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NachMieter gesucht: Wer die britischen Kasernen, Lagerhallen und Sportanlagen in Zukunft nutzen wird, steht noch nicht fest. 38 Unsere Wirtschaft 6/2013
Magazin Eine kleine Stadt in sich: Das Camp Bergen-Hohne liegt am östlichen Rand des Truppenübungsplatzes Bergen. 860 britische Soldaten und 640 Dienstposten der Bundeswehr sind hier stationiert. Eine schmale Baumallee führt zum Schloss Bredebeck. Am Ende des Grüns leuchtet das weiß verputzte Gebäude im Sonnenlicht, bunte Blumen säumen den Vorplatz. Wie ein Märchenschloss empfängt der dreistöckige Bau in der Nähe des Truppenübungsplatzes Bergen seine Gäste. Bisher gingen hier vor allem Offiziere der britischen Armee ein und aus. Seit dem Krieg wohnten sie in dem herrschaftlichen Haus, umgeben von hohen Bäumen und ländlicher Idylle. Doch bald werden die Männer ausziehen. Sie lassen Schloss Bredebeck zurück – und auch ihre Kasernen, Verwaltungsgebäude, Lagerhallen und Schulen. Die Soldaten müssen dem Entschluss ihrer Regierung in London folgen: Bis 2015 werden rund 10.000 britische Armeeangehörige die Lüneburger Heide verlassen und nach Großbritannien zurückkehren. Für die Region ist der Truppenabzug das Ende einer historischen Epoche – und der Beginn eines Umdenkens. „Wir müssen uns neu erfinden“, sagt Rainer Prokop. Der CDU-Mann ist Bürgermeister der Stadt Bergen, die bald auf einen Schlag rund ein Drittel seiner 9.200 Einwohner verlieren wird. „Auf uns kommen große Herausforderungen zu.“ Mit den Briten gehen Kauf- sowie Wirtschaftskraft und rund 750 zivile Arbeitsplätze. Es bleiben viele Probleme – tausende leer stehende Wohnungen und riesige ungenutzte militärische Flächen. Allein in Bergen-Hohne in der Nähe von Celle verlassen die Briten mehrere hundert Gebäude. Das Camp ist mit einem langen Zaun abgeriegelt und eine in sich geschlossene Welt, in der die Briten eigene Ärzte und Frisöre, eigene Schwimmbäder und Kindergärten haben. „Das ist wie eine kleine Stadt“, sagt Heiko Schultz. Der Diplom-Geograf ist einer der Köpfe in der Projektgruppe KonRek. Die etwas sperrige Buchstabenkombination ist der Titel einer Nachnutzungsstudie, die sich das Land mehr als 200.000 Euro kosten lässt. Kon Rek steht für: Konversion und Regionalentwicklung in den Landkreisen Celle und Heidekreis. An der Projektarbeit sind die betroffenen Landkreise und Kommunen beteiligt, aber auch Experten aus Berlin und Hannover. Die Planungsbüros KoRiS (Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung) und FIRU (Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung) untersuchen Stärken und Schwächen der Region, beurteilen Chancen und Risiken. Dabei stellen sie sich genau die Fragen, die die Menschen vor Ort umtreiben: Was soll nach den Briten kommen? Wie können die ehemaligen Militärgebäude neu genutzt werden? Die KonRek- Projektgruppe will diese Fragen beantworten und Kommunen sowie Landkreisen Empfehlungen geben. Doch bis dahin ist der Weg lang. „Wir stehen erst am Anfang unserer Arbeit“, sagt Schultz: „Im Moment verschaffen wir uns einen Überblick über die Liegenschaften und sammeln Ideen.“ Viele Gebäude der Soldaten sind gut erhalten. Die Briten haben in den vergangenen Jahrzehnten alte Gebäude saniert und neue Häuser gebaut. Sie pflegen die Bauten – sogar jetzt noch, wo der Abschied naht. Im Schloss Bredebeck erneuern Hand 39
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