Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...

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24.01.2014 Aufrufe

Die Tourismusbranche ist mit ihrem hohen Marktvolumen von tragender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz und bildet auch für Potenzialfeld I daher eines der Flagschiffe. Direkt oder indirekt ist es jeder zehnte Arbeitsplatz (190.000 Erwerbstätige) der im Land auf die Tourismusbranche zurückgeht. Insgesamt wurde im Jahr 2004 ein Netto-Umsatz im rheinland-pfälzischen Tourismus und Gastgewerbe in Höhe von rund 6,2 Mrd. EUR erzielt. Je 1.000 Einwohnerindiese sind auch, wie demonstriert, vielfältig in ihrem jeweiligen Status, ihren bisherigen Entwicklungen und ihren spezifischen Prognosen für die Zukunft. Die weitere strategische Ausrichtung erfordert nunmehr als ein zentrales Instrument, all jene identifizierten Teilmärkte mit besonderen Entwicklungspotenzialen für den Gesundheitswirtschaftstandort Rheinland-Pfalz in ausgewählten Potenzialfeldern für die Initiative zu bündeln, um so differenziert und konzentriert zugleich vorgehen zu können. Dazu werden insgesamt die vier Potenzialfelder „Prävention & Vitalität“, „Älter werdende Gesellschaft und Barrierefreiheit“, F+E & Innovation“ und „Prozessinnovation & Neue Angebots-/Organisationsformen im Gesundheitswesen“ definiert und mit ihren spezifischen Marktchancen und Herausforderungen näher in Augenschein genommen. Ergänzt werden diese durch das Querschnittsfeld „Gesundheitsbezogene Aus- und Weiterbildung/Transfer und Beratung“ (vgl. Abbildung 18) Potenzialfeld I: Prävention und Vitalität Prävention und Vitalitätserhalt bilden in allen Prognosen zwei zentrale Themenbereiche, die für deutliche Dynamik in der Gesundheitswirtschaft sorgen werden. Zum ersten Potenzialfeld mit dem Dach „Prävention & Vitalität“ gehören daher u.a. die beiden Wachstums- Teilmärkte gesundheitsbezogener Tourismus sowie gesundheitsbezogene Sport- und Freizeitangebote, denen in diesem Kontext eine bedeutende Rolle zukommt. Ebenso – aufgrund der Schnittstellen mit dem Teilmarkt gesundheitsbezogener Tourismus – die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sowie das Kur- und Bäderwesen. Die Gesundheitsfachberufe, wie Ergotherapeut, Physiotherapeut etc., erbringen gerade auch im Hinblick auf Prävention und Vitalitätserhalt immer stärker nachgefragte Leistungen, so dass auch diese in das Potenzialfeld Eingang gefunden haben. Abgerundet wird Potenzialfeld I durch eine – neben dem gesundheitsbezogenen Tourismus – weitere besonders marktbedeutende und potenzialträchtige Nachbarbranche der Gesundheitswirtschaft: die gesundheitsbezogene Ernährung. Abbildung 19: Potenzialfeld I und zugehörige Teilmärkte/Teilmarktsegmente Quelle: Inmit Potenzialfeld I Prävention & Vitalität • Gesundheitsbezogener Tourismus • Vorsorge- und Rehakliniken • Kur- und Bäderwesen • Gesundheitsbezogene Ernährung • Gesundheitsbezogene Sport- und Freizeitangebote • Gesundheitsfachberufe Gesundheitsbezogener Tourismus Rheinland-Pfalz auch im Ländervergleich eine der Tourismushochburgen 34 Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz

