Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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Bundesländern oder Deutschland insgesamt eher am<br />
Anfang der Wertschöpfungskette angesiedelt ist.<br />
Hoher Exportanteil wirkt sich positiv auf<br />
die Umsatzentwicklung aus – allerdings vor<br />
allem auf Bundesebene<br />
Die Anzahl der Beschäftigten ist in der rheinland-pfälzischen<br />
Medizintechnik von 1999 bis 2005 um 5,5 %<br />
gestiegen. Besonders stark war dabei im Land der Beschäftigungszuwachs<br />
bei der Herstellung elektromedizinischer<br />
und medizintechnischer Erzeugnisse (RLP:<br />
+ 23 %; D: + 15 %). Der Branchenumsatz erreichte im<br />
Jahr 2001 den bislang höchsten Wert, fiel in der Folge<br />
aber wieder leicht zurück und lag im Jahr 2004 lediglich<br />
4 % über dem Ausgangsjahr 1999. Der Umsatz auf Bundesebene<br />
konnte dagegen im Zeitraum von 1999 bis<br />
2004 um rund 25 % gesteigert werden.<br />
Auch in diesem Teilmarkt aus Potenzialfeld III wurde die<br />
Umsatzsteigerung dabei wesentlich vom dynamischen<br />
Export getragen. Im Jahr 2005 betrug der Exportanteil<br />
der Branche für Deutschland mehr als 60 %, in Rheinland-Pfalz<br />
rund 21 %. Einschränkend ist anzumerken,<br />
dass „Big Player“, wie bspw. Siemens, aufgrund ihrer<br />
starken Marktposition und Exportorientierung die Exportquote<br />
auf Bundesebene dominieren.<br />
Rheinland-pfälzische Forschungsinfrastruktur<br />
als begünstigender Faktor<br />
Hinzu kommen als anwendungsorientierte Forschungseinrichtungen<br />
das Fraunhofer Institut für Experimentelles<br />
Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern, das<br />
in seinem Geschäftsfeld „Medizintechnik“ Software für<br />
medizintechnische Produkte erforscht und entwickelt<br />
sowie das Institut für Mikrotechnik IMM in Mainz, das<br />
in den Bereichen Life Sciences, Analytik, Diagnostik und<br />
Pharmazie innovative Lösungen auf dem Feld fluidischer<br />
Chiptechnik entwickelt. Ein Schwerpunkt im entsprechend<br />
ausgestatteten Technologiezentrum Oberflächentechnik<br />
in Rheinbreitbach (TZO) entsteht im Bereich der<br />
biokompatiblen Plasmabeschichtung.<br />
Gesundheitshandwerk<br />
Regional diversifiziertes<br />
Gesundheits handwerk sichert ortsnahe<br />
Versorgung der Bevölkerung<br />
An der Schnittstelle zur Medizintechnik operiert das<br />
Gesundheitshandwerk, zu dem die Bereiche der Orthopädie-<br />
und Zahntechnik, wie auch die Handwerkszweige<br />
Augenoptik, Orthopädieschuhherstellung und Hörgeräteakustik<br />
zählen. In diesen Bereichen waren in Rheinland-Pfalz<br />
im Jahr 2005 mehr als 1.150 Anbieter mit gut<br />
4.600 Beschäftigten tätig. Dabei ist das Gesundheitshandwerk<br />
flächenmäßig relativ gleichmäßig in Rheinland-Pfalz<br />
verteilt und sichert so die Versorgung der Bevölkerung<br />
mit seinen individualisierten Produkten und<br />
personengebundenen Dienstleistungen.<br />
Die durch kurze Produktlebenszyklen und hohen Innovationsdruck<br />
geprägte Medizintechnik profitiert von der<br />
im Land vorhandenen medizintechnischen Forschungsinfrastruktur.<br />
Am RheinAhrCampus (Remagen) der Fachhochschule<br />
(FH) Koblenz wird der Studiengang Medizintechnik<br />
angeboten, die Fachbereiche Medizin und<br />
Physik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz betreiben<br />
innovative Forschung und Entwicklung im Bereich<br />
bildgebender Verfahren. Die Technische Universität<br />
(TU) Kaiserslautern verfügt mit den Ingenieurwissenschaften<br />
und dem Fachbereich (FB) Physik über relevante<br />
Fachbereiche mit medizintechnischen Kompetenzen.<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz 53