Gesundheitswirtschaft, Basisstudie.pdf - Ministerium für Wirtschaft ...
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Markanteste Unterschiede zum Bund finden<br />
sich bei den Krankenhäusern<br />
Zieht man bei der Beschäftigungsentwicklung den Vergleich<br />
zum Bund heran, so zeigt sich bei den rheinlandpfälzischen<br />
Krankenhäusern eine gegenläufige Entwicklung.<br />
Während die Beschäftigung in Rheinland-Pfalz im<br />
Teilmarkt Krankenhäuser von 1999-2005 um 5 % anstieg,<br />
verringerte sich die bundesweite Beschäftigung<br />
dort um 4 %. Auch bei den freien Arztpraxen/MVZ zeigt<br />
Rheinland-Pfalz mit 2 %-Punkten Unterschied eine<br />
leicht positivere Entwicklung als der Bund (RLP: + 6 %;<br />
D: + 4 %).<br />
Bei der Beschäftigungsentwicklung in der Pharmaindustrie<br />
war es dagegen für den Zeitraum 1999 - 2005 der<br />
Bundesdurchschnitt (+ 14 %), der über dem Beschäftigungszuwachs<br />
in Rheinland-Pfalz (+ 13 %) lag. Ursächlich<br />
für die geringfügig schwächere Beschäftigungsentwicklung<br />
in Rheinland-Pfalz war insbesondere ein einmaliger<br />
negativer Beschäftigungseffekt im Jahr 2001.<br />
Dieser war auf eine betriebliche Umstrukturierung eines<br />
großen Anbieters zurückzuführen. Nach dem Jahr 2001<br />
allerdings war das Wachstum in Rheinland-Pfalz bis<br />
zum Jahr 2005 deutlich stärker als in Deutschland insgesamt.<br />
Wie bereits beim Beschäftigungsstand kann auch die<br />
Beschäftigungsentwicklung für die gesundheitsbezogenen<br />
Teilbereiche der Ernährungs- und Tourismuswirtschaft<br />
nicht statistisch getrennt ausgewiesen werden.<br />
Fest steht allerdings, dass in beiden Branchen das<br />
Marktvolumen im gesundheitsbezogenen Bereich gewachsen<br />
ist. Für den Bereich gesundheitsbezogene Ernährung<br />
zwei symptomatische Beispiele:<br />
• Im Jahr 2001 beim Start der Bio-Siegel-Kennzeichnung<br />
beteiligten sich 160 Unternehmen, 2006 waren<br />
es bereits knapp 1.900.<br />
• Die mit probiotischen Bakterien produzierten Milchprodukte<br />
konnten ihren Umsatz innerhalb eines Jahres<br />
(2004/2005) um knapp 17 % steigern.<br />
Für den Bereich des gesundheitsbezogenen Tourismus<br />
ebenfalls ein Beispiel, das die besondere Dynamik des<br />
Teilmarktes demonstriert: Der Anteil der in Deutschland<br />
an Wellness-Urlaub Interessierten lag im Jahr 1999 noch<br />
bei 6 %, bis zum Jahr 2005 ist er auf über 15 % angewachsen.<br />
Durch die steigenden Marktanteile der gesundheitsbezogenen<br />
Teilbereiche in der Ernährungs- und Tourismuswirtschaft<br />
kann davon ausgegangen werden, dass hier<br />
auch korrespondierend die Beschäftigung gewachsen<br />
ist.<br />
Abbildung 17: „Top Five“ der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
in Rheinland-Pfalz auf Basis der Beschäftigungsentwicklung<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
Teilmarkt<br />
Pflege insgesamt<br />
Ambulante Pflegedienste<br />
Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />
+ 3.630<br />
+ 260<br />
+ 3.370<br />
absolute<br />
Veränderung<br />
Entwicklung<br />
in<br />
%<br />
+ 16%<br />
+ 5%<br />
+ 20%<br />
Krankenhäuser + 2.300 + 5%<br />
Pharmaindustrie + 1.100 + 13%<br />
Freie Arztpraxen/Medizinische Versorgungszentren<br />
Vorsorge und Reha-Einrichtungen/<br />
Kur- und Bäderwesen<br />
+ 980 + 6%<br />
+ 950 + 15%<br />
Quelle: Inmit; Datenbasis: Beschäftigtenstatistik 2005 der<br />
Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/<br />
Saarland; Statistischer Bericht Pflege Rheinland-Pfalz 2005.<br />
Indikator III: Innovationspotenzial<br />
Neben der Marktgröße und Beschäftigungsentwicklung<br />
ist das Innovationspotenzial eines Marktes von besonderer<br />
Triebkraft für die wirtschaftliche Dynamik. Indikator<br />
III befasst sich daher damit, welche Teilmärkte innerhalb<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> von besonderer Innovationstätigkeit<br />
geprägt sind. Hierbei geht es sowohl um<br />
produktorientierte als auch prozessorientierte Innovationen.<br />
Als Produktinnovationen gelten neue oder merklich<br />
verbesserte Produkte oder Dienstleistungen, die auf<br />
26 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Rheinland-Pfalz