Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
jeder 10. Euro ist in Rheinland-Pfalz in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
erwirt schaf tet. Damit ist dieser Zukunftsmarkt<br />
mit seinem hohen Innovations-, Wachs tums- und<br />
Beschäftigungspotenzial eine zentrale Säule für die<br />
heutige Stärke und zukünftige Entwicklung des <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />
und Beschäftigungsstandortes Rheinland-Pfalz.<br />
Inzwischen beträgt der Anteil aller Beschäftigten rund<br />
14,5 Prozent. Damit ist in Rheinland-Pfalz jeder sechste<br />
sozialver si cherungs pflichtige Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
tätig. Allein im Zeit raum 1998 bis<br />
2005 sind 19.700 neue sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäfti gungsverhältnisse entstanden – so viele wie<br />
in keinem anderen <strong>Wirtschaft</strong>szweig. Die Bruttowertschöpfung<br />
belief sich im Jahr 2005 auf rund 8,2 Milliarden<br />
Euro – das entspricht einem Anteil an der gesamten<br />
rheinland-pfälzischen Bruttowertschöpfung von 9,5 Prozent<br />
und übersteigt damit den entsprechenden Bundeswert<br />
von 9,0 Prozent. Mit 11,2 Milliarden Euro im Jahr<br />
2004 stellen die Gesundheitsausgaben mehr als ein<br />
Zehntel des Bruttoinlandsproduktes dar.<br />
Der Trend zur Erhaltung der Vitalität, das stärkere<br />
Gesundheitsbewusstsein und die steigende Lebenserwartung<br />
haben neue Prioritäten geschaffen, die ein<br />
erhebliches Marktpotenzial für präventive Angebote<br />
und neue Produkte oder Dienst leistungen bergen.<br />
Ein weiterer wichtiger Impulsgeber ist die Ent wicklung<br />
neuer Technologien, besonders in den Bereichen Phar ma<br />
und Medizin technik. Alle vier Faktoren zusammen tragen<br />
dazu bei, dass die Gesund heits wirtschaft eine enorme<br />
wirtschaftliche Dynamik entwickelt und davon ausgegangen<br />
werden kann, dass der Gesundheits markt in<br />
den kommen den Jahren überproportional wächst.<br />
Um die Markt- und Beschäftigungspotenziale sowie die<br />
Chancen im Bereich Ge sundheitswirtschaft für die weitere<br />
Entwicklung des Landes noch besser zu erschließen,<br />
haben wir die Initiative „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Rheinland-Pfalz“ gestartet. Ziel der Initiative ist es, die<br />
Entwicklungen und Trends in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
in und für Rheinland-Pfalz zu identifizieren und auf dieser<br />
Basis die Stärken und Poten ziale am <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />
Rheinland-Pfalz aufzuzeigen. Schließlich geht<br />
es darum, die Potenziale noch gezielter auszuschöpfen,<br />
sich als Standort für Gesundheitswirt schaft weiter zu<br />
profilieren und sich eigenständig unter Einbringung spezifischer<br />
Stärken des Landes zu positionieren.<br />
Dabei gehen wir von einem umfassenden Verständnis<br />
von Gesundheit aus. Neben dem klassischen Gesundheitswesen,<br />
zu dem Krankenhäuser, Arztpraxen,<br />
Pflegedienste bzw. Pflegeeinrichtungen, Vorsorge- und<br />
Reha einrichtungen gezählt werden, umfasst die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
auch das Umfeld der Vorleister und<br />
Zulieferer. Dazu zählen die Pharmazeutische Industrie,<br />
die Biotech nologie, das Gesundheitshandwerk, die Medizin-<br />
und Gerontotechnik, der Handel mit Gesundheitsprodukten,<br />
die Gesundheits-/HealthCare-Logistik oder<br />
die Medizininfor matik/E-Health. Auch die Rand- und<br />
Nachbarbranchen, wie die gesundheits bezogenen Segmente<br />
der Märkte Tourismus, Ernährung sowie Sportund<br />
Freizeit angebote, das Bauen und Wohnen sowie die<br />
Umwelttechnologie, fallen unter die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>.<br />
Um für die Initiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> Rheinland-<br />
Pfalz eine solide Datenbasis zu schaffen, haben wir das<br />
Institut für Mittelstandsökonomie in Trier (INMIT) be-<br />
2 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz