Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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gen, Reibungsverluste an Schnittstellen geringer sind<br />
sowie der Informationsfluss verbessert wird. Hierdurch<br />
können – angesichts des steigenden Kostendrucks die<br />
immer wichtiger werdenden – Einsparpotenziale realisiert<br />
werden.<br />
Quantitative Daten zur Innovationsintensität bzw. zu<br />
Innovationsquoten speziell für Medizininformatik/<br />
E-Health liegen nicht vor, allerdings können in diesem<br />
Bereich die Daten für den Gesamtmarkt Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie zur Hilfe genommen<br />
werden. Auf die Branche entfielen lt. ZEW-Branchenreport<br />
im Jahr 2004 mehr als ein Viertel der Innovationsaufwendungen<br />
des gesamten Dienstleistungsgewerbes.<br />
Die Innovationsquote betrug dabei 5,6% und lag so um<br />
das Dreifache über dem Durchschnitt des Dienstleistungssektors.<br />
Zunehmende Ökonomisierung der<br />
Krankenhäuser und freien Arztpraxen<br />
Besonders Krankenhäuser und Freie Arztpraxen unterliegen<br />
im Kontext des gewandelten rechtlichen Rahmens<br />
einem stetig wachsenden Kosten- und Einspardruck. Sie<br />
sind angesichts der zunehmenden Ökonomisierung auf<br />
eine effiziente und effektive Auslastung der personellen<br />
Kapazitäten angewiesen. Der Einsatz von Informationstechnologie<br />
liefert dabei die Grundlage für Prozessinnovationen<br />
und damit auch für die Steigerung von Qualität<br />
und Effizienz.<br />
Insbesondere eine an die Anforderungen der Krankenhäuser<br />
angepasste und über Unternehmensgrenzen hinweg<br />
einsetzbare einheitliche IT-Infrastruktur ermöglicht<br />
deutliche Kosteneinsparungen. Die Einspareffekte, die<br />
durch effizientere Abläufe, geringere Reibungsverluste<br />
an internen und externen Schnittstellen sowie einem<br />
verbesserten Informationsfluss erreicht werden können,<br />
werden auf bis zu 20 % geschätzt. Dies liegt nicht<br />
zuletzt daran, dass nach Experten-Meinung zwischen<br />
20 % und 40 % der Leistungen im Gesundheitswesen<br />
Datenerfassung, Wissens-verarbeitungs- und Kommunikationsleistungen<br />
sind, die insbesondere mit IT rationeller<br />
und qualitätssteigernd gestaltet werden können.<br />
HealthCare-Logistiker als Effizienzsteigerer<br />
und Kostensenker<br />
Zu Kosteneinsparungen können auch die Instrumente<br />
für Prozessinnovationen von Gesundheits- oder Health-<br />
Care-Logistikern beitragen. Derlei Angebote gewinnen<br />
gerade für große Einrichtungen wie Krankenhäuser,<br />
aber auch für Apotheken oder Arztpraxen und Ärztehäuser<br />
ökonomisch zunehmend an Bedeutung, da sie diesen<br />
Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und zur Auslagerung<br />
von nicht-medizinischen Tätigkeiten bieten.<br />
So gehen Untersuchungen davon aus, dass sich im<br />
Krankenhaussektor durch eine effiziente Gestaltung der<br />
Logistik im Durchschnitt ein Betrag von jährlich 1.000<br />
bis 2.000 EUR pro Bett und Jahr einsparen ließe.<br />
Für den stationären Bereich hat sich dazu aktuell das<br />
Forschungsgebiet „smart hospital“ herausgebildet, das<br />
die interdisziplinäre Verknüpfung insbesondere von Informatik,<br />
Medizintechnik, Haus- und Gebäudetechnik<br />
sowie Anlagenbau zum Ziel hat.<br />
Potenzial für die RFID-Technik im Gesundheitswesen<br />
Auch in neuen Technologien wie RFID (Radio Frequency<br />
Identification) werden Ansätze zur Kostenersparnis<br />
und Qualitätsverbesserung gesehen. In diesem Zusammenhang<br />
ist es insbesondere der Bereich des mobilen<br />
Patientinnen- und Patientenmonitoring, dem bedeutende<br />
Wachstumsimpulse zugeschrieben werden. So würden<br />
gemäß einer Studie von PriceWaterhouseCoopers<br />
mehr als 20 % aller Arztbesuche überflüssig, wenn die<br />
Patientinnen und Patienten über das Internet mit Ärztinnen<br />
und Ärzten kommunizieren oder überwacht werden<br />
könnten.<br />
28 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz