Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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Besondere Marktpotenziale bestehen sowohl auf der<br />
Angebotsseite durch die technologischen Impulsgeber<br />
(bspw. neue Technologien und medizinisch technischer<br />
Fortschritt) wie auch aufgrund von gesellschaftlichen<br />
Trends auf der Nachfrageseite (bspw. demografische<br />
Entwicklung). Mittelfristig wird eine weitere Miniaturisierung<br />
der Produkte einhergehend mit Funktionserweiterungen<br />
und im Zuge dessen die Erschließung neuer<br />
Einsatzfelder für die Medizintechnik prognostiziert.<br />
Vor diesem Hintergrund rechnet die Deutsche Bank Research<br />
beispielsweise mit einem Wachstum des Markts<br />
der Medizin- und Gerontotechnik in Deutschland um<br />
jährlich 8 % bis zum Jahr 2015.<br />
Kleine und handwerklich geprägte<br />
Unternehmen bestimmen das Branchenbild<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
Ein Blick auf die Anbieterstruktur zeigt, dass die Medizinund<br />
Gerontotechnik mit durchschnittlich acht Beschäftigten<br />
je Anbieter vornehmlich durch kleine Unternehmen<br />
geprägt ist.<br />
Dabei entfällt auf den technologieintensiven Bereich der<br />
Herstellung elektromedizinischer Geräte in Deutschland<br />
ein doppelt so hoher Beschäftigtenanteil wie in Rheinland-Pfalz.<br />
Auch die Herstellung medizintechnischer<br />
Geräte hat in Deutschland ein größeres Gewicht: Jede<br />
bzw. jeder dritte Beschäftigte der Medizintechnik im<br />
engeren Sinne arbeitet in diesem Teilmarktsegment – in<br />
Rheinland-Pfalz jede bzw. jeder Fünfte. Demgegenüber<br />
ist Rheinland-Pfalz mit rund 70 % der Beschäftigten im<br />
Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine Hochburg in<br />
den handwerklich geprägten Bereichen Medizintechnik<br />
wie Orthopädie- und Zahntechnik, der Bundeswert liegt<br />
hier lediglich bei 50 %.<br />
Abbildung 27: Kerndaten des Teilmarkts<br />
Medizin- und Gerontotechnik* in Rheinland-Pfalz<br />
und in Deutschland<br />
Anbieter 2005 (in Klammern<br />
jeweils Anteil RLP an D)<br />
RLP<br />
503<br />
(4%)<br />
D<br />
11.610<br />
sv. Beschäftigte 2005 4.248 (3%) 136.865<br />
Weibliche Beschäftigte 2.142 65.925<br />
Männliche Beschäftigte 2.106 70.940<br />
sv. Beschäftigte je Anbieter 8 12<br />
Umsatz 2004 in Mio. EUR<br />
411<br />
(2%)<br />
17.702<br />
BWS RLP / Anteil an BWS D 185 Mio. EUR / 2,3%<br />
* inkl. medizintechnische Bereiche des Gesundheitshandwerks<br />
Quellen: Berechnungen Inmit, Statistisches Bundesamt,<br />
Statistisches Landesamt RLP, Bundesagentur für Arbeit<br />
Überdurchschnittlich viele Unternehmen im<br />
Zulieferbereich tätig<br />
Es gibt in der Medizintechnik allerdings Indizien dafür,<br />
dass die genannten quantitativen Daten die Gesamtheit<br />
der rheinland-pfälzischen Medizintechnik nicht vollständig<br />
abbilden. Dies liegt in der besonderen Struktur<br />
der Medizintechnik in Rheinland-Pfalz begründet: Branchenexperten<br />
gehen davon aus, dass in Rheinland-Pfalz<br />
überdurchschnittlich viele Unternehmen im Zulieferbereich<br />
der Medizintechnik aktiv sind und in dieser Funktion<br />
lediglich Teilkomponenten für medizintechnische<br />
Produkte oder Einrichtungen liefern. Außerdem findet<br />
sich in Rheinland-Pfalz eine Vielzahl von jungen, technologieorientierten<br />
und innovativen Unternehmen in<br />
der Medizintechnik. Diese sind allerdings mit den „Big<br />
Playern“ in anderen Bundesländern nur bedingt vergleichbar<br />
und setzen aufgrund der kleinbetrieblichen<br />
und spezialisierten Strukturen innovative Entwicklungen<br />
in noch relativ geringem Umfang selbst in marktreife<br />
Produkte um. So lässt sich sagen, dass die rheinland-pfälzische<br />
Medizintechnik im Vergleich zu anderen<br />
52 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz