Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Namen und Nachrichten<br />
setzt – zeichnet ein uneinheitliches Bild:<br />
Das Gastgewerbe bewegt sich zwar nach<br />
wie vor oberhalb der neutralen 100er-Linie<br />
im Wachstumsbereich. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr ist das Konjunkturklima jedoch abgekühlt.<br />
Ganz anders sieht es bei den Reisebüros<br />
und -veranstaltern aus: Hier hält<br />
der Aufwärtstrend ungebrochen an.<br />
Im Rückblick auf die vergangene Wintersaison<br />
beurteilen 31 Prozent der gastgewerblichen<br />
Betriebe ihre Geschäftslage<br />
als gut, weitere 47 Prozent als befriedigend.<br />
Eine deutliche Mehrheit ist also<br />
zufrieden. Allerdings sind die Umsätze im<br />
Gastgewerbe im vergangenen Halbjahr zurückgegangen<br />
– sowohl im Geschäftstourismus<br />
als auch bei Urlaubsreisenden und<br />
heimischen Gästen. Deshalb bewerten 22<br />
Prozent ihre aktuelle Lage als schlecht.<br />
Damit fällt die Bewertung insgesamt etwas<br />
schwächer aus als im Vorjahr. Diese<br />
abgekühlte Grundstimmung spiegelt sich<br />
auch in den Erwartungen an die kommende<br />
Sommersaison wider: 29 Prozent<br />
der befragten Unternehmen erwarten eine<br />
positive Geschäftsentwicklung, weitere 54<br />
Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden<br />
Niveau. Die Erwartungen sind zwar<br />
überwiegend positiv, reichen aber nicht<br />
an die Werte vor einem Jahr heran. Die<br />
Geschäftsentwicklung schätzten damals<br />
39 Prozent als positiv, weitere 52 Prozent<br />
als gleichbleibend ein.<br />
Die Touristiker, also die Reisebüros<br />
und -veranstalter, blicken auf eine<br />
erfolgreiche Wintersaison zurück:<br />
62 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage<br />
als gut, weitere 38 Prozent<br />
als befriedigend. Und die Branche geht<br />
davon aus, dass es so weitergeht: Für die<br />
Sommersaison glauben sie an einen anhaltenden<br />
Aufwärtstrend. Nur drei Prozent<br />
erwarten schlechtere Geschäfte als<br />
im vergangenen Sommerhalbjahr. Ihr<br />
Umsatzwachstum erzielen die Befragten<br />
vor allem in der Urlaubsreisesparte. Im<br />
Geschäftsreisemarkt sind die Umsätze<br />
hingegen leicht zurückgegangen. Vor allem<br />
Flugreisen stehen zurzeit hoch im<br />
Kurs: 44 Prozent stellen eine stärkere<br />
Nachfrage als noch im Vorjahr fest. Bei<br />
einem Drittel der Befragten ist auch die<br />
Nachfrage nach Reisen mit dem eigenen<br />
Pkw gestiegen.<br />
Sinkende Umsätze und wachsender Pessimismus<br />
machen sich auf dem Arbeitsmarkt<br />
bemerkbar: Nur 16 Prozent der<br />
gastgewerblichen Unternehmen wollen<br />
Personal einstellen. 76 Prozent können<br />
ihre Beschäftigtenzahl halten, acht Prozent<br />
werden ihr Personal entlassen. In der<br />
Reisebüro- und Reiseveranstalterbranche<br />
sieht es ähnlich aus: Zehn Prozent wollen<br />
einstellen, 86 Prozent die gleiche Mitarbeiterzahl<br />
beibehalten, drei Prozent wollen<br />
Personal abbauen. Unter dem Strich<br />
ist in der Tourismusbranche also ein leichtes<br />
Beschäftigungsplus zu erwarten.<br />
Sowohl im Gastgewerbe als auch bei<br />
den Reisebüros und -veranstaltern<br />
rückt die „Geiz ist geil“-Mentalität<br />
mehr und mehr in den Hintergrund. Wer<br />
in Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise<br />
gute Qualität anbieten will, muss<br />
entsprechende Preise verlangen. Billiger<br />
werden Urlaub, Geschäftsreise und Restaurantbesuch<br />
in diesem Sommer nicht:<br />
31 Prozent der gastgewerblichen Betriebe<br />
und 18 Prozent der Touristiker wollen die<br />
Preise anheben. Immerhin 68 Prozent bzw.<br />
82 Prozent wollen ihre Leistungen aber zu<br />
gleichen Preisen wie bisher anbieten.<br />
Zu einem erfolgreichen Tourismus tragen<br />
nicht nur die Unternehmen selbst bei. Die<br />
gastgewerblichen Betriebe sehen etwa<br />
großen Handlungsbedarf bei der Infrastruktur,<br />
wie ihre Antworten auf die Sonderfragen<br />
der <strong>IHK</strong>-Saisonumfrage zeigen.<br />
Die meisten Gastgewerbebetriebe sind<br />
per Pkw gut erreichbar, so das Urteil von<br />
79 Prozent der Befragten. Auch die Anbindung<br />
an das Radwegenetz bezeichnen<br />
65 Prozent als gut. Eine schlechte Figur<br />
macht dagegen der öffentliche Personennahverkehr:<br />
56 Prozent beurteilen ihre<br />
Erreichbarkeit per ÖPNV als schlecht.<br />
Den größten Handlungsbedarf sehen die<br />
befragten Unternehmen aus dem Gastgewerbe<br />
trotzdem im Pkw-Verkehr. Offenbar<br />
gibt es noch viel Verbesserungspotenzial<br />
– bei der Qualität der Straßen oder der<br />
Anbindung an das Autobahnnetz. Auch<br />
in Zukunft wollen die Unternehmen eine<br />
gute Erreichbarkeit mit ihrem wichtigsten<br />
Verkehrsmittel gewährleisten können. n<br />
Saisonumfrage Tourismus<br />
Die Ergebnisse der Saisonumfrage<br />
basieren auf den Antworten von 248<br />
Unternehmen aus unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk.<br />
Mehr zu den Umfrageergebnissen unter<br />
www.ihk-lueneburg.de,<br />
Dok.-Nr. 22697.<br />
Machen auch Sie mit bei der Saisonumfrage.<br />
Informationen unter<br />
Dok.-Nr. 131405 oder bei Christina<br />
Schrödter, Tel. 04131-742-141,<br />
schroedter@lueneburg.ihk.de.<br />
6/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>