Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Wachstumsmarkt mit vielfältigen Teilmärkten<br />
von A wie Arzt praxen bis W wie Wellness<br />
Ein umfassender Gesundheitsbegriff als Basis<br />
der Marktbetrachtung<br />
Heutzutage hat sich das Verständnis von Gesundheit<br />
von der ehemals eindimensionalen Definition als Abwesenheit<br />
von Krankheit in eine deutlich differenziertere<br />
Sichtweise gewandelt. So definiert die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO Gesundheit als einen „Zustand völligen<br />
körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens<br />
und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen“.<br />
Legt man diesen umfassenden Gesundheitsbegriff zugrunde,<br />
hat das auch Einfluss auf das Spektrum der<br />
Teilmärkte, die zum Gesamtmarkt der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
gezählt werden. Zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> im<br />
umfassenden Sinne gehören somit neben dem klassischen,<br />
krankheits- und heilungsorientierten Gesundheitswesen,<br />
wie es von jeher augenfällig insbesondere<br />
durch Ärzte, Krankenhäuser und die Pflege repräsentiert<br />
wird, auch all jene – z.T. neue – Anbieter, Produkte und<br />
Dienstleistungen, deren Ziel die Prävention und Erhaltung<br />
von Gesundheit im umfassenden Sinne ist.<br />
Diese hohe Komplexität des Marktkosmos <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
wiederum, lässt eine Systematisierung sinnvoll<br />
erscheinen, die Struktur und Transparenz für die<br />
weitere Marktbetrachtung schafft.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich als Systematisierungs-<br />
und Strukturierungshilfe bei der Betrachtung und<br />
Analyse der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> das so genannte<br />
Zwiebelmodell des IAT durchgesetzt.<br />
Dessen Ringe bilden die Zusammensetzung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
mit all ihren heterogenen Teilmärkten –-<br />
ausgehend vom klassischen Gesundheitswesen – strukturiert<br />
in drei Gruppen ab.<br />
Den Kern des Zwiebelmodells bildet dabei das Gesundheitswesen<br />
mit den Krankenhäusern, Arztpraxen sowie<br />
die stationären und ambulanten Pflege-, Vorsorge- und<br />
Rehaeinrichtungen, die von den Apotheken und Gesundheitsfachberufen<br />
ergänzt werden.<br />
Umgeben wird dieser innere Kern von zwei weiteren<br />
Ringen. Diese beinhalten den so genannten Institutionellen<br />
Rahmen, dem bspw. sowohl die Sozialversicherungsträger<br />
und Krankenkassen angehören als auch die<br />
Teilmärkte der Einrichtungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
sowie für Forschung und Beratung. Zusammengefasst<br />
wird der vorgenannte Kernbereich des Zwiebelmodells<br />
als Gruppe 1 bezeichnet.<br />
In der zweiten Gruppe des Zwiebelmodells finden sich<br />
die Teilmärkte aus den Vorleister- und Zuliefererbereichen<br />
für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Zu diesen gehören<br />
bspw. die innovationsstarken HealthCare-Industries wie<br />
Biotechnologie, pharmazeutische Technologie oder Medizintechnik<br />
und E-Health.<br />
In Gruppe 3 des Zwiebelmodells treffen die Randbereiche<br />
und Nachbarbranchen mit gesundheitlichen Bezügen<br />
zusammen. Dazu zählen insbesondere Anbieter aus<br />
Bereichen, welche die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als Markt<br />
erst relativ neu, aber mit großer Dynamik besetzen, wie<br />
zum Beispiel der gesundheitsbezogene Tourismus oder<br />
die gesundheitsbezogene Ernährung.<br />
4 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz