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Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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Fotos: Ulrich Loeper, Andrey Starostin/shutterstock.com<br />

Dann schmeißt er die Stangen in die Kiste<br />

vor sich. Mit einem kurzen Blick auf die<br />

Kiste schätzt Peter Soltau die Erntemenge<br />

ab: „400 Kilo.“ Um sicherzugehen spricht<br />

er auf dem Feld meist auch kurz mit dem<br />

Vorarbeiter. „Ich brauche ja Input, um zu<br />

wissen, was ich verkaufen kann.“<br />

Rund 20 Tonnen sind es zurzeit pro Tag.<br />

Wenn die Ware vom Feld kommt, ist die<br />

erste Station auf dem Hof die Qualitätskontrolle.<br />

Unscheinbar sieht die aus, ein<br />

kurzes Laufband, daneben ein Computer<br />

samt Handscanner. Peter Soltau greift<br />

nach dem Gerät und erklärt, dass jedem<br />

Erntehelfer ein Code zugeordnet ist, der<br />

sich auch auf den Spargelreihen und den<br />

Erntekisten findet: „So können wir nach­<br />

Der Spargel vom Hof Soltau ist<br />

im Landmarkt um die Ecke, aber<br />

auch in Frankreich zu haben.<br />

vollziehen, von welchem Feld der Spargel<br />

kommt und wer ihn gestochen hat.“ Bevor<br />

die Arbeiter auf dem Hof Soltau auf<br />

die Felder dürfen, werden sie an Holzstäben<br />

im Stechen geschult. Denn ganz so<br />

einfach sei das nicht, sagt der Chef. Jeder<br />

Zentimeter bedeute mehr Gewicht, und<br />

Ein letzter prüfender Blick: Peter Soltau (l.) will bei seinen Kunden<br />

mit Qualität punkten. Deshalb üben die Erntehelfer an Holzstäben,<br />

bevor sie auf dem Feld den echten Spargel stechen.<br />

mehr Gewicht bedeute mehr Geld. Außerdem<br />

schmecken die Stangen bitter, wenn<br />

sie versehentlich angestochen, aber noch<br />

nicht geerntet werden. Das verzeiht der<br />

Kunde nur selten. Und Peter Soltau will<br />

„mit Qualität punkten“.<br />

Einen Teil seiner Ware verkauft Peter<br />

Soltau im eigenen Landmarkt in Eicklingen<br />

und auf Wochenmärkten. Vor allem<br />

aber liefert er an Einzelhändler und an<br />

wenige Großmärkte. Täglich rollen etwa<br />

15 Lkw von Soltaus Hof nach Hannover,<br />

Braunschweig und <strong>Wolfsburg</strong>, nach Göttingen<br />

und Kassel und in zahlreiche Orte<br />

auf der Strecke, manchmal sogar bis in die<br />

Schweiz oder nach Frankreich.<br />

Die Konzernzentrale des Hofs Soltau<br />

liegt im Souterrain eines gelben<br />

Klinkerhauses, dem Wohnhaus der<br />

Inhaberfamilie, das neben den Produktionshallen<br />

des Hofes steht. Soltau pendelt<br />

jeden Tag zwischen Feld, Hofladen, Hal­<br />

le und Büro. Sieht er sich eher als Unternehmer<br />

oder als Landwirt? Soltau grinst.<br />

„Ich würde mich als landwirtschaftlichen<br />

Unternehmer bezeichnen.“<br />

Es klingelt. Der landwirtschaftliche Unternehmer<br />

zieht sein Handy aus der Jackentasche.<br />

„Soltau.“ Schweigen. „Wie viel?“<br />

Wieder Schweigen. „Kriegen wir irgendwie<br />

hin.“ Ein Kunde hat seine Bestellung<br />

durchgegeben. Welche Menge er mal so<br />

eben nebenbei abgesetzt hat, will Peter Sol­<br />

6/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

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