasch<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> Drucker. Im Jahr 2012 wurden <strong>in</strong> Vietnam<br />

1,6 Mio. Kühlschränke (+16% gegenüber 2011), 892.000<br />

Waschmasch<strong>in</strong>en (+24%) <strong>und</strong> 2,5 Mio. Fernseher (-10%)<br />

produziert. Das Gros geht <strong>in</strong> den Export, doch auch der<br />

lokale Absatz von Elektrogeräten legt zu. Die Umsätze<br />

stiegen nach Berechnung der GfK im 1. Quartal <strong>2013</strong> um<br />

17% gegenüber der Vorjahresperiode.<br />

Die Produktion, der Absatz <strong>und</strong> die Ausfuhr von elektronischen<br />

Erzeugnissen <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en schrumpfte<br />

2012 aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gerer Nachfrage aus den Hauptabsatzmärkten<br />

<strong>in</strong> Europa, Japan <strong>und</strong> den USA. Jedoch ist<br />

<strong>und</strong> bleibt die Elektronik<strong>in</strong>dustrie die größte Exportbranche.<br />

Der Branchenverband erwartet <strong>2013</strong> e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

des Ausfuhrwertes um 5 bis 6%, nachdem die Exporte<br />

2012 um 5,2% gesunken waren. Als e<strong>in</strong> Faktor, der die<br />

weitere Expansion der zu fast drei Viertel <strong>in</strong> ausländischer<br />

Hand bef<strong>in</strong>dlichen Produktion beh<strong>in</strong>dert, gelten<br />

die hohen Energiepreise. Daher entstehen <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren neue Stromerzeugungskapazitäten, um den<br />

Bedarf zu decken. Bis 2030 werden 11,4 GW an neuee<br />

Kraftwerksleistung benötigt. Die erforderlichen Elektromasch<strong>in</strong>en<br />

müssen importiert werden.<br />

Myanmar produziert nur wenige elektrische oder elektronische<br />

Produkte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Dutzend Kle<strong>in</strong>betrieben,<br />

die nicht e<strong>in</strong>mal 1% der Industrie ausmachen. E<strong>in</strong>er der<br />

großen ausländischen Player ist der US-Konzern General<br />

Electric (GE) für Gasturb<strong>in</strong>engeneratoren <strong>und</strong> andere<br />

elektrische Ausrüstungen, der sich <strong>in</strong> etwa fünf Jahren<br />

Umsätze zwischen 250 Mio. <strong>und</strong> 500 Mio. $ per annum<br />

vorstellt (e<strong>in</strong>schließlich Mediz<strong>in</strong>technik). Der koreanische<br />

Hersteller Samsung ist bereits breit aufgestellt im<br />

Groß- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelhandel über ihre drei Partner Royal GK,<br />

MT Elec-tronic <strong>und</strong> AA Electronics. Samsung ist marktführend<br />

bei Mobiltelefonen, Tablet-Computern, TV Sets,<br />

Video-Playern <strong>und</strong> Kühlschränken, aber nur ger<strong>in</strong>g vertreten<br />

bei Klimageräten, Waschmasch<strong>in</strong>en, Digitalkameras<br />

oder Mikrowellen. Prädest<strong>in</strong>iert als Investitionsstandorte<br />

werden die SEZ Dawei <strong>und</strong> Thilawa.<br />

Foto: © Thomas Renz - Fotolia.com<br />

20 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSWIRTSCHAFT<br />

INFORMATIONS- UND KOMMUNI-<br />

KATIONSWIRTSCHAFT<br />

Die Zahl der Telefon- <strong>und</strong> Internetnutzer <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a wächst<br />

weiter. Innerhalb von fünf Jahren seit 2008 hat sich die<br />

Marktdurchdr<strong>in</strong>gung bei Handys von 48,5 Stück pro 100<br />

E<strong>in</strong>wohner auf 82,6 erhöht. Insbesondere der Gebrauch<br />

von 3G-Handys stieg 2012 um 81,3% auf 232,8 Mio. Nutzer.<br />

Parallel wird die 3G-Infrastruktur ausgebaut. Überdies<br />

laufen Pilotprojekte zum Netzwerk der 4. Generation<br />

(4G). Doch bevor hierfür e<strong>in</strong>e landesweit verfügbare<br />

Infrastruktur bereitgestellt wird, müssen sich wohl<br />

erst die umfangreichen 3G-Investitionen der staatlichen<br />

Netzbetreiber auszahlen. Die LTE-Technologie dürfte<br />

daher <strong>2013</strong> <strong>und</strong> 2014 nicht über das Versuchsstadium<br />

h<strong>in</strong>auskommen. Inwieweit durch e<strong>in</strong>e Kommerzialisierung<br />

neue Möglichkeiten für ausländische Telekommunikationsanbieter<br />

<strong>und</strong> -dienstleister entstehen, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

Das Wachstum <strong>in</strong> Indiens Branche für Informationstechnologie<br />

(IT)- <strong>und</strong> Bus<strong>in</strong>ess Prozess Outsourc<strong>in</strong>g<br />

(BPO)-Branche hat sich auf hohem Niveau verlangsamt.<br />

Die Branche ist stark exportorientiert (knapp 80% des<br />

Umsatzes). Die Exporte<strong>in</strong>nahmen sollen laut dem Fachverband<br />

Nasscom <strong>2013</strong>/14 um 12 bis 14% auf 84 Mrd. $<br />

<strong>und</strong> das Inlandsgeschäft um 13 bis 15% auf umgerechnet<br />

22 Mrd. $ zulegen. Der Gesamtumsatz der Branche<br />

soll damit auf 106 Mrd. $ wachsen, ausgehend von<br />

knapp 95 Mrd. $. Größtes Segment waren im letzten F<strong>in</strong>anzjahr<br />

IT-Dienstleistungen mit r<strong>und</strong> 50 Mrd. $, gefolgt<br />

von BPM (Geschäftsprozessmanagement) mit 20 Mrd.<br />

$. Neue Marktchancen sehen Indiens IT-Unternehmen<br />

bei Smart Comput<strong>in</strong>g, XaaS („alles“ als Service zur Verfügung<br />

zu stellen), Technologie-Enablement <strong>in</strong> aufstrebenden<br />

Branchen <strong>und</strong> dem SMB Markt (Small and Medium<br />

Bus<strong>in</strong>ess).<br />

Der PC-Absatz <strong>in</strong> Japan ist nach Angaben des Marktforschungs<strong>in</strong>stituts<br />

MMRI im Fiskaljahr 2012 um 1,6%<br />

auf r<strong>und</strong> 15,06 Mio. E<strong>in</strong>heiten gefallen <strong>und</strong> wird auch<br />

<strong>2013</strong> weiter zurückgehen. Die Regierung untersucht für<br />

verschiedene Bereiche die Möglichkeiten von Deregulierungen<br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf den E<strong>in</strong>satz von Cloud Comput<strong>in</strong>g.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe von Großunternehmen setzt Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g bereits aktiv e<strong>in</strong>. „Big Data“ erhält ebenfalls<br />

viel Aufmerksamkeit. Mitte Mai <strong>2013</strong> verabschiedete das<br />

Unterhaus e<strong>in</strong> Gesetz zur E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er nationalen<br />

ID-Nummer für jeden E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> Japan ab 2016. Hohe<br />

IT-Investitionen s<strong>in</strong>d mit diesem Schritt verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Inlandsabsatz von Handys <strong>in</strong>sgesamt ist im Fiskaljahr<br />

2012 um 2,2% gefallen, soll aber <strong>2013</strong> wieder leicht<br />

wachsen. Für Smartphones wird e<strong>in</strong> Anteil von fast 77%<br />

am Mobiltelefonmarkt prognostiziert.<br />

Obwohl die koreanischen Handyausfuhren 2012 um<br />

19,3% gegenüber dem Vorjahr auf 20,2 Mrd. $ <strong>in</strong>klusive<br />

Teilen fielen, verkauft Samsung Electronics seit dem<br />

3. Quartal 2011 weltweit die meisten Smartphones. Seit<br />

September 2012 steigen die Exporte jedoch wieder,<br />

im 1. Quartal <strong>2013</strong> um 13,5% gegenüber dem gleichen<br />

Vorjahresquartal. H<strong>in</strong>zuzurechnen ist auch die zunehmende<br />

Produktion koreanischer Hersteller im Ausland,<br />

beispielsweise <strong>in</strong> Vietnam. Die rapide Verbreitung von<br />

Smartphones <strong>und</strong> LTE-Handys im Inland führt zu e<strong>in</strong>er<br />

schnell wachsenden Nachfrage zur Übermittlung größerer<br />

Datenmengen <strong>in</strong> den Mobilfunknetzen. Deshalb<br />

<strong>in</strong>vestieren die Telekommunikationsfirmen Korea Telecom,<br />

SK Telecom <strong>und</strong> LG Uplus weiter <strong>in</strong> die Erweiterung<br />

ihrer Mobilfunknetze.<br />

Das alles beherrschende Thema <strong>in</strong> Australien ist weiterh<strong>in</strong><br />

der Ausbau des Breitbandnetzes. Durch die etwas<br />

schwierigere Situation im Bergbausektor <strong>und</strong> die damit<br />

zurückgehende Nachfrage nach Arbeitskräften dort<br />

hat sich das Angebot an Arbeitskräften erhöht. Somit<br />

Foto: © Focus Studio - iStockphoto.com<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

21


INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSWIRTSCHAFT<br />

schreitet die Verlegung der Kabel zügiger voran. Ob dies<br />

allerd<strong>in</strong>gs ausreichen wird, um die verlorene Zeit wieder<br />

aufzuholen, bleibt abzuwarten. Viel wichtiger dürfte<br />

<strong>in</strong>zwischen die Frage se<strong>in</strong>, ob es bei e<strong>in</strong>er eventuellen<br />

neuen Regierung nach der bevorstehenden Parlamentswahl<br />

überhaupt weiter gehen wird mit dem Ausbau des<br />

Kabelnetzes, oder ob kle<strong>in</strong>ere, kostengünstigere Varianten<br />

dann zum Zuge kommen. Noch hält die Regierung an<br />

dem Zeitplan <strong>und</strong> der Fertigstellung im Jahr 2018 fest.<br />

S<strong>in</strong>gapurs Sektor für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) blickt weiterh<strong>in</strong> optimistisch <strong>in</strong><br />

die Zukunft, auch wenn sich die Zuwächse abflachen.<br />

Die Geschäftserwartungen <strong>in</strong> der Branche lagen für die<br />

kommenden sechs Monate im 1. Quartal <strong>2013</strong> mit +7%<br />

klar im positiven Bereich. Das reale Wachstum <strong>in</strong> dem<br />

Sektor hat sich jedoch von 2010 bis 2012 stets verr<strong>in</strong>gert:<br />

von 7,4 über 3,6 auf 2,6%. Im ersten Quartal <strong>2013</strong><br />

ist es h<strong>in</strong>gegen mit 2,9% wieder etwas höher gewesen.<br />

E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für die Abschwächung dürfte die zunehmende<br />

Marktsättigung se<strong>in</strong>. So stieg die Zahl der Mobilfunkverträge<br />

2012 um 4,0% auf fast 8,1 Mio. Verträge bei 5,3 Mio.<br />

E<strong>in</strong>wohnern. Verträge für Breitband<strong>in</strong>ternet wuchsen<br />

um 10,5% auf 10,2 Mio.. Wenn IKT gekauft wird, ist es oft<br />

die neueste Technologie. Die Regierung unterstützt die<br />

Entwicklung durch den Aufbau modernster Infrastruktur<br />

wie die digitale „Cloud“, die sie über Behörden <strong>und</strong><br />

M<strong>in</strong>isterien gespannt hat.<br />

Hongkong ist aufgr<strong>und</strong> der engen Vernetzung mit Südch<strong>in</strong>a<br />

laut Statistik e<strong>in</strong>er der größten Exporteure von<br />

Produkten der Informationstechnik. Für die dortige Produktion<br />

häufig Hongkonger Firmen werden PC-Bauteile<br />

<strong>und</strong> Komponenten verschifft. Im Gegenzug strömen<br />

Computer, Mobiltelefone oder Tablet-PC über Hongkong<br />

auf die Weltmärkte. Gleichzeitig ist die Metropole e<strong>in</strong>er<br />

der offensten Orte der Welt für IKT-Anwendungen. Die<br />

Durchdr<strong>in</strong>gungsrate für Mobiltelefone liegt bei 223%<br />

<strong>und</strong> für Breitband<strong>in</strong>ternet bei fast 90%. Im IT-Budget<br />

<strong>2013</strong>/14 hat die Regierung um 7% höhere IKT-Ausgaben<br />

<strong>in</strong> Höhe von 86 Mio. US$ veranschlagt. Auch überlegt sie,<br />

2016 auslaufende 3G-Lizenzen gegen den Widerstand<br />

der bisherigen vier Lizenznehmer neu auszuschreiben.<br />

E<strong>in</strong> möglicher Gew<strong>in</strong>ner dürfte Ch<strong>in</strong>a Mobile se<strong>in</strong>.<br />

Um die Breitbandverfügbarkeit <strong>in</strong> Taiwan auf 100% auszubauen,<br />

wird Chunghwa Telecom <strong>2013</strong> nochmals massiv<br />

<strong>in</strong>vestieren. Die Aufwendungen für dieses Jahr werden<br />

mit 37 Mrd. NT$ angegeben. Da die Frequenzvergabe für<br />

die gegenwärtig schnellste Mobilkommunikationstech-<br />

nologie LTE erst im laufenden Jahr stattf<strong>in</strong>den dürfen ,<br />

dürfte die erforderliche Infrastruktur noch auf sich warten<br />

lassen. Dennoch produziert Taiwan LTE-Ausrüstung<br />

bereits für den Export, vor allem <strong>in</strong> die USA. Die <strong>in</strong>dustrielle<br />

Produktion von Telekommunikationsausrüstung<br />

<strong>in</strong> Taiwan soll <strong>2013</strong> <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en Wert von 32 Mrd.<br />

US$ erreichen <strong>und</strong> damit nur knapp über dem Vorjahreswert<br />

liegen. Darunter dürften auf persönliche Mobilgeräte<br />

(personal mobile equipment) alle<strong>in</strong> 17,9 Mrd. US$<br />

entfallen, wie das Industrial Economics and Knowledge<br />

Center vorhersagt.<br />

Malaysias Kommunikationssektor vibriert mit kräftigen<br />

Zuwächsen. Legte er 2011 um real 7,6% zu, waren<br />

es 2012 sogar 9,2% <strong>und</strong> im 1. Quartal <strong>2013</strong> anhaltend<br />

9,0%. Hauptantriebsfeder ist das mobile Segment, das<br />

2012 bei Mobiltelefonen auf e<strong>in</strong>e Verbreitung von 142%<br />

aller E<strong>in</strong>wohner (Vorjahr: 128%) <strong>und</strong> bei Breitband auf<br />

66% (62%) kam. 2015 werden voraussichtlich fast 60%<br />

der Malaysier e<strong>in</strong> Smartphone <strong>in</strong> Händen halten. Die<br />

Ausgaben für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

<strong>in</strong>sgesamt sollen bis 2018 jährlich um 10 bis<br />

12% steigen, prognostiziert die National ICT Association<br />

of Malaysia. 2012 belief sich der IKT-Markt auf 57 Mrd.<br />

RM, wobei r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel auf das Hardwaresegment<br />

entfiel. Getrieben wird die zunehmende Digitalisierung<br />

auch durch die Regierung. Nachdem bislang gut e<strong>in</strong><br />

Drittel aller staatlichen Dienste onl<strong>in</strong>e verfügbar ist, sollen<br />

es bis 2015 gar 90% werden.<br />

Thailands Markt für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

soll <strong>2013</strong> laut der International Data Corporation<br />

um 9,8% auf 21 Mrd. $ zulegen. Wachstumstragend<br />

seien dabei die vier Säulen der zukünftigen<br />

globalen IKT-Welt: Cloud, Mobilität, Social Bus<strong>in</strong>ess sowie<br />

Big-Data-Analytik. Mobile Datendienste bleiben das<br />

Highlight der Branche. Die größten Investoren s<strong>in</strong>d die<br />

Zweige F<strong>in</strong>anzdienste, Telekommunikation <strong>und</strong> Regierung.<br />

Das 2.1-GHz-Spektrum eröffnet e<strong>in</strong> neues Kapitel<br />

im <strong><strong>in</strong>ternational</strong>en Datenaustausch, wozu die drei Konzessionäre<br />

AIS, DTAC <strong>und</strong> True Move <strong>in</strong> der ersten Phase<br />

knapp 1,6 Mrd. $ <strong>in</strong>vestieren wollen. Die Regierung<br />

stützt den digitalen Fortschritt mit den Projekten „Smart<br />

Network“ (Breitband) <strong>und</strong> „Smart Government“ für die<br />

Kernbereiche Erziehung, Ges<strong>und</strong>heit, öffentliche Dienste<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />

In Indonesien stellt das „Handy“ e<strong>in</strong>es der wichtigsten<br />

Statussymbole dar. Der durchschnittliche K<strong>und</strong>e schafft<br />

sich alle sieben bis elf Monate e<strong>in</strong> neues Mobiltelefon<br />

22 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


an. Im Jahr 2012 gab es laut Schätzung der Unternehmensberatung<br />

Frost & Sullivan knapp 300 Mio. aktive<br />

Mobilfunk-SIM-Karten. Bei e<strong>in</strong>er Bevölkerung von gut<br />

240 Mio. entspricht das e<strong>in</strong>er Marktsättigungsrate von<br />

120%. Bis 2015 soll es mehr als 370 Mio. aktive SIM-Karten<br />

geben. Das entspräche e<strong>in</strong>er Quote von 144%. Doch<br />

der Markt ist nicht nur konsumgetrieben. Investitionen<br />

beflügeln ebenfalls die Branchenkonjunktur. Der Masterplan<br />

sieht für den Zeitraum 2011 bis 2025 staatliche<br />

Ausgaben von mehr als 25 Mrd. $ <strong>in</strong> die IKT-Infrastruktur<br />

vor. Die privaten Telekommunikations- <strong>und</strong> Internetfirmen<br />

bauen derweil ihre Netze kräftig aus.<br />

Die Experten von Bus<strong>in</strong>ess Monitor International (BMI)<br />

prognostizieren für Vietnam, dass <strong>2013</strong> die Ausgaben für<br />

Informationstechnik um 19% auf circa 3 Mrd. US$ wachsen.<br />

Es besteht immer noch Nachholbedarf. Beispielsweise<br />

besitzen nur 13% der Bevölkerung e<strong>in</strong>en PC. Erst<br />

31 Mio. Vietnamesen nutzen das Internet. Den stärksten<br />

Anstieg erwartet BMI im Bereich IT-Services. Hier<br />

wirbt das M<strong>in</strong>isterium für Planung <strong>und</strong> Investitionen im<br />

Ausland sehr erfolgreich um Investitionen. Akkumuliert<br />

wurden 828 Projekte im Wert von 6,1 Mrd. $ registriert.<br />

Weniger stark soll nach Ansicht von BMI der Sektor<br />

Kommunikationstechnik zulegen. Etwa 148 Mio. Handyverträge<br />

s<strong>in</strong>d registriert. Der mobile Datenfunk läuft mit<br />

der 3G-Technologie zu langsam. Notwendige Investitionen<br />

<strong>in</strong> die Netze wurden jedoch zunächst verschoben.<br />

Insgesamt ist <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Fest- <strong>und</strong> Mobilkommunikationsnetz vorhanden, die<br />

Penetration mit Mobiltelefonen hoch. Um vor allem mit<br />

dem Bedarf der stark wachsenden Outsourc<strong>in</strong>g-Branche<br />

mitzuhalten, wird der führende Telekommunikationsanbieter<br />

PLDT <strong>2013</strong> circa 2,5 Mrd. philPeso <strong>in</strong>vestieren.<br />

Dadurch soll das Glasfasernetz um weitere 5.000<br />

km auf dann fast 60.000 km wachsen. Zudem wird auch<br />

der Mobilkommunikationsbereich mit 3G <strong>und</strong> LTE ausgebaut.<br />

Die Produktion von Büro- <strong>und</strong> Telekommunikationsausrüstung<br />

hat weiter zugelegt. Trotz des allgeme<strong>in</strong><br />

schwachen Elektronikbereichs konnten die Ausfuhren<br />

von Büromasch<strong>in</strong>en 2012 um 137% <strong>und</strong> von Telekommunikationsausrüstung<br />

sogar um 420% gegenüber dem<br />

Vorjahr zulegen. Die hauptsächlich japanischen Hersteller<br />

<strong>in</strong>vestieren weiter <strong>in</strong> Kapazitäten.<br />

Der Telekomsektor <strong>in</strong> Myanmar wird reformiert <strong>und</strong><br />

modernisiert. Die beiden bestehenden staatlichen Gesellschaften<br />

sollen künftig unabhängig agieren als Myanmar<br />

Telecom <strong>und</strong> Yatanarpon Telecom (Internet).<br />

Zusätzlich sollen zwei ausländische Anbieter für die<br />

gleichen Dienste dazukommen. Zwölf ausländische Unternehmen<br />

beteiligen sich an der Ausschreibung, die<br />

Beratungsgesellschaft Deloitte schätzt den Investitionsaufwand<br />

samt Glasfasernetz <strong>und</strong> Sendemasten auf<br />

r<strong>und</strong> 4 Mrd. $. E<strong>in</strong> neues Telekom-Gesetz zur Liberalisierung<br />

des Sektors ist für Juni <strong>2013</strong> angekündigt. Das<br />

2G-System wurde 2012 <strong>in</strong>s 3G-Spektrum angehoben,<br />

der Sprung zum 4G-Netzwerk könnte ebenso bald erfolgen.<br />

Die US-Firma Avaya vere<strong>in</strong>barte e<strong>in</strong>e Partnerschaft<br />

mit First Myanmar Investment (Serge Pun), Intel liefert<br />

Halbleiterlaufwerke, Prozessoren <strong>und</strong> Plat<strong>in</strong>en.<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

23


UMWELTTECHNIK<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Der historisch beispiellose Wirtschaftsboom der letzten<br />

Jahrzehnte <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a hat die ökologischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

Ch<strong>in</strong>as deutlich überstrapaziert. Gerade <strong>in</strong> den Großstädten<br />

wächst die Unzufriedenheit über ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden<br />

Dauersmog. Nach wie vor haben 60% der<br />

Bevölkerung ke<strong>in</strong>en Zugang zu sauberem Tr<strong>in</strong>kwasser.<br />

Die politisch Verantwortlichen haben bereits mit dem<br />

aktuellen Fünfjahresprogramm (2011 bis 2015) versucht,<br />

den Akzent stärker auf qualitatives Wachstum zu setzen.<br />

Die neue Führung um Xi J<strong>in</strong>p<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Li Keqiang betont,<br />

