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Namen und Nachrichten Wirtschaftliche Eckdaten Produzierendes Gewerbe Jahr 2010 = 100 Auftragseingang (1) März 2012 März 2013 (2) insgesamt 109,6 109,1 aus dem Inland 107,2 106,0 aus dem Ausland 111,5 111,7 Produktion insgesamt ohne Bau 107,2 105,0 Investitionsgüter 115,3 114,5 Verbrauchsgüter 100,8 98,3 Konsumklimaindikator (GfK) April 2012 April 2013 5,8 6,0 Verbraucherpreisindex Jahr 2010 = 100 April 2012 April 2013 103,9 105,1 Das Stimmungshoch in der Tourismusbranche hält an. Nach dem Rekordjahr 2012 ist die Stimmung im Gastgewerbe etwas abgekühlt, die Umsätze gehen zurück. Reisebüros und -veranstalter im IHK-Bezirk rechnen aber weiterhin mit guten Geschäften – einer anhaltend positiven Nachfrage sei Dank. Von Christina Schrödter Skepsis im Gastgewerbe Die Tourismusbranche blickt auf ein Rekordjahr zurück. Was die Statistiker auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) bereits im vergangenen Jahr prophezeiten, bestätigen die Zahlen: Internationale Ankünfte knackten erstmals die Milliarden-Marke. Die Beherbergungsstatistik zählte deutschlandweit 407 Millionen Übernachtungen – auf Niedersachsen entfielen 40 Millionen, die Lüneburger Heide erreichte erstmals mehr als sechs Millionen Übernachtungen. Der Aufwärtstrend gerät allerdings in den kommenden Monaten leicht ins Stocken. Die Reiselust der Verbraucher ist ungebrochen, die Arbeitslosenzahlen sind gering – und trotzdem ist der Optimismus unter den Gastwirten und Touristikern, die sich an der IHK-Saisonumfrage Tourismus beteiligt haben, etwas abgeflaut. Der IHK-Konjunkturklimaindex – ein Stimmungswert, der sich aus den Einschätzungen der gegenwärtigen und der erwarteten zukünftigen Geschäftslage zusammen Arbeitsmarkt im IHK-Bezirk April 2012 April 2013 Arbeitslose 38.029 37.545 offene Stellen 7.537 6.952 Arbeitslosenquoten (in Prozent) Deutschland 7,0 7,1 Niedersachsen 6,7 6,7 Landkreise Celle 7,8 7,5 Gifhorn 5,6 5,3 Harburg 5,0 5,0 Heidekreis 7,0 6,9 Lüchow-Dannenberg 10,8 10,8 Lüneburg 6,7 6,9 Uelzen 7,5 7,1 Stadt Wolfsburg 5,3 4,9 Mehr Zahlen zu unserem IHK-Bezirk unter www.ihk-lueneburg.de/regionaldaten (1) verarbeitendes Gewerbe ohne Nahrungs- und Genussmittelgewerbe (2) vorläufig Illustration: Thomas Di Paolo 6 Unsere Wirtschaft 6/2013
Namen und Nachrichten setzt – zeichnet ein uneinheitliches Bild: Das Gastgewerbe bewegt sich zwar nach wie vor oberhalb der neutralen 100er-Linie im Wachstumsbereich. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Konjunkturklima jedoch abgekühlt. Ganz anders sieht es bei den Reisebüros und -veranstaltern aus: Hier hält der Aufwärtstrend ungebrochen an. Im Rückblick auf die vergangene Wintersaison beurteilen 31 Prozent der gastgewerblichen Betriebe ihre Geschäftslage als gut, weitere 47 Prozent als befriedigend. Eine deutliche Mehrheit ist also zufrieden. Allerdings sind die Umsätze im Gastgewerbe im vergangenen Halbjahr zurückgegangen – sowohl im Geschäftstourismus als auch bei Urlaubsreisenden und heimischen Gästen. Deshalb bewerten 22 Prozent ihre aktuelle Lage als schlecht. Damit fällt die Bewertung insgesamt etwas schwächer aus als im Vorjahr. Diese abgekühlte Grundstimmung spiegelt sich auch in den Erwartungen an die kommende Sommersaison wider: 29 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine positive Geschäftsentwicklung, weitere 54 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Niveau. Die Erwartungen sind zwar überwiegend positiv, reichen aber nicht an die Werte vor einem Jahr heran. Die Geschäftsentwicklung schätzten damals 39 Prozent als positiv, weitere 52 Prozent als gleichbleibend ein. Die Touristiker, also die Reisebüros und -veranstalter, blicken auf eine erfolgreiche Wintersaison zurück: 62 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. Und die Branche geht davon aus, dass es so weitergeht: Für die Sommersaison glauben sie an einen anhaltenden Aufwärtstrend. Nur drei Prozent erwarten schlechtere Geschäfte als im vergangenen Sommerhalbjahr. Ihr Umsatzwachstum erzielen die Befragten vor allem in der Urlaubsreisesparte. Im Geschäftsreisemarkt sind die Umsätze hingegen leicht zurückgegangen. Vor allem Flugreisen stehen zurzeit hoch im Kurs: 44 Prozent stellen eine stärkere Nachfrage als noch im Vorjahr fest. Bei einem Drittel der Befragten ist auch die Nachfrage nach Reisen mit dem eigenen Pkw gestiegen. Sinkende Umsätze und wachsender Pessimismus machen sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Nur 16 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen wollen Personal einstellen. 76 Prozent können ihre Beschäftigtenzahl halten, acht Prozent werden ihr Personal entlassen. In der Reisebüro- und Reiseveranstalterbranche sieht es ähnlich aus: Zehn Prozent wollen einstellen, 86 Prozent die gleiche Mitarbeiterzahl beibehalten, drei Prozent wollen Personal abbauen. Unter dem Strich ist in der Tourismusbranche also ein leichtes Beschäftigungsplus zu erwarten. Sowohl im Gastgewerbe als auch bei den Reisebüros und -veranstaltern rückt die „Geiz ist geil“-Mentalität mehr und mehr in den Hintergrund. Wer in Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise gute Qualität anbieten will, muss entsprechende Preise verlangen. Billiger werden Urlaub, Geschäftsreise und Restaurantbesuch in diesem Sommer nicht: 31 Prozent der gastgewerblichen Betriebe und 18 Prozent der Touristiker wollen die Preise anheben. Immerhin 68 Prozent bzw. 82 Prozent wollen ihre Leistungen aber zu gleichen Preisen wie bisher anbieten. Zu einem erfolgreichen Tourismus tragen nicht nur die Unternehmen selbst bei. Die gastgewerblichen Betriebe sehen etwa großen Handlungsbedarf bei der Infrastruktur, wie ihre Antworten auf die Sonderfragen der IHK-Saisonumfrage zeigen. Die meisten Gastgewerbebetriebe sind per Pkw gut erreichbar, so das Urteil von 79 Prozent der Befragten. Auch die Anbindung an das Radwegenetz bezeichnen 65 Prozent als gut. Eine schlechte Figur macht dagegen der öffentliche Personennahverkehr: 56 Prozent beurteilen ihre Erreichbarkeit per ÖPNV als schlecht. Den größten Handlungsbedarf sehen die befragten Unternehmen aus dem Gastgewerbe trotzdem im Pkw-Verkehr. Offenbar gibt es noch viel Verbesserungspotenzial – bei der Qualität der Straßen oder der Anbindung an das Autobahnnetz. Auch in Zukunft wollen die Unternehmen eine gute Erreichbarkeit mit ihrem wichtigsten Verkehrsmittel gewährleisten können. n Saisonumfrage Tourismus Die Ergebnisse der Saisonumfrage basieren auf den Antworten von 248 Unternehmen aus unserem IHK-Bezirk. Mehr zu den Umfrageergebnissen unter www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 22697. Machen auch Sie mit bei der Saisonumfrage. Informationen unter Dok.-Nr. 131405 oder bei Christina Schrödter, Tel. 04131-742-141, schroedter@lueneburg.ihk.de. 6/2013 Unsere Wirtschaft
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