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Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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Editorial<br />

Frauen und<br />

Kinder<br />

willkommen<br />

Um sich für qualifizierte Frauen interessant<br />

zu machen, sollten Unternehmen auf die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen.<br />

Gesine Wischmann ist Mitglied der<br />

Vollversammlung und des Handelsausschusses<br />

unserer <strong>IHK</strong>.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> hat ein Problem. Frauen sind<br />

zu selten berufstätig. Um genau zu sein fehlen<br />

dem deutschen Arbeitsmarkt 6,3 Millionen<br />

Frauen – so viele sind laut Bundesagentur für Arbeit<br />

im erwerbsfähigen Alter, arbeiten aber nicht. Diese<br />

Frauen fehlen in Unternehmen als hoch qualifizierte<br />

Angestellte, Fach- und Führungskräfte. Die Herausforderung<br />

ist, dieses Potenzial zu aktivieren.<br />

Um das gleich vorwegzunehmen: Mit einer starren<br />

Frauenquote wird das nicht gelingen. Was wir brauchen,<br />

sind bessere Möglichkeiten zur Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Eltern müssen ihre Präsenz<br />

am Arbeitsplatz an die Öffnungszeiten von Kindergärten<br />

und Schulen anpassen können. Unternehmen<br />

können dabei helfen mit flexiblen Arbeitszeiten und<br />

Beschäftigungsformen wie Teilzeit, Gleitzeit oder<br />

Jahresarbeitszeitkonten. Der Staat muss mehr Kitaund<br />

Krippenplätze, Ganztagsschulen und bezahlbare<br />

Ferienangebote schaffen.<br />

Zusätzlich müssen <strong>Wirtschaft</strong> und öffentliche Hand<br />

gemeinsam neue Möglichkeiten ausloten. Staatlich<br />

geförderte betriebliche Kinderbetreuungsangebote<br />

sind ein Anfang. Aber noch sind die Hürden dafür<br />

zu hoch, die Verfahren zu kompliziert: Wenn ein<br />

Unternehmer mit Gemeindevertretern einzeln über<br />

Zuschüsse diskutieren muss, weil für die Mitarbeiter-<br />

Kinder Krippenplätze am Wohnort der Eltern vorgesehen<br />

sind, die Betriebskita aber am Firmensitz<br />

geplant ist, ist das bürokratischer Irrsinn. In einer<br />

Großstadt mag das einfacher sein, aber in ländlichen<br />

Gebieten, wo die Mitarbeiter zum Teil auch aus anderen<br />

Bundesländern kommen, sprengt ein solches<br />

Vorgehen die Kapazitätsgrenzen der Unternehmen.<br />

Dabei können betriebliche Kinderbetreuungsplätze<br />

vor allem in der Provinz ein wichtiges Argument<br />

sein, um hochqualifizierte Frauen zu locken.<br />

Gutes Personal ist schwer zu finden, in vielen Branchen<br />

mangelt es an Fachkräften. Aber Jammern hilft<br />

nicht, wir müssen Lösungen entwickeln. Fangen wir<br />

jetzt damit an. n<br />

Foto: privat<br />

6/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3

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