<strong>in</strong> dieser Richtung weiter voranschreiten zu wollen. International<br />

starke deutsche Branchenunternehmen versprechen<br />

sich hiervon neue Absatzmöglichkeiten, nicht<br />

zuletzt aufgr<strong>und</strong> des wachsenden Bewusstse<strong>in</strong>s für die<br />

Bedeutung <strong>in</strong>tegrativer Lösungen.<br />

Indien will se<strong>in</strong>e mangelhafte Wasserver- <strong>und</strong> Abwasserentsorgung<br />

verbessern. Der Investitionsbedarf alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> der städtischen Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung bis 2031 wird<br />

auf durchschnittlich r<strong>und</strong> 160 Mrd. iR oder umgerechnet<br />

etwa 2,2 Mrd. $ pro Jahr beziffert. Die Regierung hat<br />

2012 den Entwurf für e<strong>in</strong>e Neuauflage der „National Water<br />

Policy“ veröffentlicht, die e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für Wasser<br />

als Wirtschaftsgut schaffen soll. In der Abfallentsorgung<br />

besteht ebenfalls dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf. Sie<br />

übernimmt bislang größtenteils der unorganisierte Sektor.<br />

Besonders im Bereich Recycl<strong>in</strong>g von E-Waste, aber<br />

auch bei Papier <strong>und</strong> Kunststoff herrscht großer Nachholbedarf.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> knapper öffentlicher<br />

Kassen setzt Indien beim Wasser- <strong>und</strong> Abfallmanagement<br />

für die Zukunft auf e<strong>in</strong> stärkeres Engagement des<br />

Privatsektors. Bei Planung <strong>und</strong> Technologie ist das Land<br />

auf ausländisches Know-how angewiesen.<br />

E<strong>in</strong>er der großen Sektoren <strong>in</strong> Japans Wirtschaft ist mit<br />

e<strong>in</strong>em Marktvolumen von fast 82 Bill. Yen (2011) die Umwelttechnik.<br />

E<strong>in</strong>es der kurzfristig drängendsten Probleme<br />

ist weiterh<strong>in</strong> die Beseitigung von Schutt <strong>und</strong> Müll <strong>in</strong><br />

der Erdbebenregion. Die Regierung hofft, diese Arbeiten<br />

bis März 2014 beendet zu haben. In Bezug auf das Recycl<strong>in</strong>g<br />

hat die Regierung am 1.4.13 e<strong>in</strong> Programm gestartet,<br />

durch das bis 2015 etwa 20% der jährlich entsorgten<br />

kle<strong>in</strong>en Elektrogeräte der Wiederverwertung zugeführt<br />

werden sollen. Deutsche Unternehmen haben aufgr<strong>und</strong><br />

ihres hohen technologischen Niveaus <strong>in</strong> Japans Umweltmarkt<br />

pr<strong>in</strong>zipiell gute Chancen. Ökologisches Bauen er-<br />

hält viel Beachtung. Japan will sich stärker als bisher im<br />

<strong><strong>in</strong>ternational</strong>en Wassermarkt positionieren.<br />

Die Treibhausgasemissionen von Firmen <strong>in</strong> Korea (Rep.)<br />

sollen <strong>2013</strong> langsamer wachsen, <strong>und</strong> zwar im Schnitt<br />

um 4,6% gegenüber 2011. Daneben will das Land von<br />

2010 bis 2020 knapp 3,5 Bill. Won <strong>in</strong> die Entwicklung der<br />

Wasserbranche <strong>in</strong>vestieren. Dabei denkt das Land auch<br />

hier primär an den Export, beispielsweise <strong>in</strong> der Meerwasserentsalzung.<br />

In die eigene Abwasser<strong>in</strong>frastruktur<br />

will Südkorea von 2009 bis <strong>2013</strong> <strong>in</strong>sgesamt 8,9 Bill. Won<br />

<strong>in</strong>vestieren. Seit 2012 ist die E<strong>in</strong>leitung von Klärschlamm<br />

<strong>in</strong> den Ozean verboten. Ab <strong>2013</strong> sollen ke<strong>in</strong>e Fäkalien<br />

vom Festland <strong>und</strong> ab 2014 ke<strong>in</strong> Abfälle enthaltendes Ab-<br />

Foto: © Loic Bernard - iStockphoto.com<br />

24 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


wasser aus Produktionsprozessen <strong>in</strong> Fabriken (betrifft<br />

vor allem die Nahrungsmittel<strong>in</strong>dustrie) mehr <strong>in</strong>s Meer<br />

entsorgt werden.<br />

Die australische W<strong>in</strong>denergiebranche wächst sehr<br />

stark. Bis zum Jahr 2020 wird mit Neu<strong>in</strong>vestitionen von<br />

r<strong>und</strong> 15,5 Mrd. $A gerechnet. Das Ziel der Regierung,<br />

bis dah<strong>in</strong> 20% der Energieerzeugung durch erneuerbare<br />

Energiequellen zu gewährleisten, sollte deutlich<br />

übertroffen werden. Inzwischen gehen Experten davon<br />

aus, dass es bis zum Jahr 2050 sogar 50% se<strong>in</strong> könnten.<br />

Insbesondere die zu erwartende Verteuerung anderer<br />

Energieträger, vor allem Gas, sollte der W<strong>in</strong>denergie<br />

weiteren Auftrieb geben. Nachholbedarf <strong>und</strong> damit gute<br />

Geschäftschancen bestehen noch immer im Segment<br />

Energieeffizienz bei Gebäuden. Insbesondere bei den<br />

geplanten Hochhäusern zur Schaffung neuen Wohnraums<br />

<strong>in</strong> den Innenstädten dürften sich <strong>in</strong>teressante<br />

Geschäftsmöglichkeiten ergeben.<br />

Obwohl S<strong>in</strong>gapur zu den saubersten Städten der Welt<br />

zählt, unternimmt es weitere Anstrengungen, se<strong>in</strong>e Umweltbilanz<br />

zu verbessern. Potenzial bietet sich vor allem<br />

bei der Energieeffizienz von Gebäuden. Nachdem<br />

sich bislang erst 16% des Baubestands mit der „Green<br />

Mark“-Zertifizierung schmücken können, sollen es bis<br />

2030 immerh<strong>in</strong> 80% werden. So müssen ab dem 2. Halbjahr<br />

<strong>2013</strong> alle größeren Hotel-, Geschäfts- <strong>und</strong> Bürogebäude<br />

bei der Installation e<strong>in</strong>er Klimaanlage die „Green-<br />

Mark“-Zertifizierung erlangen. Darüber h<strong>in</strong>aus will der<br />

Stadtstaat se<strong>in</strong>e Zielmargen für Luftqualität bis 2020<br />

an den strikteren WHO-Richtl<strong>in</strong>ien ausrichten. In e<strong>in</strong>em<br />

Fünfjahresplan sollen die gesamten CO2-Emissions des<br />

Inselstaats überwacht werden. E<strong>in</strong> umfangreicher Begrünungsplan<br />

hat das Ziel, die „Chemie“-Insel Jurong<br />

zu re<strong>in</strong>igen. Die Ausschreibung e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />

Studie erfolgte im März <strong>2013</strong>.<br />

Hongkongs Nachfrage nach Umwelttechnik expandiert<br />

weiter. Zu lange hat die Regierung die Umweltsituation<br />

ignoriert. Die neue Adm<strong>in</strong>istration will die Umweltbilanz<br />

nun rasch aufpolieren. Zur Verbesserung der Luftqualität<br />

sollen zunächst alte Dieselnutzfahrzeuge von den<br />

Straßen geholt <strong>und</strong> alternative Transportkonzepte wie<br />

Elektromobilität erprobt werden. Daneben wird die Wasserqualität<br />

im Hafen verbessert, <strong>in</strong> Entsalzungsanlagen<br />

sowie Verbesserung der Abwasserbehandlung <strong>in</strong>vestiert<br />

<strong>und</strong> die Verlagerung der Abwasserbehandlung unter die<br />

Erde geprüft. Vor allem das Müllproblem muss bis Ende<br />

des Jahrzehnts gelöst werden. Denn dann s<strong>in</strong>d die<br />

Deponien voll. Ohne e<strong>in</strong>e Müllverbrennungsanlage wird<br />

es nicht gehen. Um geeignete Technologie <strong>und</strong> Standort<br />

wird noch gerungen. Daneben s<strong>in</strong>d Recycl<strong>in</strong>glösungen<br />

gefragt. Auch energieeffizientes Bauen wird zunehmen.<br />

In den Ausbau von Taiwans Abwasserre<strong>in</strong>igung <strong>und</strong> Kanalisationssystem<br />

fließen hohe Investitionen. So werden<br />

für <strong>2013</strong> r<strong>und</strong> 10,6 Mrd. NT$ veranschlagt, um Abwasserverursacher<br />

an öffentliche Kläranlagen anzuschließen.<br />

Bis Ende <strong>2013</strong> soll e<strong>in</strong>e Abdeckungsrate von 65%<br />

erreicht se<strong>in</strong>. Zudem werden 600 km neue Wasserrohre<br />

verlegt. Der Kapazitätsausbau von erneuerbaren Energien<br />

schreitet voran. Gemäß des „Nationalen Entwicklungsplans“<br />

soll die Stromerzeugungskapazität zwischen<br />

2012 <strong>und</strong> <strong>2013</strong> von etwa 3.700 MW auf 3.960 MW<br />

steigen sowie die Produktion entsprechender Technologie<br />

von 345 Mrd. NT$ auf 381 Mrd. NT$ zulegen. Vor<br />

allem der Ausbau der W<strong>in</strong>denergienutzung steht <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren im Fokus.<br />

Das im September 2012 <strong>in</strong> Malaysia e<strong>in</strong>geführte<br />

„2+1-System“ bei der Hausmüllsammlung sieht an zwei<br />

Tagen Restmüll <strong>und</strong> an e<strong>in</strong>em Tag wiederverwertbare<br />

Abfälle vor. Durch die Erhöhung der Recycl<strong>in</strong>gquote von<br />

r<strong>und</strong> 10 auf nahezu 40% bis 2020 will die Regierung auch<br />

die übervollen Deponien entlasten. Deshalb ist der Bau<br />

von mehreren Verbrennungsanlagen geplant. Unternehmen,<br />

die umweltfre<strong>und</strong>liche Technik produzieren oder<br />

nutzen, erhalten im Rahmen des bis 2015 verlängerten<br />

„Green Technology F<strong>in</strong>ance Scheme“ günstige Kredite.<br />

Nach r<strong>und</strong> 30 Projekten 2012 sollen es <strong>2013</strong> über 50<br />

werden. Der im April 2009 e<strong>in</strong>geführte „Green Build<strong>in</strong>g<br />

Index“ hat bis Februar <strong>2013</strong> zu fast 500 Projektanträgen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er zertifizierten Fläche von 4,3 Mio. qm geführt.<br />

Es s<strong>in</strong>d vor allem öffentliche <strong>und</strong> kommerzielle Gebäude,<br />

die sich mit dem „grünen Lorbeerblatt“ schmücken.<br />

Erneuerbare Energien <strong>in</strong> Thailand sollen bis 2021 mit<br />

9,2 Gigawatt (GW) e<strong>in</strong> Viertel der Stromerzeugung bestreiten<br />

(Bioenergie 4,4 GW, W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Solar 3,2 GW,<br />

Wasserkraft 1,6 GW). Zu Marktführern avancieren die<br />

Unternehmen W<strong>in</strong>d Energy Hold<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Thai Solar Renewable<br />

(PTT/Maleenont). Parallel sollen Biokraftstoffe<br />

dann 44% der fossilen Brennstoffe substituieren. Dem<br />

„Green Build<strong>in</strong>g“ besche<strong>in</strong>igen Experten starke Wachstumschancen,<br />

erste Zertifizierungen nach LEED erfolg-<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

25


UMWELTTECHNIK<br />

ten, Thailand kreierte 2012 die eigene Norm TREES. „Go<br />

green“ heißt die neue Devise bei PTT Global Chemical<br />

mit der Produktion von grünen Polymeren. Großer Nachholbedarf<br />

besteht <strong>in</strong> den Zweigen Abfallbehandlung <strong>und</strong><br />

Recycl<strong>in</strong>g sowie im Abwassermanagement - was auch<br />

die Metropole Bangkok <strong>in</strong> ihren neuen „grünen“ Fünfjahresplan<br />

<strong>in</strong>tegrierte.<br />

Der Umweltschutz stellt <strong>in</strong> Indonesien e<strong>in</strong> „Stiefk<strong>in</strong>d“<br />

dar. So fließen kaum Investitionen <strong>in</strong> die Luftre<strong>in</strong>haltung.<br />

Viele Neuwagen erfüllen lediglich die Euro-2-Norm. Das<br />

Thema Abwasser wird ebenso vernachlässigt. Die Regierung<br />

konzentriert sich eher auf den Hochwasserschutz.<br />

Regelmäßig wird selbst die Hauptstadtregion von mehrtägigen<br />

Überflutungen heimgesucht.<br />

Mehr Chancen sehen Landeskenner bei alternativen<br />

Energien. Indonesien besteht aus r<strong>und</strong> 17.500 Inseln,<br />

von denen etwa 6.000 bewohnt s<strong>in</strong>d. Der Anschluss ans<br />

öffentliche Stromnetz lohnt sich für die wenigsten. Stattdessen<br />

empfiehlt sich der Bau von W<strong>in</strong>drädern, Solaranlagen<br />

<strong>und</strong> anderen dezentral e<strong>in</strong>setzbaren E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Solche Projekte werden auch von <strong><strong>in</strong>ternational</strong>en<br />

Entwicklungshilfeorganisationen unterstützt.<br />

Landesweit ist der Bedarf an Umwelttechnologien <strong>in</strong><br />

Vietnam hoch. Allerd<strong>in</strong>gs fehlt es an den nötigen Mitteln<br />

<strong>und</strong> nicht selten überdies am Willen, den Bedarf <strong>in</strong><br />

konkrete Projekte umzuwandeln. Zwar regeln Gesetze<br />

umweltrelevante Bereiche wie Abwasserbehandlung,<br />

Müllentsorgung <strong>und</strong> Energieeffizienz. Die zuständigen<br />

Behörden setzen die Bestimmungen <strong>in</strong> der Praxis aber<br />

zu wenig um. Bi- <strong>und</strong> multilaterale Entwicklungsorganisationen<br />

helfen mit Rat, Tat <strong>und</strong> Krediten. Wichtigste Geber<br />

s<strong>in</strong>d die Weltbank, Asian Development Bank <strong>und</strong> die<br />

japanische JICA. Auch die KfW f<strong>in</strong>anziert Umweltprojek-<br />

te. Für deutsche Zulieferungen <strong>und</strong> Ingenieurleistungen<br />

bestehen hier vielfältige Auftragschancen. Der Wettbewerb<br />

nimmt aber zu.<br />

Die Wasserversorgung <strong>und</strong> die Abwasserentsorgung<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en unterentwickelt. Großenteils<br />

fließen Abwässer ungere<strong>in</strong>igt <strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächengewässer,<br />

selbst im Großraum Manila. Daher will<br />

beispielsweise das Unternehmen Maynilad, das den<br />

Westteil der Metropolregion abdeckt, massiv <strong>in</strong>vestieren.<br />

Zwischen <strong>2013</strong> bis 2017 soll der Anteil von geklärten<br />

Abwässern von 9 auf 28% steigen. Alle<strong>in</strong> für <strong>2013</strong> plant<br />

Maynilad Investitionen von 17,2 Mrd. philPeso für Verbesserungen<br />

im Wassersystem. Das Unternehmen Manila<br />

Water Co., das den östlichen Teil der Metropolregion<br />

verwaltet, will im laufenden Jahr zwischen 10 Mrd. <strong>und</strong><br />

12 Mrd. philPeso <strong>in</strong>vestieren. Der Bau von Kläranlagen<br />

wird e<strong>in</strong> Schwerpunkt se<strong>in</strong>.<br />

Die Erneuerung der Wasser- <strong>und</strong> Abwassersysteme<br />

bildet e<strong>in</strong>en der größten Bauste<strong>in</strong>e im beschwerlichen<br />

Aufbau Myanmars. Insbesondere die Wasserversorgung<br />

Yangons bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> schlechtem Zustand. Myanmar<br />

produziert täglich 511.000 cbm Wasser <strong>und</strong> klärt 12.360<br />

cbm Abwasser. Höchstens 20% der Unternehmen behandeln<br />

ihre Abwasser. In diesem Zusammenhang wird<br />

die Universal Adsorbents & Chemicals auf Song Island<br />

für 25 Mio. $ e<strong>in</strong>e Biokraftstoffanlage auf Palmölbasis<br />

bauen, während die Tochter UAC Hydrotek zwei Kläranlagen<br />

<strong>in</strong> Yangon <strong>und</strong> Mandalay für zusammen 30 Mio. $<br />

errichten will. Hydrotek will die Verantwortung für Wasserver-<br />

<strong>und</strong> Abwasserentsorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Industriepark<br />

mit e<strong>in</strong>er Anfangs<strong>in</strong>vestition von 10 Mio. $ übernehmen.<br />

Yangon hat e<strong>in</strong> „Waste-to-Energy“-Projekt ausgeschrieben,<br />

für das r<strong>und</strong> 60 Unternehmen geboten haben.<br />

26 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


MEDIZINTECHNIK<br />

Foto: © Olivier - Fotolia.com<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Die ch<strong>in</strong>esische Bevölkerung altert rasant. In den kommenden<br />

30 Jahren soll der Anteil der Senioren von heute<br />

13 auf 30% steigen. Die Notwendigkeit ihrer Versorgung<br />

wird immer dr<strong>in</strong>glicher. Auch <strong>in</strong> anderen Bereichen muss<br />

das Ges<strong>und</strong>heitssystem verbessert werden. Der ch<strong>in</strong>esische<br />

Markt für Mediz<strong>in</strong>technik gehört deshalb zu den<br />

dynamischen Branchen, die weitgehend unbee<strong>in</strong>flusst<br />

von Konjunkturschwankungen e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich hohes<br />

Wachstum aufweisen. Schätzungen gehen für 2012 von<br />

e<strong>in</strong>em Plus von 24,7% auf e<strong>in</strong> Marktvolumen von 29,9<br />

Mrd. $ aus, davon entfielen etwa 8,4 Mrd. $ auf Importe<br />

(+18,2%). Für deutsche Anbieter von Medikamenten<br />

oder Mediz<strong>in</strong>technik bleibt die VR Ch<strong>in</strong>a kurz- <strong>und</strong> mittelfristig<br />

der weltweit wichtigste Wachstumsmarkt.<br />

Indiens Nachfrage nach Mediz<strong>in</strong>technik steigt. Der<br />

Nachholbedarf ist groß <strong>und</strong> übersteigt die Investitionen.<br />

Während öffentliche Gelder vor allem <strong>in</strong> die mediz<strong>in</strong>ische<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung fließen, s<strong>in</strong>d private Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> Labore die treibende Kraft h<strong>in</strong>ter der Modernisierung<br />

des Sektors. Sie <strong>in</strong>vestieren <strong>in</strong> High-End-Technik,<br />

um den steigenden Ansprüchen zahlungskräftiger Patienten<br />

gerecht zu werden. Belastbare Daten zur lokalen<br />

Produktion liegen nicht vor. Die Wirtschaftsberatung<br />

Deloitte schätzt den Markt für Mediz<strong>in</strong>technik 2010 auf<br />

2,5 Mrd. $, davon 1 Mrd. <strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>elektronik. Bis 2020<br />

soll das Elektroniksegment auf knapp 6,5 Mrd. $ zulegen<br />

(CAGR 17%). Die hohe Importabhängigkeit von r<strong>und</strong> 80%<br />

sorgt für gute Lieferchancen ausländischer Hersteller.<br />

E<strong>in</strong>er der großen Sektoren <strong>in</strong> Japans Wirtschaft ist mit<br />

e<strong>in</strong>em Marktvolumen von fast 82 Bill. Yen (2011) die Umwelttechnik.<br />

E<strong>in</strong>es der kurzfristig drängendsten Probleme<br />

ist weiterh<strong>in</strong> die Beseitigung von Schutt <strong>und</strong> Müll <strong>in</strong><br />

der Erdbebenregion. Die Regierung hofft, diese Arbeiten<br />

bis März 2014 beendet zu haben. In Bezug auf das Recycl<strong>in</strong>g<br />

hat die Regierung am 1.4.13 e<strong>in</strong> Programm gestartet,<br />

durch das bis 2015 etwa 20% der jährlich entsorgten<br />

kle<strong>in</strong>en Elektrogeräte der Wiederverwertung zugeführt<br />

werden sollen. Deutsche Unternehmen haben aufgr<strong>und</strong><br />

ihres hohen technologischen Niveaus <strong>in</strong> Japans Umweltmarkt<br />

pr<strong>in</strong>zipiell gute Chancen. Ökologisches Bauen erhält<br />

viel Beachtung. Japan will sich stärker als bisher im<br />

<strong><strong>in</strong>ternational</strong>en Wassermarkt positionieren.<br />

Die koreanischen Mediz<strong>in</strong>technikimporte stiegen 2012<br />

nach vielen Jahren hoher Zuwächse vor allem wegen<br />

staatlicher Kostendämpfungsbemühungen nur um 0,7%<br />

auf 2,7 Mrd. $. Dennoch bietet der Markt deutschen Firmen<br />

auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren zahlreiche Ge-<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

27


MEDIZINTECHNIK<br />

Thailands Markt für Mediz<strong>in</strong>technik soll laut Fachverband<br />

Thaimed <strong>2013</strong> um r<strong>und</strong> 9% auf 1.033 Mio. $ zuleschäftschancen:<br />

Die Anforderungen an die mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung wachsen mit dem steigenden Lebensstandard.<br />

Der Wettbewerb um Patienten bei den meist privaten<br />

Krankenhäusern ist sehr hart. Dies führt zu Modernisierungsbedarf,<br />

<strong>und</strong> es entstehen neue Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>ische Zentren. H<strong>in</strong>zu kommen Anstrengungen<br />

im Mediz<strong>in</strong>tourismus. Um das Niveau der eigenen<br />

Industrie anzuheben, entstehen <strong>in</strong> Osong <strong>und</strong> Daegu<br />

zwei Komplexe für mediz<strong>in</strong>ische Spitzentechnologie.<br />

Für Australiens Mediz<strong>in</strong>technik wird für das Jahr <strong>2013</strong><br />

e<strong>in</strong> stabiles Wachstum von r<strong>und</strong> 3% vorhergesagt. Ausschlaggebend<br />

für die positiven Zahlen ist die hohe Investitionsbereitschaft<br />

privater Krankenhäuser. Diese nahmen<br />

2012 um 4,0% gegenüber dem Vorjahr zu. Für das<br />

laufende F<strong>in</strong>anzjahr rechnet IBISWorld sogar mit e<strong>in</strong>er<br />

Zunahme von 5,3%. In Australien werden lediglich 68%<br />

aller Krankenhäuser von der öffentlichen Hand betrieben<br />

– der OECD-Durchschnitt liegt bei 73%. Die Branche<br />

ist sehr importabhängig. Die Importquote liegt bei r<strong>und</strong><br />

71%. Sowohl im öffentlichen wie auch privaten Krankenhaussektor<br />

dürften <strong>in</strong> der Zukunft die Optimierung von<br />

Arbeitsprozessen oberste Priorität haben. Daraus ergeben<br />

sich gute Absatzchancen für Entwickler von Softwarelösungen<br />

<strong>und</strong> automatisierten chirurgischen Geräten.<br />

S<strong>in</strong>gapurs Markt für Mediz<strong>in</strong>technik steigt mit Zuwächsen<br />

im mittleren bis oberen e<strong>in</strong>stelligen Bereich, konstatierten<br />

2012 deutsche Branchenvertreter auf Fachmessen<br />

im Stadtstaat. E<strong>in</strong>en ähnlichen Zuwachs sehen<br />

Marktkenner bei S<strong>in</strong>gapurs Ges<strong>und</strong>heitsausgaben, die<br />

von 9,3 Mrd. US$ <strong>in</strong> 2011 auf 12,6 Mrd. US$ <strong>in</strong> 2015 <strong>und</strong><br />

damit um 6% jährlich wachsen sollen. Die Bettenzahl<br />

steige dann von 11.509 auf 12.868, davon e<strong>in</strong> Viertel im<br />

Privatsektor, prognostiziert das Beratungsunternehmen<br />

Frost & Sullivan. 2012 ist der Import ausgesuchter mediz<strong>in</strong>technischer<br />

Produkte von Spritzen über Orthopädieerzeugnisse<br />

bis zu Elektrodiagnosegeräten um 21%<br />

auf 2,9 Mrd. US$ gestiegen. Die deutschen Lieferungen<br />

erhöhten sich um 6,9% auf 241 Mio. US$. Wachstumsmotoren<br />

des Marktes s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> hohes <strong>und</strong> wachsendes<br />

Wohlstandsniveau, e<strong>in</strong>e alternde Gesellschaft sowie Zuwanderung<br />

<strong>und</strong> Mediz<strong>in</strong>tourismus.<br />

Hongkongs Regierung <strong>in</strong>vestiert <strong>in</strong> Ausbau <strong>und</strong> Modernisierung<br />

zahlreicher Hospitäler. Das North Lantau Hospital<br />

wurde Ende 2012 fertig <strong>und</strong> wird im Laufe <strong>2013</strong> aus-<br />

gestattet. Die Erweiterungen des Tseung Kwan O Hospital<br />

sowie des Caritas Medical Centre werden <strong>2013</strong> <strong>und</strong><br />

2014 abgeschlossen. Nächste Modernisierungsprojekte<br />

s<strong>in</strong>d das Queen Mary Hospital, das Kwong Wah Hospital<br />

<strong>und</strong> das United Christian Hospital für <strong>in</strong>sgesamt 3,2<br />

Mrd. US$. Für r<strong>und</strong> 2,6 Mrd. US$ sollen weitere öffentliche<br />

Kl<strong>in</strong>iken <strong>und</strong> Krankenhäuser gebaut oder renoviert<br />

werden. Die alternde Bevölkerung <strong>und</strong> hohe Qualitätsansprüche<br />

sorgen langfristig für Nachfrage. Über die<br />

Hälfte der Mediz<strong>in</strong>technike<strong>in</strong>fuhren geht als Reexporte<br />

<strong>in</strong> die VR Ch<strong>in</strong>a. 2012 wuchsen die Importe um 4% auf<br />

1,9 Mrd. US$. Deutschland ist drittwichtigster Technologielieferant.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Wachstum des Mediz<strong>in</strong>technikmarkts ist <strong>in</strong><br />

Taiwan auch <strong>2013</strong> sicher zu rechnen. Alle<strong>in</strong> schon aufgr<strong>und</strong><br />

des Alterungsprozesses der taiwanischen Bevölkerung<br />

wird der Bedarf weiter zulegen. Diesen schätzte<br />

das Industrial Economics and Knowledge Center für<br />

2012 auf 87,3 Mrd. NT$, was e<strong>in</strong>em Zuwachs von 6,3%<br />

entsprach. Dabei ist der taiwanische Mediz<strong>in</strong>technikmarkt<br />

weiterh<strong>in</strong> stark vom Import von Branchenerzeugnissen<br />

abhängig. Auf letztere entfallen seit Jahren mehr<br />

als 65% des Marktes. Die lokalen Mediz<strong>in</strong>technikunternehmen,<br />

deren Produkte zu fast drei Viertel für den<br />

Endkonsumentenbereich s<strong>in</strong>d, stellten 2012 Branchenerzeugnisse<br />

im Wert von etwa 76 Mrd. NT$ her. Der Produktionswert<br />

soll <strong>2013</strong> auf 81,4 Mrd. NT$ steigen.<br />

Auf mehr Investitionen im öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>in</strong> Malaysia hoffen Anbieter von Mediz<strong>in</strong>technik nach<br />

den Wahlen im Mai <strong>2013</strong>. Denn Malaysias Markt zeigte<br />

sich 2012 gespalten: e<strong>in</strong> zurückhaltender öffentlicher<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> dynamischer privater Ges<strong>und</strong>heitssektor. Der<br />

mittelfristige Wachstumstrend dürfte aber weiterh<strong>in</strong> um<br />

r<strong>und</strong> 10% liegen, schätzen Branchenvertreter. Getragen<br />

wird dieser von e<strong>in</strong>er kaufkräftigen <strong>und</strong> älter werdenden<br />

Bevölkerung, dem Bau von Krankenhäusern <strong>und</strong> dem<br />

wachsenden Strom an Mediz<strong>in</strong>touristen. So dürften 2012<br />

über 600.000 ausländische Patienten mehr als 600 Mio.<br />

RM an Devisen <strong>in</strong>s Land gebracht haben. Die E<strong>in</strong>fuhr<br />

ausgesuchter Mediz<strong>in</strong>technik - von Spritzen über Orthopädieprodukte<br />

bis zu Elektrodiagnosegeräten - stieg<br />

2012 um 18% auf umgerechnet 1,1 Mrd. US$ nach 13%<br />

Zuwachs im Vorjahr.<br />

28 Geschäftschancen <strong>in</strong> Asien/Pazifik


gen. Für 2014 <strong>und</strong> 2015 werden ebenfalls Zuwachsraten<br />

zwischen 8 bis 9% antizipiert, was 2015 e<strong>in</strong>en Marktumsatz<br />

von 1.227 Mio. $ ergäbe. Nach Produktgruppen<br />

verteilte sich die Nachfrage 2011 auf Diagnostik (26%),<br />

Verbrauchsprodukte (27), Orthopädie <strong>und</strong> Implantate (8),<br />

Dentaltechnik (6) <strong>und</strong> sonstige (33%). Größere Wachstumsimpulse<br />

schafft der Ges<strong>und</strong>heitstourismus mit<br />

über 2 Mio. ausländischen Patienten. Der Import hatte<br />

2011 bereits um 28% zugelegt, 2012 folgte e<strong>in</strong> weiterer<br />

Anstieg um 23% auf 839 Mio. $. Marktführend waren dabei<br />

die USA <strong>und</strong> Japan mit Importanteilen von 27 respektive<br />

16%, den dritten Rang teilten sich Deutschland <strong>und</strong><br />

die VR Ch<strong>in</strong>a mit e<strong>in</strong>em Anteil von jeweils 13%.<br />