nen/Einwohner konnten im Jahr 2005 4.905 Übernachtungen gezählt werden. Damit belegt Rheinland-Pfalz – nach den Top 3 Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern – einen veritablen Rang 4 im Bundesländervergleich. Der Anteil der Übernachtungen ausländischer Gäste an allen Übernachtungen betrug im Jahr 2005 nahezu ein Viertel und belegt somit – nach Berlin – Rang 2 im Bundesländervergleich; unter den Flächenstaaten ist Rheinland-Pfalz damit gar die Nr. 1. Abbildung 20: Anteil der Übernachtungen ausländischer Gäste im Ländervergleich (2005) Berlin Rheinland-Pfalz Bremen Hamburg Hessen Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Bayern Saarland Sachsen Niedersachsen Brandenburg Thüringen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt Erholungswert und Vielfalt der Kulturlandschaft als Pluspunkte, insbesondere für Natur- und Aktivurlaub Ein hoher (Nah-)Erholungswert durch die Attraktivität und Intaktheit der Kulturlandschaft ist ein klarer Pluspunkt auf der rheinland-pfälzischen Habenseite für den gesundheitsbezogenen Tourismus – wohl wissend, dass gerade an diesem Punkt andere attraktive innerdeutsche Landschaften wie die Nord- und Ostseeregionen, Bayern oder aber auch kurzfristig und günstig erreichbare ausländische Destinationen eine starke Konkurrenz bilden. Was Rheinland-Pfalz im Wettbewerb zu etwas Besonderem macht, ist allerdings die abwechslungsreiche Vielfalt der dortigen Natur- und Kulturlandschaft mit ihren insgesamt neun Tourismusregionen. Diese Vielfalt ist es auch, die ein besonderes Standortstärken-Potenzial für das Segment des wachsend nachgefragten Naturund Aktivurlaubs für eine heterogene Klientel darstellt. Eine Reihe von Angeboten und Initia tiven der Landesregierung, wie z.B. „Radwanderland Rheinland-Pfalz“ oder „Wanderland Rheinland-Pfalz“ sowie die 22 Nordic Walking Parks stärken diese Wachstumsmärkte. Indizien sprechen für hohe Marktbedeutung und Dynamik Die Marktanteile der gesundheitsbezogenen Bereiche des Tourismus lassen sich auf Basis des bislang zur Verfügung stehenden statistischen Datenmaterials aller- Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 35

nen/Einwohner konnten im Jahr 2005 4.905 Übernachtungen<br />

gezählt werden. Damit belegt Rheinland-Pfalz<br />

– nach den Top 3 Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein<br />

und Bayern – einen veritablen Rang 4 im<br />

Bundesländervergleich. Der Anteil der Übernachtungen<br />

ausländischer Gäste an allen Übernachtungen betrug<br />

im Jahr 2005 nahezu ein Viertel und belegt somit –<br />

nach Berlin – Rang 2 im Bundesländervergleich; unter<br />

den Flächenstaaten ist Rheinland-Pfalz damit gar die<br />

Nr. 1.<br />

Abbildung 20: Anteil der Übernachtungen ausländischer Gäste im Ländervergleich (2005)<br />

Berlin<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Niedersachsen<br />

Brandenburg<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Erholungswert und Vielfalt der<br />

Kulturlandschaft als Pluspunkte,<br />

insbesondere für Natur- und Aktivurlaub<br />

Ein hoher (Nah-)Erholungswert durch die Attraktivität<br />

und Intaktheit der Kulturlandschaft ist ein klarer Pluspunkt<br />

auf der rheinland-pfälzischen Habenseite für den<br />

gesundheitsbezogenen Tourismus – wohl wissend, dass<br />

gerade an diesem Punkt andere attraktive innerdeutsche<br />

Landschaften wie die Nord- und Ostseeregionen,<br />

Bayern oder aber auch kurzfristig und günstig erreichbare<br />

ausländische Destinationen eine starke Konkurrenz<br />

bilden. Was Rheinland-Pfalz im Wettbewerb zu etwas<br />

Besonderem macht, ist allerdings die abwechslungsreiche<br />

Vielfalt der dortigen Natur- und Kulturlandschaft mit<br />

ihren insgesamt neun Tourismusregionen. Diese Vielfalt<br />

ist es auch, die ein besonderes Standortstärken-Potenzial<br />

für das Segment des wachsend nachgefragten Naturund<br />

Aktivurlaubs für eine heterogene Klientel darstellt.<br />

Eine Reihe von Angeboten und Initia tiven der Landesregierung,<br />

wie z.B. „Radwanderland Rheinland-Pfalz“<br />

oder „Wanderland Rheinland-Pfalz“ sowie die 22 Nordic<br />

Walking Parks stärken diese Wachstumsmärkte.<br />

Indizien sprechen für hohe Marktbedeutung<br />

und Dynamik<br />

Die Marktanteile der gesundheitsbezogenen Bereiche<br />

des Tourismus lassen sich auf Basis des bislang zur Verfügung<br />

stehenden statistischen Datenmaterials aller-<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz 35

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