Foto: © TrudiDesign - Fotolia.com<br />

Der Entwicklungsstand des <strong>in</strong>donesischen Ges<strong>und</strong>heitssektors<br />

ist im Vergleich zu se<strong>in</strong>en süd-ostasiatischen<br />

Nachbarn niedrig. Es gibt im gesamten Land nur sechs<br />

Hospitäler, die <strong><strong>in</strong>ternational</strong> zertifiziert oder akkreditiert<br />

s<strong>in</strong>d. Viele setzen zwar hochmoderne Geräte e<strong>in</strong>, doch<br />

das Personal kann diese nicht immer richtig bedienen.<br />

Nahezu alle Apparate im Diagnostikbereich müssen importiert<br />

werden. In Zukunft werden die Branchene<strong>in</strong>fuhren<br />

kräftig wachsen. Die Regierung will e<strong>in</strong> Krankenversicherungssystem<br />

für die Bevölkerung aufbauen, sodass<br />

viele neue Kl<strong>in</strong>iken gebaut <strong>und</strong> ausgestattet werden<br />

müssen. Zwischen 2012 <strong>und</strong> 2018 werden laut Prognose<br />

von Frost & Sullivan die Ges<strong>und</strong>heitsausgaben von 26,4<br />

Mrd. auf 60,6 Mrd. $ steigen.<br />

Vietnams Markt für Mediz<strong>in</strong>technik dürfte <strong>2013</strong> e<strong>in</strong> ordentliches<br />

Wachstum vorlegen. Die Marktforscher von<br />

Espicom schätzen den Absatz 2012 auf circa 634 Mio.<br />

US$ <strong>und</strong> prognostizieren bis 2017 e<strong>in</strong> Volumen von 1,5<br />

Mrd. US$. Importe bedienen r<strong>und</strong> 90% der Nachfrage.<br />

Wichtigster Abnehmer ist die öffentliche Hand. Die Ausrüstungen<br />

<strong>in</strong> den öffentlichen Krankenhäusern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

vielen Fällen unzureichend oder veraltet. Es fehlt an Geräten<br />

zur Diagnose, für Operationen <strong>und</strong> zur Pflege. Das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsm<strong>in</strong>isterium plant deshalb bis 2020 Investitionen<br />

<strong>in</strong> Höhe von r<strong>und</strong> 1,8 Mrd. US$ für den Bau <strong>und</strong><br />

die Renovierung von 645 Krankenhäusern. Gegenwärtig<br />

reisen gut betuchte Vietnamesen für Behandlungen <strong>in</strong>s<br />

Ausland. Private Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen wollen sich<br />

diese K<strong>und</strong>engruppe über das Angebot von moderner<br />

Mediz<strong>in</strong>technik erschließen.<br />

Das Geschäft mit der Ges<strong>und</strong>heit läuft <strong>in</strong> den Philipp<strong>in</strong>en<br />

gut. Der Lebensstandard <strong>und</strong> die Erwartungshaltung der<br />

Philipp<strong>in</strong>er an e<strong>in</strong>e gute mediz<strong>in</strong>ische Versorgung steigen.<br />

Sowohl private als auch staatliche E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong>vestieren <strong>in</strong> moderne Ausrüstung. Der weit überwiegende<br />

Teil der Ges<strong>und</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen ist auf wenige<br />

Städte konzentriert. Die Kluft zwischen Stadt <strong>und</strong><br />

Land, arm <strong>und</strong> reich ist groß. Durch neue Projekte <strong>und</strong><br />

die Modernisierung <strong>in</strong> bestehenden Krankenhäusern<br />

ist die Nachfrage nach Mediz<strong>in</strong>technik hoch <strong>und</strong> wird<br />

auch hoch bleiben. Dabei muss das Land praktisch alles<br />

importieren. Nach Prognosen des Marktforschungsunternehmens<br />

Espicom soll der Mediz<strong>in</strong>technikmarkt<br />

mittelfristig um r<strong>und</strong> 8% auf US-Dollarbasis steigen.<br />

Auch Bus<strong>in</strong>ess Monitor International sieht gute Wachstumsaussichten.<br />

Myanmars staatliches System der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

ist reformbedürftig, die technische Ausstattung<br />

der öffentlichen Krankenhäuser obsolet. Das Ges<strong>und</strong>heitsbudget<br />

2012/13 wurde aus diesem Gr<strong>und</strong> auf 11,2<br />

Mio. $ vervierfacht. Für die Expansion des mit 1.000<br />

Betten überragenden Yangon General Hospital s<strong>in</strong>d im<br />

laufenden Budget 5,7 Mio. $ e<strong>in</strong>gestellt, darunter für<br />

die E<strong>in</strong>richtung von 25 Spezialabteilungen. In der mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Forschung soll <strong>2013</strong> e<strong>in</strong> neues Zentrum für<br />

Tuberkulose, Malaria <strong>und</strong> Infektionskrankheiten durch<br />

Dosung Architects entstehen. General Electric gehört<br />

zu den wichtigen ersten Playern mit größeren Aufträgen,<br />

von deutscher Seite hat B.Braun e<strong>in</strong>e Repräsentanz<br />

gegründet. Thailands Hospitalkette Samitivey eröffnet<br />

<strong>2013</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus <strong>in</strong> Yangon, Interesse äußerte auch<br />

Bangkok Dusit Medical Services.<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

29


Unser Wirtschaftswissen<br />

aus 125 Ländern<br />

macht die Welt für Sie<br />

e<strong>in</strong> bisschen kle<strong>in</strong>er.<br />

Unser Service:<br />

Markt- & Branchenanalysen<br />

Wirtschafts- & Steuerrechts<strong>in</strong>formationen<br />

Zoll- & E<strong>in</strong>fuhrregelungen<br />

Internationale Projekte,<br />

Ausschreibungen & Geschäftskontakte<br />

Geschäftspraktische Tipps<br />

Sie wollen mehr wissen? Besuchen Sie uns auf www.gtai.de<br />

Gefördert vom B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie <strong>und</strong> vom Beauftragten der B<strong>und</strong>esregierung für die Neuen<br />

B<strong>und</strong>esländer aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages.


Kontakt<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Germany Trade and Invest<br />

Gesellschaft für Außenwirtschaft <strong>und</strong> Standortmarket<strong>in</strong>g mbH<br />

Villemombler Straße 76<br />

53123 Bonn<br />

T. +49(0)228 24993-0<br />

F. +49(0)228 24993-212<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@gtai.de<br />

Internet: www.gtai.de<br />

Hauptsitz der Gesellschaft<br />

Friedrichstraße 60, 10117 Berl<strong>in</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer<br />

Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer<br />

Redaktion/Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

Cor<strong>in</strong>ne Abele<br />

T. +49(0)30 200 099-352<br />

E-Mail: cor<strong>in</strong>ne.abele@gtai.de<br />

Redaktionsschluss<br />

Juni <strong>2013</strong><br />

Bestell-Nr.<br />

17807<br />

Alle Rechte vorbehalten. © Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung.<br />

Trotz größtmöglicher Sorgfalt ke<strong>in</strong>e Haftung für den Inhalt.<br />

Layout<br />

Germany Trade & Invest<br />

Druck<br />

Das Druckhaus Bernd Brümmer, Bonn<br />

Gefördert vom B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie <strong>und</strong> vom Beauftragten der<br />

B<strong>und</strong>esregierung für die Neuen B<strong>und</strong>esländer aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages.


Germany Trade & Invest<br />

Villemombler Straße 76<br />

53123 Bonn<br />

T. +49 (0)228 24993-0<br />

F. +49 (0)228 24993-212<br />

<strong>in</strong>fo@gtai.de<br />

Über uns<br />

Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Sie unterstützt<br />

deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte<br />

erschließen wollen, mit Außenwirtschafts<strong>in</strong>formationen.<br />

Germany Trade & Invest wird gefördert vom B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie <strong>und</strong> vom Beauftragten<br />

der B<strong>und</strong>esregierung für die Neuen B<strong>und</strong>esländer aufgr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>es Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages.<br />

Foto: © Inf<strong>in</strong>ite XX - Fotolia.com<br />

www.gtai.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!